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Geld

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Primär ist Geld lediglich ein Tauschmittel. Es befriedigt nicht unmittelbar den Bedarf eines Tauschpartners, sondern kann zum weiteren Tausch eingesetzt werden kann. Doch Geld und seine wichtige Funktion im funktionierenden Kapitalismus machen es auch sehr kritikwürdig, nicht zuletzt dadurch das Geld meist gesellschaftlich nicht gerecht verteilt ist, aber essentiell für eine echte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben im Kapitalismus geworden ist.


Geschichte[edit]

In früheren Zeiten wurden Waren meist direkt getauscht oder es wurden Güter wie Gold, Silber oder Muscheln als Tauschmittel benutzt. Geld als Tauschmittel hatte den Vorteil das es universell war und es somit nicht mehr nötig war unmittelbar Ware gegen Ware zu tauschen. D.h. Erträge am Jahresende konnten im Frühjahr zum Erwerb anderer Waren verwendet werden.



Marx'sche Geld-Definition[edit]

Karl Marx ging es beim Geld um ein begriffliches Entwicklungsverhältnis des Geldes, um die begriffliche Rekonstruktion des Zusammenhangs zwischen der ”einfachen Wertform” (eine Ware drückt ihren Wert in einer anderen Ware aus) und der ”Geldform” – ein Zusammenhang innerhalb des gegenwärtigen Kapitalismus. Allgemeiner gesprochen geht es um die Frage, ob Geld in einer Waren produzierenden Gesellschaft bloß ein praktisches Hilfsmittel ist (auf das man im Grunde auch verzichten könnte) oder ob Geld tatsächlich notwendig ist.


”In ihrer Verlegenheit denken unsere Warenbesitzer wie Faust. Im Anfang war die Tat. Sie haben daher schon gehandelt, bevor sie gedacht haben. Die Gesetze der Warennatur betätigen sich im Naturinstinkt der Warenbesitzer. Sie können ihre Waren nur als Werte und darum nur als Waren aufeinander beziehen, indem sie dieselben gegensätzlich auf irgendeine andere Ware als allgemeines Äquivalent beziehen. Das ergab die Analyse der Ware. [D.h. die von Marx im ersten Kapitel unternommene Formanalyse, die im vorangegangenen Abschnitt behandelt wurde.] Aber nur die gesellschaftliche Tat kann eine bestimmte Ware zum allgemeinen Äquivalent machen. Die gesellschaftliche Aktion aller anderen Waren schließt daher eine bestimmte Ware aus, worin sie allseitig ihre Werte darstellen. Dadurch wird die Naturalform dieser Ware gesellschaftlich gültige Äquivalentform. Allgemeines Äquivalent zu sein wird durch den Prozess zur spezifisch gesellschaftlichen Funktion der ausgeschlossenen Ware. So wird sie Geld.” (MEW 23, S. 101)


Die Warenanalyse hat die Notwendigkeit der allgemeinen Äquivalentform aufgezeigt. Um sich zu den Dingen tatsächlich als Waren zu verhalten, d.h. die Dinge als Werte aufeinander zu beziehen, müssen die Warenbesitzer daher ihre Waren auf ein allgemeines Äquivalent beziehen. Ihre ”gesellschaftliche Tat” muss also eine Ware zum allgemeinen Äquivalent und damit zu wirklichem ”Geld” machen.


Die tauschenden Personen sind in ihren Handlungen zwar frei, als Warenbesitzer müssen sie aber den ”Gesetzen der Warennatur” folgen. Wie Marx schon im Vorwort zum ”Kapital” bemerkte, treten die Personen nur auf, soweit sie ”Personifikation ökonomischer Kategorien” sind (MEW 23, S. 16). Setzt man in der Analyse an den Handlungen und am Bewusstsein der Warenbesitzer an, dann hat man den gesellschaftlichen Zusammenhang, den es zu erklären gilt, aber immer schon vorausgesetzt. Deshalb war es notwendig, dass Marx in seiner Darstellung zwischen den Formbestimmungen der Ware und den Handlungen der Warenbesitzer unterschied und zunächst diese Formbestimmungen als solche darstellte, da sie für die Handlungen und Überlegungen der Warenbesitzer die gegebenen Voraussetzungen sind – die sie dann allerdings mit ihren Handlungen immer wieder erneut reproduzieren.


Das wirkliche Geld resultiert zwar aus den Handlungen der Warenbesitzer, es beruht aber keineswegs auf einem stillschweigenden Vertrag, wie John Locke, einer der wichtigsten Philosophen des frühen Bürgertums, meinte. Geld wird nicht einmal mit bewusster Überlegung eingeführt, was jene Ökonomen unterstellen, die meinen, Geld werde aus Gründen der Vereinfachung des Tausches benutzt. Die Warenbesitzer, betont Marx, ”haben schon gehandelt, bevor sie gedacht haben”, ihre Handlungen mussten als Resultat Geld hervorbringen – denn anders lassen sich die Waren überhaupt nicht als Werte aufeinander beziehen.


Geld ist also keineswegs auf praktischer Ebene nur ein Hilfsmittel des Tausches und auf theoretischer nur ein Anhängsel der Werttheorie. Die Marxsche Werttheorie ist vielmehr monetäre Werttheorie: Ohne Wertform können sich die Waren nicht als Werte aufeinander beziehen und erst die Geldform ist die dem Wert angemessene Wertform. ”Substanzialistische” Auffassungen des Werts, die Wert am einzelnen Ding festmachen wollen, sind dagegen prämonetäre Werttheorien. Sie meinen den Wert ohne Bezug auf Geld entwickeln zu können. Prämonetär ist sowohl die Arbeitswerttheorie der klassischen politischen Ökonomie wie die Nutzentheorie des Werts der Neoklassik. Prämonetär ist auch die gängige ”marxistische” Werttheorie, die glaubt, der Wert sei bereits mit der ”gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit” fertig bestimmt.



Geldfunktionen und das moderne Geldsystem[edit]

Marx unterscheidet drei grundlegende Geldfunktionen, die aus der ”einfachen Zirkulation” von Ware und Geld entspringen. Betrachtet man den Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion und Reproduktion, kommen noch weitere Geldfunktionen hinzu.


Die erste Funktion des Geldes besteht darin, für die Waren allgemeines Maß der Werte zu sein, der Wert jeder Ware wird als ein bestimmtes Quantum Geld ausgedrückt.


