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Wirtschaft

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Wirtschaft oder Ökonomie bedeutet zunächst einmal nichts anderes als den planerischen Umgang mit Ressourcen. Wirtschaft gibt es somit in jedem Gesellschaftssystem, sie macht das Wirtschaftssystem aus. Allerdings hat sich in der in Europa vorherrschenden Marktwirtschaft durchgesetzt, das es nur eine Art von Wirtschaft gäben können - und das dies die marktwirtschaftliche (neoliberale) sei. Somit wird heutzutage Wirtschaften und Wirtschaftlichkeit oft Arbeistplatzabbau und Kürzungen im Sozialsystem gleichgesetzt.

Zu Wirtschaften heisst aber v.a. Ressourcen vorrausschauend zu planen. Sei es nun eine Ernte, die für das überleben im Winter reichen muss, oder die Materialien für einen Hausbau - oder bei der Planung einer Veranstaltung. Da nicht immer alles im Überfluss vorhanden ist muss man eben mit Ressourcen schonend umgehen und die eigene Arbeit effektiv einsetzen.

Wirtschaftlicher Erfolg bedeutet eigentlich nur, das durch einen Mitteleinsatz (z.B. Arbeitskraft, Saatgut) ein Überschuss entsteht, den wir nutzen (z.B. konsumieren) können. D. h. das man z.B. mehr an Kartoffel erntet, als man pflanzt. Stimmt die Planung nicht so kommt es zu einem wirtschaftlichen Verlust, das im Finanzielle zu Schulden führt oder bei Nahrungsmitteln zu Hungerkatastrophen.

Anarchistische Wirtschaft

Wie kann die Wirtschaft im Anarchismus aussehen?

Ãœberzeugte AnarchokommunistInnen sagen ganz einfach: das Gesellschaftssystem, das wir anstreben ist anarchistisch, das Wirtschaftssystem kommunistisch.

Was wären die entscheidenden Wesenszüge und Elemente ? Dezentralität: Ab einer gewissen Größenordnung der Wirtschaft(-sgemeinschaft) entscheiden nicht mehr die Menschen über die Wirtschaft(-sprozesse), sondern die Wirtschaft(-srationalität) entscheidet per Sachzwang über die Menschen. Diese Entfremdung soll in der anarchistischen Wirtschaft/Versorgung/Bedürfnisbefriedigung vermieden werden.


Wie der Anthropologe und Anarchist Professor David Graeber mit seinem Buch Debt: The First 5000 Years zu deutsch Schulden: Die ersten 5000 Jahre nachweisen konnte, ist die unsere derzeitige Ökonomie bereits weitaus älter als allgemein vermutet wird. Er beschreibt anhand von anthropologischen Studien, dass Handel mit einer einfachen Form des Kredits beginnt, nämlich dem Versprechen, die Entgegennahme von Waren später zu begleichen. Münzgeld sei erst mindestens 2000 Jahre später erfunden worden, und Tauschhandel sei nur entstanden, wenn Geldsysteme zwischenzeitlich zusammenbrachen.


Archäologische Forschung zur Wirtschaftsgeschichte

Die frühesten Vorläufer des modernen Bankenwesens vermutet man in Mesopotamien. Dort kannte man bewiesenerweise schon ab dem dritten Jahrtausend v. Chr. die buchmäßige Verrechnung von Forderungen, die Kontenführung für Einlagen sowie Anleihen, Schecks und Wechsel.[1]

Die Staatliche Organisationsform war auch zugleich von Anbeginn an auf das engste verflochten mit der Wirtschaft, beides kann nicht getrennt voneinander untersucht werden. Worauf Anthropologen seit über einem Jahrhundert immer wieder hingewiesen haben. [2]

Den stärksten Schlag gegen die übliche Version der Wirtschaftsgeschichte brachte jedoch die Entschlüsselung zuerst ägyptischer Hieroglyphen und dann mesopotamischer Keilschriften. Sie widerlegte das gängige Verständnis der geschichtlichen Aufzeichnungen aus beinahe 3000 Jahren, von der Zeit Homers (um 1100 v.Chr.), bis wohin man zu Adam Smith' Lebzeiten die Geschichte überblicken konnte, zurück bis etwa 3500 v.Chr. Aus diesen Texten ging hervor, dass Kreditsysteme, Zins und Zinseszins von genau der beschriebenen Art viele Tausend Jahre älter waren als die Erfindung des Münzwesens.[3]

Das mesopotamische System ist am besten dokumentiert, noch besser als das ägyptische System aus der Pharaonenzeit (das offenbar ähnlich war), das System unter der chinesischen Shang-Dynastie (worüber wir wenig wissen) oder der Zivilisation im Indus-Tal (über die wir überhaupt nichts wissen). Zufällig wissen wir eine Menge über Mesopotamien, weil die Mehrheit der Dokumente in Keilschrift finanzielle Angelegenheiten betrifft.[4]

In der sumerischen Wirtschaft dominierten große Tempel- und Palastanlagen. Zu ihnen gehörten oft viele tausend Menschen: Priester und Beamte; Handwerker, die in den verschiedenen Werkstätten arbeiteten; Bauern und Hirten, die große Flächen bewirtschafteten. Obwohl die sumerischen Stadtstaaten, welche nur selten und lediglich temporär ein Sumerisches Großreich bildeten, die meiste Zeit aus einer Vielzahl unabhängiger Stadtstaaten bestand, hatten um 3500 v.Chr., als der Vorhang über der mesopotamischen Zivilisation sich hebt, Tempelverwalter anscheinend schon ein einziges, einheitliches System der Buchführung entwickelt. Und es ist uns bis heute erhalten geblieben, weil wir den Sumerern bestimmte Dinge wie das Rechnen mit Dutzend und den 24-Stunden Tag zu 60 Minuten verdanken.[5] Die Tempel waren wohl zuerst da. Die Paläste, die im Laufe der Zeit immer wichtiger wurden, übernahmen deren Verwaltungssystem.


Die grundlegende Währungseinheit war der Silberschekel. Das Gewicht eines Schekels in Silber wurde festgelegt als Äquivalent eines Gur oder eines Sacks Gerste, der etwa ein Volumen von 300 Liter umfasste. Ein Schekel war unterteilt in 60 Minen, die jeweils einer Portion Gerste entsprachen - nach dem Grundsatz, dass ein Monat 30 Tage hätte und Tempelarbeiter zwei Rationen Gerste am Tag bekamen. Wie leicht zu erkennen ist, war das "Geld" in diesem Fall keineswegs als Produkt kommerzieller Transaktionen. Beamte schufen es, um den Überblick über die Ressourcen zu behalten und Dinge zwischen den einzelnen Abteilungen hin-und herzubewegen.[6]

