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absoluter Mehrwert
Der absolute Mehrwert bezeichnet in der Kritik der politischen Ökonomie von Karl Marx die Form der Mehrwertproduktion, die aus der, wie Marx sich ausdrückt, formellen Subsumtion der Arbeit unter das Kapital, resultiert. Damit ist nichts anderes gemeint als der Umstand, dass der Arbeiter nicht für sich arbeitet, sondern unter dem Kommando eines Kapitalisten: Seine Arbeitskraft, obwohl diese ja Teil seiner Person und von ihm nicht abtrennbar ist, hat er tage-, wochenweise (oder zu welchen Konditionen auch immer) verkauft, und nicht mehr er selbst, sondern der Käufer seiner Arbeitskraft verfügt darüber. Der Käufer der Arbeitskraft - also der Kapitalist - wendet die von ihm erworbene Arbeitskraft nun für seine Zwecke an, und dies heißt zunächst, dass er den Arbeiter länger arbeiten läßt, als dieser arbeiten müßte, um ein bloßes Äquivalent seines Lohnes zu produzieren. Das nennt Marx die Produktion des absoluten Mehrwerts: Die Produktion von Mehrwert mit dem Mittel der Kommandogewalt über fremde Arbeit. Davon ist zu unterscheiden die Produktion des relativen Mehrwerts.
Im dritten Abschnitt des 1. Bandes seines Hauptwerkes, dem Kapital, beschreibt Marx die Methoden der Produktion des absoluten Mehrwerts, wie sie historisch mit den frühesten Anfängen des Kapitalismus in Europa aufgekommen sind, und die im wesentlich darin bestanden, den Arbeitstag über jede historische und natürliche Schranke zu verlängern, bis als erstes der englische Staat mit den Fabrikgesetzen gegen eine völlig rücksichtslose Vernutzung der Arbeitskraft von (zunächst nur) Frauen und Kindern einzuschreiten begann.