Werte sind die Waren als ”Kristalle” der ihnen gemeinschaftlichen Substanz, der abstrakten Arbeit. Es ist also nicht das Geld, das die Waren vergleichbar macht, sondern dieser gemeinsame Bezug auf abstrakte Arbeit. Marx hält daher fest: ”Geld als Wertmaß ist notwendige Erscheinungsform des immanenten Wertmaßes der Waren der Arbeitszeit.” (MEW 23, S. 109)


Damit stellt sich aber sofort die Frage, warum Wert nicht gleich in Arbeitszeit gemessen werden kann bzw. warum Geld nicht unmittelbar Arbeitszeit repräsentiert. In einer Fußnote geht Marx im ”Kapital” nur kurz auf diese Frage ein und verweist auf seine frühere Schrift ”Zur Kritik der politischen Ökonomie” von 1859. Dort hatte er geschrieben:


”Die Waren sind unmittelbar Produkte vereinzelter unabhängiger Privatarbeiten, die sich durch ihre Entäußerung im Prozess des Privataustausches als allgemeine gesellschaftliche Arbeit bestätigen müssen, oder die Arbeit auf Grundlage der Warenproduktion wird erst gesellschaftliche Arbeit durch die allseitige Entäußerung der individuellen Arbeiten.” (MEW 13, S. 67)


Was mit der Uhr gemessen werden kann, ist immer nur die vor dem Tausch verausgabte Privatarbeit. Wie schon im Abschnitt über abstrakte Arbeit festgehalten, kann sich aber erst im Tausch erweisen, wie viel von dieser privat verausgabten Arbeit tatsächlich wertbildend war und daher als Bestandteil der gesellschaftlichen Arbeitszeit gilt. Wertbildende Arbeitszeit (oder die Menge abstrakter Arbeit) lässt sich nicht vor, sondern nur im Tausch messen – und wenn die Werte aller Waren aufeinander bezogen werden sollen, dann lässt sich diese Messung nur vermittels des Geldes durchführen. Daher kann Marx vom Geld als der ”notwendigen” Erscheinungsform des immanenten Wertmaßes Arbeitszeit sprechen: Wertbildende Arbeitszeit lässt sich nicht anders als durch Geld messen.


[Fußnote: In ”Zur Kritik der politischen Ökonomie” bezeichnet er das Geld daher auch als die ”unmittelbare Existenzform” der abstrakten Arbeit (MEW 13, S. 42)]


Der Wertausdruck einer Ware in Geld ist ihr Preis.



Die zweite Funktion des Geldes ist die des Zirkulationsmittels, das den tatsächlichen Austausch der Waren vermittelt. Im Austauschprozess will der Besitzer der Ware A (z.B. ein Weber, der Leinwand produzierte), die für ihn kein Gebrauchswert ist, sie in eine andere Ware B (z.B. einen Stuhl) verwandeln, an deren Gebrauchswert er interessiert ist. Er verkauft die Leinwand für 20 Euro und kauft sich anschließend für diese 20 Euro einen Stuhl. Marx bezeichnet diesen Prozess als ”Metamorphose [Verwandlung] der Ware” (für den Weber verwandelt sich Leinwand in Stuhl).


Der stoffliche Inhalt dieser Metamorphose ist die Ersetzung eines Gebrauchswertes durch einen anderen, Marx spricht hier auch vom ”gesellschaftlichen Stoffwechsel”. Das Ergebnis ist dasselbe wie bei einem einfachen Produktentausch Leinwand gegen Stuhl. Allerdings ist die Form des Prozesses eine ganz andere und gerade auf diese Formunterschiede kommt es hier an.


Die Metamorphose der Ware wird im Unterschied zum Produktentausch durch Geld vermittelt, der Prozess hat die Form Ware – Geld – Ware (W-G-W), konkret für den Weber: Leinwand – Geld – Stuhl.


Was nun für den Weber der erste Akt des Prozesses ist, W-G, Verwandlung der Leinwand in Geld, ist für den Geldbesitzer, der die Leinwand kauft, der Abschluss der Metamorphose seiner ursprünglichen Ware. Der Kauf des Stuhls stellt für den Weber dann den Abschluss der Metamorphose seiner Ware da, für den Tischler, der den Stuhl verkauft, ist dieser Akt dagegen der Beginn der Warenmetamorphose.


Die Metamorphosen der Waren sind verschlungen und niemals endend: in ihrer Gesamtheit bilden sie die Warenzirkulation. Der einfache Produktentausch – Gebrauchswert gegen Gebrauchswert – ist dagegen nur eine zweiseitige Angelegenheit, die sich mit dem einzelnen Tausch auch schon erschöpft. Warenzirkulation und Produktentausch sind daher wesentlich verschieden.


Dass bei der Warenzirkulation (im Unterschied zum bloßen Produktentausch) der Zusammenhang der einzelnen Akte durch das Geld hergestellt wird, heißt umgekehrt, dass im Dazwischentreten des Geldes auch die Möglichkeit einer Unterbrechung dieses Zusammenhangs liegt. Verkauft der Weber seine Leinwand, behält aber das Geld, ohne etwas zu kaufen, dann ist damit nicht nur die Metamorphose seiner eigenen Ware, der Leinwand, unterbrochen, sondern auch die Metamorphose der fremden Ware (z.B. des Stuhls). In der Vermittlung des gesellschaftlichen Stoffwechsels durch Geld liegt daher immer auch die Möglichkeit seiner Unterbrechung und damit der Krise. Damit aus der bloßen Möglichkeit der Krise eine wirkliche Krise wird, müssen aber eine Reihe weiterer Umstände hinzukommen.


Die Metamorphose der Ware, W-G-W, beginnt mit einer Ware und endet mit einer Ware vom selben Wert, aber einem anderen Gebrauchswert. Ware geht vom Warenbesitzer aus und kehrt in anderer Gestalt wieder zu ihm zurück; insofern beschreibt die Ware einen Kreislauf. Das Geld, das diesen Kreislauf vermittelt, beschreibt selbst keinen Kreislauf, sondern einen Umlauf: Beim ersten Akt W-G erhält der Warenbesitzer zwar Geld, aber nur, um es (bei normal verlaufender Warenzirkulation) gleich wieder auszugeben und den abschließenden Akt G-W zu vollziehen. In seiner Funktion als Zirkulationsmittel bleibt das Geld ständig in der Zirkulationssphäre. Da es die Warenbesitzer aber nur auf die Waren abgesehen haben, die sie mit seiner Hilfe kaufen können, genügt für die Zirkulation bloß symbolisches Geld, als bloßes Zirkulationsmittel kann Geld durch ”Wertzeichen”, die selbst wertlos sind (wie Papierzettel) ersetzt werden.



Erst in seiner dritten Funktion fungiert Geld schließlich als wirkliches Geld; als Wertmaß muss das Geld nicht wirklich vorhanden sein, es genügt ideelles Geld; als Zirkulationsmittel muss Geld zwar wirklich vorhanden sein, es genügt aber symbolisches Geld. Erst als Einheit von Wertmaß und Zirkulationsmittel ist Geld wirkliches Geld, d.h. selbstständige Gestalt des Werts, was eine Reihe von neuen Bestimmungen einschließt.


Während die einzelnen Waren in ihrem materiellen Dasein einen bestimmten Gebrauchswert darstellen, ihr Wert (der ”abstrakte Reichtum”) an ihnen selbst nur vorgestellt werden kann, ist wirkliches Geld ”das materielle Dasein des abstrakten Reichtums” (MEW 13, S. 102). Was als Geld fungiert, gilt in seinem unmittelbaren materiellen Dasein als Wertding. Als solches Wertding kann es jederzeit gegen jede Ware getauscht werden, sich in jeden Gebrauchswert verwandeln. Wirkliches Geld ist daher ”der materielle Repräsentant des stofflichen Reichtums” (MEW 13, S. 103).