Die Tempelverwalter kalkulierten mit diesem System Schulden (Pacht, Gebühren, Kredite....) in Silber, und das war faktisch Geld. Und tatsächlich zirkulierte es in Form von unbearbeiteten Brocken, "ungepägten Barren", wie Adam Smith es nannte. Smith dachte sich das nicht aus: Der geläufige technische Begriff dafür ist "Hacksilber" (vgl. zum Beispiel Balmuth, 2001) Insofern hatte er recht. Aber das ist auch schon fast der einzige Teil seiner Darstellung, der zutrifft. (Der Tauschhandel ist ein aristotelischer Mythos) Zum einen zirkulierte das Silber nicht in großen Mengen. Das meiste lagerte in den Schatzhäusern von Tempeln und Palästen; ein Teil davon blieb, sorgfältig bewacht, buchstäblich einige tausend Jahre dort liegen. Es wäre sehr leicht gewesen, die Barren zu standardisieren, zu stempeln und eine maßgebliche Instanz zu schaffen, die ihre Reinheit garantiert hätte. Die Technik dafür war vorhanden, doch niemand sah eine Notwendigkeit dafür, teils weil Schulden zwar in Silber berechnet wurden, aber nicht in Silber bezahlt werden mussten - sie konnten mit praktisch allem bezahlt werden, was man gerade zur Verfügung hatte. Bauern die dem Tempel oder dem Palast oder einem Beamten des Tempels oder Palasts Geld schuldeten, bezahlten anscheinend meist mit Gerste. Deshalb war es so wichtig, das Verhältnis von Silber und Gerste genau festzulegen. Aber es war auch vollkommen in Ordnung, wenn der Schuldner mit Ziegen, Möbeln oder Lapislazuli kam. Die Tempel und Paläste waren große Wirtschaftsbetriebe - die Tempel und Paläste waren selbst der Staat - (wie es in abgewandelter Form im Grunde heute noch so ist, auch wenn populistisch das genaue Gegenteil behauptet wird, Staat ist immer Staat der herrschenden Klasse weshalb Anarchisten ihn auch abschaffen wollen) und dieser Staat hatte Verwendung für beinahe alles.[7] Ägyptische Parallelen finden sich bei Grierson 1977, S. 17[8]

Auf den Märkten die sich in den mesopotamischen Stadtstaaten erstmals entwickelten, wurden die Preise ebenfalls in Silber kalkuliert, und die Preise von Waren, die nicht vollständig der Kontrolle durch die Tempel und Paläste unterlagen, schwankten je nach Angebot und Nachfrage. Aber selbst hier sprechen alle unsere Anhaltspunkte dafür, dass die meisten Transaktionen auf Kredit basierten. Händler (die manchmal für die Tempel arbeiteten, manchmal unabhängig) gehörten zu den wenigen Menschen, die tatsächlich häufig Silber bei ihren Geschäften verwendeten; aber auch sie wickelten den größten Teil auf Kredit ab, und gewöhnliche Personen, die Bier bei den "Bierfrauen" oder den örtlichen Wirten kauften, ließen anschreiben, wie wir es ja bereits kennen, und beglichen die Rechnung zur Erntezeit mit Gerste oder mit dem, was sie gerade hatten. [9] Zum obigen Beispiel siehe Hudson, 2002, S.25, Hudson 2004, S.114 [10]

An diesem Punkt liegen quasi alle Aspekte der herkömmlichen Geschichte, wie das Geld entstand, in Trümmern. Selten wurde eine historische Theorie so vollkommen und systematisch widerlegt. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts waren alle Puzzleteile vorhanden, die man brauchte, um die Geschichte vollkommen neu zu schreiben. "Das Fundament hatte Mitchell-Innes errichtet in zwei Aufsätzen, die 1913 und 1914 im New Yorker "Banking Law Journal" erschienen. Darin bereitete er ganz und gar nüchtern die falschen Annahmen aus, auf denen die damals bestehende Wirtschaftsordnung beruhte, und stellte fest, wirklich gebraucht werde eine Geschichte der Schulden" Zitat von Professor Graeber [11]

"Ein verbreiteter Irrtum in Verbindung mit dem Handel ist, dass in modernen Zeiten ein Geld sparendes Instrument eingeführt wurde, das Kredit heißt, und dass, bevor dieses Instrument bekannt war, alle Geschäfte bar bezahlt werden mussten, mit anderen Worten mit Münzen- Eine gründliche Untersuchung zeigt, dass genau das Gegenteil wahr ist. In den alten Zeiten spielten Münzen eine viel geringere Rolle im Handel als heute. Tatsächlich war die Menge der Münzen so gering, dass sie nicht einmal für die Bedürfnisse des (mittelalterlichen englischen) Königlichen Haushalts und der Ländereien ausreichten, die deshalb immer regelmäßig unterschiedliche Arten von Ersatzgeld für kleine Zahlungen verwendeten. Die Münzen waren so unwichtig, dass die Könige manchmal nicht zögerten, alle Münzen für eine Umprägung und Neuausgabe zurückzurufen, und der Handel trotzdem in gleicher Weise weiterging." [12] [13]


Unsere gängige Darstellung erzählt die Geschichte des Geldes genau verkehrt herum. Wir fingen nicht mit Tauschhandel an, entdeckten dann das Geld und entwickelten schließlich Kreditsysteme. Was wir heute virtuelles Geld nennen war zuerst da. Die Münzen kamen viel später, und ihr Gebrauch verbreitete sich sehr unterschiedlich; sie ersetzten Kreditsysteme nie ganz. Der Tauschhandel hingegen war offenbar in erster Linie eine Art zufälliges Nebenprodukt der Verwendung von Münzen und Papiergeld: Historisch betrachtet fand Tauschhandel anscheinend immer dann statt, wenn Menschen, die Transaktionen mit Geld gewöhnt waren, aus dem einen oder anderen Grund keinen Zugang mehr zu geldlichen Zahlungsmitteln hatten. [14]


Das Erstaunliche ist: Es ereignete sich nie und die neue Geschichte wurde nie geschrieben. Kein Historiker hat Mitchell-Innes je widerlegt. Sie ignorierten ihn kurzerhand. Die Lehrbücher blieben bei ihrer Geschichte vom Tauschhandel - obwohl alles dafür sprach, dass sie schlichtweg falsch war- Immer noch werden Geschichten des Geldes, die eigentlich Geschichten des Münzwesens sind, mit der Annahme verfasst, Zahlungsmittel und Münzen seien in der Vergangenheit notwendigerweise identisch gewesen. Epochen, in denen die Wirtschaft "zum Tauschhandel zurückkehrte", als wäre der Sinn dieses Satzes offensichtlich, obwohl niemand weiß, was er wirklich bedeutet. Das Ergebnis ist, dass wir praktisch keine Vorstellung haben, wie beispielsweise der Bewohner einer holländischen Stadt um 950 n.Chr. es wirklich anstellte, wenn er Käse oder Löffel kaufen oder Musiker für die Hochzeit seiner Tochter verpflichten wollte - von den diesbezüglichen Verhältnissen auf Pemba oder in Samarkand ganz zu schweigen. [15]

Peter Spufford, widmet in seinem monumentalem Werk Money and Its Use in Medieval Europe, 1988, Hunderte von Seiten dem Schürfen von Gold und Silber, dem Bergbau und der Verschlechterung von Münzen, aber erwähnt nur zwei- oder dreimal die unterschiedlichen Formen von Ersatzgeld aus Blei oder Leder und kleinere Kreditvereinbarungen, durch die gewöhnliche Menschen offenbar die überwältigende Mehrheit ihrer täglichen Transaktionen abwickelten. Darüber so schreibt er, "wissen wir nahezu nichts" (S.336). Ein noch dramatischeres Beispiel ist das Kerbholz, von dem wir ziemlich viel hören: Die Verwendung von Kerbhölzern statt Geld war im Mittelalter weit verbreitet, aber es gibt praktisch keine systematische Forschung zu dem Thema, vor allem nicht zu der Verwendung außerhalb Englands. [16]

Wirtschaftsgeschichte der frühen staatlichen Entwicklung 3000 v. Chr - 500 n. Chr.

