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Talk:Warum bin ich gegen Arbeit? (2)

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Der Begriff Arbeit[edit]

in der marxistischen 'Anthropologie' wird davon ausgegangen das dem Menschen vier 'Eigenschaften' zu Grunde liegen: Sprache, Teleos(Ziel), Bewusstsein und Arbeit. Diese Aspekte trennen erst den Menschen vom Tier. <<Die Arbeit als sozialwissenschaftlich-philosophische Kategorie erfasst alle Prozesse der bewussten schöpferischen Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur und der Gesellschaft.(Arbeit(philosophisch) auf Wikipedia)>> <<Tätigkeit (Aktivität) bezeichnet ein Handeln, ein Tätigsein des Menschen, und kann sowohl körperliche wie geistige Verrichtungen beinhalten. Soweit Tätigkeiten unmittelbar dem Zeitvertreib und Lustgewinn des tätigen Menschen dienen, werden sie unter dem Spielbegriff subsumiert. Tätigkeiten, die zweckmäßig und zielgerichtet auf die Erfüllung bestimmter individueller und gesellschaftlicher Verpflichtungen ausgerichtet sind, werden unter dem Begriff Arbeit zusammengefasst. (Tätigkeit auf Wikipedia)>> gegen Lohnarbeit/Erwerbstätigkeit aber nicht gegen Arbeit wäre doch angebrachter, oder? - IP 88.76.206.118

Es ist doch schon aus dem ersten Satz erkennbar, dass von Lohnarbeit ausgegangen wird und außerdem ist in unserer Gesellschaft mit Arbeit normalerweise immer Lohnarbeit gemeint. Ich finde das kein bischen missverstndlich. - Anno Nym

folgende passage: "Oft wurde erwidert, Ihr meint mit »Arbeit« doch »Lohnarbeit«. Dazu muss ausdrücklich gesagt werden: Es gibt nur zwei Arten von Arbeit: Sklaven- und Lohnarbeit. Gewiss gibt's auch Studenten, Künstler und andere Wichtigtuer, die kein Papier schreiben, ohne zu behaupten, sie leisteten eine wichtige »Arbeit«. Sogar die sog. »Autonomen« können kein antikapitalistisches »Seminar« organisieren, ohne »produktive Debatten« in »Arbeitsgruppen« zu führen. Armselige Worte für armselige Gedanken. Den positiven Bezug auf den Begriff »Arbeit« hat Luther geprägt. Zitat: »Der Mensch ist zur Arbeit geboren wie der Vogel zum Fliegen.« Man könnte sagen, die Frage der Wortwahl sei ohne Bedeutung. Aber die Folgen blieben nicht aus, verwechselte man das Wort »Getränk« mit »Coca Cola«, das Wort »Kultur« mit »Lutz Rathenow« oder gar »Tätigkeit« mit »Arbeit«."

sollte dann vielleicht nochmal überarbeitet werden

Inhaltskritik[edit]

Es wird immer Dinge geben, die getan werden müssen. Aber dafür möglichst wenig Zeit aufwenden zu müssen ist immer ein Traum der Menschheit gewesen. Nun hat sich dieser Traum verwirklicht, und alle empfinden es als einen Alptraum, da sich die sozialen Bedingungen nicht so rasch wie die Technik gewandelt haben.

Ich denke, Du bist hier einem immensen Fehler aufgesessen ... nur weil es furchtbar billig ist, sich genug Lebensmittel zu importieren, so daß die für uns leicht bezahlbar wären und somit eine hinreichende Versorgung der gesamten Bevölkerung gewährleistet ist, auch wenn diese nicht arbeitet, bedeutet nicht, daß für das Produzieren keine Arbeit mehr notwendig ist ... das Gegenteil ist der Fall ...
Müßten alle Menschen, die heute nicht arbeiten, aber dennoch Essen und wohnen wollen, für ihr Essen das bezahlen, was in Anbetracht der geleisteten Arbeit den Arbeitern gegenüber "gerecht" wäre, dann müßten wir in diesem Land wohl alle Hunger leiden ... nur der Tatsache, daß Geld eben auch nichts anderes als eine Ware darstellt, so wie Weizen, Gold, Dienstleistungen oder Arbeitskraft ist es zu verdanken, daß eine Gesellschaft in der Lage ist, die unproduktiven Mitglieder auch dann noch zu versorgen, wenn deren Anteil drastisch ansteigt ...

