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Revolution
Eine Revolution ist eine grundlegende gesellschaftliche Veränderung hin zu einer besseren Gesellschaftsordnung, z.B. vom Kapitalismus zum Sozialismus. Aber auch der Übergang von der Feudalgesellschaft zum Kapitalismus war eine Revolution und das Bürgertum, die Bourgeoisie, eine in dem Moment revolutionäre, fortschrittliche Kraft. (Französische Revolution) Der Übergang zu einer rückschrittlicheren Gesellschaft ist eine Konterrevolution. Eine Revolution muss nicht zwangsläufig mit Gewalt einhergehen. Dass dies dennoch oft passiert liegt daran, dass die rückständige Klasse versucht, an ihrer Gesellschaftsordnung mit Gewalt festzuhalten. Oftmals sind die Konterrevolutionen gewalttätiger als die eigentliche Revolution.
- Die Welt verändern und das Leben neu erfinden ist die tatsächliche Parole aller aufständischen Bewegungen. Diese Forderung kann kein einziger Theoretiker kreieren. Jeden Tag findet die Revolution gegen die spezialisierten Revolutionäre statt, sie ist die Revolution ohne Namen, wie alles, das aus dem Erlebten heraus entsteht und in der täglichen Heimlichkeit der Gesten und Träume seinen explosiven Zusammenhang vorbereitet.
(zit. aus: Raoul Vaneigem, Handbuch der Lebenskunst für die jungen Generationen; engl. Titel: The Revolution of Everyday Life)
Contents
Definitionsansatz
Die heutige Revolutionstheorie stellt fünf Hauptfaktoren besonders heraus, die wesentliche Voraussetzungen zur Entstehung einer Revolution darzustellen scheinen. Dabei ist vom Sonderfall der Entwicklungsländer abzusehen.
- der soziale Generalstreik: Alle Werktätigen verweigern den Verkauf ihrer Arbeit und beginnen zugleich die Produktion und Verteilung selbst zu organisieren.
- eine plötzliche Rezession nach einer Zeit wirtschaftlicher Blüte, steigenden Wohlstands und steigender Erwartungen in die Zukunft.
- ein Bewusstsein, das die bestehenden Institutionen in Frage stellt.
- die Solidarisierung verschiedener Gruppen der Gesellschaft, die unterschiedliche Motive haben, mit dem bestehenden Zustand unzufrieden zu sein, und die sich zum Umsturz der alten Ordnung vorübergehend verbünden. Eine einzelne Gruppe, Schicht oder Klasse der Gesellschaft bringt keine Revolution zustande.
- eine Ideologie.
- Schwäche, Uneinigkeit und Ineffektivität auf Seiten der Gegenkräfte, dem Staate
(Weis, Der Durchbruch des Bürgertums, 1982, 96 f.)
Formen von Revolutionen
Revolutionen und Kämpfe die für die anarchistische Geschichte von Bedeutung sind
- Pariser Kommune 1871
- Die Mexikanische Revolution 1910-1919
- Die erste Bayerische Räterepublik vom 7. bis 12. April 1919
- Die Spanische Revolution 1936-1939
- Der Mai 68
Falsche Revolutionen
- Das Wort "Revolution" wird von der Werbung als sprachlicher Superlativ zur Beschreibung von neuen, bisher nicht dagewesenen Produkten verwendet.
- Revoluzzen
Siehe auch
Weblinks
- Raoul Vaneigem, Handbuch der Lebenskunst für die jungen Generationen; (engl. Titel: The Revolution of Everyday Life)
engl. Original des obigen Zitats:
The real demand of all insurrectionary movements is the transformation of the world and the reinvention of life. This is not a demand formulated by theorists: rather, it is the basis of poetic creation. Revolution is made everyday despite, and in opposition to, the specialists of revolution. This revolution is nameless, like everything springing from lived experience. Its explosive coherence is being forged constantly in the everyday clandestinity of acts and dreams.