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Erich Mühsam/Staatsräson/fünfter Akt

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14. Juli 1921.
Halle vor dem Prozeßsaal in Dedham. Gruppen von Zeugen, Männern und Frauen. Gerichtsdiener, Polizisten, Zeitungskorrespondenten, Juristen, Arbeiter. Im Vordergrund Gruppe der Verteidiger: William G. Thompson, Fred H. Moore, I.A. McAnarney.


MOORE. Ich gestehe, daß ich das Amt des Hauptverteidigers in diesem Prozeß sehr ungern übernommen habe. Richter Thayer zeigt mir seine Animosität unverhohlen.

MCANARNEY. Gewogen ist dieses Gericht keinem von uns. Schert euch hier weg! rief uns Thayer gestern zu, als wir mit Katzmann verhandelten. Haben Sie je eine solche Form von Gerichtsverhandlung erlebt?

THOMPSON. Es ist schlimmer als damals, wo Vanzetti allein angeklagt war. Von allen Mitwirkenden glaubt nicht ein Mensch an die Schuld der beiden. Bei der Geschworenenauswahl haben Thayer und Katzmann nicht weniger als 500 Vorschläge zurückgewiesen und den Rest mit allen Mitteln im Sinne der Anklage bearbeitet.

MCANARNEY. Unter allen Vorgeschlagenen haben sie gerade sieben gefunden, denen sie zutrauen konnten, sie würden sich für den Justizmord hergeben.

MOORE. Wer den Mut hatte, hier das Amt eines Geschworenen zu übernehmen, hat auch den Mut, sein Schuldig auszusprechen.

THOMPSON. Richter Thayer hat nach dem Mißerfolg mit den 500 seinem Sheriff befohlen, noch fünfzehn Leute aus den Reihen der Zuschauer und aus weiteren Kreisen – das war sein eigener Ausdruck – her anzuschaffen.

MOORE. Ich weiß, daß Staatsanwalt Katzmann neun Teilnehmer einer Freimaurerversammlung herholen ließ von der Loge, der er selbst angehört und deren Mitglied auch der ermordete Parmenter war.

MCANARNEY. Wo die letzten fünf Geschworenen hergenommen sind, wissen die Götter. Sie waren plötzlich da.

THOMPSON. Und wie die Zeugen behandelt werden! Als der Fischer Corel erzählte, er habe am 15. April sein Boot angestrichen und sich dabei eine Stunde lang mit Vanzetti unterhalten – dies höhnische Lachen von Katzmann bei der Frage, woher er denn sich das Datum so genau gemerkt habe. Dann kam die einleuchtende Antwort, daß zwei Tage später seine Frau Geburtstag gehabt hatte und sie mit dem Boot einen Ausflug machen wollten. Der Richter schickte danach den Zeugen einfach weg.

MCANARNEY. So macht er es mit jedem Alibi-Zeugen. Neun glaubhafte Personen bezeugen unter Eid, daß sie an dem Mordtage mit Sacco in Boston beisammen waren, darunter der Professor Guadagul, ein vorsichtiger Mann; der italienische Konsulatsbeamte Giuseppe Andrower läßt vor seiner Abreise dem Professor die schriftliche Bestätigung zurück, daß er das Lichtbild der Familie Sacco am 15. April zurückweisen mußte, weil es für den Paß zu groß war; Saccos Arbeitgeber beschwört, daß er Sacco am 15. April für einen Tag nach Boston beurlaubt habe – Katzmann aber bleibt dabei, daß Sacco den Urlaub benutzt habe, um statt nach Boston nach South Braintree zu fahren und einen Raubmord zu begehen.

MOORE. Von 33 Zeugen 27 für die Angeklagten – und – dagegen dies Gesindel von Denunzianten, von denen kein einziger bei seiner ersten Aussage geblieben ist.

THOMPSON. Die beiden Buchhalterinnen von Slater und Morill, die Splaine und die Drevlin, erklären zuerst, sie könnten nicht darauf schwören, daß Sacco der Mann war, den sie gesehen haben wollen. Nachher beschwören sie es doch. Mit den Männern, dem Pelzer und dem Grammophonverkäufer Goodridge, dieselbe Geschichte.

