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APO-Calypse:Utopien-Seminar Magdeburg2007
Diese Seite behandelt speziell das Utopien-Seminar Herrschaftsfreie Welt?, das in Magdeburg vom 13.-16. September 2007 stattfand. Dabei wurden einige Diskussionen geführt, deren Ergebnisse dokumentiert, verarbeitet und zur weiteren Verwendung aufbereitet werden sollen. Eine Übersicht von Terminen, Themenblöcken und Hintergrundinfos findest du auf der Utopien-Seminar-Seite. Den Kontext zu dieser Veranstaltung bildet u.a. die Debatte um eine "Organisierung von unten".
Würdest du wirklich gern in einer Gesellschaft leben, wo du weder Verantwortung noch Freiheit hast, keine Wahl, nur die falsche Option Gehorsam vor dem Gesetz oder Ungehorsam und Strafe? Würdest du wirklich gern in einem Gefängnis leben?[1]
Wir wollen keine Antworten geben, dafür aber viele Fragen stellen. Das Utopien-Seminar soll helfen, eigene Antworten zu entwickeln. Da viele dieser Fragen noch offen sind, ist bereits ein weiteres Seminar für Sommer 2008 in Überlegung. Aber auch für die Zeit bis dahin gibt es einige Verabredungen für die inhaltliche Weiterarbeit.
Die Startseite der Adresse http://herrschaftsfreie-welt.de.vu ist inzwischen wieder auf die eigentliche "Utopien-Seminar-Startseite" umgestellt worden. Dort wird jetzt aber leicht erkennbar auf diese spezielle Seminardokumentation verlinkt.
Contents
Allgemeines zum Seminar
Die langfristigen Vorbereitung zu diesem Seminar haben Falk und Mo vorgenommen. In der direkten Vorbereitungsphase vor dem Seminar waren fünf weitere Menschen vor Ort und haben mitgeholfen die Seminarmaterialien zu erstellen, Lebensmittel zu organisieren und den Veranstaltungsort vorzubereiten.
- Ort: Ökozentrum und -institut Magdeburg/Sachsen-Anhalt e.V. (ÖZIM), Harsdorfer Str. 49, Magdeburg
- Vorbereitungsbeginn: ab 10. September
- Seminarzeitraum: 13.-16. September
Wichtige Informationen rund um das Seminar:
Kurzbeschreibung
Wie kann eine herrschaftsfreie Welt aussehen? Welche kniffligen Fragen sollten an Utopie-Entwürfe gestellt werden? Wie komme ich vom Hier & Jetzt zu meiner utopischen Gesellschaft? Diese und viele weitere Fragen will das Utopien-Seminar "Herrschaftsfreie Welt?" behandeln.
Sind Strafe und Emanzipation vereinbar? Wie gehen die Menschen in einer herrschaftsfreien Welt mit Andersdenkenden um? Stehen Freiheit und Arbeitszwang nicht im Widerspruch? Wie wird gemeinsam entschieden? Warum überhaupt und worüber? Gibt es Eigentum, Besitz oder andere Nutzungsbeschränkungen? Fragen, denen sich jede emanzipatorische Utopie stellen sollte.
Das Seminar soll Hintergrundwissen zu Utopien, die andere schon gedacht haben, vermitteln, den analytischen Blick auf Gesellschaftsmodelle schulen und helfen, Ansätze im Hier & Jetzt aufzubauen. Es ist also neben einem Grundlagenseminar auch ein Vernetzungstreffen.
Organisierungsprozess
Der Organisierungsprozess zu diesem Treffen war offen für alle, sollte aber nicht "beliebig" sein. Wir wollten klare Absprachen treffen und darauf "bauen" können, dass sie umgesetzt werden. Im Wiki stand der Programmentwurf, der aber nicht unveränderlich sein sollte. Nachdem wir zu zweit mit dem Orga-Prozess begonnen hatten und ab der Hälfte der Zeit feststellten, dass es besser wäre, wenn noch weitere Menschen mithelfen würden, sprachen wir einige Personen darauf an, konnten diese Unterstützung so kurzfristig aber nicht bekommen.