Die Staatliche Organisationsform war auch zugleich von Anbeginn an auf's engste verflochten mit der Wirtschaft, beides kann nicht getrennt voneinander untersucht werden. Worauf Anthropologen seit über einem Jahrhundert immer wieder hingewiesen haben. Kredit wird in der Regel als eine moderne Erfindung angesehen, Kredit wird somit als eine Erfindung angesehen welche vielleicht nur ein paar hundert Jahre alt sei. Es stimmt zwar das ein paar clevere Kreditformen wie Kreditkarten aus Plastik erst in unseren aktuellen Zeiten in der Moderne entstanden sind. Aber darüber hinaus wurden Kredite schon lange zuvor von dem Menschen erfunden, sogar noch lange vor dem Aufkommen von Münzgeld existierten bereits Kredite und Darlehen als eine offizielle Form des Geldes. Kredit existierte tatsächlich von den Anfängen der Zivilisation an in Mesopotamien. Der Mensch hat immer versucht, von seinem Nachbarn, wenn nicht bares Geld, dann zumindest eine Tasse Zucker zu leihen, damals wie heute das gleiche. Einige sagen, dass die Prostitution das älteste Gewerbe der Welt sei; die Geschichte weist tatsächlich darauf hin, dass das älteste Gewerbe in der Tat nur das Gewerbe der Geldverleiher sein kann.

Als die Zivilisation entstand, wurde eine allmähliche Notwendigkeit eines Rechtssystems deutlich. Ein Großteil der frühesten Gesetze betraf die Ausgabe von Krediten und den Preis davon. Ein Mann namens Hammurabi, König der ersten Dynastie von Babylon, um 1793-1750 vor Christus, verfasste die frühesten bekannten formalen Gesetze zur Wirtschaftspolitik, (auch wenn der Codex Ur-Nammu sogar noch 3-4 Jahrhunderte älter ist als der Codex Hammurabi) in dem wir den ersten aufgezeichneten Versuch, die Zinsen zu regulieren entdecken können in beinahe 4000 Jahre alten gebrannten Keilschrifttafeln welche wir heute genau lesen und studieren können. Hammurabi welcher ungefähr zur selben Zeit wie der biblische Isaak und sein Sohn Jakob genannt Israel lebte, dieser Hammurabi setzte eine Obergrenze oder einen Höchstzinssatz fest, welcher ein Geldverleiher einem Kreditnehmer berechnen darf. Darlehen an Getreide, welches rückzahlbar in dieser Art war, wurde auf den maximalen Zinssatz von 33 1/3% pro Jahr begrenzt. Für Darlehen an Silber wurde die maximale Rechtsrate auf 20% festgelegt - auch wenn einige Keilschriftsätze ein paar seltene Fällen aufgedeckt haben, das der Zinssatz in diesen seltenen Ausnahmen auf sogar 25% berechnet wurde.

Obwohl die Zinsen von 20-25% in Babylon übermäßig hoch scheinen, so waren vergleichbare Zinssätze recht ähnlich in Indien wo dieses Geldsystem und mit ihr die Sklaverei wie in jedem dieser frühen Staaten auch alsbald entstanden. Die gesetzlichen Beschränkungen für Zinsen aus dem 24. Jahrhundert vor Christus in Indien wurden auf 24% festgelegt, nach den Gesetzestexten des Manu.

Dennoch musste jeder Kredit in Babylon, nach den Gesetzen von Hammurabi, durch einen Amtlichen Vertreter, einem Beamten des Königs bezeugt und in einem schriftlichen Vertrag aufgenommen werden. Die Strafe für das Übersteigen der rechtlichen Rate, egal durch welches Mittel fiel sehr viel schwerer aus - die Schulden wurden einfach gestrichen. Das Eigentum des Wucherers konnte in Form von Grundstücken oder sein gesamter Besitz verpfändet werden. Ein Schuldner konnte auch seine Frau, Kinder oder Sklaven verpfänden. Im Extremfall konnte der Schuldner selbst seine eigene Person als Sklaven verpfänden, aber das Gesetz verbietet die persönliche Sklaverei eines Schuldners über mehr als drei Jahre.

Das Gesetz des Hammurabi blieb für die Zeit der nächsten 1200 Jahre unverändert, obgleich das Assyrische Reich zwischenzeitlich das babylonische Reich unterwarf, aufgehoben wurde der Codex Hammurabi erst mit der persischen Eroberung. Es ist ganz offensichtlich, dass die Zinssätze oft weit über 33 1/3% lagen und während der vorhergehenden Zeiträume berechnet wurden. Unlautere Praktiken existierten ebenfalls und viele von ihnen wurden von Hammurabi gerichtet. Zum Beispiel wurden die Gläubiger daran gehindert Aufrufe eines Darlehens an einen Landwirt vor der Ernte zu machen, denn dies war im Codex ausdrücklich verboten. Wenn die Ernte witterungsbedingt ausgefallen ist, würden alle Zinsen auf das Darlehen für dieses Jahr abgesagt werden. Im Falle von Häusern, aufgrund der Knappheit von Holz konnte eine Tür als Sicherheit verwendet werden und wurde als getrennt von einem Haus betrachtet. Architekten wurden für Mängel in der Konstruktion zur Rechenschaft gezogen, dafür verantwortlich gemacht und konnten sogar als Strafe getötet werden, wenn das Gebäude einstürzte und die Insassen damit tötete.

Jemand welcher nicht mit der Archäologie vertraut ist könnte vermuten die Fähigkeit, den Goldpreis, Rohstoffe oder Zinsen Tausende von Jahren zurück zu verfolgen sei schon immer da gewesen. Dennoch wurden die Verträge welche in Tontafeln geätzt wurden erst vor kurzem freigelegt und erfassten alle Aspekte des frühen sozialen und wirtschaftlichen Verhaltens des Menschen welches mehrere tausend Jahre vor Christus zurückreicht bis ins 4 Jahrtausend vor Christus. Viele Kredite wurden in Form einer

Inhaberschuldverschreibung oder Rechnung behandelt, die der Gläubiger dann verkaufen konnte, an eine andere Partei. z.B. ein Schmied schuldete dem Architekten der sein Haus erbaute so und soviel Rinder oder Barren Silber, dies wurde in einem Keilschrifttext festgehalten und falls der Architekt Schulden machte verkaufte er diese Gläubigertafel an seine eigenen Gläubiger um somit wieder schuldenfrei zu werden. Einige Darlehens-Unterlagen sind lediglich als untergeordnet zu bezeichnen, während andere einen festen Zinssatz mit einer festen Laufzeit festlegten.

Aufzeichnungen über internationale Kredite von einem Land zum anderen wurden auch in den Tontafel-Beziehungen der Babylonier festgelegt im Handel mit den Assyrern, Elamitern, Hethitern und Syrern wo auch diese Keilschrifttexte überlebten und wir diese Schuldverschreibungen finden konnten. Die Ägypter waren mehr eine Staatswirtschaft mit stark autoritären Zügen, sozusagen ein bronze- und eisenzeitlicher antiker Staatskapitalismus welcher nur wenige Aufzeichnungen über Zins- und Kredite hinterließ.

