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+ | Seit gut 150 Jahren stapfen sie nun schon durch die Weltgeschichte, die Anarchisten. Gehasst und gefürchtet, verfolgt und immer wieder geschlagen - erreicht haben sie bei alledem wenig. Zumindest nicht das, was ihr höchstes Ziel ist: eine herrschaftslose Gesellschaft, eine glückliche Idylle ohne Staat und Unterdrückung, dafür mit jeder Menge Phantasie, Lust und einem Maximum an Freiheit. Man könnte sie für weltfremde Spinner halten - das sind sie aber nicht. Ihre optimistische Vision eines Lebens ohne die Herrschaft des Menschen über den Menschen ist möglicherweise sogar die einzig realistische, wenn wir auf diesem Planeten überleben wollen. Betrachtet man die Geschichte als Bilanz von Erfolg und Niederlage so sind die Anarchisten die großen Verlierer. Ihre hochfliegenden Projekte, ihre Hoffnungen, die Millionen von Menschen zu begeistern vermochten wurden wieder und wieder vernichtet. Mit Gewalt, Brutalität und immer einer gehörigen Portion Zynismus. Träume wurden so zu Schutt und Asche, Tränen blieben anstelle von Hoffnungen. Aber kaputt zu kriegen waren sie nie. Sie sind zäh. Sie sind anpassungsfähig. Und sie ließen sich nie verbittern; ihr Glaube an ein freies Leben, ihre Überzeugung von der Kraft des Guten in der Gesellschaft war stets überlebensfähiger als alle Unterdrückung, all die Massaker und Abscheulichkeiten, die sich Herrschende immer wieder ausdachten, um sie endgültig zu erledigen. "Geht wohin ihr gehört - auf den Misthaufen der Geschichte!" hat ihnen einst der Marschall der Roten Armee, Leo Trotzki, zugerufen. Das haben sie nicht getan, im Gegenteil. Sie sind wieder da, lebendiger denn je, während der pensionierte Revolutionär Trotzki von seinen ehemaligen Genossen im Exil einen Eispickel in den Kopf bekam und starb .... | ||
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+ | Es stimmt: bisher haben die Anarchisten verloren, aber sie haben nie aufgegeben. Sie sind immer wieder aufgestanden, sie haben gelernt, und sie lachen immer noch. Sie sind lachende Verlierer, die an ihrer bitteren Geschichte nicht verzweifelt sind. Ihre Zukunft - die Zukunft ihrer Idee - liegt noch vor ihnen. Sie haben sich nicht verhärten lassen durch harte Zeiten; noch immer arbeiten sie daran, aus der Utopie eine Topie zu machen, die Träume aus den Wolken auf die Erde zu holen. Das macht sie so sympathisch. Es ist vielleicht auch der Grund, weshalb sie lachen - immer noch ... | ||
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+ | Folgt man gängigen Phrasen, dann sind Anarchisten Menschen, denen das Chaos alles, das Menschenleben hingegen nichts bedeutet. Sie sind Terroristen und Gewalttäter. "Alle Anarchisten sind Idioten oder angeborene Verbrecher, die noch dazu im allgemein humpeln, behindert sind und asymmetrische Gesichtszüge haben." So sagte jedenfalls der italienische Arzt und Kriminologe Sare Lombroso in "Die Anarchisten". | ||
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+ | Solche Ergüsse waren jahrzehntelang "wissenschaftliche" Meinung. Sagte ich, Anarchisten seien Menschen? Sind sie das überhaupt? Woher rührt dieser irrationale Haß? Das ist nicht schwer zu verstehen: Der Anarchismus ist eine Idee, die radikal alles in Frage stellt, auch sich selbst, und deren schonungslose Kritik vor nichts halt macht. Auch nicht vor linken Mythen, heiligen Kühen und kapitalistischen Tabus. | ||
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+ | Anarchisten wollen Freiheit ohne Herrschaft. | ||
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+ | Anarchisten sind aber so verstockt und behaupten das Gegenteil. Der Mensch geht ohne Herrschaft nicht zugrunde. Mehr noch - er bleibt nicht nur am Leben , sondern er lebt sogar besser ohne Chef und Staat. "Besser", das kann man auch mit Inhalt füllen: freier, menschlicher, ökologischer, sozialer, glücklicher... | ||
