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Talk:Ideologie
Aus <a href="http://deu.anarchopedia.org/Ideologie">Anarchopedia</a>, dem offenen Wissensportal für und von AnarchistInnen
es wäre schön, wenn du deinen stigmatisierenden und den autoren ausschließenden tag begründest, damit mensch darüber diskutieren kann. --Anna 13:13, 1. Feb 2007 (UTC)
- Mir ist der Begriff zu harmlos geschildert, die Ideologie ist versteckter und gefährlicher als es beim oberflächlichen Hinschauen scheint. Vielleicht sollte der Abschnitt Ideologiekritik unter Wertkritik weiter ausgebaut werden. Fürs erste wäre hier eine Formulierung, die dies durchaus kritischer beleuchtet, wenn auch aus einer anderen Richtung...:
- Ideologie (griechisch: die Lehre von den Ideen), ursprünglich eine von dem französischen Philosophen Antoine Destutt de Tracy begründete sensualistische philosophische Richtung, deren Vertreter auf der Grundlage genauer und systematischer Kenntnis der Ideen, der physiologischen und psychischen Wahrnehmungen der Welt, ein auf die Praxis gerichtetes Regelwerk für Ethik, Politik und Erziehung erstellen wollten. Die Ideologen hatten Ende des 18.Jahrhunderts nicht unbedeutenden politischen Einfluss. Bis ins 19.Jahrhundert blieb der Begriff Ideologie neutrale Bezeichnung für die Wissenschaft von der Entstehung und Entwicklung geistesgeschichtlicher Ideen. Danach wurde er im allgemeinen Verständnis zunehmend gleichbedeutend mit einer praxis- und realitätsfernen Wirklichkeitsauffassung.
- Im heutigen Sprachgebrauch steht der Begriff Ideologie für das gesamte Denk-, Wertungs- und Normensystem einer Gesellschaftsgruppe, besonders aber in pejorativem Sinne für weltfremde Dogmatismen und starre, einseitige, interessenverzerrte Weltkonzepte, die alle (gesellschaftlichen) Probleme auf sehr wenige oder gar eine einzige Ursache zurückführen und für deren Lösung den richtigen Weg zu wissen vorgeben. Von einer Ideologisierung spricht man demgemäß dann, wenn an die Stelle einer kritischen Objektivität ein als unhintergehbar behauptetes, den objektiv beobachtbaren Tatsachen zuwiderlaufendes Wert- und Wahrheitsmaß gesetzt wird. Dies war insbesondere der Fall im Faschismus (in Deutschland in seiner spezifischen Ausformung des Nationalsozialismus) und im Kommunismus, den beiden großen Ideologien des 20.Jahrhunderts.
- "Ideologie", Microsoft(R) Encarta(R) 98 Enzyklopädie. (c) 1993-1997 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
- Quelle: http://evakreisky.at/2002-2003/theorie/nachlese/211102.html
- --X 13:26, 1. Feb 2007 (UTC)
- Absatz zur Begriffsverschiebung eingefügt und Tag entfernt. Ich hoffe, er trifft deine Kritik. --Anna 13:30, 1. Feb 2007 (UTC)
- Nein leider nicht. Ich halte zum Beispiel eine Formulierung wie "Neben diesem neutralen Begriff der Ideologie wird der Begriff auch für eine weltanschauliche Konzeption verwendet" nicht für tragbar. Es gibt keinen neutralen Begriff der Ideologie, was in der NOPV-pedia wohl kaum jemand freiwillig zugeben würde. Ideologie ist immer ein Gerüst, das versucht aus (subjektiven) Wahrnehmungen ganzheitliche Antworten zu geben, was natürlich nicht funktionieren kann. Die Beschreibung der Ideologie in dem Artikel ist selbst schon Ideologie. --X 13:38, 1. Feb 2007 (UTC)
