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Anarchafeministinnen-Treffen

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Seit Oktober 1993 treffen sich regelmäßig alle halbe Jahre FrauenLesben aus dem ganzen Bundesgebiet für ein Wochenende. Die Anzahl der Anwesenden schwankt zwischen zeitweise über 30 bis 8 FrauenLesben und Kinder. Die Treffen finden in Tagungshäusern statt und werden abwechselnd organisiert. Die Idee zu einem solchen Zusammenschluss ist erstmalig auf einem bundesweiten Projekt A-Treffen von den dort anwesenden FrauenLesben entwickelt worden. Die FrauenLesben trafen sich dort, machten eine Vorstellungsrunde und redeten über ihre Erfahrungen in gemischten und FrauenLesben-Zusammenhängen. Sie beschlossen, sich beim Lutter-Spektakel im Mai 1993 als FrauenLesben-Gruppe wieder zu treffen, eine FrauenLesben-Party sowie Dusch-, Klo- und Schlafräume für sich und alle FrauenLesben zu organisieren, die es wollten. Bei dem Treffen in Lutter fand dann eine FrauenLesben-AG mit dem Thema „Frauen im Projekt A - anarchafeministische Analyse“ statt, in deren Verlauf die Gründung einer anarchafeministischen Vernetzung beschlossen wurde. Das erste bundesweite Anarchafeministinnentreffen fand schließlich vom 01. bis 03. Oktober 1993 in Fronhausen statt. Seit dem wurden viele Themen, i. d. R. in Kleingruppen, besprochen und diskutiert, z. B.:

  • Sprachverhalten und -entwicklung sowie alltägliche Repression gegen Frauen
  • Anarchafeminismus als Radikalisierung des Feminismus (ein Text von Friederike Kamann)
  • Frauen und Natur (Verständnis, Subsistenzwirtschaft)
  • ein offener Brief an Horst Stowasser zu seinem Buch „Leben ohne Chef und Staat“ und *eine Folgen
  • Repression und sexistische Gewalt (Tripple-Opression/Rassismus, Kapitalismus und Sexismus)
  • Bevölkerungspolitik
  • Selbstverständnis unserer Treffen
  • Männer-Kabarett-Gruppe „Heiter bis wolkig“
  • FoRT (Frauen organisieren Radikale Therapie)
  • Referat: Lesben in der deutschen Frauenbewegung
  • Lesben-Bi-Heteras
  • Umgang von Frauen untereinander
  • Verbindung privat und politisch
  • Sexualität und Herrschaft
  • Feministische Utopien
  • Identitätspolitik
  • Neoliberalismus
  • Einige Texte der Mailänderinnen (Libreria delle donne di Milano)
  • Zapatistische Bewegung (Mexiko)
  • etc.

und seit einiger Zeit vorrangig die Diskussion an unserem „Thesenpapier“.

Häufig bildeten sich zu den verschiedenen Themen „Schwerpunkt-Gruppen“. Wir stellten im Laufe der Zeit fest, dass es sinnvoller ist die Treffen themenbezogen zu organisieren, da zum einen eine bessere inhaltliche Vorbereitung möglich ist und es zum anderen immer viele interessante Themen gibt. Wenn das Angebot an unterschiedlichen AGs zu groß wurde und nur noch oberflächliche Diskussionen möglich waren, hat das schnell zu ziemlicher Unzufriedenheit geführt. Wir stellten schnell fest, dass für uns das Erleben von Rückhalt auf den Treffen sehr wichtig ist. Im Alltag, auch im anarchistischen oder feministischen, gehen wir viel zu oft hinter unsere eigenen Ansprüche zurück, müssen darum kämpfen sie zu behalten oder stellen sie vielleicht sogar in Frage (was wir nicht grundsätzlich für verkehrt halten). Wir erfahren, wie wenig selbstverständlich es auch in politischen Zusammenhängen in der Praxis ist, z. B. Hierarchien abzubauen, anderes Diskussionsverhalten zu erproben oder weich und offen zu sein. Hier haben die meisten die Frauentreffen als etwas empfunden, aus denen sie Kraft nehmen, ihre Ansprüche auch weiter zu vertreten, nicht mehr dahinter zurückzuweichen, ihr Verhalten nicht mehr zurückzunehmen, auf denen es aber auch möglich ist, einen anderen Umgang zu erlernen und zu erproben. In einer AG zum Selbstverständnis wurde das einmal so ausgedrückt: „...am wichtigsten war uns allen unsere Theorien oder unsere Utopien auch ein Stück im Umgang miteinander zu leben. Das Gefühl zu haben, dass das hier (auf den Treffen) möglich ist, dass wir achtsam und offen miteinander umzugehen versuchen, dass diese Treffen ein ernsthafter Versuch sind, mit Konflikten innerhalb der Gruppe und in uns umzugehen.“

Die Atmosphäre auf den Treffen war und ist uns sehr wichtig und im Laufe der Zeit machten wir immer häufiger Spiele, Lockerungsübungen etc., Runden, wie es jeder gerade geht, was sie vom Treffen erwartet oder wie es ihr gefallen hat. (In einer Runde wird nicht auf einander Bezug genommen, keine wird unterbrochen, Nachfragen zur Klärung sind möglich.) Auch das gemeinsame Essen einschließlich der Vorbereitung ist uns wichtig. Wir essen auf den Treffen vegetarisch. Gekocht wird nach den Bedürfnissen der Anwesenden. Mehrfach führten wir Diskussionen über die Frage: “Sind wir eine offene oder geschlossene Gruppe?“ Seit 1995 sind wir kontinuierlich offen und freuen uns, wenn Frauen/Lesben dazu kommen. Intern geben wir einen Rundbrief heraus. In ihm sind Protokolle, Ankündigungen, Texte, die eine interessant findet, Informationen, die allgemeines Interesse beim letzten Treffen auslösten, und Mitteilungen an alle enthalten. Themen können von jeder eingebracht werden.

Im Sommer 1995 hatten wir ein Sommercamp organisiert. Das Camp war eher zum Kennenlernen, Schwätzen, sich wohl fühlen, Pause machen und um Zeit mit FrauenLesben zu verbringen da und weniger um inhaltlich zu arbeiten.

Literatur des Treffens[edit]

Wir haben eine ausführliche Literaturliste zu den Büchern, aus denen wir in den letzten 12 Jahren gearbeitet haben oder die uns interessieren, im Internet unter http://www.anarchismus.de/frauen/a-fem-treffen.htm veröffentlicht. Dort ist seit September 2005 auch die gesamte Broschüre zu finden.

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