MOORE. Die gefährlichsten sind dieser Portier Levangie und die Schlumpe Lola Andrews. Richter mit ein bißchen Verantwortungsgefühl müßten sie trotz aller Bestimmtheit ihrer nachträglichen Behauptungen zum Saal hinausjagen.

MCANARNEY. Ich möchte wissen, wieviel bares Geld für die Meineide ausgegeben worden ist. – Übrigens – da sehe ich Levangie stehen. Ich werde ihn zur Rede stellen. – He, Mr. Levangie!


McAnarney trennt sich von der Gruppe und tritt mit Levangie abseits.


MCANARNEY. Sagen Sie, Mr. Levangie, wollen Sie sich nicht doch noch besinnen, ehe Sie zwei ehrenwerte Männer auf den elektrischen Stuhl bringen?

LEVANGIE. Ich kann nichts dafür, daß es Vanzetti war.

MCANARNEY. Wenn er es wäre, könnten Sie gewiß nichts dafür. Sie haben aber selbst früher gezweifelt, daß es der richtige war, den Sie wiederzuerkennen glaubten.

LEVANGIE. Ich? Nie!

MCANARNEY. Hören Sie mal! Nie? Sie haben mir selbst zwei Wochen vor Beginn des Prozesses, als ich bei Ihnen war, bestätigt, daß Sie keinen der Banditen mit Sicherheit identifizieren könnten.

LEVANGIE. Das kann ich nicht gesagt haben.

MCANARNEY. Sie haben es gesagt. Ihr eigner Mitarbeiter John L. Sullivan bezeugt es, Sie haben ihm selbst unser Gespräch wiedererzählt.

LEVANGIE. Dann lügt er.

MCANARNEY. Gleich nach dem Mord haben Sie zu Henry McCarthy gesagt, Sie hätten die Täter gar nicht zu sehen bekommen. Dann haben Sie zu dem Spediteur Alexander Victorson gemeint, es wird wohl jedem schwerfallen, die Mörder wiederzuerkennen. Nachher haben Sie dem Schuharbeiter Edward Carter versichert, der Mann hätte blond ausgesehen – und jetzt bleiben Sie dabei, daß es Vanzetti gewesen sei?

LEVANGIE. Vanzetti war es bestimmt. Ich habe ihn schon vor einem Jahr im Zimmer von Staatsanwalt Katzmann gesehen. Ein Irrtum ist gar nicht möglich.

MCANARNEY. Mann, überlegen Sie doch Ihre früheren Aussagen.


McAnarney läßt ihn stehen. Beide gehen in den Hintergrund.
Vorn werden sichtbar Frau Lola Andrews und Frau Julia Campbell.


DIE CAMPBELL. Du solltest dich schämen, so leichtfertig zu schwören. Es ist alles nicht wahr, was du erzählt hast.

DIE ANDREWS. Laß mich zufrieden. Ich möchte wissen, was du hier zu suchen hast.

CAMPBELL. Ich las in der Zeitung, was du vor den Geschworenen behauptet hast, da habe ich gleich an Richter Thayer geschrieben, daß ich eine ältere, unbescholtene Frau bin und dabei war und daß es nicht wahr ist, daß du den Mann, der unter dem Auto lag, nach dem Eingang zur Fabrik von Rice und Hutchins gefragt hast.

ANDREWS. Das ist doch wahr.

CAMPBELL. Es ist gelogen. Ich habe gefragt und keinen Mann unter dem Auto, da lag gar keiner, sondern einen, der hinter dem Wagen stand, und das war weder Vanzetti noch Sacco.

ANDREWS. Du willst dich nur vordrängen und wichtig machen, damit in der Zeitung steht, daß Richter Thayer dich auch als Zeugin geladen hat.

CAMPBELL. Er hat mich gar nicht geladen. Er hat mir mitteilen lassen, daß auf meine Angaben kein Wert gelegt wird.

ANDREWS. Na, siehst du! Was willst du denn überhaupt hier?