- Ideologie ist in der Wissenschaft ein neutraler Begriff. Neu: marxistische Kritik zu Ideologie (wobei der historische Materialismus selbst Ideologie im pejorativen Sinne ist) kann ja gerne eingefügt werden. Ergänzung: aus der Wikipedia ist nur der Kasten. --Anna 13:45, 1. Feb 2007 (UTC)
- Auch diese Formulierung "Ideologie ist in der Wissenschaft ein neutraler Begriff." möchte ich nicht mittragen, da die Wissenschaft natürlich auf dem Denken der jeweiligen Zeit beruht, also die Betrachtung im Heute aus der bürgerlichen Perspektive erfolgt, was zur Folge hat, daß z.B. die Kantsche Betrachtung der Aufklärung "Selbstbefreiung des Menschen aus selbstverschuldeten Unmündigkeit" selbst kaum noch hinterfragt wird und somit zum Dogma verkommen ist. Dabei war es, wie ich an anderer Stelle bereits schrieb, keine Selbstbefreiung sondern eine Selbstdisziplinierung. Ich denke, daß man schon an diesem kleinen Beispiel erkennen kann, daß die Neutralität in der Wissenschaft auf sehr tönernen Füßen steht. --X 13:57, 1. Feb 2007 (UTC)
- Ich meinte nicht, dass Wissenschaft neutral sei, vielmehr ist sie immer Wissenschaft der Herrschenden. Ich meinte, dass der Begriff Ideologie, wie es ja auch in deinem Zitat von der Encarta steht, in der Wissenschaft neutral zur Beschreibung einer Weltanschaaung verwendet wird. Wie Herrschaftswissenschaft funktioniert, sieht man ja an dem Schlusssatz, der Ahrendts/die bürgerliche Totalitarismustheorie widerspiegelt. Allerdings gilt es bei dem Begriff nochmal genau auszuleuchten, da er ja auch von Marx als Kampfmittel gegen Stirner benutzt wurde, da gebe ich dir recht. Einfach die marxistische Definition von Ideologie zu übernehmen, der sich selbst natürlich gegen den Begriff verwehrt hat und so tat, als sei sein Kommunismus Wissenschaft pur und habe nichts mit Ideologie zu tun, scheint mir aber zu kurz gefasst. --Anna 14:10, 1. Feb 2007 (UTC)
- Auch diese Formulierung "Ideologie ist in der Wissenschaft ein neutraler Begriff." möchte ich nicht mittragen, da die Wissenschaft natürlich auf dem Denken der jeweiligen Zeit beruht, also die Betrachtung im Heute aus der bürgerlichen Perspektive erfolgt, was zur Folge hat, daß z.B. die Kantsche Betrachtung der Aufklärung "Selbstbefreiung des Menschen aus selbstverschuldeten Unmündigkeit" selbst kaum noch hinterfragt wird und somit zum Dogma verkommen ist. Dabei war es, wie ich an anderer Stelle bereits schrieb, keine Selbstbefreiung sondern eine Selbstdisziplinierung. Ich denke, daß man schon an diesem kleinen Beispiel erkennen kann, daß die Neutralität in der Wissenschaft auf sehr tönernen Füßen steht. --X 13:57, 1. Feb 2007 (UTC)
- Ideologie ist in der Wissenschaft ein neutraler Begriff. Neu: marxistische Kritik zu Ideologie (wobei der historische Materialismus selbst Ideologie im pejorativen Sinne ist) kann ja gerne eingefügt werden. Ergänzung: aus der Wikipedia ist nur der Kasten. --Anna 13:45, 1. Feb 2007 (UTC)
- Nein leider nicht. Ich halte zum Beispiel eine Formulierung wie "Neben diesem neutralen Begriff der Ideologie wird der Begriff auch für eine weltanschauliche Konzeption verwendet" nicht für tragbar. Es gibt keinen neutralen Begriff der Ideologie, was in der NOPV-pedia wohl kaum jemand freiwillig zugeben würde. Ideologie ist immer ein Gerüst, das versucht aus (subjektiven) Wahrnehmungen ganzheitliche Antworten zu geben, was natürlich nicht funktionieren kann. Die Beschreibung der Ideologie in dem Artikel ist selbst schon Ideologie. --X 13:38, 1. Feb 2007 (UTC)