Wegbeschreibung
Vom Hauptbahnhof fährst du mit der Straßenbahn Linie 3 (Hauptausgang oder ZOB) oder 4 (Ausgang ZOB) Richtung Olvenstedt. Du steigst am Olvenstedter Platz (Immermannstr.) aus und steigst um in den Bus 73 Richtung Harsdorfer Platz. An der Haltestelle G.-Muths-Stadion steigst du aus und gehst in Fahrtrichtung einige Meter weiter vorbei am Stadion bis linker Hand ein großes eingezäuntes parkartiges Grundstück zu sehen ist. Das ist das Ökozentrum, in dem das Seminar stattfindet.
Zu Fuß kannst du die Strecke auch laufen: vom Hauptbahnhof Ausgang "Damaschkeplatz/ZOB" zum Damasckeplatz laufen, am Landesverwaltungsamt geradeaus vorbeigehen und den Straßenbahn-Schienen folgen bis zum Olvenstedter Platz. Dort nicht mehr den Schienen (nach rechts) folgen, sondern gerade aus weitergehen. Diese Straße passiert den Europaring und geht über in die Harsdorfer Str., der du nun folgst, bis du das bereits beschriebene Grundstück erreicht hast. Zu Fuß dauert der Weg schätzungsweise 45 Minuten.
Vorbereitungstreffen
Dies ist ein Überblick der Vorbereitungstreffen, ihrer Schwerpunkte und weiterer dazugehöriger Seiten.
inhaltliche Vorbereitung
- Termin: 19.-25.2. in Magdeburg
- Auseinandersetzung mit verschiedenen Utopien, Knackpunkte aus herrschaftskritischer Sicht erkennen, Schwerpunkte fürs Seminar überlegen
- Texte für Werbung schreiben
- eventuell schon Artikel für einzelne Zeitungen schreiben
- klären, wie Finanzierung geschieht (JANUN, AStA, ...?)
- mehr zum Treffen
Werbematerialien erstellen
- Termin: 16.-20.5. in Saasen
- CityCard (zur Bewerbung in Magdeburg und als Postkarte zum Verteilen)
- Seminarflyer (analog früherer APO-Calypse-Flyer)
- Plakat (mit Ecke mit kleingedruckten ausführlichen Infos)
- Einladung (eine Seite + Anlage mit Programm oder Bausteinen)
- Bildungsveranstaltung beantragen: Maria
- Verschickung (auch utop. Projekte)
- mehr zum Treffen
Verschickung von Einladung & co.
- Termin: 14.-18.6. in Magdeburg; Berlin: 18.6. später Vormittag/Mittag zum Versenden
- Einladung + Seminarflyer + Plakat + Postkarte + Rückmelde-Schnippel
- ausdrucken, kopieren, falten, eintüten, etikettieren, frankieren, zur Post bringen
- Adressen zusammenstellen, individuelle Einladungen generieren
- eventuell erste Ankündigungsmail über Listen und Verteiler schicken (Text aus Einladung)
- Texte
- mehr zum Treffen
Firmen anschnorren
- Termin: 28.6.-2.7. in Magdeburg
- überlegen, welche Sachen geschnorrt werden sollen: Lebensmittel, Moderationsmaterial, ...
- Text entwerfen, für einzelne Firmen anpassen, faxen
- eventuell noch spezielle Firmen anrufen
- Bildungsveranstaltung beantragen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
- Termin: 16.-23.7. in Darmstadt
- Info-Mails über Listen und Verteiler schicken
- Artikel für ausgewählte Monatszeitungen schreiben
- Terminübersichten ansprechen
- Presseinfo(s) an Medien schreiben
- rausschicken: Mitte/Ende August; eventuell zweite rausschicken: Anfang September
Organisation
- Finanzierung des Seminars? - JANUN Falk
- Seminar wurde Mitte Juli bei JANUN angemeldet
- Die Abrechnung muss nun bis Anfang Oktober erfolgen
- Veranstaltungsort? - ÖZIM in Magdeburg angefragt; ansonsten geht aber sicherlich auch Thiembuktu/Blaue Welt Archiv
- gegen das Thiembuktu/Blaue Welt Archiv spricht, dass da kein Bruch mit dem Alltag geschieht, da Büro mit Internet und Alltagsorga da sind - ÖZIM würde nahelegen, dort zu übernachten und damit "richtiger" beim Seminar teilzunehmen, als wenn die Magdeburger Leute zuhause schlafen
- ÖZIM ist "gebucht" ab Donnerstag 12.00 Uhr bis Sonntag Abend
- Verpflegung:
- Firmen anschnorren: beim Treffen im Juni
- erledigt, eine Menge Pakete wurden geschickt
- Bioläden in MD anschnorren: in den Tagen vor dem Seminar
- war sehr erfolgreich, auch viele "Luxusprodukte" dabei
- Containern in MD: in den Tagen vor dem Seminar
- war nicht sehr ergiebig, ungewöhnlich laut unseren bisherigen Erfahrungen - vielleicht einfach Pech?