CAMPBELL. Ich will mich von den Verteidigern vernehmen lassen.

ANDREWS. Dann werde ich dich zur Lügnerin machen.

CAMPBELL. Du? Auch der Schneider Harry Kurlanstey aus Quincy hat sich bei der Verteidigung gemeldet. Dem hast du selbst gesagt, daß dich die Polizei ins Gefängnis von Dedham geführt hat, um dir die beiden Männer zu zeigen, du hättest aber nichts sagen können, weil dir die beiden noch nie zu Gesicht gekommen wären.

ANDREWS. Ich sag, was ich weiß, und Sacco war der, der unter dem Auto lag.

CAMPBELL. Dann sage ich, was ich weiß, und lasse Miß Laura Allen rufen, damit sie angibt, warum sie dir nie wieder ein Zimmer vermieten will: weil du jede Nacht einen andern Mann mitbringst und weil du so verlogen bist, daß kein Mensch mehr mit dir umgehen mag.


Verschwinden in den Hintergrund der Halle.


POLIZEIKOMMISSAR ruft aus. Die Pause ist beendet. Zeugen und Zuschauer sollen sich wieder in den Gerichtssaal begeben. Die Angeklagten sind wieder hereinzuführen!


Die Halle leert sich allmählich.
Rechtsanwalt Thompson geht mit Rosa Sacco vorbei.


THOMPSON. Bleiben Sie stark, Frau Sacco! Wenn Ihr Mann Sie lächeln sieht, wird es ihm leichter sein, seine Nerven zu behalten.

ROSA. Lächeln! Ihre Spitzel haben sie mir ins Haus geschickt! Ich selbst sollte benutzt werden, um den Vater meiner Kinder dem Henker auszuliefern! – Ist noch Hoffnung auf Freispruch?

THOMPSON. Wenn heute die Geschworenen schuldig sprechen – glauben Sie, dabei könnte es nicht bleiben. Sacco und Vanzetti haben gute Freunde – auch in ihren Verteidigern.

ROSA. Das Proletariat der ganzen Welt müßte doch aufschreien! Oh, wie ich sie hasse – den Staat mit seinen Bütteln!


Beide in den Saal ab.
Es bleiben in der Halle noch einige Zeitungskorrespondenten, darunter Nicolaus Beffel, Elizabeth R. Bernkopf und Frank P. Sibley. Dicht an der Tür zum Gerichtssaal drei italienische Arbeiter, die schweigend im Hintergrund stehen.


SIBLEY. Ich warte noch, bis Richter Thayer kommt. Vielleicht will er der Presse noch Informationen geben.

BEFFEL. Ich habe eine Information für ihn.

EIN JOURNALIST. Da wäre ich neugierig.

FRAU BERNKOPF. Ob der Prozeß heute zu Ende kommt?

SIBLEY. Zweifellos. Nach der Erklärung des Richters, daß der Schießsachverständige Proctor im Gegensatz zu den andern Sachverständigen bezeugt hat, eine der fünf Kugeln in der Leiche Berardellis stamme aus Saccos Revolver, wird er sofort die Beweisaufnahme schließen wollen. Es war der letzte Trumpf der Anklage.

FRAU BERNKOPF. Ich fand allerdings die Erklärung nicht überzeugend. Warum hat man Proctor nicht persönlich vor Gericht geladen? Warum wurde sein Gutachten nicht wenigstens im Wortlaut verlesen?

BEFFEL. Es ist manches sonderbar in diesem Verfahren.

EIN JOURNALIST. Wir haben dem Publikum von Anfang an die Auffassung der Anklage suggeriert. Jetzt heißt's dabei bleiben.

SIBLEY. Dem höheren Zwecke zuliebe.

EIN JOURNALIST. Still! Die Angeklagten kommen.


Sacco und Vanzetti werden mit starker Bewachung, schwer gefesselt, durch die Halle geführt. Die drei Arbeiter gehen auf sie zu.


EIN ARBEITER. Genossen, Mut! Wir kämpfen für euch!

EIN POLIZIST. Weg da!


