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Nationalismus

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Nationalismus ist eine politische Ideologie oder Bewegung, bei der der Bezug auf die eigene Nation im Vordergrund steht. Nationalismus kann sich sowohl auf einen schon bestehenden, als auch auf einen noch zu gründenden Nationalstaat beziehen. Nationalismus ist eine moderne Erscheinung, die zur Zeit der Französischen Revolution aufkam. Er setzt die Beteiligung breiter Bevölkerungsschichten am politischen Leben voraus.

Formen des Nationalismus[edit]

„Alle die fahlen Rosse der Apokalypse sind durch mein Leben gestürmt, Revolution und Hungersnot, Geldentwertung und Terror, Epidemien und Emigration; ich habe die großen Massenideologien unter meinen Augen wachsen und sich ausbreiten sehen, den Faschismus in Italien, den Nationalsozialismus in Deutschland, den Bolschewismus in Russland und vor allem jene Erzpest, den Nationalismus, der die Blüte unserer europäischen Kultur vergiftet hat.“

– Stefan Zweig: Die Welt von Gestern, Erinnerungen eines Europäers, Oktober 1941

Es gibt unterschiedliche Formen von Nationalismus. Einige waren früher das kleinere Übel, z.B. bei vielen Befreiungsbewegungen der Dritten Welt, die gegen den europäischen Kolonialismus gerichtet waren. (Antikolonialismus) Andere Formen von Nationalismus waren immer schon reaktionär und haben den Ausschluss, die Unterdrückung und/oder sogar die Ermordung anderer, nicht zur Nation zugehörig angesehener Menschen befürwortet oder zumindest toleriert.

In Deutschland ist der Begriff Nationalismus eindeutig negativ besetzt. Im öffentlichen Sprachgebrauch wird daher oft von Patriotismus gesprochen, der vielfach als legitim und positiv angesehen wird.

Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert war der europäische (und später auch der US-amerikanische) Nationalismus eng mit dem Imperialismus verknüpft.

Seit dem Ende des Staatssozialismus in Ost- und Südosteuropa hat der Nationalismus einen starken Aufschwung erlebt.

Nationalismus als Konterrevolutionäres Gedankengut[edit]

Nationalismus tritt schon immer auf als konterrevolutionäre Ideologie, welche das System erhält. Viele Nationalisten, gerade unsere "Freunde" des Nationalsozialismus, geben selbst revolutionäre Interessen zu erkennen. Ihre Entschlossenheit und Frustration rührt von derselben Ausbeutung im Kapitalistischen Herrschaftssystem her - trotzdem zeigen sie eine komplett andere Richtung auf, welche in einem unaufhaltsamen Prozess zu derselben, oder schlimmeren Unterdrückung führt.

Gedanke: Nationalismus ist Solidarität[edit]

Was gemacht wird ist eine Auswahl nach bestimmten Prinzipien. Während es in den Bestrebungen von AnarchistInnen stets darum gehen muss, Freiheit und Gerechtigkeit allgemein für alle zu erreichen, und Solidarität kein exklusives Gut für eine Elite sein darf, findet sich im Kern eines nationalistischen Solidaritätsgedanken bereits eine Elite, der die Solidarität vorbehalten sei.

Genau das ist der Grundfehler des Nationengedanken - Es wird bereits unterschieden zwischen Menschengruppen, welche mehr oder weniger wert sein sollen. Extremisiert in Antisemitismus und Rassismus oder schlicht Ausländerfeindlichkeit wird hier ein revolutionäres Potential zur Erhaltung des Systems umgelenkt. Propaganda von Rechts schafft es immer wieder Menschen davon zu überzeugen einzelne Personengruppen wären Schuld an der Ungerechtigkeit des Systems.

Es sind keine Menschen schuld, es ist das System selbst - jeder der Exklusivrechte vergeben will, unterstützt es bereits.

Nationalismus macht Gefügig[edit]

Zudem ist der Nationalismusbegriff nicht nur ein "Solidaritäts"begriff welcher den Menschen eigentlich spaltet, sogar fatalerweise in Gruppen welche genug auseinandergerissen werden, das Krieg und Feindschaft zwischen ihnen entstehen können, sondern auch eine Idee welche Herrschaft stets unterstützt.

Nationalismus erfordert seine eigenen Interessen hinter die der Nation zu stellen. Ähnliches kann auch bei solidarischem Verhalten der Fall sein, weshalb es alleine nicht zwingend Herrschaft unterstützen muss. Da eine "Nation" jedoch keinen echten Wert hat, stets ein Konstrukt ist, welches es irgendwie schaffen muss den Menschen auseinander zu treiben, wird der Begriff der Nation immer auf Herrschaftseliten übertragen. Es gibt nun mal kein "Deutschland" das Interessen hätte, welche die eigenen überdecken könnte. Es gibt nicht einmal "Deutsche" es gibt einfach Menschen - keine Deutschen, kein Deutschland. Deshalb sind die Interessen einer "Nation" stets die Interessen einer Elite: Egal ob ein Faschistisches "Ein Volk, ein Reich, Ein ->Führer<-", ein Absolutistisches "Der Staat bin ->Ich<-", eine "Sozialistische Einheitspartei" oder der "Deutsche Bundestag"

Nur eine Nation braucht Führer – Menschen nicht!

Siehe auch[edit]

Kategorie:Antagonistische Theorie Kategorie:Politologie