Das Gefühl von Nützlichkeit gibt es in 95% aller Jobs nicht mehr.

Ich bin mir ziemlich sicher, daß etliche derjenigen, deren Nützlichkeit Du gerade zu einem Märchen erklärst, dem widersprechen würden ... nur weil Du eine Leistung nicht als nützlich betrachtest, muß das nicht auch automatisch für alle anderen gelten ...

Wenn ein Schlagersänger seine Schnulzen vorträgt, dann ist er nach meinem Dafürhalten vollkommen nutzlos und die Welt wäre ohne ihn sicher besser dran .... aber es gibt Menschen, die mögen solche Musik und hören ihr gerne zu ... für die ist seine Dienstleistung also nützlich ...

Es geht also nicht wirklich um Nützlichkeit, sondern um Schädlichkeit ... wenn jemand etwas tut und dafür Geld (oder sonstwas) bekommt, ist Deine Einschätzung seiner Nützlichkeit völlig gleichgültig ... denn er bekommt sein Geld ja nur von denen, die ihn nützlich finden, also nicht Deiner Meinung sind ...
Wenn er jedoch schädlich wäre - wenn er sich also Geld aneignen würde auch von denen, die ihn für nutzlos halten - dann erst wird es Zeit, sich darüber Gedanken zu machen ...

Der »Dienstleistungs«-sektor beschäftigt nur Dienstboten und Computeranhängsel, die keinen Grund haben, stolz zu sein.

Ok, dann bleiben wir bei den Bäckern .... der Produzent von Werkzeugen, die ein Bäcker braucht, um Brot zu backen, ist dann also ebenso überflüssig, denn er ist ja nur ein "Anhängsel der Brotbackindustrie", oder wie soll ich das verstehen?
Niemand zwingt Dich, Computer zu verwenden ... dennoch tust Du es ... andernfalls hätten wir die Artikel von Dir nicht sehen können, sondern Du würdest auf Papier schreiben ... aber das kannst Du ja auch nicht, weil ja Papier erstmal hergestellt werden muß und dafür braucht man heute Computer - andernfalls könntest DU Dir Papier wohl kaum leisten ... also würdest Du wohl in einen Steinbruch gehen und Dir eine Schiefertafel raushauen und ein Stück Kreide suchen müssen ...
Wenn die vielen Computerjobs alle so überflüssig wären, wie Du behauptest, dann hättest Du gar keinen Computer ... denn dann würde noch das gelten, was der damalige Chef von IBM in der Morgendämmerung des Computerzeitalters sagte, als er meinte, die Welt würde wohl nie mehr als 5 oder 6 Computer benötigen ... damals traf das auch wirklich noch zu ...

Selbst ein Arzt fungiert nur noch als Handelsvertreter der pharmazeutischen Konzerne.

Du kennst wohl nicht viele Ärzte ...

Wer kann von sich noch behaupten, er mache sich nützlich? Entscheidend ist nicht mehr, wozu etwas nützt, sondern wieviel man damit verdienen kann.

Nochmal: der Nutzen wird nicht vom Liefernden bestimmt, sondern vom Empfangenden ... der zahlt dann Geld, wenn er eine Sache für nützlich hält ... andernfalls kauft er sie nicht ...

Wenn die Kunden irgendetwas kaufen oder anfordern, das für sie nicht wirklich nützlich ist, dann liegt das nicht daran, daß die dafür aufgewendete Arbeit nicht nützlich ist, sondern daran, daß sie einfach zu blöde sind, festzustellen, daß sie für etwas zahlen, das für sie keinen wirklichen Wert hat ... Die Weissen haben vor ein paar Jahrhunderten den Ureinwohnern die Insel Manhatten für ein paar Glasperlen und ein paar Wolldecken abgekauft ... und beide Seiten waren damals der Ansicht, sie hätten sehr viel für sehr wenig Gegenleistung bekommen ... denn für die Ureinwohner waren diese Glasperlen sehr wertvolle Prestiegeobjekte ... wären nicht immer mehr von den Weissen rübergekommen und würden die Ureinwohner noch immer den restlichen Kontinent besitzen und noch immer so leben wie damals, dann wären sie mit hoher Wahrscheinlichkeit noch immer davon überzeigt, damals ein bombengeschäft gemacht zu haben ... nur der Umstand, daß heute die Weißen dort die Gesellschaft bestimmen und festlegen, was Wert hat und was nicht, bringt die Ureinwohner zu der Überzeugung, man hätte sie damals über den Tisch gezogen ...

