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Also weg dem Geld oder ander Ersatzmittel, für die Freiheit! Louis Lerouge | Also weg dem Geld oder ander Ersatzmittel, für die Freiheit! Louis Lerouge | ||
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+ | Ich halte eine allgemeine Wertkritik für Anarchismus extrem sinnvoll. Es gibt einfach Menschen die nicht (oder eben nict so viel oder soproduktiv wie andere) arbeiten können, und für solche wäre das doch ungerecht. Den Leuten, die eine Gesellschaft ohne (Wert-)Tausch für unrealistisch halten, oder denken, dann würde mensch nicht mehr die Sachen behalten können, die mensch selbst produziert hat, kann ich nur die anarchistischen Gebiete während der spanischen Revolution entgegenhalten: Alle Güter, die mensch nicht für sich selbst benötigt hat, wurden zu Sammelstellen (die in jeder Gemeinde existierten) gebracht, wo die Leute sich dann Sachen abholen konnten, die sie nicht selbst produzieren konnten. Wenn eine Gemeinde dann einen Überschuss an einem Gut hatten, wurde dies den Gemeinden zur Verfügung gestellt, die einen Mangel daran hatten. Tausch führt unweigerlich zu Geldähnlichen allgemeinen Äquivalenten, die dann Kapitalismusähnliche Zustände nach sich ziehen würden. Eine gerechte Gesellschaft kann m.E. nur ohne Geld funktionieren, da der Tausch immer Menschen mit weniger Besitz ausgrenzt! --[[Benutzer:Anno Nym|Anno Nym]] |
Revision as of 12:05, 23 June 2006
Die Frage des Geldes ist auch im Anarchismus wesentlich.
- Braucht man Geld im Anarchismus?
- Muss man im Anarchismus auf Geld verzichten?
In dem Zusammenhang wird auch oft auf den historischen Antisemitismus verwiesen bei dem die Argumentationskette: Gegen Kapital->Gegen Geld->Gegen Zins->Gegen Juden war. Insofern ist die Argumentation gegen das Geld mit Vorsicht zu betrachten. Auch sollte man nicht die Bedeutung des Geldes im Kapitalismus mit der Funktion des Geldes außerhalb des Kapitalismus gleichsetzen.
Die Abschaffung von Geld würde ja bedeuten das z.B. Waren keinen Wert besitzen. D.h. der Kampf um die Ressourcen würde gefördert werden. Die Frage ist auch, ob man in dem "Zustand des Anarchismus" die Existenz von Geld oder dessen Verbot festlegen kann?
Unsinn. Geld ist zwar praktisch als Wertmaßstab, aber man kann den Wert eines Bogens durchaus auch in Broten oder Hühnern bemessen.
- Naja, wenn Du dann eh wieder einen Maßstab hast, dann erfüllt der die Funktion des Geldes. Das Geld also als tabu und ansonsten das Gleiche - zurück in die Tauschwirtschaft und alles wird gut? Wieso ist Tauschwirtschaft denn besser? -- Vinci 20:24, 20. Jan 2005 (UTC)
- Die Verwendung von Geld ist gleichzusetzen mit Kapitalismus, genauso wie Naturaltausch, da sich hierbei - nach Marx - in kürzester Zeit ein gemeinsames oder allgemeines Äquivalent bildet, zu dem alle Waren in Relation stehen. Geld oder insgesamt das Prinzip, Waren Wert zuzuweisen, basiert auf dem Eigentums-Prinzip, welches wiederum auf dem Leistungs-Prinzip fußt (Mehr Leistung >> Mehr Besitz). Das ist dann dasselbe, was wir jetzt haben, nur ohne Staat ("Anarcho-Kapitalismus"). Dies erfordert, wie schon im Artikel erwähnt, eine sozialdarwinistische Praxis, d.h. der Stärkere (in diesem Fall der Fleißigere) hat Macht über den Schwächeren, herrscht also über ihn. An-Archie heißt jedoch "Ohne Herrschaft". Daher sind Kapitalismus und Anarchie Gegensätze. (Anarchokapitalismus also ein Oxymoron). --(A)nark 15:15, 21. Feb 2005 (UTC)
- Ohne Geld kommst du aus, wenn Energie unbegrenzt verfügbar ist, oder wenn du wieder Tauschhandel einführst, aber mit Geld sind die Ressourcen leichter zu verteilen. Wir müssen ein bisschen Arbeiten um uns zu ernähren, und was mache ich wenn ich ein Auto oder einen Computer haben will? Die baut doch sicher jemand? Vermutlich wird sich auf kurz oder lang irgendein seltener Rohstoff als Verteilungsungsmittel breitmachen. Eine Art negative Einkommenssteuer scheint mir da Moment als die fairste Berechnungsmethode für die Verteilung. von Rohstoffen. ;-) gruß Zem 00:13, 9. Mär 2006 (UTC)
- Ziel des Mutualismus ist es doch, einen festen Wert einzuführen (die Arbeitszeit), an dem der Preis sich orientieren kann.