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− | + | ''Dieser Einführungstext stammt von [[Horst Stowasser]].'' | |
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+ | Anarchopedia stellt Anarchismus dar und fördert ihn. Sie ist mehr als Lexikon oder Wikipedia, sie ist kein Verein und schon gar keine Partei, sondern ein Werkzeug mit Netzwerkcharakter zum Zwecke der Errichtung einer freien Weltgesellschaft. | ||
− | + | Im Internet gibt es eine Vielzahl von Textsammlungen und FAQs zum Anarchismus. In der deutschsprachigen Anarchopedia versuchen wir, diese Inhalte zu einem Ganzen zusammenzufügen. Wie gut oder schlecht die Anarchopedia ist, richtet sich danach, was Ihr in die Anarchopedia hinein schreibt. | |
+ | Natürlich könnt Ihr hier auch eigene Texte veröffentlichen, dies ist der eigentliche Sinn dieser Angelegenheit, aber beachtet dabei, daß Eure Texte von anderen Benutzern verändert werden können. Zu jeder Seite, steht automatisch eine Diskussionsseite zur Verfügung. Fangt dort einfach eine Diskussion an - je mehr Menschen sich beteiligen, desto interessanter und informativer wird es. Übrigens müssen sich die Diskussionen nicht unbedingt auf die Artikel beschränken, wie es in der Wikipedia üblich ist, sondern es kann durchaus auch über den Inhalt selbst diskutiert werden. | ||
− | + | Jeder registrierte Nutzer hat eine Benutzerseite. ([{{SERVER}}{{localurl:Spezial:Userlogin|type=signup}} Registrieren] heißt bei Anarchopedia nichts weiter, als sich einen beliebigen Nutzernamen und ein Passwort auszudenken.) Dort findet sich z.B. ein Platz um Eure Gedanken und Ideen zu veröffentlichen. Nutzt diese Seiten, um mit anderen AnarchistInnen ins Gespräch zu kommen. Auf diesem Wege habt Ihr die Möglichkeit Gleichgesinnte zu finden. Die Arbeit unter einem Benutzernamen ermöglicht eine gewisse Vertrauensbasis. Bitte macht von dieser Möglichkeit Gebrauch, da es scheinbar einige Menschen witzig finden, gezielt Falschinformationen zu verbreiten. | |
− | + | Wir versuchen, einen freundschaftlichen Umgang miteinander zu pflegen und mögen es nicht, wenn jemand versucht, einen Keil in Community zu treiben oder die Anarchopedia für andere Zwecke zu missbrauchen. Da die Erfahrung aber gelehrt hat, daß sich Diskussionen auch schnell verhärten können, ist häufig sinnvoll, den direkten Kontakt zum Diskussionspartner zu suchen und dies geschieht für gewöhnlich im Chat. (Die Daten für den Chat findet ihr auf der [[Hauptseite]].) | |
− | + | Bitte beachtet, daß es keinen Verantwortlichen oder Wächter etc. gibt, wie es bei anderen Projekten üblich ist. Es gibt nur Leute, die sich mehr oder weniger für die Idee der Anarchopedia engagieren und deshalb etwas mehr Zeit in das Projekt investieren. | |
− | + | Unter Anarchismus werden in der Anarchopedia folgende Strömungen verstanden: [[Grüner Anarchismus]], [[Anarcho-Pazifismus]], [[Libertärer Kommunalismus]], [[Primitivismus]], [[post-linker Anarchismus]], [[Anarcha-Feminismus]], [[Solidarischer Anarchismus]], [[Anarcho-Syndikalismus]], [[Kollektivismus]], [[Anarcho-Kommunismus]], [[Plattformismus]], [[Folk Anarchy]], [[Postanarchismus]] und [[Anarchismus ohne Adjektive]] (strömungsloser Anarchismus). | |
− | + | Anarchopedia erhebt nicht den Anspruch, demokratisch zu sein, sondern bietet Partizipation auf Augenhöhe. Das ist mehr als nur die Möglichkeit, seine Stimme abzugeben. Bitte beachtet, dass es ausserdem einen Grundkonsens der internationalen Community gibt, keine nationalistischen und kapitalistischen Bestrebungen zu dulden. Entsprechende Artikel können von jedem Benutzer ohne weitere Aussprache gelöscht werden. | |
