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Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands

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Die Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands (KAPD) war eine kommunistische Partei während Periode der Weimarer Republik, welche linksradikale, antiparlamentaristische und z.T. rätekommunistische Positionen vertrat.

Geschichte[edit]

Die KAPD wurde am 3. April 1920 vom auf dem "Heidelberger Kongress" (20.-23. Oktober 1919) durch die Zentrale Leitung unter Paul Levi ausgeschlossenen, linksradikalen Flügel der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) gegründet. Ihr Hauptziel war die sofortige Beseitigung der bürgerlichen Demokratie und die Diktatur des Proletariats, wobei eine Diktatur einer Partei nach russischem Vorbild verworfen wurde. Die KAPD lehnte, anders als die KPD, insbesondere die leninistische Organisationsform des sogenannten "demokratischen Zentralismus", die Teilnahme an Wahlen und die Mitarbeit in reformistischen Gewerkschaften ab. Eine wichtige Rolle für die KAPD spielten die niederländischen kommunistischen Theoretiker Anton Pannekoek und Herman Gorter, welche nach dem Vorbild der KAPD in den Niederlanden die KAPN ins Leben riefen, welche freilich niemals die Bedeutung der Schwesterpartei in Deutschland erreichte.

Hintergrund für die Gründung der KAPD war der Kapp-Putsch. Er hatte nach Ansicht des linksradikalen Flügels in der KPD gezeigt, dass das Verhalten der KPD-Parteileitung gleichbedeutend mit einem Aufgeben des revolutionären Kampfes war, insbesondere da die KPD eine mehrmals wechselnde Haltung zum Generalstreik eingenommen und im Bielefelder Abkommen vom 24. März 1920 einer Entwaffnung der "Roten Ruhrarmee" zugestimmt hatte. Die Berliner Bezirksgruppe rief zum 3. April 1920 einen Kongress der linken Opposition ein. Dort wurde beschlossen, sich als die "Kommunistische Arbeiter-Partei Deutschlands" zu konstituieren. Die Delegierten vertraten nach Schätzungen vielleicht 80 000 KPD-Mitglieder. Die neu gegründete Partei trat für die Ablehnung der parlamentarischen Tätigkeit und den aktiven Kampf gegen den bürgerlichen Staat ein. Sie arbeitete in der Folgezeit eng mit der AAUD zusammen. Hochburgen der Partei lagen in Berlin, Hamburg, Bremen und Ostsachsen, wo sich jeweils ein Großteil der KPD-Strukturen der neuen Partei anschloss.

Im August 1920 erfolgte der Ausschluss der nationalbolschewistische Ideen vertretenden Hamburger Gründungsmitglieder Heinrich Laufenberg und Fritz Wolffheim, im Oktober 1920 der Ausschluss des Gründungsmitglieds Otto Rühle. Die KAPD war 1920-1921 kooptiertes Mitglied der III. Internationale.

1921 entschloss man sich bei der sogenannten "Märzaktion" mit der KPD wieder zusammen zu arbeiten. Ausgelöst wurde dies durch den Einmarsch von Truppen der Weimarer Republik in das mitteldeutsche Industriegebiet, wobei die KAPD und KPD befürchteten, dass das Militär die Betriebe besetzen wollte.

Ende 1921 kam es zu einer weiteren Absplitterung, als sich Teile der AAUD um Rühle, Franz Pfemfert und Oskar Kanehl von der KAPD trennten und als AAUE weiterexistierten.

Nach 1921, als die KAPD über 43.000 Mitglieder verfügte, verlor die die Partei mehr und mehr an Bedeutung und spaltete sich 1922 in die Berliner Richtung und die Essener Richtung um Alexander Schwab, Arthur Goldstein, Bernhard Reichenbach und Karl Schröder. Hauptgrund war die Ablehnung der Beteiligung an betrieblichen Tageskämpfen in einer als revolutionär eingeschätzten Situation durch die Essener.

Die Gründung einer Kommunistischen Arbeiter-Internationale (KAI) 1922 durch die KAPD der Essener Richtung (die Berliner Richtung lehnte diesen Schritt als verfrüht ab), gemeinsam mit den Gruppen um Herman Gorter in den Niederlanden, um Sylvia Pankhurst in Britannien und weiteren Gruppen in Belgien, Bulgarien und unter Exilanten aus der Sowjetunion war wenig erfolgreich, die KAI, deren Sekretariat von der deutschen Sektion dominiert wurde, zerfiel bis 1925.