Wirkliches Geld, d.h. Geld als selbstständige Gestalt des Werts, hat nun selbst ganz bestimmte Funktionen. Es fungiert als Schatz, als Zahlungsmittel und als Weltgeld.


Als Schatz wird Geld der Zirkulation entzogen. Es soll nicht mehr länger die Warenzirkulation vermitteln, sondern als selbstständige Gestalt des Werts außerhalb der Zirkulation existieren. Um Schatz zu bilden, wird verkauft, ohne dass ein anschließender Kauf stattfindet, Zweck des Verkaufs war es, Geld als selbstständige Gestalt des Werts festzuhalten. Um mit seinen Käufen nicht warten zu müssen, bis die eigene Ware verkauft ist (oder auch um dem Misslingen dieses Verkaufs vorzubeugen), ist jeder Warenproduzent auf einen kleinen oder größeren Schatz angewiesen.


Ebenfalls als selbstständige Gestalt des Werts tritt Geld in seiner Funktion als Zahlungsmittel auf. Wird beim Kauf einer Ware nicht sofort gezahlt, sondern erst später, dann verwandelt sich der Käufer in einen Schuldner und der Verkäufer in einen Gläubiger. Geld fungiert hier nicht als Zirkulationsmittel, das einen Kauf vermittelt, sondern als Zahlungsmittel, das den Kauf, der bereits stattgefunden hat, abschließt. (Der Ausdruck Zahlungsmittel wird nur bei Marx in diesem Sinn gebraucht; im Alltagsgebrauch wie auch in der Wirtschaftswissenschaft wird Geld, das zur Bezahlung eines Kaufes dient, gleichermaßen als Zahlungsmittel bezeichnet, ob nun sofort oder später gezahlt wird.) Wird Geld als Zirkulationsmittel verwendet, dann hat der Warenbesitzer zunächst verkauft, also den Akt W-G vollzogen. Anschließend kauft er, vollzieht G-W. Bei der Verwendung von Geld als Zahlungsmittel dreht sich die Reihenfolge der Akte um: zunächst kauft der Warenbesitzer, anschließend verkauft er, um Geld für seine Zahlungsverpflichtung zu bekommen. Geld als selbstständige Gestalt des Werts zu erlangen, wird jetzt zum Zweck des Verkaufs.


Als Weltgeld fungiert das Geld schließlich auf dem Weltmarkt. Dort kann es wieder als Zirkulationsmittel verwendet werden, um einen Kauf zu vermitteln, als Zahlungsmittel, um ihn abzuschließen, oder als ”absolut gesellschaftliche Materiatur des Reichtums” (MEW 23, S. 158), wenn es sich nicht um Kauf oder Zahlung, sondern um die Übertragung des Reichtums aus einem Land in ein anderes handelt (z.B. nach einem Krieg).




Zins, Kredit und ”fiktives Kapital”[edit]

Zinstragendes Kapital, Zins und Unternehmergewinn – Vollendung des Kapitalfetischs[edit]

Seit es Geld gibt, wird es wahrscheinlich auch gegen Zins ausgeliehen. Zinstragendes Kapital existierte schon lange bevor die gesamte Ökonomie kapitalistisch organisiert war; wir finden es in den unterschiedlichsten Gesellschaftsformationen, in der antiken Sklavenhaltergesellschaft genauso wie in der mittelalterlichen Feudalgesellschaft. In vorbürgerlichen Gesellschaften verschuldeten sich einerseits Fürsten und Könige, um ihren Luxuskonsum oder um Kriege zu finanzieren; Schulden und Zinsen wurden dann aus Steuern und Eroberungen zurückgezahlt. Andererseits verschuldeten sich in Not geratene Bauern und Handwerker; sie mussten die Schulden mittels ihrer Arbeitsleistung zurückzahlen, was angesichts ihrer Not und Zinssätzen von 20, 30 Prozent oder noch mehr oft gar nicht möglich war, so dass sie häufig Haus und Hof verloren. Enteignung durch den ”Wucherer” war ein verbreitetes Phänomen. Der Verleiher erschien als ”Blutsauger”, Hass auf den Wucherer war die Folge.


Unter kapitalistischen Verhältnissen, d.h. wenn auch die Produktion kapitalistisch organisiert ist, erfolgt das Verleihen von Geld unter ganz anderen Bedingungen. Auf der Grundlage der kapitalistischen Produktion kann eine Geldsumme in Kapital verwandelt werden, und man kann erwarten, dass dieses Kapital den Durchschnittsprofit einbringt. Geld ist nicht nur wie in der einfachen Zirkulation selbstständiger Ausdruck des Werts und damit gegen jede Ware austauschbar. Geld ist jetzt mögliches Kapital:


”In dieser Eigenschaft als mögliches Kapital, als Mittel zur Produktion des Profits, wird es Ware, aber eine Ware sui generis [von eigener Art]. Oder was auf dasselbe herauskommt, Kapital als Kapital wird zur Ware.” (MEW 25, S. 351)


Der Verkauf dieser besonderen Ware hat eine besondere Form: Geld wird verliehen. ”Verkauft” wird dabei seine (unter kapitalistischen Verhältnissen vorhandene) Fähigkeit, in einem bestimmten Zeitraum einen Profit zu erzielen. Der ”Preis”, der für diese besondere Ware zu zahlen ist, ist der Zins. Gezahlt wird der Zins aus dem Profit, der mit Hilfe des Geldes erzielt wurde.


Geld leihen sich zwar auch Nicht-Kapitalisten, z.B. Lohnarbeiter – sei es aufgrund einer Notlage oder zur Finanzierung einer Anschaffung – die den Kredit aus ihren Arbeitslöhnen zurückzahlen müssen. Solche ”Konsumentenkredite” sind durchaus bedeutsam und spielen auch für den Verlauf des Akkumulationsprozesses eine wichtige Rolle, da sie zur Stabilisierung der Nachfrage beitragen. Neu am Kapitalismus ist aber, dass ein großer Teil der Kredite, der Bereicherung der Schuldner dient: Sie leihen sich Geld, um es als Kapital zu verwenden. Diese Form des Kredits, die in vorbürgerlichen Gesellschaften nur ausnahmsweise vorkam, ist die für kapitalistische Unternehmen typische Kreditform, die alle anderen Formen dominiert. Die besondere Zirkulationsform des modernen zinstragenden Kapitals ist daher


G-G-W-G’-G’’


Das moderne zinstragende Kapital (nur von ihm ist im Folgenden die Rede, daher lasse ich den Zusatz modern weg) wird somit doppelt vorgeschossen: einmal von seinem Besitzer an den industriellen Kapitalisten und dann vom industriellen Kapitalisten zur Finanzierung eines Profit bringenden Produktionsprozesses. Anschließend erfolgt auch ein doppelter Rückfluss: zunächst an den industriellen Kapitalisten und von diesem wieder an den Geldbesitzer. Der Rückfluss an den industriellen Kapitalisten beinhaltet (bei erfolgreicher Verwertung) einen Profit, der Rückfluss an den Geldbesitzer einen Zins, der aus diesem Profit gezahlt wird.


