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Qualität

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thumb|upright=1.2|verzweigen und verknüpfen (von Sandra Uhlitzsch) „Qualität und Quantitäten können nicht isoliert voneinander betrachtet werden. Quantitäten erzeugen ihren Rahmen Qualität direkt, der wiederum den Quantitäten Grenzen bei der Entfaltung setzt (siehe Ganzes und seine Teile). Das Setzen von Grenzen ist eine Wirkung der Eigenentwicklung. Das Untersuchen von Qualität und Quantitäten kann nur dann erfolgen, wenn eine Eigenentwicklung vorliegt. Qualitäten schließen sich (aufgrund ihrer verschiedenen Eigenentwicklung) gegenseitig aus.“ [1]

Einführung

Qualitäten und Quantitäten sind keine rein objektiven Eigenschaften zum Erkennen der Wirklichkeit. Vielmehr sind sie Hilfsmittel, um die Wirklichkeit in einem bestimmten Geltungsbereich zu erkennen. Der Qualitätswechsel zum Beispiel vom Ein- zum Vielzeller wird beim Untersuchen des Übergangs von den Organismen zur menschlichen Gesellschaft nicht herangezogen.

Qualität und Quantitäten haben wie die physikalische Maßeinheiten keine rein objektiven Eigenschaften, da Qualitäten und deren Wechsel nur für bestimmte – von den Wissenschaftlern untersuchte Bereiche – in der Wirklichkeit bestimmt werden können, aber nicht für die Wirklichkeit als Ganzes.

Qualität

Qualität bezieht sich gleichzeitig direkt auf die eigene Bestimmtheit (oder auf die Eigenentwicklung) und indirekt auf Anderes (oder auf die Fremdeinflüsse). Damit werden Qualitäten vermittelt durch ein Setzen gegen andere Qualitäten bestimmt. Ein Acker ist zum Beispiel dadurch bestimmt, dass er kein Wald oder kein Teich ist. Er ist durch eine nur ihr eigene Bestimmt – ihre Qualität – definiert. Dazu schreibt Georg Wilhelm Friedrich Hegel Folgendes:

„Am Etwas ist seine Grenze als Qualität wesentlich seine Bestimmtheit. Wenn wir aber unter Grenze die quantitative Grenze verstehen und z. B. ein Acker diese seine Grenze verändert, so bleibt er Acker vor wie nach. Wenn hingegen seine qualitative Grenze verändert wird, so ist dies seine Bestimmtheit, wodurch er Acker ist, und er wird Wiese, Wald usf. - Ein Rot, das intensiver oder schwächer ist, ist immer Rot; wenn es aber seine Qualität änderte, so hörte es auf, Rot zu sein, es würde Blau usf. - Die Bestimmung der Größe als Quantum, wie sie sich oben ergeben hat, daß ein Sein als Bleibendes zugrunde liegt, das gegen die Bestimmtheit, die es hat, gleichgültig ist, ergibt sich an jedem anderen Beispiel.“ [2]

Umschlagen von Quantitäten in Qualitäten

Nach dieser Vorstellung führen auf einem bestimmten Punkt der Entwicklung quantitative Änderungen zu einem Umschlag in eine andere Qualität, die dann ihre Quantitäten hervorbringt. Damit erfolgt ein Umschlagen von Quantitäten in Qualitäten, aber auch umgekehrt von Qualitäten in Quantitäten.

Dies wird auch bei der Dialektik von Diskontinuität und Kontinuität deutlich. Nach dieser Vorstellung gibt es keine rein stetigen und keine reinen Sprünge, sondern bei einem indirekten oder qualitativen Sprung wird die Entwicklung in andere “Bahnen“ gelenkt oder verzweigt sich.

Literatur

  • Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik, Frankfurt a.M. 1972
  • Otto, Stefan: Eine vielschichtig verstandene Evolution - 24 Thesen zum systematischen und indirekten Verknüpfen von Evolutionstheorien, Jena 2011, ISBN 978-3-9814352-8-3

Einzelnachweise

  1. Stefan Otto 2011, 366
  2. vgl. Georg Wilhelm Friedrich Hegel 1972, 209

Weblinks

Kategorie: Trialektik (Wandel der Erkenntnismittel)