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Talk:Wirtschaft

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Hier kann über (anarchistische) Wirtschaft diskutiert werden.

Das Dilemma der Wertschöpfung[edit]

In Diskussion:Geld habe ich schon das problem wie folgt beschrieben:

Welche konkreten Alternativen gibt es, die anarchistischer wären? Mit "alles umsonst" bedeutet heute leider, das man zwar dem kapitalistischen System Geld zuführt, aber dann darauf verzichtet selbst wieder Waren gegen Geld weiterzugeben. Und das heisst, das vermutlich irgendein Anarchist zwischen kapitalistischer Wertschöpfungskette und geldfreiem Raum die Lücke schließen muss. Wie schließt er oder sie die Lücke? Dann entweder Millionenerbe oder malochen gehen, dafür das anderen nichts bezahlen brauchen. "Malochen gehen" aber bedeutet im allgemeinen seine Arbeitskraft in ein klassischem Herrschaftsverhältnis zur Verfügung zu stellen.

Fortsetzung: Natürlich kann man wenn man von einer vorstellbaren Nach-Revolutionären Phase ausgeht Ideen verwirklichen die heute nicht denkbar sind. Dennoch gibt das noch keine Antwort für das, was die Leute heute an Lösungen brauchen. Oder auch für Projekte. Langfristig ist eine Finanzierung aus ALGII, BaFÖG und Spenden von "Malochern" nicht tragfähig oder wünschenswert. Und manchmal habe ich auch das Gefühl das sich manch bessergestellter Anarchist sich gerne sein kleines pseudoanarchistisches Biotop hält, das ggf. auch auf seine Finanzspritzen angewiesen ist - und man da ja auch sein gutes Gefühl bekommt - ohne das dies aber zu Projekten führen würde die wirklich autonom wären, was ich als Ziel für sehr hochwertig halte. Also erleben wir oft die Illusion einer Autonomie, die morgen schon vorbei sein kann, bzw. davon lebt das viele Leute sich in unanarchistische Abhängigkeit begeben und sich dann ggf. noch selbst ausbeuten. Wie kann man dieses Dilemma aufheben? Ich denke nur dadurch das man vernetzte Strukturen schafft und langfristig Pläne macht - das Projekte sich gegenseitig helfen bei notwendigen Reparaturen und Investitionen - und auch das man möglichst vielen Leuten eine Basis für den Lebensunterhalt gibt - in herrschafstfreien Arbeitsplatzverhältnissen und ohne Staat im Rücken. Leider wird oft jeder Versuch des Wirtschaftens schon in die kapitalistische Ecke abgestempelt. Dabei bedeutet gerade der Verzicht auf autonomes Wirtschaften, das man sich voll und ganz auf Staat und Kapitalismus verlässt. Auch nach einer möglichen Revolution wollen Menschen etwas essen und muss der Müll entsorgt werden. Da ist kein Platz für Utopien, sondern dann muss auch gewirtschaftet werden. Deswegen würde ich sagen: Weg mit den Utopien und her mit dem Anarchismus! Er ist machbar und greifbar, wenn sich nur genug leute zusammentun! --Vinci 08:15, 17. Jun 2006 (UTC)

Ihr könnte es wenden wie Ihr wollt, aber ist durchaus möglich, daß der Kapitalismus die einzig realisierbare Form des Anarchismus sein wird. Da ist es auch egal, daß Ihr Eure Vorstellung von Wirtschaft autonom oder emanzipatorisch nennt. Die meisten Menschen werden wohl eine Wirtschaftsform mit Privateigentum an den Produktionsmitteln für sinnvoll halten und in einer auf Freiwilligkeit basierenden Gesellschaft anstreben. Selbst Kollektive können nicht wirtschaften, wenn sie nicht Eigentümer von Produktionsmitteln sind.

Viele Grüße von einem Anarchokapitalisten.