- Ich gebe Dir teilweise recht, wobei ich hinzufügen muß, daß ich mit dem Encarta-Artikel auch nicht übereinstimme, nur schien er mir gelungener als der Wikipedia-Artikel. Anders gesehen betreiben wir mit unserer Diskussion hier natürlich auch gerade ein Stück Wissenschaft und daran sieht man, daß der Neutralitätsanspruch nicht gerechtfertigt werden kann. Im weiteren denke ich auch, wenn es eine Weltanschauung gibt, die sich mit den Kantschen Prädikaten der Aufklärung schmücken kann, dann ist es sicher am ehesten der Anarchismus und nicht die Aufklärung selbst oder das, was langläufig unter Kommunismus verstanden wird, d.h. aber nicht, daß daraus folgerichtig die Richtigkeit von Stirners Theorien abgeleitet werden kann, weil dann hätten sie einen Absolutheitsanspruch und wären selbst wieder Ideologie, womit Stirner dann im Widerspruch zum Anarchismus käme. ;-) Die Emanzipationsbewegung der 60er des vergangenen Jahrhunderts ist vermutlich die erste große Selbstbefreiung und nicht umsonst finden sich hier große Schnittmengen mit dem Anarchismus. Aber genau hier hat doch auch der Postmarxismus, der mit Horkheimer und Adorno eingeläutet wurde, seine Massenwirksamkeit entfaltet. Deshalb würde ich doch eine stärkere Trennung zwischen Marxismus, der sich zum großen Teil noch gegen anarchistische Prinzipien wendete und dem Postmarxismus, der mehr Parallelen als Unterschiede zum Anarchismus aufweist, vorschlagen. --X 14:34, 1. Feb 2007 (UTC)
- Nochmal: Nur der Kasten ist vom Wikipedia-Artikel. Nicht vergessen: auch in der Wikipedia werden Sachen von wo anders übernommen. Dass der erste Satz sich ähnlich zu meinem anhört, liegt am Sachverhalt. Horkheimer wird ja von mir erwähnt.--Anna 14:44, 1. Feb 2007 (UTC)
- Ja das ist doch schlimm genug, daß Du Anarchismus als Ideologie unreflektiert übernimmst. Anarchismus ist eine Anti-Ideologie... ;-) --X 14:55, 1. Feb 2007 (UTC)
- ? Für mich ist Anarchismus die beste Ideologie (Bündel von Weltanschauung (Überzeugtheit von der Vernunft des Menschen und seiner Möglichkeit zu sozialer Kooperation) und Wertvorstellung (freier Zugang zu Bildung, Entknechtung), da ist ganz sicher nichts unreflektiert.. --Anna 15:03, 1. Feb 2007 (UTC)
- Da sind wir genau an dem Punkt, warum ich mit der Definition von Ideologie nicht übereinstimme. Eine Ideologie erhebt nämlich immer Sachen zu Dogmen (was teilweise in der Wissenschaft auch unter dem Begriff Axiom abgehandelt wird), z.B. weil sie sich nicht rational erklären lassen etc. und führt damit zu einem schiefen und begrenzten Weltbild. Daß sich auch der Anarchismus davon nicht frei machen kann, liegt vermutlich in der Natur der Sache, aber er hat zumindest den Anspruch sich davon zu befreien... Wie gesagt Ideologie ist nicht nur im weitläufigen Sinne ein negativer Begriff, sondern er ist m.E. auch im Allgemeinem ein negativer Begriff. Ein Ausweg aus der Ideologie führt m.E. über den Dekonstruktivismus. --X 15:15, 1. Feb 2007 (UTC)