1926/27 kam es zum kurzfristigen Zusammenschluss der KAPD (Berliner Richtung) mit der Entschiedenen Linken um den aus der KPD ausgeschlossenen Abgeordneten Ernst Schwarz. Diese Fusion führte innerhalb der KAPD zu einer weiteren Spaltung, da Schwarz sein Abgeordnetenmandat nicht niederlegte, wie es eine Minderheit der Mitglieder forderte, die sich nach dem darauf erfolgten Austritt um die Zeitschrift Vulkan gruppierte.

Widerstandsgruppen gegen den Nationalsozialismus, die in der Tradition der KAPD standen, waren die Roten Kämpfer und die Kommunistische Räte-Union im Raum Braunschweig, genuine KAPD-Widerstandsgruppen gab es im Ruhrgebiet, in Königsberg und im litauischen Klaipėda.

Weitere bekannte Mitglieder der KAPD waren unter anderem die Schriftsteller Franz Jung, und Adam Scharrer, der Künstler Heinrich Vogeler, die Anführer bewaffneter kommunistischer Partisanengruppen 1920/21 Max Hölz und Karl Plättner, die rätekommunistischen Theoretiker und Aktivisten Fritz Rasch, Paul Mattick und Jan Appel sowie August Merges, der 1918-19 kurzzeitig Präsident der Sozialistischen Republik Braunschweig war.

Gründungsaufruf[edit]

Der alles erklärende Gründungsaufruf:

Die von Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Franz Mehring und anderen begründete Kommunistische Partei Deutschlands (Spartakusbund) ist an ihrem politischen und moralischen Bankrott angelangt. Nach dem Tode jener großen Vorkämpfer des Proletariats hat eine ehrgeizige, machtlüsterne, mit allen Mitteln der Korruption arbeitende Führerclique es verstanden, im Interesse ihrer eigenen egoistischen Zwecke den Gedanken der proletarischen Revolution zu sabotieren, die Partei ins reformistische Fahrwasser zu drängen und dadurch den größten Teil der Mitglieder zur heftigsten Opposition gegen den Reformismus der Zentrale des Spartakusbundes zu veranlassen.

Diese Zentrale hat es fertig gebracht, alle diejenigen Bezirke der KPD, die ihren unversöhnlichen Kampf gegen die konterrevolutionären Institutionen des Parlamentarismus, der Gewerkschaften und der gesetzlichen Betriebsräte nicht aufgeben wollten, aus der Partei auszuschließen, ohne diesen (größten) Bezirken Gelegenheit zu geben, ihre Standpunkte vor der höchsten Instanz der Partei, dem Parteitag, darzulegen und zu begründen. Damit hat die Zentrale des Spartakusbundes den Beweis erbracht daß sie die Parteispaltung wollte, weil das revolutionäre Wollen der Mitgliederschaften dem konterrevolutionären Wirken der Zentrale entgegengesetzt war.

Die bisherige Opposition hat sich nunmehr als Kommunistische Arbeiter- Partei Deutschlands konstituiert. Die Kommunistische Arbeiter- Partei Deutschlands ist keine Partei im überliefertem Sinne. Sie ist keine Führerpartei. Ihre Hauptarbeit wird darin bestehen, das deutsche Proletariat auf seinem Wege zur Befreiung von jeglichem Führertum nach Kräften zu unterstützen. Die Befreiung von der verräterischen konterrevolutionären Führerpolitik ist das wirksamste Mittel zur Einigung des Proletariats. Die Kommunistische Arbeiter- Partei ist sich nichtsdestoweniger bewußt, daß die Einigung des Proletariats, die Einigung im Geiste des Rätegedankens, das eigentliche Ziel der Revolution bedeutet.

Arbeiter, Genossen! Die Kommunistische Arbeiter- Partei Deutschlands ist die entschiedenste Vorkämpferin des Proletariats. Genossen, macht unsere Partei so aktionsfähig, daß sie das deutsche Proletariat zum Sieg führt.

Es lebe die Weltrevolution! Es lebe die dritte Internationale!

Kommunistische - Arbeiter - Partei - Deutschlands

(Die Aktion, Heft 15/ 16, April 1920)

Literatur[edit]

  • Helge Döhring: Damit in Bayern Frühling werde! Die syndikalistische Arbeiterbewegung in Südbayern von 1914 bis 1933, Verlag Edition AV, Lich/Hessen. ISBN 978-3-936049-84-8 (Kapitel zur KAPD/AAU in München und zum Verhältnis zur FAUD auf Reichsebene)

Weblinks[edit]

Kategorie:KommunismusKategorie:Geschichte