- Aufstriche produzieren: in den Tagen vor dem Seminar
- dafür reichte das containerte und es enstanden sehr viele leckere Aufstriche, die wir gar nicht alle im Laufe des Seminars aufessen konnten
- Firmen anschnorren: beim Treffen im Juni
- Vorbereitung des Veranstaltungsortes:
- Materialien über Berliner AStA beantragen Falk - wann?
- nicht mehr geschafft
- Raum vorbereiten/gestalten: am Morgen des ersten Seminartages
- Buffet, Küche, Vorratslager
- lief "selbstorganisiert" bzw. wurde nicht zentral organisiert
- Moderationsmaterial
- Ãœbersicht mit Containerkarte, Orten in Magdeburg, Selbstorga-Hinweisen
- wurde nicht aufgebaut, war aber eigentlich auch nicht nötig, da die Bioladen-Spenden ausreichend waren
- Büchertisch, Infomaterialien
- Plakate für Programm, inhaltliche Wünsche, ...
- eventuell Tuschelrunden-Karten vorbereiten
- Buffet, Küche, Vorratslager
- Materialien über Berliner AStA beantragen Falk - wann?
Offene ToDos
Diese Punkte werden nicht im Rahmen der Vorbereitungstreffen erledigt, sondern müssen außerhalb dieser geschehen.
Dokumentation
Hier wollen wir sammeln, was im Laufe des Seminars so zusammengetragen wurde. Das sind vor allem die Diskussionsmitschriften, aber auch andere Elemente, die das Seminar dokumentieren (z.B. Befindlichkeitsrunden). Es gibt die Verabredung, eine Dokumentation als PDF-Datei zu erarbeiten, die an die TeilnehmerInnen gehen wird und auch für weitere Interessierte bereitgestellt wird. Darüber hinaus soll der Veranstaltungsreader, der bereits vor dem Seminar erstellt wurde, überarbeitet werden, Diskussionsergebnisse sollen einfließen und dann soll er für weitere utopische Diskussionen genutzt werden können.
Es gab eine Vielzahl "Orga-Plakate", die helfen sollten, einen Meta-Ebenen-Blick über das Seminar einzunehmen:
- Was ist zu tun?
- Wie soll sich dieses Seminar organisieren?
- Diskussionsthemen-Plakat und Abendprogramm-Plakat
- Wo ist was zu finden?
- Programm-Entwurf
- Wie wird dieses Seminar finanziert
Eine Einführung in ausgewählte Methoden (Gruppenprozesse) gaben neben dem Reader, den wir kurz vor Seminarbeginn noch fertigstellen konnten, mehrere Plakate, die ebenfalls im Raum aufgehängt worden waren. Zusammen mit den Orga-Plakaten, den Dokumentationstafeln und den von einigen TeilnehmerInnen mitgebrachten Infos zu weiteren spannenden Themen entstand damit eine gewisse Informationsfülle, die einige TeilnehmerInnen gewiss überforderte. Das Problem, wie Transparenz handhabbar gestaltet werden kann, wurde auch hier nicht gelöst (vergleichbar, aber wesentlich dramatischer ist dieses Problem beim jährlich stattfindenden Jugendumweltkongress, wo allerdings die Informationsmenge noch größer ist).
Inhaltliche Themenvielfalt boten auch mehrere Büchertische, die im Seminarraum aufgebaut waren: eine thematische "Bibliothek", die sich aus Utopie-Büchern der TeilnehmerInnen zusammensetzte, eine "Utopien-Ecke" mit passenden Materialien, die zum Teil kostenlos (von einer Stiftung) bereitgestellt wurden und ein großer Büchertisch mit einem breiten Spektrum herrschaftskritischer Literatur. Natürlich reichte die Zeit nicht, um diese Möglichkeiten (oder gar die im Ökozentrum zur Verfügung gestellte recht große Bibliothek) auszunutzen.