+ | ==Siehe auch== | ||
+ | *[[Anarchopedia]] | ||
− | + | [[Kategorie:Anarchopedia]] | |
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Latest revision as of 10:53, 26 June 2014
Vorwort[edit]
Seit gut 150 Jahren stapfen sie nun schon durch die Weltgeschichte, die Anarchisten. Gehasst und gefürchtet, verfolgt und immer wieder geschlagen - erreicht haben sie bei alledem wenig. Zumindest nicht das, was ihr höchstes Ziel ist: eine herrschaftslose Gesellschaft, eine glückliche Idylle ohne Staat und Unterdrückung, dafür mit jeder Menge Phantasie, Lust und einem Maximum an Freiheit. Man könnte sie für weltfremde Spinner halten - das sind sie aber nicht. Ihre optimistische Vision eines Lebens ohne die Herrschaft des Menschen über den Menschen ist möglicherweise sogar die einzig realistische, wenn wir auf diesem Planeten überleben wollen. Betrachtet man die Geschichte als Bilanz von Erfolg und Niederlage so sind die Anarchisten die großen Verlierer. Ihre hochfliegenden Projekte, ihre Hoffnungen, die Millionen von Menschen zu begeistern vermochten wurden wieder und wieder vernichtet. Mit Gewalt, Brutalität und immer einer gehörigen Portion Zynismus. Träume wurden so zu Schutt und Asche, Tränen blieben anstelle von Hoffnungen. Aber kaputt zu kriegen waren sie nie. Sie sind zäh. Sie sind anpassungsfähig. Und sie ließen sich nie verbittern; ihr Glaube an ein freies Leben, ihre Überzeugung von der Kraft des Guten in der Gesellschaft war stets überlebensfähiger als alle Unterdrückung, all die Massaker und Abscheulichkeiten, die sich Herrschende immer wieder ausdachten, um sie endgültig zu erledigen. "Geht wohin ihr gehört - auf den Misthaufen der Geschichte!" hat ihnen einst der Marschall der Roten Armee, Leo Trotzki, zugerufen. Das haben sie nicht getan, im Gegenteil. Sie sind wieder da, lebendiger denn je, während der pensionierte Revolutionär Trotzki von seinen ehemaligen Genossen im Exil einen Eispickel in den Kopf bekam und starb ....
Es stimmt: bisher haben die Anarchisten verloren, aber sie haben nie aufgegeben. Sie sind immer wieder aufgestanden, sie haben gelernt, und sie lachen immer noch. Sie sind lachende Verlierer, die an ihrer bitteren Geschichte nicht verzweifelt sind. Ihre Zukunft - die Zukunft ihrer Idee - liegt noch vor ihnen. Sie haben sich nicht verhärten lassen durch harte Zeiten; noch immer arbeiten sie daran, aus der Utopie eine Topie zu machen, die Träume aus den Wolken auf die Erde zu holen. Das macht sie so sympathisch. Es ist vielleicht auch der Grund, weshalb sie lachen - immer noch ...
Was aber wollen sie?[edit]
Folgt man gängigen Phrasen, dann sind Anarchisten Menschen, denen das Chaos alles, das Menschenleben hingegen nichts bedeutet. Sie sind Terroristen und Gewalttäter. "Alle Anarchisten sind Idioten oder angeborene Verbrecher, die noch dazu im allgemein humpeln, behindert sind und asymmetrische Gesichtszüge haben." So sagte jedenfalls der italienische Arzt und Kriminologe Sare Lombroso in "Die Anarchisten".
Solche Ergüsse waren jahrzehntelang "wissenschaftliche" Meinung. Sagte ich, Anarchisten seien Menschen? Sind sie das überhaupt? Woher rührt dieser irrationale Haß? Das ist nicht schwer zu verstehen: Der Anarchismus ist eine Idee, die radikal alles in Frage stellt, auch sich selbst, und deren schonungslose Kritik vor nichts halt macht. Auch nicht vor linken Mythen, heiligen Kühen und kapitalistischen Tabus.
Anarchisten wollen Freiheit ohne Herrschaft.
"Das klingt ja alles ganz nett", sagen wohlwollende Kritiker und "Wer will das nicht?" Aber es ist leider unmöglich, der Mensch ist schlecht und kann ohne Autorität nicht leben.