Alleiniges Ziel jeder einzelnen Arbeit ist, den Gewinn des Unternehmens zu steigern und ebenso ist auch alleinige Beziehung des Arbeiters zu seiner Arbeit sein Gehalt.

In einer freien Gesellschaft bliebe es jedem selbst überlassen, ob er arbeiten möchte, oder sich irgendwo ein Stück ungenutztes Land nimmt, um sich selbst zu versorgen ... jeder, der sowas schonmal versucht hat, weiß, daß das bedeutend anstrengender ist als eine Arbeit anzunehmen und sich lieber für sein Geld seine Nahrung im Laden zu kaufen ... denn wenn fünf Leute sich selbst versorgen, müssen alle fünf alle Tätigkeiten tun, die diese Versorgung eben so mit sich bringt ... und haben für andere Dinge keine Zeit mehr ... wenn sie aber ihre Arbeitskraft sinnvoll aufteilen und sich spezialisieren (der eine ackert auf dem Feld, der andere transportiert den Ertrag, der dritte baut Lagerräume, usw.) wird durch gemeinsame Anstrengung mehr Ertrag erreicht, was für alle unter'm Strich weniger Arbeit und mehr Effizienz bedeutet ... das ist der Grund, weshalb sich überall auf der Welt Arbeitsteilung etabliert hat ... sie funktioniert eben ...
Zudem ist es einfach nicht jedermann's Sache, auf dem Acker zu werkeln ... ich möchte es auch nicht ... dennoch mag ich Brot essen dürfen ... also kauf ich es mir im Laden ... und damit ich das tun kann, verkaufe ich meine Arbeitskraft ... und das natürlich dort, wo ich am meisten dafür bekomme und zugleich am wenigsten dafür tun muß ... ich weiß gar nicht, was daran falsch sein soll ...
Es bedeutet schließlich nicht, daß ich alles tun würde, wenn man mir nur mehr bezahlt als in meinem aktuellen Job ... man müßte mir z.B. extrem viel mehr zahlen, damit ich sowas wie etwa Erntehelfer spiele ... und weil es mehr als genug gibt, die diesen Job für weniger machen, besteht wohl kaum jemals die Gefahr, daß man mich dafür engagiert ...

Gerade deshalb, weil Geld das Ziel ist und nicht gesellschaftlicher Nutzen, existiert Arbeitslosigkeit.

Falsch ... Arbeitslosigkeit entsteht dann, wenn ein reglementierter Markt mehr Geld verbraucht als er leisten kann ...
In einem wirklich freien Markt wäre Geld so wie wir es kennen nichts weiter als bunt bedrucktes Altpapier ... ein freier Markt akzeptiert eine Währung nur dann, wenn sie auch eine entsprechende Sicherheit bieten kann ...
Solche Sicherheiten jedoch bedeuten eine gewisse Wertstabilität, sodaß es weit weniger attraktiv wäre als heutzutage, mit Geld selbst zu handeln und auf Konversionsdifferenzen zu spekulieren ...

Armselige Worte für armselige Gedanken.

Das kann ich Dir zurückgeben ... denn reichseelig sind Deine Gedanken wahrlich nicht ... schon allein wie Du in geradezu autoritärer Weise davon ausgehst, daß da einzig nutzbringende Konzept eines nach Deinen persönlichen Vorstellungen sein darf ... ist äußerst armseelig ... und völlig Antianarchistisch ...

Den positiven Bezug auf den Begriff »Arbeit« hat Luther geprägt. Zitat: »Der Mensch ist zur Arbeit geboren wie der Vogel zum Fliegen.« 

Luther war ein religiöser Eiferer ... und wie alle religiösen Eiferer war er ein Schwätzer ...
Der Mensch ist zu keinem Zweck geboren .... er sucht sich seinen Zweck selbst ... manche finden ihren persönlichen Zweck, manche finden ihn nie ....