Abendprogramm - Ideen
Diese Vorschläge wurden im Laufe des Seminars von den TeilnehmerInnen aufgeschrieben, leider aber kaum umgesetzt - viel zu häufig werden "Ideenspeicher" zu "Ideen-Friedhöfen", wenn nicht bewusst versucht wird diese Punkte in die laufenden Prozesse einzubauen...
- Einführung in Gewaltfreie Kommunikation (GFK)
- Radikale Therapie)
- fand statt
- Co-Counseln
- DVD: Animal Liberation - die Geschichte der Tierbefreiungsbewegung
- Video "Rules & Monsters" (Filmcollage aus SF-Filmen) + "Freie Kooperation"-Text
- DVD: Matrix + Antimatrix
- Film Anarchist Cookbook (englisch)
- Werwolf spielen
Für die Sammlung von Diskussionsthemen wurde ein weiteres Plakat benutzt:
- Wie utopisch ist Science Fiction?
- Projekt-Ansätze (z.B. konkrete Ökodörfer) auf ihren emanzipatorischen Gehalt untersuchen
- Warum ist die aktuelle (auch politische) Gesellschaft so utopiefeindlich?
- Zweigeschlechtliche Arbeitsteilung und Verwertungslogik
- fand statt
- Wie lässt sich Geld für emanzipatorische Zwecke nutzen?
- Konkrete Utopien zu „Revolutionierung der Verhältnisse“ -> z.B. Viergliederungsidee
- fand im Rahmen der Kleingruppe "Menschenbild" statt
- Braucht es z.B. Herrschaftmittel wie Polizei
- Dialog statt Diskussion
- Was machen wir nach der Revolution mit den Ackermännern?
- Was ist der Mensch? -> philosophische Anthropologie
- Befreiung von Mensch und Tier
- Vorstellungen zur realistischen Umsetzung (Reform <-> Revolution)
- Bestehende „Utopien“ (auch aus der Vergangenheit) / Gesellschaftsformen, die ein tolerantes friedliches etc. Leben ermöglichen. Gibt es so etwas schon, wenn ja -> wo, wie funktioniert dies?
- Bildung, Informationen, bewusstere Entscheidungsfindung
- Katastrophenplan: Trennung Utopie / Prävention, Intervention bei Kriegen / Notsituationen von Unten
- fand als FishBowl-Debatte statt (keine Dokumentation)
- Hierarchiefreiheit / Herrschaftsfreiheit und Effektivität
- Herrschaftsfreiheit + Kontinuität und Verlässlichkeit
Impulsreferat "Utopien"
Am ersten Abend gab ein Impulsreferat einen kurzen Überblick zur Herkunft des Utopiebegriffs, zu Klassifizierungsansätzen von Utopien und zu einigen Begriffen, die in der Debatte immer wieder auftauchen (z.B. Herrschaft, Macht, Hierarchie, Selbstorganisation). Das Impulsreferat gibt es sowohl als Stichpunktsammlung als auch als zusammenhängenden Text.
"Was willst du hier eigentlich?"
Am Freitag Vormittag fand eine "Tuschelrunde"[2] statt, in der die Erwartungen, Bedürfnisse und Wünsche der TeilnehmerInnen zusammengetragen werden sollten. Fünf (bzw. sechs) Fragestellungen standen im Raum und wurden auf unterschiedlich farbigen Moderationskarten beantwortet:
- Was möchte ich? (Erwartungen)
- Was möchte ich nicht? (Erwartungen)
- Wozu möchte ich etwas einbringen? (Inhalte)
- Worüber möchte ich etwas erfahren? (Inhalte)
- Organisatorische Wünsche
- Sonstiges
Etwa eine halbe Stunde war nun Zeit, um diese Fragen in drei nacheinander folgenden Tuschelrundenphasen (jeweils drei bis fünf Menschen pro Gruppe) zu besprechen und zu Papier zu bringen. Danach wurden die Karten (Übersicht aller Karten) nach Rubriken sortiert an eine Wand gepinnt. Als nächstes wurde der vorgeschlagene Programm-Entwurf, der seit Monaten im Internet eingesehen und verändert werden konnte, besprochen und versucht, die Ergebnisse der Tuschelrunden dort einzubauen.