Dass der Zins aus dem Profit gezahlt wird, sagt noch nichts über die Höhe des Zinssatzes aus. Unter ”normalen” kapitalistischen Verhältnissen wird der Zinssatz über Null liegen (sonst würden die Geldbesitzer ihr Geld nicht verleihen) aber unter dem Durchschnittsprofit (sonst würden die industriellen Kapitalisten kein zusätzliches Kapital nachfragen). [Fußnote: Unter nicht normalen Umständen, z.B. in Zeiten akuter Krisen, fragen Kapitalisten Kredite nach, nicht um zusätzlichen Profit zu machen, sondern um ihren vorhandenen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen und einen Bankrott abzuwenden. In solchen Situationen kann der Zinssatz auch über der Durchschnittsprofitrate liegen.] Die jeweilige Höhe des Zinssatzes hängt vom jeweiligen Stand von Angebot und Nachfrage ab, ein ”natürlicher” Zinssatz oder eine ”natürliche” Relation zwischen Zinssatz und Durchschnittsprofitrate existiert nicht. [Fußnote: Tatsächlich finden wir in jedem Augenblick nicht nur einen Zinssatz, sondern verschiedene Zinssätze, je nach Dauer des Kredits. Diese Zinssätze liegen in einem bestimmten Bereich, z.B. zwischen 4 % und 6 %. Ist davon die Rede, dass die Zinsen steigen oder sinken, so ist gemeint, dass sich dieser ganze Bereich verschiebt und dabei eventuell auch schmaler oder breiter wird.]


Den Kapitalisten, der das zinstragende Kapital besitzt, bezeichnet Marx als Geldkapitalisten, denjenigen, der sich dieses Kapital leiht, als fungierenden Kapitalisten, in dessen Hand aus dem zinstragenden Kapital ein im Reproduktionsprozess fungierendes Kapital wird. Das jeweilige fungierende Kapital wirft einen bestimmten Profit ab, den Bruttoprofit, der über oder unter dem Durchschnittsprofit stehen kann. Aus diesem Bruttoprofit wird der Zins bezahlt, was übrig bleibt, ist der Unternehmergewinn, den der fungierende Kapitalist erhält.


Die Aufspaltung des Bruttoprofits in Zins und Unternehmergewinn ist zunächst nur eine quantitative Teilung. Allerdings verfestigt sich diese quantitative Teilung zu einer qualitativen, die auch diejenigen Kapitalisten in ihre Überlegungen einbeziehen, die sich kein Kapital leihen.


Der Geldkapitalist ist Eigentümer des zinstragenden Kapitals. Dafür, dass er die Verfügung über sein Eigentum einem anderen überlässt, erhält er Zins. Der Zins scheint demnach die bloße Frucht des Kapitaleigentums, des außerhalb des Produktionsprozesses existierenden Kapitals zu sein. Im Gegensatz dazu scheint der Unternehmergewinn Resultat des Fungierens des Kapitals im Produktionsprozess zu sein. Zins und Unternehmergewinn erscheinen daher als qualitativ verschiedene Größen, die aus verschiedenen Quellen stammen. Dieser Schein wird noch dadurch verstärkt, dass sich der Zinssatz am Markt als einheitliche Größe herausbildet, die nicht vom einzelnen Kapitalisten abhängt, während die Profitrate des einzelnen Kapitals (und damit auch der jeweilige Unternehmergewinn als Überschuss über den Zins) durchaus von Maßnahmen des fungierenden Kapitalisten (Einsparung an Produktionsmitteln, Verkürzung der Umschlagzeit etc.) beeinflusst werden kann.


Die Unterscheidung zwischen Zins und Unternehmergewinn wird damit auch für den Kapitalisten relevant, der kein geliehenes Kapital benutzt: Er hat nämlich die Wahl, ob er sein Kapital ausleiht und als Kapitaleigentümer lediglich den Zins erhält oder ob er es selbst fungieren lässt. Als eigentliches Resultat des Fungierens erscheint ihm dann aber nicht der gesamte Profit, sondern lediglich der Unternehmergewinn, da er den Zins auch so bekommen würde. Zwar hat nicht die Kapitalistenklasse als Ganzes die Wahl, in welcher Weise sie ihr Kapital verwenden will – ohne fungierende Kapitalisten könnte gar kein Zins gezahlt werden – der einzelne Kapitalist hat diese Wahl aber durchaus.


Der Zins ist Ausdruck der Kapitalverwertung, der Ausbeutung der Arbeitskraft. Gegensätzlich steht das Kapital der Lohnarbeit aber nur innerhalb des Ausbeutungsprozesses gegenüber. Im zinstragenden Kapital ist von diesem Gegensatz nichts mehr zu sehen, denn zinstragend ist das Kapital als Eigentum, außerhalb des Produktionsprozesses. Der verleihende Geldkapitalist steht nicht den Lohnarbeitern gegenüber, sondern dem fungierenden Kapitalisten, der sich Kapital leiht. Der Zins drückt zwar die Eigenschaft des Kapitals aus, sich die Produkte fremder Arbeit anzueignen, aber er drückt diese Eigenschaft als eine Eigenschaft des Kapitals aus, die ihm anscheinend außerhalb des Produktionsprozesses und unabhängig von dessen kapitalistischer Bestimmung zukommt.


Aber auch der fungierende Kapitalist scheint nicht den Lohnarbeitern gegensätzlich gegenüberzustehen. Der Unternehmergewinn, den der fungierende Kapitalist erzielt, scheint unabhängig vom Kapitaleigentum zu sein (dieses wird ja bereits mit dem Zins bezahlt), er gilt vielmehr als Resultat des Fungierens innerhalb des Produktionsprozesses, eines Produktionsprozesses, der scheinbar keine kapitalistische Bestimmtheit aufweist, sondern als einfacher Arbeitsprozess in Erscheinung tritt. Unternehmergewinn erhält der fungierende Kapitalist demnach nicht als Eigentümer, sondern als ein besonderer Arbeiter – ein Arbeiter, der für die Oberaufsicht und Leitung des Arbeitsprozesses verantwortlich ist. Die Arbeit des Ausbeutens und die ausgebeutete Arbeit gelten gleichermaßen als Arbeit. Insgesamt ergibt sich:


”Auf den Zins fällt die gesellschaftliche Form des Kapitals, aber in einer neutralen und indifferenten Form ausgedrückt; auf den Unternehmergewinn fällt die ökonomische Funktion des Kapitals, aber von dem bestimmten, kapitalistischen Charakter dieser Funktion abstrahiert.” (MEW 25, S. 396)


Das Besondere am zinstragenden Kapital ist nicht der Zins – dieser ist nur ein besonderer Ausdruck der Kapitalverwertung –, sondern die scheinbar unvermittelte Form dieser Verwertung, wie sie in der Formel G-G’ ausgedrückt wird: Das Geld selbst scheint sich von ganz alleine zu vermehren. Marx bezeichnet das zinstragende Kapital daher als die ”fetischartigste Form” (MEW 25, S. 404) des Kapitalverhältnisses (vgl. Kapitalfetisch), denn:


”Das gesellschaftliche Verhältnis ist vollendet als Verhältnis eines Dings, des Geldes, zu sich selbst. (...) Es wird ganz so Eigenschaft des Geldes, Wert zu schaffen, Zins abzuwerfen, wie die eines Birnbaums, Birnen zu tragen.” (MEW 25, S. 405)


An diese ”fetischartigste Form” des Kapitalverhältnisses schließen historisch eine Reihe von verkürzten Kapitalkritiken an, die alle darauf hinauslaufen, nicht das Kapitalverhältnis selbst zu kritisieren, sondern nur die Existenz des Zinses, also den Zusammenhang zwischen Zins und Kapitalverhältnis auszublenden. Die Zinsnahme wurde einerseits dem ”produktiven” Kapitalverhältnis gegenübergestellt und moralisch kritisiert, als Einkommen, das nicht auf eigener Leistung beruhe. Andererseits wurde die Existenz des Zinses zur Ursache aller gesellschaftlichen Übel erklärt: Die ganze Gesellschaft werde direkt oder indirekt geknechtet, nur um letzten Endes den Geldbesitzern Zins zahlen zu können.

