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Dadaismus

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Der Dadaismus war eine künstlerische und literarische Bewegung, die 1916 von Hugo Ball, Tristan Tzara, Richard Huelsenbeck und Hans Arp in Zürich gegründet wurde und sich durch Ablehnung „konventioneller“ Kunstformen – die oft parodiert wurden – und althergebrachter, bürgerlicher Ideale auszeichnete.

In Wirklichkeit war es eine Revolte gegen die Kunst von den Künstlern selbst. Sie waren entsetzt über das, was zu ihrer Zeit hinsichtlich der Gesellschaft und Wertemoral vorherrschte.

Der Begriff Dadaismus ist der heute üblicherweise für diese Kunstrichtung verwendete Begriff. Innerhalb der Dada-Bewegung wurde dieser Begriff jedoch nicht verwendet, da er einen „ismus“ oder eine Ideologie repräsentiert. Die Künstler der Dada-Bewegung haben sich jedoch nicht als Ideologen, sondern als das genaue Gegenteil verstanden. Der Begriff „Dada(ismus)“ steht nach der Intention der Dadaisten für kompletten Zweifel an Alles und Allem, absoluten Individualismus und auch die Zerstörung von Idealen und Normen, die gefestigt waren. Man ersetzte die Disziplin und die Moral der Gesellschaft durch subtile Willkürlichkeiten und einfache meist zufallsgesteuerte Aktionen in Bild und Wort. Die Dadaisten beharrten auch darauf, dass man Dadaismus nicht definieren kann obwohl sie es immer als sehr simpel anpriesen.

Als der Dadaismus begann sich zu festigen, riefen die Dadaisten auf, diese Ordnung wieder zu vernichten, da dies ja eben das war, was sie zerstören wollten. So fingen die Dadaisten an, sich in Widersprüchen zu verstricken und gaben widersprüchliche Antworten auf Fragen der Journalisten und Leute zu Ihren Werken und deren Bedeutung. Das gab dem Dadaismus wieder das, was er forderte: vollkommene ANTI-Kunst, die unklassifizierbar war. Ihnen war auch wichtig, dass der Dadaismus nicht wieder als neuer „Ismus“ bezeichnet wurde, sondern als Gemütszustand anerkannt wurde. Sie verfluchten die Vergleiche mit dem Futurismus oder dem Kubismus.

Der Dadaismus stellte die gesamte bisherige Kunst in Frage, indem er ihre Abstraktion oder ihre Schönheit durch z. B. satirische Überspitzung zu sinnlosen Unsinnsansammlungen machte, z. B. in sinnfreien Lautgedichten. Hugo Ball war der Erfinder des Lautgedichtes. Dabei wird das Zusammenspiel von Wortlaut und Bedeutung aufgebrochen und die Wörter in einzelne phonetische Silben zerlegt. Die Sprache wird ihres Sinnes entleert und die Laute werden zu rhythmischen Klangbildern zusammengefügt. Dahinter steht die Absicht, auf eine Sprache zu verzichten, die nach Ansicht der Dadaisten nur verwüstet und unmöglich geworden ist. Mit den sogenannten Simultangedichten (Lautgedichte werden gleichzeitig von verschiedenen Menschen durcheinander gesprochen) wollten die Dadaisten die ohrenbetäubende Geräuschkulisse in Schützengräben, in der modernen Großstadt und auf die Verschlungenheit des Menschen im mechanischen Prozess aufmerksam machen. Tatsächlich ist es oft schwierig und auch müßig, die damaligen „echten“ Kunstwerke von den gewollt mehr oder weniger sinnlosen „Antikunstwerken“ des Dadaismus zu unterscheiden. Grenzen zwischen traditioneller Kunst und Trivialkultur wurden überschritten.

Im Laufe des Ersten Weltkrieges breitete sich der Dadaismus weiter in ganz Europa aus. Überall protestierten Künstler durch gezielte Provokationen und vermeintliche Unlogik gegen den Krieg und das obrigkeitsstaatliche Bürger- und Künstlertum. Gegen den Nationalismus und die Kriegsbegeisterung vertraten sie Positionen des Pazifismus und stellten sarkastisch die bisherigen absurd gewordenen Werte in Frage.

siehe auch

siehe nicht

  • weil nicht zum Thema gehörig aber trotzdem existent: DadA

Weblinks

http://dada.toug.de


Kategorie:Kunst und Kultur