Ein anderer populärer Irrglaube ist, dass moderne Bankwesen wäre erst nach der Reformation entstanden, welche die Morgendämmerung des Kapitalismus darstellen würde. Auch dieser Begriff legt viel zu viel Wert auf die moderne Zivilisation, während die Archive der Geschichtsforschung welche das Gegenteil beweist stets ignoriert werden. Obwohl es auch in frühen Zeiten Geldverleiher gegeben hat, so wurden Einlagen von diesen nur selten akzeptiert. Aber in Babylon, haben zwei Hauptsätzliche Bankinstitute gewirkt, die enge parallele Funktionen zu unseren heutigen Banken offenbart. Die Bankhäuser der Egibi Söhne und den Muradsu Handels-Bankiers welche in Großbetrieben beschäftigt waren und in großangelegte Operationen verwickelt waren um ihren Einfluss auszudehnen. Die Kreditvergabe erfolgte an Einzel-Personen, an Kaufleute und an Regierungen. Einlagen wurden angenommen und auf ein anderes Konto transferiert bis ein Entwurf präsentiert wurde. Darlehen verdienten ebenso auch Zinsen und Keilschrifttafeln konnten wie Diskonte, als Rabatte, als Preisnachlasse gekauft und verkauft werden. Auch Unternehmens-Kapital sowie Transaktionen fanden statt, wo die babylonischen Banker die Finanzierungspartner wurden.

Die Raffinesse der frühen Banken ist für die meisten Menschen heute ziemlich überraschend welche von all dem oft noch nie etwas gehört haben. Es war vielleicht nicht die moderne Überweisung, aber es gibt eindeutige Hinweise auf Entwürfe, Konten, Überweisungen, Einlagen, Inhaberschuldverschreibungen und sogar Zinsen über Nacht während bestimmter Zeiträume.

Das Ergebnis der formalisierten Banken und des weit verbreiteten Einsatzes von Kreditgeld, wird eine Geschichte mit zahllosen Schuldenkrisen welche sich ununterbrochen bis in unsere heutige Zeit hinein zieht, die regelmäßig seit den Babyloniern bis hin in die Moderne eingetreten sind und unsere Geschichtsbücher übersät. Es scheint, dass der endlose Kreislauf der Kreditaufnahme mehr als einmal zurückgezahlt werden kann, es ist das Schicksal von fast jeder Regierung, die jemals existiert hat und das Schicksal jedes Staates welcher jemals existierte und sein gesamtes Wirtschafts- und Herrschaftssystem darauf gründete.

Die Aufzeichnungen aus der babylonischen Epoche veranschaulichen sehr deutlich, dass konjunkturelle Regelmäßigkeiten im Zinssatz von Anfang an berechnet wurden und auf den ältesten Keilschrift-Tontafeln der Sumerer bereits existierten, die ältesten Tontafeln welche wir um 3200 v.Chr. kennen behandeln nicht etwa Göttermythen oder Märchengeschichten wie allgemein populistisch geglaubt wird. Die ältesten Texte auf Tontafeln behandeln explizit diese wirtschaftlichen Schuldverhältnisse. Dieses Kreditsystem, dieses Schuldensystem welches die Menschheit wirtschaftlichen Zwängen unterwirft und sie somit fortwährend versklavt, dies ist also bereits annähernd 6000 Jahre alt und wir können mit ziemlicher Sicherheit sagen das es in Mesopotamien bei den alten Sumerern seinen Ursprung nahm und sich erst von dort aus dieses Weltschuldensystem über einen Zeitraum von maximal rund 6000 Jahren auf die gesamte Welt ausbreitete, um 4032 v.Chr. die Stadt Eridu in Sumer welche den Keilschrifttafeln nach die älteste aller Städte sein soll, dann fast 900 Jahre später um 3150 v.Chr. Vereinigung Ober- und Unterägyptens unter König Menes, im Laufe des 3 Jahrtausends vor Christus Ausbreitung über den gesamten vorderen Orient, ab 1766 v.Chr. Shang-Dynastie am Huang He (dem gelben Fluss) in Nordchina und damit auch nachweisbare Mathematik, Schrifttum, Architektur, Sklaverei, Bronzeverarbeitung, das Pferd, das Rad, bronzene Werkzeuge und Waffen etc., ca. ab 1386 v.Chr. Einfall indo-arischer Reiternomaden am Indus, Unterwerfung der egalitären Harappa-Kultur wo kurz darauf die Kastengesellschaft von den Eroberern errichtet wurde. Libyen, Nubien, Äthiopien, Kusch und das Lande Punt am Horn von Afrika wurden in den folgenden Jahrhunderten von Ägypten aus beeinflusst, womit sich auch dort Stammesfürstentümer herausbildeten. Im nördlichen Mesopotamien errichteten die Assyrer als Könige die in Zelten lebten ab ca. 2000 v.Chr. ein eigenes Reich, die Phönizier in der Levante, die Hethiter in Anatolien, später errichteten Perser und Meder jenseits des Zagros-Gebirges ihre Reiche, das Reich Kolchis im Kaukasus, Minoer auf Kreta und nach der Einwanderung indogermanischer Nomaden in Griechenland errichteten die mykenischen Griechen zahlreiche Stadtstaaten im südöstlichen Europa, Phönizier, Griechen, Etrusker und vertriebene Trojaner siedelten sich rund ums Mittelmeer an und gründeten eigene Stadtstaaten. In Mittelitalien ging daraus ab 753 v.Chr. die Stadt Rom hervor welche ihren Ursprung auf trojanische Flüchtlinge zurückführt welche sich im 12 Jh. v.Chr. in Mittelitalien ansiedelten und mit der Urbevölkerung verschmolz. Das römische Welt-Reich eroberte später den größten Teil Europas, Nordafrikas bis zur Sahara Wüste und Vorderasiens bis an den Fluss Euphrat im heutigen Irak. Dasselbe Wirtschaftsmodell erstreckte sich somit vor 2000 Jahren bereits vom Atlantik durch Vorderasien und über Südasien (Indien) bis nach China an den Pazifik. Handelskarawannen zw. Rom und China florierten über Jahrhunderte bis zum Zusammenbruch des weströmischen Reiches im Jahre 476 v.Chr. Im Mittelalter begann der europäische Handel mit China erst wieder mit dem venezianischem Kaufmann Marco Polo (geboren ca. 1254 vermutlich in Venedig; - gestorben am 8. Januar 1324) welcher den europäischen Handel mit China, welcher mit dem Fall Roms abbrach nach rund 8 Jahrhunderten wieder erneuerte. Doch erst im 20 Jh. verschwanden die letzten weißen Flecke auf der Landkarte, die letzten Naturvölker wurden von der staatlichen Welt letztlich unterworfen und assimiliert womit der gesamte Planet einer einheitlichen Wirtschaftsdoktrin unterworfen wurde. Der gesamte Planet ist heute globalisiert und der gesamte Planet wird derzeit von Staaten beansprucht. Die alten Keilschrifttafeln beweisen uns dass Silber Darlehen in einem Fall deutlich über dem gesetzlichen Grenzwert von 25% lagen, als Ergebnis einer kurzfristigen Kreditkrise. Dennoch liegt der gesetzlich erlaubte Rahmen während der anderen Perioden stets recht niedrig, welcher Silber Kredite so günstig wie 12% erlaubte. Weitere Keilschriftfragmente für den Zeitraum stellen fest, das von einigen Tempeln Darlehen an Gerste mit 20% und Silber mit 6,25% gegeben wurden.

