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Warum bin ich gegen Arbeit? (1)
Solange es die eine besondere Ware, die Ware Arbeitskraft, gibt, solange wird es auch Profit, Hunger und Umweltzerstörung geben.
Es gibt viele verschiedene Tätigkeiten: Geschirr spülen, Kinder betreuen, T-Shirts herstellen, Trinkwasser reinigen, Kranke pflegen, Häuser renovieren, Fenster putzen... Alle diese verschieden Tätigkeiten unter dem Begriff “Arbeit†zusammenzufassen, bedeutet vom konkreten Tun zu abstrahieren.
Wofür ist diese Abstraktion notwendig?
Tätigkeiten werden getauscht (wobei Geld als Vermittler dient). Ich backe Dir Dein Brot, Du schneidest mir die Haare.
Der Begriff Arbeit abstrahiert vom konkreten Tun. Was allen Tätigkeiten gleich bleibt ist, dass sie einen bestimmten Tauschwert produzieren. Für fünf Brote bekommst Du einen Haarschnitt.
Beim Tauschen wird vom Gebrauchswert der Waren abstrahiert, die Waren werden als Werte gleichgesetzt (der einzelne Käufer kauft natürlich nur, weil er an diesem Gebrauchswert interessiert ist, bzw. er unterlässt den Tausch, wenn er diesen Gebrauchswert nicht will; kommt es aber zum Tausch, dann werden die Waren als Werte gleichgesetzt). Erst indem die Waren als Werte gleichgesetzt werden, wird faktisch von der Besonderheit der sie produzierenden Arbeit abstrahiert, diese gilt jetzt nur als wertbildende â€abstrakte†Arbeit. Die Abstraktion findet also real statt, unabhängig davon, was sich die beteiligten Warenbesitzer dabei denken.
Der scheinbar einfache Begriff Arbeit, der einen in jeder Gesellschaft anzutreffenden Sachverhalt auszudrücken scheint, wird erst in der kapitalistischen Ökonomie möglich und â€praktisch wahrâ€: Erst dort haben sich die einzelnen Tätigkeiten von den Personen, von ihren sozialen Kontexten etc. gelöst; erst jetzt ist keine einzelne Tätigkeit mehr beherrschend, sondern jede Tätigkeit für das Kapital zum Mittel der Verwertung und für die Lohnarbeiter zum Mittel für ihren Lebensunterhalt geworden; erst jetzt lässt sich ganz allgemein von â€Arbeit†sprechen.
Um aus Geld mehr Geld machen zu können, ist Arbeit notwendig. Das Kapital braucht Arbeit.
Es wird immer Dinge geben, die getan werden müssen, aber kein Mensch muss arbeiten.
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