OpenSpace "individuelle Utopien"
Mittels einer dem OpenSpace[3] ähnlichen Methode stellten sich die TeilnehmerInnen in kleinen Gruppen von etwa drei Personen gegenseitig ihre Vorstellungen einer anderen Gesellschaft, die sie sich wünschen, vor. Leider blieb wenig Zeit für tiefergehende Diskussionen darüber, denn stichpunktartig sollten diese Utopie-Ansätze in Form von "Steckbriefen" für die anderen TeilnehmerInnen dokumentiert werden. Theoretisch gehörte zur Methode, dass die TeilnehmerInnen auch die Runden wechseln, um andere Vorstellungen kennen zu lernen und möglicherweise schon herauszufinden, mit wem sie ihre Vorstellungen teilen können. Praktisch reichte die Zeit kaum dazu und es gab nur einzelne, die andere OpenSpace-Runden besuchten.
Es gab einige Fragestellungen, die zur Visualisierung auch in kleinen Comics verbildlicht wurden und Anregungen für die Gespräche in den OpenSpace-Runden geben sollten. Diese Fragen waren:
- Wer entscheidet wie?
- Was, wenn mir deine Utopie nicht passt?
- Insellösung oder globale Utopie?
- Alle müssen mitarbeiten?
- Gibt es ExpertInnen?
- Komplexe Gesellschaft oder Rückbesinnung zur Einfachheit?
- Umgang mit Konflikten - Strafe?
- Mein Zeugs gehört mir?
Im Folgenden sammeln wir die "Utopien-Steckbriefe" der Menschen, die mit einer Veröffentlichung hier einverstanden waren und sich auch selbst darum kümmern wollten:
Kleingruppen
Die thematische Vertiefung sollte in diesen Kleingruppen erfolgen, die im wesentlichen am Samstag (15.9.) stattfanden. Hier findest du die Übersicht dieser Kleingruppen, aber nicht alle davon fanden statt. Zu jeder Kleingruppe gibt es eine Kurzbeschreibung mit vielen Fragestellungen. Die noch offenen Fragen (aber auch die schon behandelten) sollen in nächster Zeit weiter diskutiert werden.
Zunächst wurden in Auswertung des OpenSpace zu den individuellen Utopie-Vorstellungen der TeilnehmerInnen "Knackpunkt-Fragen" gesammelt, zu denen weiter diskutiert werden sollte. Dies erfolgte in Form eines Brainstorming[4], aus dem eine Sammlung von Fragestellungen auf einzelnen Moderationskarten entstand. Diese Fragen wurden bereits im Vorfeld des Seminars vorbereiteten Kleingruppen-Beschreibungen zugeordnet, soweit dies möglich war. Einige der jetzt gesammelten Fragen umfassten mehrere vorher überlegte Kleingruppen, die daher zusammengelegt wurden. Außerdem entstand eine weitere Kleingruppe zu einer zuvor nicht berücksichtigten Fragestellung - dem Menschenbild.
Die Kleingruppenfindung gestaltete sich etwas schwierig. Vorgeschlagen wurde, dass mittels "Punkten" ein Überblick geschaffen werden solle, wievielen Leuten welche Themen wichtig sind, um die größten Überschneidungen zu vermeiden. Da hier kein gefestigter Vorschlag über die Zahl und Setzbarkeit der Punkte gegeben wurde, entstand eine längere, fruchtlose Diskussion, an deren Ende einfach einer der Vorschläge umgesetzt wurde. Dies führte nach dem Punkten noch einmal zu Verunsicherung, wie nun mit den Ergebnissen umzugehen sei. Erkennbar waren die vier beliebtesten Themen und es wurde versucht, diese sinnvoll auf die drei geplanten Kleingruppen-Phasen zu verteilen. Danach zog sich die Klärung der anderen Kleingruppen noch einmal in die Länge. Vielleicht auch aufgrund dieser Unkoordiniertheit fanden letztlich nur einige wenige Workshops statt.
Die Mitschriften aus den Kleingruppen wurden danach aufgehängt und konnten von anderen TeilnehmerInnen nachvollzogen werden. Da jeweils mehr Zeit für die Diskussionen gebraucht wurde als angesetzt war, verschob sich die dritte Kleingruppenphase auf den späteren Abend. Eine gemeinsame Vorstellung und Auswertung in großer Runde kam so nicht mehr zustande, lediglich in einzelnen Gesprächen zwischen TeilnehmerInnen.