- Leider hat der Mutalismus die Industrialisierung verpennt :-( Zem 00:13, 9. Mär 2006 (UTC)
- Ziel des Mutualismus ist es doch, einen festen Wert einzuführen (die Arbeitszeit), an dem der Preis sich orientieren kann.
Eigentum und Leistung sind ja per se nichts Schlechtes, und die Idee, ich dürfte nicht einmal das besitzen, was ich EIGENHÄNDIG produziert habe, ist doch alles andere als freiheitlich. Wenn mir meine Arbeitskraft genommen werden könnte, wären wir ja wieder bei Unterdrückung. Man kann (sollte) ja trotzdem noch solidarisch mit seinem Besitz umgehen. Wenn ich meine Arbeitszeit (oder seine Produkte) gegen die eines Anderen tausche, was ist daran auszusetzen? Die Kritik am Kapitalismus besteht ja auch zu großen Teilen darin, dass man eben an einem bestimmten Kapital nicht mehr in irgendeiner Weise arbeiten muss, sondern von seinen Zinsen oder dem Gewinn seines Betriebes (also der Arbeit anderer) leben kann. Das ist hier wieder nicht möglich, weil Kredite grundsätzlich zinslos sind und es nicht zulässig ist, seine Arbeit über dem Wert (gleiche Arbeitszeit) zu verkaufen. Ich sehe darin keine Macht und Herrschaft. Keine Bevorteilung, keine Ungerechtigkeit. Wer in diesem System 80 Stunden in der Woche arbeitet, besitzt halt etwas mehr als der Durchschnittsmensch. Was solls? Er ist immernoch nicht Bill Gates. Wer faul ist, kommt vielleicht noch mit einem Tag Arbeit in der Woche über die Runden. Oh, nein, er wird unterdrückt! Er wird gezwungen, etwas zu tun, um etwas zu bekommen! Der Arme ist außerdem gezwungen zu atmen, um zu überleben! Welche Ungerechtigkeit... Nee, mal im Ernst: wenn er arbeitsunfähig ist, oder seine Zeit irgendwie anders nutzt (Kunst, Forschung etc.), der kann doch sicher kommunal unterstützt werden, hat vielleicht auch Freunde, die ihm helfen. In einer moralischen Gesellschaft (die wollen wir ja alle erreichen) wird ihn keiner verhungern lassen. Und wer darin die Kälte des Kapitalismus sieht, der sollte mal genau über seinen Realitätsbezug nachdenken. --(kein fester Benutzer)
Kropoktin hat in "Der Eroberung des Brotes" überzeugend dargestellt, dass es keinen gerechten Lohn geben kann. So gibt es im kommunistischen Anarchismus kein Geld und somit auch keine Lohnarbeit (Lohnsklaverei). JedeR nach ihren/seinen Fähigkeiten, jedeR nach ihren/seinen Bedürfnissen. Die Abschaffung des Geldes hat aber nichts mit Antisemitismus zu tun. Antisemitische Kapitalismuskritik beruht auf:
- Trennung von produktiven und raffenden Kapital (Heuschrecken-Kapitalismus von Münte)
- den Zins als eigenständiges Phänomen und Problem zu betrachten (dazu gehört auch die Tobi-Steuer von ATTAC), Brechung der Zinsknechtschaft.
Zur antisemitischen Kapitalismuskritik zählen Pierre-Josef Proudhon, Silvio Gesell (Freiwirtschaft), Gottfried Feder (NSDAP) und die Strasser-Brüder (zunächst NSDAP) Also weg dem Geld oder ander Ersatzmittel, für die Freiheit! Louis Lerouge
Ich halte eine allgemeine Wertkritik für Anarchismus extrem sinnvoll. Es gibt einfach Menschen die nicht (oder eben nict so viel oder soproduktiv wie andere) arbeiten können, und für solche wäre das doch ungerecht. Den Leuten, die eine Gesellschaft ohne (Wert-)Tausch für unrealistisch halten, oder denken, dann würde mensch nicht mehr die Sachen behalten können, die mensch selbst produziert hat, kann ich nur die anarchistischen Gebiete während der spanischen Revolution entgegenhalten: Alle Güter, die mensch nicht für sich selbst benötigt hat, wurden zu Sammelstellen (die in jeder Gemeinde existierten) gebracht, wo die Leute sich dann Sachen abholen konnten, die sie nicht selbst produzieren konnten. Wenn eine Gemeinde dann einen Überschuss an einem Gut hatten, wurde dies den Gemeinden zur Verfügung gestellt, die einen Mangel daran hatten. Tausch führt unweigerlich zu Geldähnlichen allgemeinen Äquivalenten, die dann Kapitalismusähnliche Zustände nach sich ziehen würden. Eine gerechte Gesellschaft kann m.E. nur ohne Geld funktionieren, da der Tausch immer Menschen mit weniger Besitz ausgrenzt! --Anno Nym