Sacco und Vanzetti winken den Arbeitern zu. Ab in den Saal, die Arbeiter ebenfalls.
Thayer und Katzmann betreten die Halle.


KATZMANN. Wir müssen mit dem Ergebnis der Verhandlung zufrieden sein, wenn auch nicht zu leugnen ist, daß das Auftreten der Angeklagten in all den Wochen Sympathien für sie auch in Kreisen geweckt hat, die sie vorher nicht geliebt haben.

THAYER. Der Teufel soll sie holen! Schließlich geht's ja nicht um die beiden Kerle und den Mord, sondern um die staatsfeindlichen Ideen, von denen sie faseln.

KATZMANN. Schon richtig, aber wir müssen den Schein wahren. Am ärgerlichsten ist mir, daß die Spitzel, die sogenannten Deckleute, die mir Palmer geschickt hatte, nichts getaugt haben. Der Ruzzamenti, der bei der Frau Sacco einquartiert werden sollte, stellte unverschämte Geldforderungen und ging dann einfach in die Dienste der Verteidigung über, und Carbone, den wir in die Zelle neben Sacco legten, hat es nicht verstanden, ein Wort von dem Lumpen herauszulocken.

THAYER. Grämen Sie sich nicht, Staatsanwalt. Die Geschworenen sind brillant. Ich werde nicht verfehlen, sie vor der Urteilsfällung noch einmal zweckmäßig zu belehren.

KATZMANN. Wenn nur die Stimmung draußen besser wäre.

THAYER. Ich sehe, die Reporter haben hier gewartet. Ich werde noch mit ihnen reden.


Katzmann ab in den Gerichtssaal.


THAYER. Nun, meine Verehrten, unsere Arbeit wird heute gekrönt werden. Zwei Banditen werden zu ihrer verdienten Strafe kommen.

SIBLEY. Sie sind überzeugt, daß die Geschworenen die Schuldfrage bejahen werden?

THAYER. Sie haben doch zu Anfang des Prozesses unsere Instruktionen an die Geschworenen gehört. Na, ich dächte, das werden sie wohl festhalten.

FRAU BERNKOPF. Immerhin haben die Verteidiger alles getan, um die Stimmung für ihre Klienten zu bessern.

THAYER. Die Verteidiger, diese dämlichen Narren! Sehen Sie sich doch ihr Haupt an, den Mr. Fred Moore, diesen langhaarigen Anarchisten aus Kalifornien. – Nein, die Stimmung für die Anklage ist ausgezeichnet. Das Gericht wird sich seiner Aufgabe gewachsen zeigen, die bestehende Ordnung gegen das Verbrechertum dieser Radikalen zu schützen.

EIN JOURNALIST. Ich gebe Ihnen die Versicherung, Richter Thayer, daß die amerikanische Presse sich ihrer Pflicht, das Gericht dabei zu unterstützen, wohl bewußt ist.

THAYER. Der Presse gebührt großer Dank für ihre Tätigkeit während der Wochen der Hauptverhandlung. Sie haben das Publikum ausgiebig darüber belehrt, was für bedenkliche Burschen in diesem Verfahren unschädlich gemacht werden. Mit den Anarchisten muß einmal aufgeräumt werden.

BEFFEL. Sofern sie Verbrechen begehen, Richter!

THAYER. Ach was, wir werden sie schon kriegen. Den Revolutionären muß man es zeigen und die Kerle aufknüpfen. Am liebsten ließe ich ein Dutzend dieser Radikalen an den Galgen hängen!

BEFFEL. Mein Name, Richter Thayer, ist Nicolaus Beffel, ich bin Berichterstatter von der Federated Press. Mir ist ein Schreiben zugegangen vom italienischen Konsul in Boston, Marquis A. Ferrante, das ich Ihnen gern zur Kenntnis bringen möchte. Darin macht der Konsul uns Zeitungskorrespondenten darauf aufmerksam, daß die italienische Regierung starkes Interesse an dem Prozeß nimmt und die Zuversicht hegt, der Prozeß werde ohne Beziehung auf die eingestandenen radikalen Ansichten der Angeklagten geführt werden. – Hier ist der Brief. Wollen Sie selber lesen?