Eine Geschichte des Kredit- und Zinswesens enthüllt uns einen großen Trend, der konsequent durch alle Zeitalter seit dem antiken Mesopotamien gleich geblieben ist, überall wohin sich dieses staatliche Wirtschaftssystem hin ausbreitete und durch Kolonialismus und Imperialismus der Europäer in den vergangenen Jahrhunderten heute sogar die gesamte Welt beherrscht, die Bevölkerungen mittels dieses Wirtschaftssystem aussaugt und noch immer ausbeutet zu Gunsten einer winzigen Minorität, welcher heute fast der gesamte Planet gehört, denn einigen wenigen Familien gehören heute praktisch ganze Länder. Der Regelsatz welchen wir durch alle Zeitalter hindurch seit dem antiken Mesopotamien feststellen können lautet: Je stärker eine Wirtschaft ist, desto geringer ist der Zinssatz. Die Zinsen sind immer international auf dem niedrigsten Stand wenn die Hauptstadt eines Reiches den Punkt der maximalen Konzentration erreicht. Dies führt in der Regel zu einer starken Währung und zu einem hohen Vertrauen in die Regierung, welches wiederum zu einem hohen Vertrauen auf die Währung führt welche von dieser im Allgemeinen garantiert wird. Darum erzählt auch jede Regierung das ihre Währung stabil sei, selbst in der größten Wirtschaftskrise welche eigentlich immer nur eine Schuldenkrise der Banken ist, was viele nicht verstehen, diese Schulden der Banken werden auf die Regierungen abgewälzt welche mittels des Herrschaftsinstrumentes Staat diese Schulden dann durch höhere Steuern von ihren Untertanen eintreiben bzw. werden diese Untertanen heute oft euphemistisch als sogenannte "Bürger" bezeichnet was jedoch nur über die eindeutige Tatsache des "Untertanen" lediglich hinweg täuschen soll.

Zinssätze bleiben auch im Wesentlichen über den Weltpreis-Raten in Ländern, in denen das Vertrauen in die Regierung gering ist. Derzeit ist dies für Süd- und Mittelamerika sowie in den meisten Ländern der Dritten Welt der Fall welche oft von despotischen Diktatoren regiert werden welche ihre Aktionen durch noch relativ schwache mediale Berieselung noch nicht so gut tarnen können wie die Regierungen Nord-Amerikas, Europas, des russischen Konsortiums und Australiens. Diese Beobachtungen ergeben sich nicht nur aus den Ereignissen von heute. Selbst in den Tagen von Babylon, finden wir dieselbe Varianz in Raten mit der niedrigsten Steuersatz-Rate dominant innerhalb der stärksten Wirtschaft, welche das Zentrum des babylonischen Reiches war. Allerdings waren die Zinssätze in der Regel viel höher in den Nachbarländern, die zu manchen Zeiten sogar mehr als doppelt so hoch waren wie im Banken und Kreditzentrum Babylon selbst. Als der Niedergang von Babylon während des vierten und fünften Jahrhunderts vor Christus einsetzte, stiegen die Zinsen mit Mindestsätzen auf rund 40% der Silber Darlehen. Während des sechsten bis neunten Jahrhundert vor Christus, lagen Silber Darlehen in Assyrien und Persien oft im Bereich von 40-50%.

Die Bronzezeit (3300-1200 v.Chr.) erzeugt eine dynamische Wirtschaft rund um die Ägäis. Wenige Aufzeichnungen haben aus dieser Periode der Weltgeschichte überlebt, so ist unser Wissen über Kredit- und Zins für diesen Zeitraum ein bisschen vage in jener Epoche für die europäische Region. Es ist soweit inzwischen bekannt, dass der Standardwert das Vieh war - nicht Gold. Gold bildete ein Tauschmittel, aber es war nicht die Standard Werteinheit wie frühere Archäologen es noch spekulierten. Auf den ältesten uns bekannten Keilschrifttexten geht eindeutig hervor das Sklavenmädchen aus dem Zagros-Gebirge als früheste uns bekannte Form der Währung gehandelt wurden und diese da sie nicht unbegrenzt zur Verfügung standen mit der Zeit durch Vieh ersetzt wurden. Dies ist vergleichbar mit unserer Zeit des modernen Gold Standards, soweit Vieh in Gold ausdrückbar wurde und das Gold sich zu der Papier Währung unserer heutigen Zeit wandelte. So wissen wir auch, dass es Schwankungen im Goldpreis gab, bezogen auf das Standardinstrument des Wertpreises - nämlich Rinder. Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass Kredit erneut missbraucht wurde und dies zum wirtschaftlichen Niedergang beitrug zusammen mit Wetterwechsel welche zu Missernten in der Region Mesopotamien (dem heutigen Irak) führten und sich dies bei Naturkatastrophen noch erhöhte.

Dies war das "goldene Zeitalter" der minoisch-mykenischen Epoche im Mittelmeer, die zu einem Ende kam mit dem Fall von Kreta im Jahre 1400 v.Chr. gefolgt von dem trojanischem Krieg ca. 1193 v.Chr. - 1183 v.Chr., dem Untergang des hethitischen Reiches, dem Seevölkersturm um 1190 v.Chr. und der dorischen Wanderung ca. 1100 v.Chr. Es war die Zeit, über welche uns der Dichter Homer so einprägsame Aufzeichnungen der großen griechischen Heldenzeit und die Herrlichkeit des Trojanischen Krieges beschrieb. Die Ilias und die Odyssee, die zwei großen Heldengedichte des europäischen Abendlandes welche Dutzende Male verfilmt wurden, Tausende Male auf allen Theaterbühnen der Welt seit der klassischen griechisch-römischen Antike immer wieder und wieder nachgespielt und aufgeführt wurden. Dieser minoisch-mykenischen Epoche welche mit dem Seevölkersturm und der dorischen Wanderung endete, dieser mykenischen Epoche folgte bekanntlich die Barbarei und die Zeit welche als das Dunkle Zeitalter bekannt wurde.

Da die heutige Welt aus dieser dunklen Periode hervorgegangen ist, begann die Zivilisation noch einmal von vorne zu gedeihen. Es ist in dieser Zeit, als Geld zuerst von den Lydern in der Form von Münzen geprägt wurde - das antike Reich Lydien ist heute bekannt als ein Teil der modernen Türkei. Die Erfindung des Geldes unterstütze stark die Ausweitung des internationalen Handels. Bald wurden auch von den Griechen Münzen geprägt, wenig später durch den Handel gelangte die Idee des Münzgeldes auch zu den nordindischen Königreichen welche Münzen jedoch "pressten"; nicht "prägten "und bald darauf sogar bis nach China noch vor 600 v.Chr. wo nun ebenfalls metallene Münzen eingeführt wurden, hier wurden diese jedoch "gegossen", also weder "geprägt" noch "gepresst" wurden. Die Griechen waren die aufstrebenden Stars der Zeit ähnlich wie die Japaner des späten 20. Jahrhunderts. Die Finanzielle Hauptstadt der östlichen Mittelmeerregion begann nach dem Fall Trojas wieder auf das griechische Festland zurück zu fließen und mit ihm die Inflation, das Horten von Waren und wilde Spekulationen. Ebenda finden wir Hinweise auf dieses neue Zeitalter des Materialismus ... "In kürzester Zeit steigt der kommerzielle Genius der antiken Griechen auf den Begriff der Spekulation ... das angesammelte Kapital, (die Kapitalakkumulation) ist nur eine Investition im Hinblick darauf noch mehr zusammen zu raffen."

Athen 449 v.Chr.

