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Indigene Freiheitskämpfer und Anarchienahe Völker
Es gab und gibt einige Völker, die eine anarchieähnliche Gesellschaft pflegten.
Die San zählen zu den egalitären Gesellschaften, die sich ohne ein übergeordnetes politisches Führungssystem organisieren. Eine formale Rechtsprechung wird nicht ausgeübt. Verstöße gegen die moralischen Grundsätze der San werden schlimmstenfalls mit einem Ausschluss aus der Gemeinschaft geahndet. Nomadisierende Kleingruppen von oft 40 bis zu höchstens 200 Menschen setzen sich - neben verwandtschaftlichen Beziehungen - nach persönlichen Vorlieben flexibel zusammen. Über Gruppenbelange (wie Jagd, Ortswechsel usw.) wird gemeinsam im Konsens entschieden. Frauen sind relativ gleichberechtigt. Die Wirtschaft der San ist eine Schenkökonomie. Sie basierte auf regelmäßigen Schenkungen statt auf Handel und Kauf von Gegenständen und Dienstleistungen.
Die Reche-Mapuche hatten nach Darstellungen einiger Autoren bis zum Auftauchen der spanischen Kolonisatoren eine gesellschaftliche Struktur bar jeder Herrschaft und ohne festgezogene Grenzen zwischen gesellschaftlichen Schichten und Territorien entwickelt. Ordnung sei durch soziale Struktur, Verwandtschaften und Allianzen geregelt gewesen. Die Definition der Gruppe sei nicht von der Abstammung, sondern Ausdrucksfähigkeit als Gruppe abhängig gewesen. Zumeist seien in der politischen Anthropologie, die keine Gesellschaft ohne Herrschaft denken konnte, die herrschaftsfreien Gesellschaften des amerikanischen Doppelkontinents nur mit Blick auf die „Häuptlinge“, den Friedensschlichter und Gruppenmediatoren, sowie den zusätzlich vorhanden temporären Kriegshäuptling und den am Rande der Gesellschaft stehenden Schamanen untersucht. Diese verfügten sicher über Macht, nicht aber über zu Herrschaft nötigen Erzwingungsstab und Zwangsgewalt. Die spanischen Konquistadoren urteilten so über die Reche-Mapuche in antagonistischer Manier zum eigenen straff hierarchischen System „sie haben kein Oberhaupt, sie kennen keine Obrigkeiten an, sie haben keine Sprache, sie haben kein Gesetz, ihnen fehlen Glaube und Ansehen.“ Die ethnozentristische Betrachtung der indigenen Bevölkerung als Mangelgesellschaft ohne Staat, ohne Schrift, ohne Geschichte und ohne Markt negiert dabei, dass diese Gesellschaften die Beherrschung der natürlichen Umwelt nach ihren Bedürfnissen ohne den herkömmlichen Entwicklungsdiskurs der Parallelität von ökonomischer Entwicklung und Entwicklung politischer Macht vollbracht haben. Zudem hat gab es bei den Reche-Mapuche keine universelle Gottesfigur. Anders als bei Maya und Azteken gab es keine Gottheiten und zentrale Repräsentationsinstanzen in der religiösen Sphäre.