Kreditgeld, Banken und ”fiktives Kapital”[edit]

Im vorangegangenen Abschnitt wurden die Formbestimmungen betrachtet, die das zinstragende Kapital im Unterschied zum industriellen Kapital aufweist, sowie die daraus hervorgehenden Verkehrungen. Jetzt müssen wir uns mit den historisch veränderlichen Institutionen beschäftigen, die die Bewegung des zinstragenden Kapitals vermitteln: den Banken und Kapitalmärkten.


Banken sind Vermittler des Kreditgeschäfts. Sie nehmen einerseits Einlagen von Geldbesitzern an, andererseits verleihen sie Geld. Der Einlagezinssatz, den die Banken zahlen, ist geringer als der Kreditzinssatz, den sie für ihre Kredite nehmen. Aus dieser Differenz schöpft die Bank ihre Einnahmen. Was nach Abzug der Kosten von diesen Einnahmen übrig bleibt, ist der Bankgewinn.


[Fußnote: Weitere Einnahmequellen der Banken sind Gebühren (z.B. für Kontoführung) und Provisionen (für Vermittlung des An- und Verkaufs von Aktien und Wertpapieren).]


Die Banken stellen aber nicht nur eine passive Vermittlungsinstanz dar, indem sie Geld aus einer Hand in eine andere Hand befördern. Die Banken ”schaffen” auch Geld – Kreditgeld.


Kreditgeld ist ein Zahlungsversprechen, dass selbst Geldfunktionen verrichtet. Kreditgeld kann bereits entstehen, wenn sich A von B 100 Euro leiht und einen Schuldschein unterschreibt, der bei B verbleibt (hat der Schuldschein einen festen, relativ kurzfristigen Zahlungstermin, spricht man von einem Wechsel). Dieser Schuldschein ist ein Zahlungsversprechen von A. Kauft nun B eine Ware von C und akzeptiert C diesen Schuldschein als Bezahlung, dann hat das Zahlungsversprechen von A als Geld fungiert. Neben den ursprünglichen 100 Euro Bargeld (dem ”wirklichen Geld”, mit dem A einkaufen kann) zirkulieren dann auch noch 100 Euro Kreditgeld (mit denen B einkauft). Dieses Kreditgeld ist mit der Kreditvergabe ”aus dem Nichts” entstanden und verschwindet mit der Einlösung des Zahlungsversprechens auch wieder ”ins Nichts”. Der Schuldschein wird vernichtet.


In der Regel zirkulieren nicht die Zahlungsversprechen von Privatpersonen, sondern von Banken oder bankähnlichen Institutionen wie Kreditkartenorganisiationen. Bezahle ich mit Scheck oder Kreditkarte, dann erhält der Verkäufer von mir kein wirkliches Geld, sondern nur ein Zahlungsversprechen – nämlich, die Zusicherung, bei Vorlage des Schecks bzw. Kreditkartenabschnitts, von der Bank bzw. der Kreditkartenorganisiation Geld zu erhalten. Allerdings garantiere nicht ich dieses Versprechen, sondern die Bank.


[Fußnote: Üblicherweise garantiert dies die Bank oder Kreditkartenorganisiation nur bis zu einer gewissen Höhe, allerdings kann sich der Verkäufer durch eine einfache Abfrage vergewissern, dass Scheck oder Kreditkarte gültig sind.]


Kreditgeld (oder Buchgeld, so die heute übliche Bezeichnung für das von Banken geschaffene Kreditgeld) entsteht bei jeder Einlage bei einer Bank: Zahle ich 100 Euro Bargeld auf mein Konto ein, dann befinden sich die 100 Euro Bargeld in der Kasse der Bank (und können von der Bank z.B. für einen Kredit verwendet werden); zugleich wächst mein Kontoguthaben, über das ich per Scheck oder Überweisung verfügen kann, um 100 Euro. Zusätzlich zu den 100 Euro Bargeld, die aus meiner Tasche in die Kasse der Bank wanderten, sind also 100 Euro Buch- oder Kreditgeld auf meinem Konto neu entstanden.


Lässt nun der Verkäufer, den ich mit einem Scheck bezahlt habe, diesen Scheck seinem Konto gutschreiben, so wurde das Kreditgeld lediglich von meinem Konto auf sein Konto transferiert und kann weiterhin als Geld fungieren. Nur wenn der Verkäufer den Scheck gegen Bargeld einlöst (also Bargeld aus der Kasse der Bank verlangt), wird Kreditgeld vernichtet. Tatsächlich muss die Bank (abgesehen von gesetzlichen Regelungen) von den 100 Euro Bargeld, die ich eingezahlt habe, nur einen Teil als Barreserve halten (soviel wie durchschnittlich nachgefragt wird), über den Rest kann sie verfügen. Da aber die meisten Zahlungen ”bargeldlos” von Konto zu Konto abgewickelt werden (und auch Kredite normalerweise nicht als Bargeld ausgezahlt werden, sondern als Kreditgeld) ist der Betrag an Bargeld, den eine Bank halten muss, nur ein kleiner Bruchteil des von ihr geschaffenen Kreditgeldes.


Bei ihrer Kreditvergabe sind die Banken nicht allein auf die Einlagen der Vermögensbesitzer angewiesen, sie können sich auch bei der staatlichen Zentralbank verschulden. Die Zentralbank darf als einzige Instanz Banknoten (Bargeld) drucken, sie ”schöpft” in einer Ökonomie, deren Geld nicht mehr an eine Geldware gebunden ist, das wirkliche Geld (”wirklich” im Unterschied zum Kreditgeld, das nur das Versprechen ist, Geld zu zahlen). Bei dieser Geldschöpfung ist die Zentralbank an keine formelle Grenze gebunden.


Solange das Geldsystem noch an eine Geldware (z.B. Gold) gebunden war, waren die Banknoten kein wirkliches Geld, sondern nur dessen Vertreter, die Notenausgabe der Zentralbank blieb daher durch die jeweiligen Deckungsvorschriften begrenzt. Die Notenausgabe musste zu einem bestimmten Teil durch die Goldreserven der Zentralbank gedeckt sein. Wurde nun verlangt, dass sie Noten in Gold umtauschte, verminderte sich ihr Goldvorrat und sie konnte nur eine geringere Zahl an Noten ausgeben. Gerade in Krisensituationen floss einerseits Gold ab, andererseits wuchs aber der Bedarf an Krediten, so dass die Banken mehr Banknoten benötigten. Eine vermehrte Notenausgabe durch die Zentralbank war aufgrund des Goldabflusses aber nicht möglich, ohne die Deckungsvorschriften auszusetzen. Die Geldware erwies sich als vermeidbares Hindernis der kapitalistischen Reproduktion. Da das Geldsystem heute nicht mehr an eine Geldware gebunden ist, entfällt dieses Hindernis. Das Bankensystem kann ohne Geldware flexibler auf Krisen reagieren als früher – allerdings heißt dies nicht, das sich die Krisen selbst vermeiden lassen.