Die Geschichte hat immer wieder gezeigt, das einem jedem großen Spekulationsboom zwangsläufig und unvermeidlich immer die sprichwörtliche Pleite folgte. Eine schwere Kreditkrise welche sich im Athen des Jahres 594 v.Chr. heraus kristallisiert, hatte große Reformen im Kreditwesen durch die Gesetze des Solon zur Folge welche genaue Richtlinien zw. Gläubiger und Schuldner vorschrieben zu welchen unter Strafe der Nicht-Einhaltung aufgefordert wurde, welche noch heute im groben gültig sind. Solon war ein Dichter, der in Athen dadurch berühmt wurde, ihre Gesetze zu überarbeiten in der Hoffnung, die Korrektur der wirtschaftlichen Verwüstung zu lindern. Bauern drohten mit Rebellion in Attika und der Schuldner riskierte nicht nur die persönliche Sklaverei, sondern die seiner gesamten Familie. Sobald ein Gläubiger mit seinem Sklaven machen konnte, was er wollte, wie sie es für richtig hielten. Viele Familien wurden so zerstört und in den überseeischen Märkten verkauft, nach Lydien, nach Phrygien, zu den frühen Römern nach Italien, nach Libyen, nach Ägypten oder nach Karthago (heutiges Tunesien in Nord-Afrika). Die Schuldenkrise hatte in der Tat schwere und weit verbreitete persönliche Sklaverei zur Folge und war ein großes Problem, dass die griechischen Reiche (welche damals aus einer Reihe von Stadtstaaten bestanden welche sich oft gegenseitig bekämpften und ihre eigenen Währungen prägten) zu zerstören drohte.

Solon

Die Gesetze des Solon waren die erste große Reform der gesetzlichen Texte des Codex von Hammurabi. Obwohl die Griechen alle Beschränkungen für den maximalen gesetzlichen Zinssatz welcher ein Geldverleiher berechnen kann anhoben, wurde die persönliche Sklaverei in der Form von Schuldkenchtschaft vollständig verboten. All diejenigen, die für ihre Schulden versklavt worden waren, wurden befreit und diejenigen welche vom Staat in die Sklaverei in fremde Ländern verkauft wurden, mussten auf Kosten des Staates nun zurück gekauft und zurückgebracht werden nach Athen. Viele Schulden wurden einfach gestrichen und andere wurden durch Grundeigentum gesichert, wenn dies möglich war. Die Frage der Inflation wurde mit der Abwertung der Drachme um 25% gelöst und einheitliche Maße und Gewichte wurden gesondert behandelt. Die politische Macht von Grundbesitzern zu Kapitalisten hatte sich verlagert und das war wieder zurück in die Hände der Eigentümer welche ihren Grundbesitz, ihr Land mit den Reformen des Solon nun zurück erhielten. Der Erwerb von ausländischen Sklaven war jedoch in der attischen Demokratie weiterhin legal, was rund 200 Jahrhunderte später um 400 v.Chr. zu einer Sklavenrate von rund 90 % bei einer Gesamtbevölkerung von 100 000 Menschen in Athen führte. Das athenische Bürgerrecht wurde auch auf qualifizierte Zuwanderer ausgeweitet, welche ihnen dies Bürgerrecht gewährte. Die Spekulationen erzeugten in der Tat unverzüglich Geschichten der Freiheit und des Wohlstandes in der gesamten Ägäisregion, die ähnliche Auswirkungen haben mussten wie die Geschichten in Bezug auf die Vereinigten Staaten mit ihren Straßen welche aus Gold gepflastert seien, das moderne amerikanische Märchen vom Geldwäscher zum Millionär hat es in ähnlicher Weise nach den marktwirtschaflichen Reformen des Solon auch schon im antiken Athen gegeben, womit der Mythos der attischen Demokratie in welcher jeder frei sein könnte sofern er nur über ausreichend Kapital verfüge bereits vor rund 2500 Jahren im östlichen Mittelmeerraum kursierte. Man könnte sagen, dass dies vielleicht eine der schlimmsten Schuldenkrisen in der alten Geschichte Europas gewesen war, welche entscheidend zum weiteren Verlauf der europäischen Geschichte - ja wenn nicht sogar der Weltgeschichte - werden sollte. Wäre damals bereits das staatliche Gewaltmonopol und das Geldmonopol, damit auch die Sklaverei verboten worden, so sähe unsere heutige Welt wahrscheinlich ganz anders aus, leider wurden die Weichen jedoch anders gelegt. Die Gesetze des Solon im Jahre 594 v.Chr. waren in der Tat eine große Reform, die direkt mit den Fragen einer großen Schuldenkrise einherging.

In den folgenden 100 Jahren führten die Gesetze des Solon soweit zur vorläufigen Vermeidung massiver Schuld-Sklaverei, aber die Zinsen waren frei und wurden nicht reguliert, ohne rechtliche Beschränkung konnten diese Zinssätze zu enormen Höhen auffliegen was dem Schuldner somit nicht half. Der übliche Zinssatz für besicherte Kredite schwankte tendenziell hin und her zwischen 16% bis 20% pro Jahr und neigte sich zu verschieben. Die Knappheit der Edelmetalle führte auch zu der Schaffung von so etwas wie einer depressiven Atmosphäre zu Zeiten einer wirtschaftlicher Depression. Dies führte zu den weit verbreiteten politischen Umwälzungen, die im Jahre 508 v.Chr. ein Faktor werden sollte - Die Geburtsstunde der attischen Demokratie in Athen. Oft übersehen, wird jedoch eine ähnliche politische Veränderung im neuen aufstrebenden Reich - Rom. Im Licht des modernen politischen Wandels, der zunächst versucht, im Jahr 1989 in China entstanden zu sein gesehen wird und sich daraufhin sich schnell nach Osteuropa hin ausbreitete und dort den Zusammenbruch des Ostblocks verursachte. Der Zeitraum von 509 bis 508 v.Chr. war nur eine solcher Fristen schnellen Wandels in den alten Zeiten. Die Revolution brach in Rom im Jahre 509 v.Chr. aus, weniger als ein Jahr nach der politischen Wende in Athen wurde in Rom die Monarchie abgeschafft und die römische Republik ausgerufen welche erst nach der Ermordung Caesars im Jahre 44 v.Chr. und der Herstellung des römischen Kaiserreiches im Jahre 28 v.Chr. endete. Diese Revolution in Rom im Jahre 509 v.Chr. war die Geburtsstunde der Römischen Republik, doch auch hier blieb ebenso wie in Athen die Sklaverei gesetzlich erlaubt was Jahrhunderte später zu einer Sklavenquote von rund 95 % der Gesamtbevölkerung im gesamten römischen Welt-Reich führte, welches damals den Großteil der den Römern bekannten Welt nämlich Europa, Vorder-Asien und Nord-Afrika umfasste.

Die Zinssätze gingen in der Regel eher in Athen zurück nach der Entstehung der Demokratie von der üblichen Rate von 16% auf 10-12% für voll versicherte Darlehen auf Immobilien. Dies wurde auch von den großen Silberschatz Entdeckungen im Athen des Jahres 483 v.Chr. unterstützt, welcher erheblich die vorhandene Geldmenge erweiterte. Nach 400 v.Chr. tauchte Spekulation und das kapitalistische System in voller Blüte wieder von neuem auf. Das Horten von Münzen war ganz alltäglich geworden - vor allem und insbesondere im Handel der Tempel, die Tempel horteten riesige Münzschätze und die griechische Religion wurde ein riesiges Geschäft, vergleichbar mit heutigen Konzernen, den Gläubigen welche die griechischen Götter verehrten wurde das Geld quasi aus den Taschen gezogen, Götzenstatuen und Marmorbildnisse wurden in Manufakturen von riesigen Sklavenarmeen angefertigt, dann quer über das Mittelmeer im Handel mit Ägypten, Libyen, Karthago, Rom, nach Lydien, Lykien und Phrygien dorthin exportiert und verkauft. Der Tempel von Delphi wird oft und üblicherweise als Finanzier der griechischen Reiche zur Kreditvergabe von Geld für Zinsen in jener Zeit genannt. Es gab nicht nur typisches Geldverleihen, auch professionelle Vermögensverwalter entstanden nun in den griechischen Stadtstaaten. Von Sokrates wurde berichtet, dass er sein Kapital für Investitionen nur einem solchen persönlichen Freund anvertraut habe. Finanz- und Kapitalwirtschaft war inzwischen sehr anspruchsvoll geworden. Zinsen stiegen in diesem Zeitraum recht kräftig an. Gemeinsame Zinssätze für eine Handels-Reise um neue Absatzmärkte zu erkunden lagen bei 30% während der Kriegszeit und bei 22,5% in Friedenszeiten. Aber als die Spekulation blühte, stiegen die maritimen Zinsen so hoch an bis zu 60% und in einigen isolierten Datensätzen schienen sie so groß zu sein wie 100% für weitere riskante Unternehmungen.

