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User:Eamr/Notizen Querfront

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Fundstücke

Ein Streik ist immer auch ein Ort, um Unterstützung für die eigenen politischen Interessen zu finden. Aus diesem Grund fanden sich in den letzten Wochen auch Rechtsextreme in der Humboldt-Uni ein.

Den Anfang machten Burschenschaftler. Diese Gruppierungen pflegen ein elitäres, rassistisches und sexistisches Weltbild und fallen als Unterstützer der radikalen Rechten auf. Ab Mitte der sechziger Jahre wurden sie aus den meisten Studierendenausschüssen, die sie bis dahin dominiert hatten, vertrieben. Seitdem versuchen sie, jegliche Art von studentischer Organisation zu bekämpfen. Diesmal gingen sie. Nachdem sie gepöbelt hatten.

In der zweiten Streikwoche veranstaltete der Philosophische Salon im Audimax eine Diskussionsveranstaltung. Dessen Protagonist Stefan Pribnow versucht, eine »Querfront« aufzubauen, die auf einem antisemitischen Menschenbild beruht. Seiner Vorstellung nach sollten sich alle »denkenden Menschen« vereinen, um den Mächtigen gemeinsam den Garaus zu machen: dann wäre die Welt in Ordnung. Der natürliche Mensch – gebunden an seinen Boden – würde sich durchsetzen.

In der dritten Woche veranstaltete die Attac-Hochschulgruppe mit Bernd Senf eine Diskussion. Dieser behauptet, den Grund der wirtschaftlichen Probleme zu kennen: den Zins. Er folgt dabei dem antisemitischen Ökonom Silvio Gesell und versucht seine Kapitalismus verherrlichenden Ideen (die »Zins- knechtschaft« wie es bei den Nazis hieß, muss gebrochen und die aus den Zinsen Profit Ziehenden ermordet wer- den, dann wird alles wieder gut) mit falschen Zitaten Wilhelm Reichs zu er- neuern. Seine Texte werden im rechts- extremen Think-Tank »deutsches Kol- leg« veröffentlicht. Eine Besucherin äußerte sich enttäuscht: »Bisher dachte ich Attac würde sich für soziale Belange einsetzen, jetzt sehe ich mit eigenen Augen, dass sie mit Neonazis zu- sammenarbeiten. Da organisiere ich mich lieber selbst.«

Quelle: Slum (Streikzeitung der HU Berlin), 5/03, Seite 3


Bernd Senf
Prof. für VWL an einer TH in Berlin
Autor des Freiwirtschaft-Standardwerkes "Die blinden Flecke der Ökonomie"
Querverbindung zu Bibliothek der Freien, Gerhard Senft (Wien) (Querverbindung zur Pierre Ramus Gesellschaft), Uwe Timm (espero) und Bernd A. Laska (LSR: Stirner - Reich - Projekt http://www.lsr-projekt.de/ )
http://berndsenf.de
http://www.berndsenf.de/pdf/Die%20Marxsche%20Utopie%20und%20der%20Realsozialismus.pdf (Die Marxsche Utopie und der Realsozialismus)


Querfrontprojekte in diesem Zusammenhang:


weitere Recherchen in diesem Zusammenhang


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