Am Kapitalmarkt treten Kreditnehmer und Geldbesitzer unmittelbar in eine Kreditbeziehung. Die Kreditnehmer, vor allem große Unternehmen und Staaten, leihen sich direkt bei den Geldbesitzern Geld und versprechen dafür eine feste jährliche Zinszahlung sowie die Rückzahlung des geliehenen Geldes zu einem festen Termin; die Geldbesitzer erhalten im Tausch für ihr Geld ein Wertpapier, in dem diese Bedingungen niedergelegt sind (aufgrund des festen Zinses spricht man von festverzinslichen Wertpapieren). Da der Kredit ohne Beteiligung der Banken zustande kommt, [Fußnote: Die Banken treten lediglich als Vermittler dieser Käufe auf und erhalten eine Provision.] können sich Kreditnehmer und Kreditgeber die Zinsdifferenz zwischen Einlagezinssatz und Kreditzinssatz der Banken teilen: Der Zinssatz des Wertpapiers ist in der Regel geringer als der Kreditzins der Bank und höher als der Einlagezins. Allerdings trägt der Kreditgeber jetzt auch das volle Risiko des Kreditausfalls: Geht das Unternehmen pleite, dem er Geld geliehen hat, verliert er sein Geld; deshalb können in der Regel auch nur große Unternehmen, von denen man annimmt, dass sie zahlungsfähig bleiben, solche Anleihen auflegen. Geht dagegen einer der Kreditnehmer der Bank pleite, dann schmälert dies den Gewinn der Bank, berührt aber nicht die Einlagen, so lange die Bank selbst nicht pleite geht.


Unternehmen können sich am Kapitalmarkt Geld nicht nur über Anleihen, sondern auch über die Ausgabe von Aktien beschaffen. Mit einer Aktie erwirbt man einen Anteil am jeweiligen Unternehmen, man wird Miteigentümer. Ähnlich wie das festverzinsliche Wertpapier stellt die Aktie einen Anspruch dar: Man hat Anspruch auf Stimmrecht bei der Aktionärsversammlung sowie auf einen Teil des ausgeschütteten Gewinns (die Dividende), beides entsprechend dem Anteil an der Gesamtheit der Aktien. Allerdings gibt es keinen Anspruch auf Rückzahlung des Aktienpreises durch das Unternehmen, und die Höhe des ausgeschütteten Gewinns steht auch nicht fest, sondern hängt von der Geschäftsentwicklung ab.


Festverzinsliche Wertpapiere und Aktien können am Kapitalmarkt verkauft werden. [Fußnote: Die Bezeichnung Kapitalmarkt verwende ich hier als Oberbegriff für Wertpapier- und Aktienmarkt. Häufig wird als Oberbegriff auch ”Finanzmarkt” benutzt, im 19. und 20. Jahrhundert war die Bezeichnung ”Börse” üblich. Zuweilen wird auch zwischen dem Kapitalmarkt als Markt für langfristige Anleihen und dem Geldmarkt als Markt für kurzfristige Anleihen unterschieden.] Sie haben einen Preis, ihren jeweiligen Börsenkurs oder Kurswert (die Börsenkurse vom Vortag kann man im Wirtschaftsteil großer Zeitungen nachlesen). Diese Papiere haben aber keinen Wert, sondern es sind lediglich Ansprüche auf Werte (Zins und Dividende), verkauft werden Ansprüche: Nach dem Verkauf zahlt das Unternehmen Zins und Dividende nicht mehr an Person A, sondern an Person B. Im Alltag wie auch in der herrschenden Wirtschaftstheorie wird zwischen Preis und Wert jedoch nicht unterschieden: Der Börsenkurs gilt als ”Wert” der Aktie oder des festverzinslichen Wertpapiers.


Wie viel der Besitzer eines festverzinslichen Wertpapiers beim Verkauf erhält (der Börsenkurs), hängt vor allem von der Höhe der aktuellen Marktzinsen ab. Angenommen, A hat im letzten Jahr ein Wertpapier von Unternehmen Y gekauft, 1000 Euro gezahlt und dafür den Anspruch erworben, dass ihm Unternehmen Y zehn Jahre lang 50 Euro Zinsen und nach zehn Jahren die ursprünglichen 1000 Euro zahlt. A hat dann ein Wertpapier mit dem Nennwert 1000 Euro und einer (auf den Nennwert bezogenen) Verzinsung von 5 Prozent erhalten. Nehmen wir weiter an, dass im folgenden Jahr die Zinsen auf 7 Prozent steigen, dann bedeutet das, dass man für neue Wertpapiere, die 1000 Euro kosten, 70 Euro als jährliche Zinszahlung erhält. Will nun A sein Wertpapier verkaufen, wird er niemanden finden, der ihm 1000 Euro dafür zahlt, da die Zinszahlung bei 50 Euro fixiert ist. A wird sein Wertpapier nur verkaufen können, wenn er sich mit weniger als 1000 Euro zufrieden gibt: Der Kurswert des Wertpapiers fällt also mit steigenden Zinsen unter den Nennwert. Bei fallenden Zinsen würde der Kurswert über den Nennwert steigen.


[Fußnote: Um wie viel der Kurswert steigt oder fällt, hängt außerdem von der Restlaufzeit des Papiers (dem Zeitraum bis zur Rückzahlung) sowie der Risikobewertung des Schuldners (der Einschätzung seiner künftigen Zahlungsfähigkeit) ab.]


Ähnlich sieht es beim Verkauf von Aktien aus, auch hier wechseln ständig die Börsenkurse. Für deren Bewegung ist aber nicht allein die aktuelle Dividende entscheidend, sondern vor allem der zukünftige Gewinn des Unternehmens. Die Dividende spielt nur eine untergeordnete Rolle, da vom Gewinn in der Regel nur ein kleinerer Teil als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet wird, der größere Teil wird investiert. Der zukünftige Gewinn ist aber nie sicher, er ist eine Erwartungsgröße. Steigen die Gewinnerwartungen, dann steigen auch die Aktienkurse, sinken die Gewinnerwartungen oder besteht große Unsicherheit über sie, dann sinken die Kurse. Insofern drückt sich in der Entwicklung der Aktienkurse nicht die gegenwärtige Entwicklung aus, sondern die Erwartung der zukünftigen Entwicklung.


Die Zirkulation von Wertpapieren und Aktien stellt eine ähnliche Verdopplung wie das Kreditgeld dar: Dort zirkuliert neben dem wirklichen Geld das Zahlungsversprechen, hier haben wir auf der einen Seite das wirkliche Kapital, das vom Geldbesitzer an ein Unternehmen geflossen und von diesem verwendet wird, und auf der anderen den Anspruch auf Zins- bzw. Dividendenzahlung, der mit wechselnden Kurswerten gehandelt wird und zirkuliert.