Hinweis für die AbtipperInnen der Mitschriften und ÜberarbeiterInnen: Benutzt bitte diese Kleingruppen-Seiten für eure Dokumentation und ergänzt diese Seiten durch eure Mitschriften. Fügt dafür bitte ein Zwischenüberschrift ein, z.B. "Dokumentation der Diskussion beim Seminar".
- Entscheidungsfindung
- Strafe und Konfliktlösung
- Teilhabe und Mitmachzwang
- Wirtschaft/Arbeit
- Elitenbildung
- Was tun die Anderen
- Eigentum und Besitz
- Komplexe Gesellschaft
- Nach außen Wirken
- Der Weg vom Hier & Jetzt zur Utopie
- Vorstellungen vom Menschen
Schlussfolgerungen / organisatorische "Lehren" für weitere Seminare
- Stundenplan-Vorlage für Kleingruppen mit Zeiten und Orten zur Visualisierung von Überschneidungen können helfen, den Klärungsprozess für diese (wann findet was statt, welche Runden laufen parallel) zu beschleunigen
- Versammlungssignal (z.B. Gong) könnte helfen, dass den TeilnehmerInnen bewusst ist, dass nun der nächste Programmteil beginnen soll. Sie können dann immer noch selbst entscheiden, ob sie sich daran beteiligen wollen, aber der Zeitplan wird ihnen mit diesem Hilfsmittel noch einmal verdeutlicht.
- Zwischenreflektionen mit Feedback-Blitzlicht (oder nicht als Runde, sondern z.B. als Plakat, wo das Feedback visualisiert wird) einbauen
- Moderationsrolle zu Beginn hinterfragen/klären (da die Gratwanderung Selbstorganisation vs. Roter Faden schwierig zu schaffen ist
- mehr Zeit für die inhaltlichen Teile (war hier: Kleingruppen)
- mehr Klarheit darüber geben, was vorgegeben ist und welche Methoden/Programmteile die TeilnehmerInnen selbst gestalten/füllen sollen
- Mehrsprachigkeit (zumindest für wesentliche Elemente) wäre gut & wichtig (Einladung, Kurzfassung, Methodenbeschreibungen, Themenüberblicke)
- mehr Menschen sollten an der langfristigen Vorbereitung beteiligt sein (wegen Stress & Ãœberforderung)
- bei Methodeneinführung auch auf Beschriftung von Karten hinweisen (besser wirken z.B. Edding statt Kuli, groß und deutlich schreiben, maximal drei Zeilen pro Karte - nicht dogmatisch zu sehen, aber hilfreich)
- dominante Gruppenprozesse bzw. Umgang damit nach Möglichkeit schon zu Beginn der Veranstaltung als Programmpunkt thematisieren (um Sensibilität zu erhöhen)
- Meta-Ebenen-Runden: z.B. morgens "Ist was"-Runden (Bedürfnisse für den Tag klären - auch Bewusstsein für verabredetes Programm schärfen), abends: Feedback-Runden zum Seminarverlauf
Hintergrundwissen
- http://www.thur.de/philo/asglied.htm#ut
- http://www.sterneck.net/cybertribe/utopia/
- Herrschaftskritik und Utopien
- Solidarität GmbH
- Ökologisch-Anarchistisches Forum
- Einstiegsseite zu Kritik am Rechtsstaat, an Strafe, zu Utopien und Rechtstipps bei Aktionen
- Anti-Demokratie-Seiten
- Autonomie und Kooperation
- Leben nach dem JUKSS
- frühere Utopiendebatte (Ö-Punkte...) und Grundsatztext dazu
- Ein Ergebnis der Arbeit an Utopien: Eine Utopie für "eine Welt mit Platz für viele Welten"
Fußnoten
- ↑ Zitat aus dem Roman "Die Enteigneten. Eine ambivalente Utopie" von Ursula K. Le Guin
- ↑ vgl. http://deu.anarchopedia.org/APO-Calypse:Herrschaftsfreie_Welt%3F_%28Seminar%29_Reader_Tuschelrunden
- ↑ vgl. http://deu.anarchopedia.org/APO-Calypse:Herrschaftsfreie_Welt%3F_%28Seminar%29_Reader_OpenSpace
- ↑ vgl. http://deu.anarchopedia.org/APO-Calypse:Herrschaftsfreie_Welt%3F_%28Seminar%29_Reader_Brainstorming
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