Seltsamerweise gibt es mehr aufgezeichnete Geschichte über die Zinssätze dieser späten griechischen Zeit, als es im ganzen oder im frühen Rom gab. Die vielleicht interessanteste Tatsache ist die, dass öffentliche Kredite des Staates als das Schlimmste und unzuverlässigste betrachtet wurden. Regierungen bezahlten ihre Schulden häufiger einfach überhaupt nicht als dass sie diese bezahlten, in der Regel bezahlten die Regierungen der frühen Staaten einfach niemals ihre Schulden zurück. Denn die Könige oder die Regierungen wie im Falle der attischen Demokratie (Eupatriden, alter Adel) und der römischen Republik welche sich auch dort aus den Patriziern zusammensetzte (dem alten Adel welcher bereits zu Zeiten der Monarchie herrschte) hatten das Gewaltmonopol, sie waren selbst der Staat, ebenso ein Grundsatz wie es noch heute in unseren modernen Oligarchien der Fall ist. Staat das bedeutet immer Regierung der herrschenden Klasse, die Regierung ist der Staat, den Staat mit einer Volksgemeinschaft gleichsetzen zu wollen wie es seit den Zeiten der französischen Revolution stets gepredigt wird, dies ist also das größte Lügenmärchen der modernen Geschichte. [45] Zinssätze auf einen Staat oder eine Stadt wurden so hoch aufgezeichnet wie mit 48% pro Jahr. Dies war auch der Fall, während des Mittelalters in Westeuropa. Der Kredit der griechischen Staaten während der Antike war so schwach, dass oft das einzige Mittel zur Erlangung eines öffentlichen Darlehens die Zusammenarbeit und Unterzeichnung eines wohlhabenden Bürgers benötigte, welcher dazu bereit war sich als Bürge zu verpflichten, somit die Verpflichtungen dieses Staates zu gewährleisten. Zeitweise wurden die antiken Staaten vom aufstrebenden Bürgertum der Großgrundbesitzer dazu gezwungen, alle Einnahmen als Sicherheit zu verpfänden. In einigen Staaten werden auch Kreditaufnahmen berichtet, es wird auf das was als eine Leibrente bekannt geworden ist zurück gegriffen. Als Gegenleistung für einen Kredit von 5000 Drachmen, stimmte der Staat Athen dafür (das heißt die herrschende Klasse der Eupatriden), dem Gläubiger 500 Drachmen pro Jahr für den Rest seines Lebens zu bezahlen. In der Aufzeichnung des Tempels von Delos für die Jahre 377 bis 373 vor Christus, wurden nur zwei von dreizehn Krediten an griechische Staaten oder Städte zurückgezahlt, was zu einem Verlust von fast vier Fünfteln des ursprünglichen Wertes führte. Dies veranschaulicht warum es ein solches niedriges Level an Vertrauen in die Regierung in diesem Zeitraum gab, der Staat bestand nicht mehr bloß aus einer Einzelperson oder einer Familie wie noch zur Zeit der Monarchie sondern nun aus der gesamten herrschenden Klasse, wovon jeder die Schuld auf einen anderen Senator oder Parlamentarier schieben konnte und keiner persönlich für nicht zurückbezahlte Schulden belangt werden konnte, denn dem Staat (welcher immer nur Staat der herrschenden Klasse ist) gehört ja bekanntlich bereits alles in seiner eigenen Interpretation da niemand anderes als er selbst die Gesetze macht welche er nicht einzuhalten braucht und auch jederzeit nach belieben ändern kann.

Zu Beginn des Römischen Reiches, war die Kreditregelung wieder ein inhärenter Bestandteil der Rechtsordnung und wie immer wurde dies durch eine schwere Schuldenkrise ausgelöst. Die gesetzliche Beschränkung des Zinssatzes wurde auf 8 1/3% pro Jahr festgelegt, wie dies auf den zwölf Tafeln festgesetzt wurde, welche die Verfassung Roms bildeten - circa 450 v. Chr. wurde jeder, welcher die Höchstgrenze am Zinssatz verletzte zum Gegenstand einer vierfachen Strafe. Das römische Recht hat erheblich dazu beigetragen den Zinssatz auf das moderne Niveau zu senken, den gesetzlich erlaubten maximalen Zinssatz. Nichtsdestotrotz wurde die persönliche Sklaverei der Schuldknechtschaft erlaubt, stattdessen schützten Bestimmungen in dem Gesetz das Wohl des Schuld-Sklaven welcher nun nicht mehr nach Gutdünken von seinem Herrn misshandelt oder gar getötet werden sollte. Ungehorsame Sklaven konnten jederzeit auf den Märkten weiterverkauft werden und wenn diese Pech hatten wurden sie staatlich erworben und so landeten diese auf den großen römischen Latifundien oder den Staatsbetriebenen Steinbrüchen und Straßenbau-Ämtern des römischen Reiches, wo der Staat sich an seine eigenen Gesetze nicht zu halten brauchte und faule Sklaven mit Gewalt von den Aufsehern zur Arbeit gezwungen wurden, welches später bei rund 95 % Sklavenanteil an der Gesamtpopulation des römischen Reiches zu dem großen Spartakus-Aufstand unter der Führung des thrakischen Sklaven Spartacus führte wofür Rom Jahre benötigte um diesen Aufstand wieder niederzuschlagen und tausende revoltierender Sklaven entlang der Via Appia kreuzigte.

Die römische Erfahrung mit Kreditformen führte zu einer weiteren langen Liste der Prüfung und Drangsal. Große weit verbreitete Volksschuldenkrisen des römischen Staates erfolgten oft innerhalb der frühen republikanische Ära. Im Jahre 367 v.Chr. wurde die Schuldenkrise durch die Aufhebung aller bisherigen Zinszahlungen gegen Prinzip und dann durch das Streichen aller Schulden gemildert. Julius Caesar verwendete eine ähnliche Taktik während der Schuldenkrise seiner Ära, die zweifellos einen Anreiz zu seiner Ermordung zur Verfügung gestellt hatte, da viele der Geldverleiher in Wirklichkeit die Senatoren von Rom waren.