Diese zirkulierenden Ansprüche, Wertpapiere und Aktien, bezeichnet Marx aufgrund ihrer spezifischen ”Wertbestimmung” (d.h. der gerade skizzierten Bestimmung der Börsenkurse) als fiktives Kapital. Damit ist jedoch nicht gemeint, dass diese Ansprüche prinzipiell nicht eingelöst werden könnten. Es geht vielmehr darum, dass das wirkliche Kapital, das die Geldbesitzer ursprünglich in Geldform in der Hand hatten, von ihnen nur einmal vorgeschossen wird, beim Kauf der Aktien und Anleihen. Danach befindet es sich in der Hand der Unternehmen und wird von ihnen vorgeschossen. Die Papiere, Aktien oder Anleihen, stellen bloße Ansprüche auf bestimmte Zahlungen dar, ihr ”Wert” (der Börsenkurs) hat nichts mit der Wertsumme zu tun, die ursprünglich einmal für diese Ansprüche bezahlt wurde (diese Wertsumme existiert jetzt z.B. als produktives Kapital bei einem Unternehmen oder wurde, wenn es sich um eine Staatsanleihe handelt, vom Staat verausgabt). Der ”Wert” der Papiere ist ein Rechenwert, der bei den festverzinslichen Wertpapieren auf dem Vergleich von Zins des Papiers und Marktzins beruht, bei den Aktien auf den Gewinnerwartungen. [Fußnote: An Kapitalmärkten werden nicht nur festverzinsliche Wertpapiere und Aktien, sondern auch eine Reihe weiterer Papiere gehandelt, die selbst nur Ansprüche auf Aktien oder Wertpapiere darstellen, genau genommen also Ansprüche auf Ansprüche. Die ”Innovationen”, die in den letzten Jahrzehnten an den internationalen Finanzmärkten stattgefunden haben (vor allem die sog. Derivate), bestehen vor allem in der Erfindung immer neuer Arten von handelbaren Ansprüchen, also immer neuen Formen fiktiven Kapitals.] Inwieweit dieser ”Wert” beständig ist und längerfristig zu entsprechenden Zahlungen führt, hängt von den tatsächlichen Gewinnen der jeweiligen Unternehmen ab.


Da sich die Gewinnerwartungen schnell ändern können, können sich auch die Kurse der Aktien sehr schnell ändern. Daher können an einem Handelstag an der Börse bei stark fallenden Kursen Milliarden Euro Kurswert (d.h. Milliarden an fiktivem Kapital) vernichtet werden und bei stark steigenden Kursen Milliarden Euro an Kurswert neu entstehen. Bei diesen Summen handelt es sich allerdings nicht um Schätze, die vernichtet werden bzw. neu entstehen und von denen man sich eine bessere Verwendung vorstellen könnte, sondern um die rechnerische Bewertung von Papieren. Diese Kursveränderungen sind allerdings auch keine unwichtigen Vorgänge. Werden Aktien und Wertpapiere als Sicherheiten für Kredite benutzt, dann werden diese Sicherheiten durch fallende Kurse entwertet. Der Kreditnehmer muss dann weitere Sicherheiten beibringen oder den Kredit zurückzahlen; falls er das nicht kann, geht er bankrott. Hat die Bank zu viele derartige Kreditausfälle, droht ihr ebenfalls der Bankrott.


Erwartungen haben die Tendenz, sich eine Zeit lang zu verstärken: Steigen die Aktienkurse, wollen viele auf den Zug aufspringen, die Nachfrage steigt, die Kurse steigen und es wollen noch mehr Geldbesitzer auf den Zug aufspringen; fallen dagegen die Kurse, dann wollen viele ihre Aktien los werden, das Angebot steigt, die Kurse fallen weiter etc. Starke Ausschläge der Wertentwicklungen sind die Folge: Einer Aktienhausse (stark steigenden Kursen) folgt die Baisse (fallende Kurse).



Das Kreditsystem als Steuerungsinstanz der kapitalistischen Ökonomie[edit]

Banken und Kapitalmärkte können wir zusammenfassend als Kreditsystem bezeichnen. Die Bewegung des zinstragenden Kapitals, die von diesem Kreditsystem vermittelt wird, ist keine bloße Zutat, kein ”Überbau” über dem industriellen Kapital. Zwar entspringt, wie gleich deutlich werden wird, das zinstragende Kapital einerseits der Zirkulation des industriellen Kapitals, andererseits aber ist die Bewegung des industriellen Kapitals gar nicht möglich ohne Kredit.


Bei der Marxschen Werttheorie handelt es sich um eine monetäre Werttheorie: Ware und Wert können nicht existieren und auch nicht begrifflich erfasst werden ohne Bezug auf Geld. Ähnliches lässt sich auch über das Verhältnis von Kapital und Kredit aussagen.


Bei der Zirkulation des industriellen Kapitals entsteht eine Reihe von Fonds, die aus zeitweise ”unbeschäftigtem” Kapital bestehen: aufgrund des Verkaufs der Waren fließt vorgeschossenes Kapital zurück, das aber nicht sofort wieder als Kapital verwendet werden kann. Am wichtigsten sind Akkumulationsfonds (Mehrwert, der investiert werden soll, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt, weil z.B. eine Mindestsumme für die Investition erforderlich ist) und Amortisationsfonds (in dem die zurückfließenden Wertbestandteile des fixen Kapitals gesammelt werden). Bis zu ihrer Investition können solche Fonds als zinstragendes Kapital verwendet werden.


Anstatt darauf zu warten, bis diese Fonds gefüllt sind, kann aber auch ein Teil der Akkumulation wie auch die Erneuerung des fixen Kapitals mit einem Kredit finanziert werden, so dass die darauf folgenden Rückflüsse nicht in einen Akkumulations- oder Amortisationsfonds fließen, sondern zur Zinszahlung und zur Rückzahlung des Kredits verwendet werden.


Schließlich ist die Zirkulation des Mehrwerts (d.h. des Teils des gesellschaftlichen Gesamtproduktes, dessen Wert dem gesamtgesellschaftlichen Mehrwert entspricht) nicht möglich, ohne dass entweder Schätze existieren oder Kredite vergeben werden: Lassen wir das fixe Kapital unberücksichtigt, dann schießen die Kapitalisten eines Landes im Laufe eines Jahres Kapital im Wert von c + v vor, produzieren aber in diesem Jahr Produkte im Wert von c + v + m. Es fragt sich also, wo das Geld zum Kauf von Produkten im Wert von m herkommt. Eine Möglichkeit besteht darin, dass ein Teil der Kapitalisten zusätzlich zu dem von ihnen vorgeschossenen Kapital noch über einen Schatz verfügen, dann können sie einen Teil von m kaufen und die Kapitalisten, die verkauft haben, können mit diesem Geld wiederum bei der ersten Gruppe von Kapitalisten kaufen, so dass am Ende sämtliche Produkte verkauft und die Schätze wieder an ihre ursprünglichen Besitzer zurückgeflossen sind. Einen Schatz lediglich zur Erleichterung der Zirkulation zu halten, hieße aber, auf die Verwertung dieser Wertsumme zu verzichten. Folgen die Kapitalisten der Maxime möglichst großer Kapitalverwertung, dann werden sie keinen solchen Schatz halten, sondern die entsprechenden Käufe mittels kurzfristiger Kredite finanzieren.


