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Nation

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Der ursprüngliche Gedanke der Nation in der Französischen Revolution ist der des Zusammenschlusses der Gesamtbevölkerung gegen die feudalistischen Herrscher. Hier ist die Nation also unten.

In Folge sickerte der Begriff der Nation nach Deutschland, wo er auf Grund des traditionellen Romantizismus und der deutschen Innerlichkeit weg vom Gedanken der revolutionären Gesamtgesellschaft (jenseits aller Volkszugehörigkeit und Klassen) hin zu einer Völkischen Blut (und Boden) Ideologie pervertierte.

Nach einer deutschen Schuldefinition konstruiert sich eine Nation so wesentlich durch die Abgrenzung nach außen. Der Gedanke dahinter ist ursprünglich die Zusammengehörigkeit einer Kulturgruppe und die Isolation als Gruppe nach Außen, bei gelichzeitiger Festigung der Zusammenarbeit nach Innen. Dieser Grundgedanke erhält die Nationen, trennt den Menschen ohne dabei dem gedachten Nutzen, größerer Solidarität zwischen den Menschen IN einer Nation gerecht zu werden.

Nationalismus als Konterrevolutionäres Gedankengut[edit]

Nationalismus tritt schon immer auf als konterrevolutionäre Ideologie, welche das System erhält. Viele Nationalisten, geben selbst revolutionäre Interessen zu erkennen. Ihre Entschlossenheit und Frustration rührt von der oberflächlich betrachtet antikapitalistischen Haltung her - trotzdem zeigen sie eine komplett andere Richtung auf, welche in einem unaufhaltsamen Prozess zu der selben, oder schlimmeren Unterdrückung führt. Genauer: der Sozialismus (in einem Staat) und der Antikapitalismus (ohne Antirassismus, Antiantisemitismus und Antisexismus) sind antagonistische Ideologien zu Kommunismus und Anarchismus.

Gedanke: Nationalismus statt Solidarität[edit]

Was gemacht wird ist eine Auswahl nach bestimmten Prinzipien. Während es in den Bestrebungen von AnarchistInnen stets darum gehen muss, Freiheit und Gerechtigkeit allgemein für alle zu erreichen, und Solidarität kein exklusives Gut für eine Elite sein darf, findet sich im Kern eines nationalistischen Solidaritätsgedanken bereits eine Elite, der die Solidarität vorbehalten sei.

Genau das ist der Grundfehler des Nationengedanken - Es wird bereits unterschieden zwischen Menschengruppen, welche mehr oder weniger wert sein sollen. Extremisiert in Antisemitismus und Rassismus oder schlicht Ausländerfeindlichkeit wird hier ein revolutionäres Potential zur Erhaltung des Systems umgelenkt. Propaganda von Rechts schafft es immer wieder Menschen davon zu überzeugen einzelne Personengruppen wären Schuld an der Ungerechtigkeit des Systems.

Es sind keine Menschen schuld, es ist das System selbst - jeder der Exklusivrechte vergeben will, unterstützt es bereits.

Nationalismus macht Gefügig[edit]

Zudem ist der Nationalismusbegriff nicht nur ein "Solidaritäts"begriff welcher den Menschen eigentlich spaltet, sogar fatalerweise in Gruppen welche genug auseinandergerissen werden, das Krieg und Feindschaft zwischen ihnen entstehen können, sondern auch eine Idee welche Herrschaft stets unterstützt.

Nationalismus erfordert seine eigenen Interessen hinter die der Nation zu stellen. Ähnliches kann auch bei solidarischem Verhalten der Fall sein, weshalb es alleine nicht zwingend Herrschaft unterstützen muss. Da eine "Nation" jedoch keinen echten Wert hat, stets ein Konstrukt ist, welches es irgendwie schaffen muss den Menschen auseinander zu treiben, wird der Begriff der Nation immer auf Herrschaftseliten übertragen. Es gibt nun mal kein "Deutschland" das Interessen hätte, welche die eigenen überdecken könnte. Es gibt nicht einmal "Deutsche" es gibt einfach Menschen - keine Deutschen, kein Deutschland. Deshalb sind die Interessen einer "Nation" stets die Interessen einer Elite: Egal ob ein Faschistisches "Ein Volk, ein Reich, Ein ->Führer<-", ein Absolutistisches "Der Staat bin ->Ich<-", eine "Sozialistische Einheitspartei" oder der "Deutsche Bundestag"

Eine Nation braucht Führer - Menschen NICHT!

Deutscher Nationalismus[edit]

Nationalismus ist in Deutschland historisch stärker ausgeprägt als in anderen Ländern. Die deutsche Nation kam zustande, nachdem "Deutsche" zusammen Napoleon in der "Völkerschlacht bei Leipzig" besiegt hatten. Im gemeinsamen Kämpfen gegen Fremde fühlten "Deutsche" erstmals ein gemeinsames Nationalgefühl. "Deutschland" war vorher ein zersplitterter Staatenbund einzelner Fürstentümer, als Mitteleuropäisches Gebiet schon seit Anbeginn der Geschichte stets von unterschiedlichsten Menschen bewohnt und durchwandert. Somit gab es kein Nationalgefühl.

Die resultierende Tendenz zum Faschismus muss nicht näher erläutert werden. Diese ist natürlich wegen obiger Definition in jeder Nation gegeben, aber in Deutschland eben stärker als anderswo. Oft wird dieses Konstrukt durch ein angeblich gemeinsames Schicksal erweitert. Auch auf die Abstammung vom gleichen "Volk" wird gerne zurückgegriffen, um stärker (wiedereinmal durch die Abgrenzung gegen Fremdes) zusammenzuschweißen. Gerade Deutschland als Mitteleuropäischer Staat mit unterschiedlichsten Sprachen, Religionen und Lebensentwürfen ist hier einfach einer absurden Schwätzerei von Mächtigen erlegen, die damit ihre Macht erhalten, und den Ohnmächtigen, die sich durch Nationalismus höherwertig fühlen können.

Für eine Regierung ist ein starkes Nationalgefühl immer von Vorteil, weil mensch für "sein Land" natürlich mehr arbeitet, sich weniger beschwert, wirkliche Interessen natürlich auch mal hinter "Volksinteressen" zurückstellt, und so weiter. Diese machte sich auch die deutsche Regierung mit ihrer ekelhaften "Du bist Deutschland"-Kampagne zu Nutzen. Übrigens wusste auch Hitler schon, dass er mit einer gleichnamigen Kampagne seine Politik legitimieren konnte.

Literatur[edit]

Kategorie:Antagonistische Theorie