THAYER. Lächerlich! Wartet nur! Ich werde es ihnen schon zeigen! Wütend ab in den Gerichtssaal.

EIN JOURNALIST. Wie konnten Sie das nur tun, Kollege Beffel! Sie schaden der Sache, der wir alle dienen sollen.

FRAU BERNKOPF. Kommen Sie in den Saal. Es wird sofort begonnen werden.


Alle ab in den Sitzungssaal. Die Szene verdunkelt sich. Durch einen Lichtkegel sieht man in den Gerichtssaal.


KATZMANN plädiert. Der Beweis ist in jeder Weise schlüssig. Nehmen Sie alle Momente zusammen, die ich Ihnen vorgetragen habe: das Auto, mit dem sie die Tat ausgeführt haben – jenes Buick-Auto, das sie heimlich aus der Garage Simon Johnsons holen wollten, nachdem es bei dem Abenteuer beschädigt war; die Bewaffnung der beiden, ihre Lügen und Widersprüche. – Die Angeklagten, verwegene Verbrecher, voll Haß gegen die geheiligte Ordnung unserer Gesellschaft, Deserteure und Verschwörer, sind einwandfrei überführt, die Bürger der Vereinigten Staaten, den Kassierer Parmenter und den Wächter Berardelli von der Firma Slater und Morill Shoe Company, nach vorbedachtem Plane überfallen, ermordet und beraubt zu haben. Ich fordere gegen sie das Schuldig der Geschworenen. Ich fordere ihre Bestrafung mit dem Tode.


Im Lichtkegel.


THOMPSON. Diese Männer dürfen nicht für ein solches Verbrechen zum Tode verurteilt werden, so lange sie ein Recht haben zu sagen: Die Regierung dieses großen Landes hat Spitzel in meine Zelle gesteckt, hat versucht, Spitzel in die Wohnung meiner Frau einzuschieben, hat meine Freunde bespitzeln lassen. Die Spitzel steckten das Geld für die Verteidigung in die eignen Taschen und hatten ihren Spaß dabei. Sie dürfen diese Männer nicht als Mörder verurteilen, weil Ihnen ihre Ansichten nicht gefallen. Der Mord ist ihnen nicht nur nicht bewiesen, sondern es ist bewiesen, daß sie daran nicht den geringsten Anteil hatten. Sie haben kein Verbrechen begangen, aber das Urteil, das sie schuldig spräche, wäre ein himmelschreiendes Verbrechen.


Im Lichtkegel.


SACCO. Mein Verbrechen, das einzige, für das ich verantwortlich bin, mit Stolz verantwortlich bin, das ist mein Traum von einem besseren Leben, das aus Bruderliebe erwächst, aus Solidarität, aus freudiger gegenseitiger Hilfe – mit einem Wort, daß ich Anarchist bin. Auf dieses Verbrechen bleibe ich stolz, auch wenn ich dafür unter Henkershänden enden müßte.


Im Lichtkegel.


VANZETTI. Ich bin und bleibe bis zum letzten Atemzuge Anarchist, weil ich glaube, daß die Anarchie die einzig menschliche Form einer gesellschaftlichen Beziehung ist, und weil ich weiß, daß nur die Freiheit die Menschen fördert, veredelt und vollkommen macht.


Im Lichtkegel.


THAYER. – – daß diese Mörder und Banditen Menschen sind ohne Religion, ohne Patriotismus, Ausländer, die schon während des Krieges durch ihre Fahnenflucht gezeigt haben, daß sie der Gastfreundschaft Amerikas nicht würdig sind. Geht also hin, Geschworene, und tut eure Pflicht im Gedächtnis an die Männer, die auf den Feldern Flanderns für uns ihre Pflicht getan haben!


Licht auf der Bühne – wie zuvor. Kurze Pause.


EIN JOURNALIST stürzt aus dem Gerichtssaal. Beide schuldig! Einstimmig zum Tode verurteilt!


Vorhang.


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