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Struktur

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thumb|upright=1.2|verzweigen und verknüpfen (von Sandra Uhlitzsch) thumb|upright=1.2|Vogelschwarm (von Anna Schroll) Die Beziehung zwischen Struktur und Funktionen ist grundlegend, um eine vielschichtig verstandene Evolution begründen zu können. Während Strukturen nach ihrer Entstehung (Strukturwechsel) konstant bleiben, wachsen Funktionen stetig (Funktionswechsel oberflächlich betrachtet auch).

Einführung[edit]

Der Flügel fliegt selbst nicht, „sondern nur der Organismus, der über eine Struktur verfügt, die die Funktion des Fliegens verwirklichen kann“[1].

„Strukturen sind unveränderlich und in ihrem jeweiligen Wirkungsradius allgegenwärtig, aber besitzen keine unmittelbare materielle Gestalt und können wie die physikalische Kraft nur indirekt über ihre Wirkungen erkannt werden. Die Existenz von Strukturen zeigt sich in ihrer “synchronisierenden“ oder “koordinierenden“ Wirkung, das heißt, dass sich Funktionen von Organismen in ihrer Entfaltung über Strukturen gegenseitig bedingen. Deshalb müssen Strukturen Grenzen besitzen, da sich das Bedingen der Funktionen innerhalb einer Struktur nicht auf beliebige Weise erfolgen kann (siehe auch das Ganze und seine Teile).“ [2]

Die Beziehung zwischen Struktur und ihren Funktionen zeigt sich am besten, wenn sich Organismen entwickeln. Mit jeder Wiedererzeugung einer Funktion [3] und mit jeder Veränderung dieser [4] wird eine Struktur identisch neu erzeugt [5], die den Funktion in ihrer Erzeugung und Veränderung Grenzen setzt. Wenn die Funktionen an die Grenzen der Struktur stoßen, wird ein Strukturwechsel erzeugt, so dass eine andere Struktur mit neuen Grenzen entsteht.

Strukturen sind unveränderlich bezogen auf ihre Bedingungen. Wenn diese historisch und damit sich zeitlich verändernden Bedingungen nicht mehr gegeben sind, dann können sich die Strukturen auch nicht mehr reproduzieren. Aber wenn sie einmal entstanden sind, erscheinen sie quasi als ahistorisch, da ihre Reproduktion von zeitunabhängige Zyklen erzeugt werden. Hintergrund dafür ist, das sich Raum und Zeit jeweils unterschiedlich verändern, und es dafür unterschiedliche Darstellungsformen (siehe auch Logisch und historische Darstellung) benötig werden.

These[edit]

„Strukturen stellen das diskontinuierliche Moment in der Evolution dar. Sie entstehen über mehrere voneinander unabhängige Übergänge aus einer bestehenden Struktur. Dadurch kann die neue Struktur nicht auf die bestehende zurückgeführt werden, weil beide etwas Eigenständiges darstellen. Jede Struktur erzeugt über die Wechselwirkungen der Funktionen ihre konstanten Grenzen und ermöglicht Funktionswechsel und ein kontinuierliches Wachstum der Funktionen nur innerhalb dieser Grenzen. Strukturen erzeugen sich mit jedem neuen Individuum und mit jeder Veränderung von Funktionen identisch “neu“.“ [6]

Literatur[edit]

  • Janich, Peter / Michael Weingarten: Wissenschaftstheorie der Biologie, München 1999
  • Otto, Stefan: Eine vielschichtig verstandene Evolution - 24 Thesen zum systematischen und indirekten Verknüpfen von Evolutionstheorien, Jena 2011, ISBN 978-3-9814352-8-3

Einzelnachweise & Fußnoten[edit]

  1. Peter Janich, Michael Weingarten 1999, 185
  2. Stefan Otto, 2011, 368
  3. innerhalb der fast identischen Reproduktion
  4. innerhalb der sich ausdifferenzieren Reproduktion
  5. innerhalb der strukturellen Reproduktion
  6. Stefan Otto 2011, 290

Weblinks[edit]

Kategorie: Eine vielschichtig verstandene Evolution Kategorie: Trialektik (Wandel der Erkenntnismittel)