Anarchisten sind aber so verstockt und behaupten das Gegenteil. Der Mensch geht ohne Herrschaft nicht zugrunde. Mehr noch - er bleibt nicht nur am Leben , sondern er lebt sogar besser ohne Chef und Staat. "Besser", das kann man auch mit Inhalt füllen: freier, menschlicher, ökologischer, sozialer, glücklicher...
Dieser Einführungstext stammt von Horst Stowasser.
Was wir wollen[edit]
Anarchopedia stellt Anarchismus dar und fördert ihn. Sie ist mehr als Lexikon oder Wikipedia, sie ist kein Verein und schon gar keine Partei, sondern ein Werkzeug mit Netzwerkcharakter zum Zwecke der Errichtung einer freien Weltgesellschaft.
Im Internet gibt es eine Vielzahl von Textsammlungen und FAQs zum Anarchismus. In der deutschsprachigen Anarchopedia versuchen wir, diese Inhalte zu einem Ganzen zusammenzufügen. Wie gut oder schlecht die Anarchopedia ist, richtet sich danach, was Ihr in die Anarchopedia hinein schreibt. Natürlich könnt Ihr hier auch eigene Texte veröffentlichen, dies ist der eigentliche Sinn dieser Angelegenheit, aber beachtet dabei, daß Eure Texte von anderen Benutzern verändert werden können. Zu jeder Seite, steht automatisch eine Diskussionsseite zur Verfügung. Fangt dort einfach eine Diskussion an - je mehr Menschen sich beteiligen, desto interessanter und informativer wird es. Übrigens müssen sich die Diskussionen nicht unbedingt auf die Artikel beschränken, wie es in der Wikipedia üblich ist, sondern es kann durchaus auch über den Inhalt selbst diskutiert werden.
Jeder registrierte Nutzer hat eine Benutzerseite. (Registrieren heißt bei Anarchopedia nichts weiter, als sich einen beliebigen Nutzernamen und ein Passwort auszudenken.) Dort findet sich z.B. ein Platz um Eure Gedanken und Ideen zu veröffentlichen. Nutzt diese Seiten, um mit anderen AnarchistInnen ins Gespräch zu kommen. Auf diesem Wege habt Ihr die Möglichkeit Gleichgesinnte zu finden. Die Arbeit unter einem Benutzernamen ermöglicht eine gewisse Vertrauensbasis. Bitte macht von dieser Möglichkeit Gebrauch, da es scheinbar einige Menschen witzig finden, gezielt Falschinformationen zu verbreiten.
Wir versuchen, einen freundschaftlichen Umgang miteinander zu pflegen und mögen es nicht, wenn jemand versucht, einen Keil in Community zu treiben oder die Anarchopedia für andere Zwecke zu missbrauchen. Da die Erfahrung aber gelehrt hat, daß sich Diskussionen auch schnell verhärten können, ist häufig sinnvoll, den direkten Kontakt zum Diskussionspartner zu suchen und dies geschieht für gewöhnlich im Chat. (Die Daten für den Chat findet ihr auf der Hauptseite.)
Bitte beachtet, daß es keinen Verantwortlichen oder Wächter etc. gibt, wie es bei anderen Projekten üblich ist. Es gibt nur Leute, die sich mehr oder weniger für die Idee der Anarchopedia engagieren und deshalb etwas mehr Zeit in das Projekt investieren.
Unter Anarchismus werden in der Anarchopedia folgende Strömungen verstanden: Grüner Anarchismus, Anarcho-Pazifismus, Libertärer Kommunalismus, Primitivismus, post-linker Anarchismus, Anarcha-Feminismus, Solidarischer Anarchismus, Anarcho-Syndikalismus, Kollektivismus, Anarcho-Kommunismus, Plattformismus, Folk Anarchy, Postanarchismus und Anarchismus ohne Adjektive (strömungsloser Anarchismus).
Anarchopedia erhebt nicht den Anspruch, demokratisch zu sein, sondern bietet Partizipation auf Augenhöhe. Das ist mehr als nur die Möglichkeit, seine Stimme abzugeben. Bitte beachtet, dass es ausserdem einen Grundkonsens der internationalen Community gibt, keine nationalistischen und kapitalistischen Bestrebungen zu dulden. Entsprechende Artikel können von jedem Benutzer ohne weitere Aussprache gelöscht werden.