Sobald man von Arbeit oder Arbeitslosigkeit redet, hat man es mit moralischen Kategorien zu tun. Diese Tendenz spitzt sich gegenwärtig zu, man braucht nur eine Zeitung zu lesen, um sich darüber klar zu werden.

Wenn Du die in der Öffentlichkeit genannten Klischees zu objektiven Meßlatten des Anstands erklären willst, ist das Deine Sache ... wahr wird es dadurch nicht ...
Was andere über irgendetwas sagen, ist irrelevant ... in früheren Zeiten nahmen manche Völker an, daß besondere Wolkenformationen Unheil vorhersagen würden ... ebenso verhält es sich damit, ob andere in den sozialen Status moralische Untertöne hineininterpretieren ...
Arbeitslosigkeit von anderen ist nur deshalb für die anderen von Belang, weil wir in einer reglementierten Gesellschaft leben, die uns einen guten Teil dessen, was wir erwirtschaften, stielt und für andere Zwecke ausgibt ... u.a. eben auch zur Finanzierung der Arbeitslosen ...
Wenn man die Geselschaft so wie sie ist, akzeptiert und befürwortet, dann hat ein Arbeitsloser, der nicht arbeiten will, sehr wohl moralische Regeln verletzt ... denn alle anderen müssen wegen ihm und allen anderen, die ebenso denken, mehr arbeiten und bekommen dennoch nicht mehr ...
Würden alle damit aufhören, dann würden die Arbeitsverweigerer ebenso darunter leiden wie alle anderen .... daher finden es viele von denen, die das für moralisch zweifelhaft finden, eigentlich nicht schlecht, wenn man statt daß man alle leiden läßt, einfach nur die Arbeitsverweigerer leiden läßt ... dann haben die, was sie erreichen wollen, ohne alle anderen damit zu belasten ...

Statt Armut als Konsequenz ökonomischer Ursachen zu sehen, dominiert nun jene Denkschule, die Armut als Folge moralischen Fehlverhaltens sieht.

Nur in den Augen derjenigen, die sich fadenscheinige Argumente gerne selbst stricken, damit sie dann passende Gegenargumente anbringen können, um so den Anschein zu erwecken, sie hätten wirklich was beizutragen ...

Wo die Arbeitsethik verloren gegangen ist, bleibt die Angst vor der Arbeitslosigkeit die beste Peitsche zur Steigerung des Kriechertums. Das Schaffen eines umgekehrten Bewußtseins würde auch die Lage der Arbeiterschaft verbessern: die Angst, arbeitslos zu werden, würde abnehmen, und der Mut, sich zu widersetzen könnte leichter zum Ausdruck kommen. Vielleicht würde eines Tages das Kräfteverhältnis wieder zugunsten der Arbeitenden sein. »Was? Sie wollen kontrollieren ob ich richtig krank bin oder nicht? Dann melde ich mich lieber wieder arbeitslos«.

Das ist wieder die alte Leier der Kommunisten ... die wollen ein System, das zum Funktionieren Menschen benötigt, die besser sind als das Menschen nunmal sind und beklagen sich dann, darüber, daß die Menschen die Rolle von Heiligen nunmal nicht übernehmen können ...
Anarchisten sind da pragmatischer .... als Anarchist akzeptiert man Menschen so wie sie sind ... und arbeitet auf der Basis ihrer Schwächen, um die zu Stärken umzufunktionieren .... und daran ist nichts mystisches, sondern lediglich die Akzeptanz, daß alles, was wir wollen, je nach Anwendung negative oder positive Folgen haben kann .... statt sich darüber aufzuregen, was es alles für negative Folgen geben kann, wäre es weit sinnvoller, stattdessen die positiven Folgen derart zu gestalten, daß sie Vorteile bringen ... und zwar allen Beteiligten ... denn dann entscheiden sich auch alle Beteiligten mehrheitlich für das positive statt für das negative ...
Chiron McAnndra 88.217.12.92 19:09, 24. Aug 2007 (UTC)