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Preis
Der Wertausdruck einer Ware in Geld ist ihr Preis. Um den Preis einer Ware anzugeben, muss zwar klar sein, was als Geld fungiert (Gold, Silber, eine Papiernote etc.), das Geld muss aber nicht reell (neben der Ware) vorhanden sein, das Geld dient hier nur als â€vorgestelltes oder ideelles Geld†(MEW 23, S. 111).
Die Wertgröße der Ware drückt sich im Preis aus – und dies ist auch die einzige Möglichkeit, wie sich die Wertgröße ausdrücken kann. Verändert sich die Wertgröße der Ware, steht die individuell verausgabte Arbeit in einem neuen Verhältnis zur gesellschaftlichen Gesamtarbeit, dann verändert sich auch der Preis dieser Ware. Allerdings gilt nicht das Umgekehrte: Weder ist jeder Preis Ausdruck einer Wertgröße, noch zeigt jede Preisveränderung eine Veränderung der Wertgröße an.
Einen Preis können auch â€wertlose†Dinge haben, d.h. solche, die nicht Produkt â€abstrakter Arbeit†sind. Dabei kann es sich um ökonomisch irrelevante Sachverhalte handeln (z.B. den Preis eines Adelstitel) oder um durchaus relevante (z.B. den Preis einer Aktienoption, das ist der Preis für das Recht, einen Aktienkauf zu garantierten Konditionen zu tätigen).
Die Preisveränderung einer einzelnen Ware kann eine Veränderung ihrer Wertgröße anzeigen, sie kann aber auch nur besonders günstige oder ungünstige Umstände (momentane Verschiebungen von Angebot und Nachfrage) anzeigen, unter denen die Ware vorübergehend zu verkaufen ist. Die gleichzeitige Preisveränderung aller Waren schließlich, d.h. die Veränderung des Preisniveaus, zeigt im allgemeinen keine Veränderung sämtlicher Wertgrößen an, sondern eine Wertveränderung des Geldes: die Entwertung des Geldes schlägt sich in allgemein steigenden Preisen (Inflation) nieder, ein steigender Wert des Geldes in allgemein sinkenden Preisen (Deflation).
Im Folgenden wird meistens vorausgesetzt, dass die Waren â€zu ihren Werten verkauft werdenâ€. Damit ist gemeint, dass die Warenpreise adäquater Ausdruck der Werte sind und wir von momentanen Schwankungen absehen. Allerdings tauschen sich unter normalen kapitalistischen Verhältnissen Waren nicht zu ihren Werten, d.h. die normalen Preise sind nicht allein Ausdruck der Wertgrößen der Waren.