Der Ermordung Caesars welcher von wütenden Senatoren am 15 des Monats Mars im Jahre 44 v.Chr. mit Dutzenden von Messerstichen ermordet wurde im Senat von Rom. folgte der römische Bürgerkrieg welcher bis 28 v.Chr. andauerte und mit der völligen Vernichtung der gegen Caesar verschworenen Senatoren und ihrer Privat-Armeen endete, Cassius und Brutus wurden besiegt und die Republik wurde aufgelöst und wandelte sich zur monarchischen Alleinherrschaft, erster Imperator wurde nun Iulius Caesars Stiefsohn namens Gaius Iulius Octavianianus Caesar, welcher als Imperator Augustus Caesar von 28. v.Chr. bis 14 n.Chr. regierte. Die Zinssätze während des Römischen Reiches erreichten den niedrigsten Stand von etwa 4% während der Herrschaft des Augustus um 25 v.Chr. aber wichen bald während der Schuldenkrise um 33 n.Chr., als es schwierig wurde, an der gesetzlichen Grenze von 12% festzuhalten. Diese Schuldenkrise oder das Jahr 33 n.Chr. war der Beginn eines langen Anstiegs der Preise, welcher für den Zeitraum der folgenden 400 Jahre fortgesetzt wurde. Dennoch ist der Trend zu niedrigeren Zinsen während dieser Periode deutlich, die sich unter Augustus zu dem Kern des römischen Reiches weitgehend auf Italien beschränkte. Die Zinssätze in den Provinzen lagen zwischen 12% und 48% deutlich höher ganz ähnlich dem, was während der babylonischen Epoche in den Provinzen geschah.

Römische-Inflation

Das Chaos der ungedeckten Ruhegelder oder Renten brachte den Zusammenbruch der sozialen Struktur während des dritten Jahrhunderts. Der Zusammenbruch der Währung trug zu massiven Reformen und Steuererhöhungen sowie zur Einführung von Reisepässen bei, die Leute durften nicht mehr reisen, solange bis sie ihre Steuern zahlten. Das Chaos welches auch zum Aufstieg des Christentums im römischen Reich führte, brachte die Menschen dazu zu ihren Göttern zu beten und nichts geschah. Das wirtschaftliche Chaos des 3. Jahrhunderts wurde in Bewegung gesetzt die eventuelle Folge des Zusammenbruchs der Zinssätze und Banken nach dem Fall von Rom im Westen im Jahre 476 n.Chr.

Ironischerweise trug der letzte westliche Kaiser den Namen Romulus Augustulus, Romulus war der Gründer von Rom im Jahre 753 v.Chr. und Augustus war der starke Kaiser. Folglich starb Rom mit einem Mann welcher nach dem Beginn benannt wurde.

Folglich gab es mit dem Fall von Rom eine neue Weltsicht, dass Kreditaufnahme etwas böses sei und mit dem Aufstieg des Christentums im Mittelalter wurde das Geld allgemein (zurecht) verteufelt, und wir landen bei der Sünde des Wuchers - die Erhebung von Zinsen jeder Art wurde verboten, die christliche Philosophie begann zu entstehen. Als sich der Kapitalismus nach Osten verschoben hatte, entstanden die niedrigsten Zinssätze dort im Oströmischen Reich welches besser als das byzantinische Reich bekannt ist und das eigentliche Römische Reich um weitere 1000 Jahre überlebte bis zur Eroberung Konstantinopels (der Stadt Byzanz) durch die Türken im Jahre 1453 n. Chr. und deren Umbenennung in Istanbul, die römischen Zinssätze stiegen und signalisierten damit den Fall was im Zeitplan zu sehen ist.

Justinian

Ein großer Teil der aufgezeichneten Geschichte der frühen byzantinischen Wirtschaftspolitik ist übersät mit diesem Kampf um Zinspolitik. Justinians-Codex des sechsten Jahrhunderts begünstigte die Banker, die ganz wichtig, ein integraler Bestandteil des Systems waren und es bis heute sind, sie waren und sind bis heute die unsichtbare Macht und die Finanziers hinter jedem Thron, hinter jeder Regierung durch alle Epochen hindurch bis heute. Kaiser Justinian erklärte, dass "der alte Zinssatz exorbitant" sei und damit den alten römischen gesetzlichen Grenzwert von 12,5% von Konstantin dem Großen festlegte auf einen Bereich von 4-8% zu Gunsten des Gläubigers und damit reduziert werden musste. Banker durften die höchsten Zinsen von 8% nehmen, während Privatpersonen sich auf eine Zinsrate von 6% beschränken mussten. Seltsamerweise genug wurden Beamte auf 4% Zinsen pro Jahr beschränkt. Maritime Darlehen waren immer sehr viel höher aufgrund von Risiken auf See und diese wurden auf 12% begrenzt.

Dieser klassischen Antike welche mit der germanischen Völkerwanderung und dem Ende Roms 476 n.Chr. endete, dieser Antike folgte bekanntlich die Barbarei und die Zeit welche als das Mittelalter bekannt wurde. Während des frühen europäischen Mittelalters bildeten sich wieder freie Dorfgemeinschaften ohne Staat und Regierung, ohne Geld und in vollständiger Autonomie und Autarkie, die freien Städte des Mittelalters florierten, in welcher zwar immer noch die alte römische Währung selbst nach Jahrhunderten des Zusammenbruchs kursierte, jedoch Zinsen als Teufelswerk die größte Zeit des Mittelalters hindurch verboten blieben. Die freien Städte und Dorfgemeinschaften des frühen Mittelalters gerieten mit der Zeit jedoch unter die Herrschaft der aristokratischen Fürsten welche in der Form ihrer Fürstentümer neue Staaten in Europa erschufen und in Form der Leibeigenschaft die freien Dorfgemeinschaften und freien Städte nach und nach unter ihre Kontrolle brachten und so das alte Rom wieder auferstehen ließen, in abgewandelter Form der Sklaverei welche nun Leibeigenschaft genannt wurde, aus den Leibeigenen des Mittelalters ging dann das heutige Proletariat, der Lohnarbeiter bzw. der Lohnsklave der Moderne hervor.



Weblinks

Siehe auch

Anarchosyndikalismus, Planwirtschaft, Prekarisierung


Kategorie:Ökonomie
  1. David Graeber, Schulden: Die ersten 5000 Jahre, Klett-Cotta; Auflage: 8., Aufl. (14. Mai 2012)
  2. David Graeber, Schulden: Die ersten 5000 Jahre, Klett-Cotta; Auflage: 8., Aufl. (14. Mai 2012)
  3. David Graeber, Schulden: Die ersten 5000 Jahre, Klett-Cotta; Auflage: 8., Aufl. (14. Mai 2012),pg.45
  4. David Graeber, Schulden: Die ersten 5000 Jahre, Klett-Cotta; Auflage: 8., Aufl. (14. Mai 2012),pg.45
  5. David Graeber, Schulden: Die ersten 5000 Jahre, Klett-Cotta; Auflage: 8., Aufl. (14. Mai 2012),pg.45
  6. David Graeber, Schulden: Die ersten 5000 Jahre, Klett-Cotta; Auflage: 8., Aufl. (14. Mai 2012),pg.45+46
  7. David Graeber, Schulden: Die ersten 5000 Jahre, Klett-Cotta; Auflage: 8., Aufl. (14. Mai 2012),pg.46
  8. Grierson 1977, S. 17
  9. David Graeber, Schulden: Die ersten 5000 Jahre, Klett-Cotta; Auflage: 8., Aufl. (14. Mai 2012),pg.46
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  11. David Graeber, Schulden: Die ersten 5000 Jahre, Klett-Cotta; Auflage: 8., Aufl. (14. Mai 2012),pg.46+47
  12. Innes 1913, S.381
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  15. David Graeber, Schulden: Die ersten 5000 Jahre, Klett-Cotta; Auflage: 8., Aufl. (14. Mai 2012),pg.47+48
  16. Peter Spufford, Money and Its Use in Medieval Europe, 1988