- Für mich besteht kein Grund, mich mit den alten AnarchistInnen (z.B. in Spanien) zu verkrachen, die ganz klar für die anarchistische Ideologie geworben haben. Obwohl Vernunft das höchste Gut ist, gibt es auch unvernünftige Sachen, die zum Anarchismus gehören. Zum Beispiel freie Bildung für alle, Freizügigkeit, Selbstorganisation etc. Mir ist bekannt, dass im deutschen und anglo-Sprachraum Vorbehalte gegen Theorie bestehen, ich teile sie aber nicht. Ich füge trotzdem mal als Gegensatz "Methode" ein.--Anna 15:27, 1. Feb 2007 (UTC)
- Da sind wir genau an dem Punkt, warum ich mit der Definition von Ideologie nicht übereinstimme. Eine Ideologie erhebt nämlich immer Sachen zu Dogmen (was teilweise in der Wissenschaft auch unter dem Begriff Axiom abgehandelt wird), z.B. weil sie sich nicht rational erklären lassen etc. und führt damit zu einem schiefen und begrenzten Weltbild. Daß sich auch der Anarchismus davon nicht frei machen kann, liegt vermutlich in der Natur der Sache, aber er hat zumindest den Anspruch sich davon zu befreien... Wie gesagt Ideologie ist nicht nur im weitläufigen Sinne ein negativer Begriff, sondern er ist m.E. auch im Allgemeinem ein negativer Begriff. Ein Ausweg aus der Ideologie führt m.E. über den Dekonstruktivismus. --X 15:15, 1. Feb 2007 (UTC)
- ? Für mich ist Anarchismus die beste Ideologie (Bündel von Weltanschauung (Überzeugtheit von der Vernunft des Menschen und seiner Möglichkeit zu sozialer Kooperation) und Wertvorstellung (freier Zugang zu Bildung, Entknechtung), da ist ganz sicher nichts unreflektiert.. --Anna 15:03, 1. Feb 2007 (UTC)
- Ja das ist doch schlimm genug, daß Du Anarchismus als Ideologie unreflektiert übernimmst. Anarchismus ist eine Anti-Ideologie... ;-) --X 14:55, 1. Feb 2007 (UTC)
- Nochmal: Nur der Kasten ist vom Wikipedia-Artikel. Nicht vergessen: auch in der Wikipedia werden Sachen von wo anders übernommen. Dass der erste Satz sich ähnlich zu meinem anhört, liegt am Sachverhalt. Horkheimer wird ja von mir erwähnt.--Anna 14:44, 1. Feb 2007 (UTC)
- Ich gebe Dir teilweise recht, wobei ich hinzufügen muß, daß ich mit dem Encarta-Artikel auch nicht übereinstimme, nur schien er mir gelungener als der Wikipedia-Artikel. Anders gesehen betreiben wir mit unserer Diskussion hier natürlich auch gerade ein Stück Wissenschaft und daran sieht man, daß der Neutralitätsanspruch nicht gerechtfertigt werden kann. Im weiteren denke ich auch, wenn es eine Weltanschauung gibt, die sich mit den Kantschen Prädikaten der Aufklärung schmücken kann, dann ist es sicher am ehesten der Anarchismus und nicht die Aufklärung selbst oder das, was langläufig unter Kommunismus verstanden wird, d.h. aber nicht, daß daraus folgerichtig die Richtigkeit von Stirners Theorien abgeleitet werden kann, weil dann hätten sie einen Absolutheitsanspruch und wären selbst wieder Ideologie, womit Stirner dann im Widerspruch zum Anarchismus käme. ;-) Die Emanzipationsbewegung der 60er des vergangenen Jahrhunderts ist vermutlich die erste große Selbstbefreiung und nicht umsonst finden sich hier große Schnittmengen mit dem Anarchismus. Aber genau hier hat doch auch der Postmarxismus, der mit Horkheimer und Adorno eingeläutet wurde, seine Massenwirksamkeit entfaltet. Deshalb würde ich doch eine stärkere Trennung zwischen Marxismus, der sich zum großen Teil noch gegen anarchistische Prinzipien wendete und dem Postmarxismus, der mehr Parallelen als Unterschiede zum Anarchismus aufweist, vorschlagen. --X 14:34, 1. Feb 2007 (UTC)