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Rudolf Steiner

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Rudolf Steiner (1861-1925) ist heute hauptsächlich bekannt als Begründer der Anthroposophie (einer esoterischen Mischung aus Mystik, Wissenschaft und Heilslehre), welche die Basis für die auch heute noch verbreitete Waldorfpädagogik bildet.

Leben

Kaum bekannt ist, dass er bis zum Jahre 1900 ein kritischer Publizist war, der sich gegen alles Dunkelmännertum engagierte und sich als neben John Henry Mackay einzige Figur der Öffentlichkeit zum individualistischen Anarchismus bekannte.

Als Herausgeber der Zeitschrift Litteratur äußerte er sich wie folgt:"Ich habe es bisher immer vermieden, selbst das Wort 'individualistischer' oder 'theoretischer Anarchismus' auf meine Weltanschauung anzuwenden. Denn ich halte sehr wenig von solchen Bezeichnungen. [...] Wenn ich aber in dem Sinne, in dem solche Dinge entschieden werden können, sagen sollte, ob das Wort 'individualistischer Anarchist' auf mich anwendbar ist, so müßte ich mit einem bedingungslosen 'Ja' antworten."[1]. Später distanzierte er sich vom Anarchismus.

Steiner bezog sich in seinen frühen "erkenntnistheoretischen Werken" insbesondere auf Max Stirner und Friedrich Nietzsche. Um 1900 geriet er in eine schwere persönliche und weltanschauliche Krise, in der auch seine enge Freundschaft mit dem Protagonisten des individualistischen Anarchismus und Biographen Stirners, John Henry Mackay, zerbrach. Steiner wandte sich nun der Theosophie zu und verfasste Schriften wie "Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens (1901)". Weitere esoterische Arbeitsschwerpunkte dieser Zeit waren Karma, Reinkarnation, Okkultismus und gnostisches Rosenkreuzertum. Nach Differenzen mit führenden Theosophen begann Steiner um 1912, eine eigene Lehre zu entwickeln, die er Anthroposophie nannte.

Rassismus

Steiner veröffentlichte zahlreiche Aufsätze zu menschlichen "Wurzelrassen", die ihm den berechtigten Vorwurf des Sozialdarwinismus und Rassismus einbrachten. Aus dieser Zeit stammen auch solche Formulierungen Steiners wie "Die weisse Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse", "Das Judentum als solches hat sich aber längst ausgelebt, hat keine Berechtigung innerhalb des modernen Völkerlebens, und dass es sich dennoch erhalten hat, ist ein Fehler der Weltgeschichte" und "Die Negerrasse gehört nicht zu Europa".[2]

Der Streit um Steiners Schriften und deren Weiterverwendung in den von ihm initiierten Waldorfschulen beschäftige 2007 die Bundesbehörden.

Auf der gestrigen Jahrespressekonferenz des Bundes der Freien Waldorfschulen ging es auch um die öffentliche Kritik, die derzeit wieder einmal an der Pädagogik der Freien Schulen und ihrem Begründer Rudolf Steiner geübt wird. Aktueller Anlass dafür ist ein Antrag beim Bundesfamilienministerium, zwei möglicherweise rassistische Schriften Steiners auf den Index der jugendgefährdenden Schriften zu setzen. Der Antrag beruft sich auf Zitate Steiners von 1908/1910, die eine diskriminierende Unterteilung von fünf Menschenrassen enthalten. Zum Beispiel schreibt Steiner in seinem Modell der Wurzelrassen, dass die "Jupiterrasse", der die europäischen Völker angehörten, dazu bestimmt sei, "den Weg zu machen durch die Sinne zum Geistigen". Die "Indianer", dagegen, die zur Saturnrasse gehörten, seien auf Grund ihrer inneren Verknöcherung untergegangen.[3]

siehe auch

Weblinks

  • eine umfassende und sehr wohlwollende Biographie findet sich bei wikipedia

Quellen

  1. GA 39, S. 370f. Zitiert nach Walter Kugler, Rudolf Steiner und die Anthroposophie, 1978, S. 170ff.
  2. http://www.akdh.ch/ps/ps_55Steiner-SoZ.html
  3. Berliner Zeitung, 12.07.2007

Kategorie:Personen