Es ist also die Zirkulation des Kapitals, die einerseits zeitweise unbeschäftigtes Kapital und andererseits die Nachfrage nach Kredit hervorbringt. Mit dem Wachstum des gesellschaftlichen Gesamtkapitals wird daher auch der Umfang der Kredite zunehmen. Das bloße Anwachsen der Kreditgeschäfte allein ist somit noch kein Zeichen einer krisenhaften oder instabilen kapitalistischen Entwicklung (wie z.B. von Robert Kurz 1995 nahe gelegt wird).



Ein entwickeltes Kreditsystem ermöglicht dem Einzelkapital, einerseits auf die Bildung von Schätzen zu verzichten und brachliegendes Kapital auszuleihen, andererseits, wenn es einen Kredit aufnimmt, weit mehr zu akkumulieren als nur die Profite der Vorperiode. Für ein kapitalistisches Unternehmen ist eine gewisse Verschuldung daher keineswegs ”ungesund” oder ein Zeichen von Schwäche. In vorkapitalistischen Gesellschaften verschuldeten sich die Produzenten meistens aufgrund von Notlagen und hatten dann nicht selten Probleme, auch nur die Zinsen zu zahlen. Unter kapitalistischen Verhältnissen dienen die Kredite vor allem zur Finanzierung einer zusätzlichen Akkumulation: Kredite sollen die am Eigenkapital gemessene Profitrate steigern. Angenommen die Durchschnittsprofitrate beträgt acht Prozent und der Marktzinssatz fünf Prozent. Investiert ein Kapitalist eine Million Euro, dann kann er einen Profit von 80.000 Euro erwarten. Leiht er sich nun eine weitere Million Euro und diese zweite Million Euro wirft ebenfalls den Durchschnittsprofit ab, dann erhält unser Kapitalist zusätzlich 80.000 Euro, von denen er 50.000 Euro als Zins an den Geldbesitzer bezahlen muss. Sein Gesamtprofit beträgt dann 80.000 Euro + 30.000 Euro = 110.000 Euro: sein Eigenkapital (die eigene Million) hat ihm aufgrund des Kredits nicht nur die acht Prozent Durchschnittsprofit eingebracht, sondern elf Prozent. Diese Steigerung der Profitrate ist das Hauptmotiv zur Aufnahme von Krediten. Erfüllen sich die Erwartungen nicht – sei es, weil das einzelne Geschäft misslingt, sei es, weil sich die wirtschaftliche Lage insgesamt verschlechtert – dann kann es passieren, dass die tatsächlich erzielte Profitrate unter der Zinsrate liegt. In diesem Fall hätte das geliehene Kapital keinen zusätzlichen Profit, sondern Verlust gebracht (die Differenz zwischen Zins und Profit).


Die Existenz des Kredits hat aber auch Auswirkungen auf das gesellschaftliche Gesamtkapital. Die Kapitalbewegungen zwischen den Branchen, über die der Ausgleich der Profitraten erfolgt, besteht im wesentlichen aus einer Änderung der Kreditflüsse, so dass in der einen Branche viel, in der anderen wenig akkumuliert wird; die Verlagerung des bereits investierten Kapitals wäre erheblich schwieriger und vor allem zeitaufwendiger. Der Kredit und ein entwickeltes Kreditsystem ermöglichen es, riesige Kapitalmassen in kurzer Zeit zu konzentrieren und umzuleiten. Häufig ist genau das für die beschleunigte Entwicklung neuer Produktivkräfte erforderlich, denn die Einführung neuer Technologien erfordert meistens erhebliche Anfangsinvestitionen.


Die Existenz des Kreditwesens ermöglicht nicht nur dem Einzelkapital, sondern auch dem gesellschaftlichen Gesamtkapital, mehr als nur die Profite der Vorperiode zu akkumulieren, sofern die sachlichen Voraussetzungen der Akkumulation vorhanden sind. Eine expansive Kreditvergabe kann daher zu einem erheblichen Akkumulationsschub führen (genauso wie eine restriktive Kreditvergabe den Akkumulationsprozess abwürgen kann). Insofern stellt das Kreditsystem eine strukturelle Steuerungsinstanz der kapitalistischen Ökonomie dar. Die Kapitalisten sind zwar bestrebt, ihr Kapital möglichst in den Sphären zu investieren, in denen die höchsten Profite erwartet werden. Da diese Investitionen aber in der Regel zumindest teilweise kredit- und aktienfinanziert sind, hängt es ganz wesentlich am Kreditsystem, also den Banken und Kapitalmärkten, wie reibungslos diese Kapitalbewegungen vor sich gehen und wie schnell die Akkumulation stattfindet.


Das Kreditsystem verleiht der Akkumulation erst ihre Flexibilität, es ”beschleunigt daher die materielle Entwicklung der Produktivkräfte und die Herstellung des Weltmarkts”, ist andererseits aber auch ”Haupthebel der Überproduktion und Überspekulation im Handel” (MEW 25, S. 457): Die Steuerung der Akkumulation durch das Kreditsystem ist ein durch und durch krisenhafter Prozess. Die Kreditvergabe, vor allem aber der Handel mit Wertpapieren und Aktien ”leben” von Erwartungen und Unsicherheiten. Es muss hier ”spekuliert” werden und diese Spekulation kann auch misslingen und zur Vernichtung des eingesetzten Kapitals führen. An der Börse kann es zu spekulativen ”Blasen” (völlig überhöhten Aktienkursen) und dem anschließenden ”Platzen” dieser Blasen kommen (dem plötzlichen Absturz der Kurse). Nur weiß man vor dem Platzen der Blase nie ganz genau, ob es sich wirklich um eine Blase oder um die in den hohen Kursen vorweggenommene Steigerung der Profitabilität der Kapitale handelt.


Doch wäre es falsch, den ”spekulativen” Finanzmärkten eine ”solide” kapitalistische Produktion gegenüberzustellen. Jede kapitalistische Produktion beinhaltet ein spekulatives Element, kein Kapitalist kann sich völlig sicher sein, dass er seine Waren absetzt bzw. welchen Preis er für sie erzielt. Die Spekulation an den Finanzmärkten ist offensichtlicher und kurzfristiger, aber keineswegs etwas qualitativ ganz anderes als die kapitalistische Produktion. Beide gehen von notwendigerweise unsicheren Erwartungen aus und beide versuchen durch den Handel mit ihren jeweiligen Produkten dasselbe: ihren Profit zu maximieren.


Allerdings ist das Verhältnis von Finanzmärkten und industrieller Produktion weder in quantitativer noch in qualitativer Hinsicht stets dasselbe. Dieses Verhältnis kann sowohl in verschiedenen Ländern unterschiedlich sein, als sich auch im Laufe der Entwicklung des Kapitalismus verändern.

Weblinks[edit]

Kategorie:Ökonomie