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Alexander Berkman

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Alexander Berkman 1.png
Alexander Berkman und Emma Goldman (1917)
Alexander Berkman (* 21. November 1870 in Vilnius; Litauen gest. 28. Juni 1936) (Suizid); Anarchist und Schriftsteller.

Berkman war ein führender Aktivist der anarchistischen Bewegung in den USA. Er arbeitete dort eng mit Emma Goldman zusammen, organisierte Kampagnen für Menschenrechte und gegen den Krieg. Sein "ABC des Anarchismus" wird bis heute verlegt.


Berkman wurde als Owsei Ossipowitsch Berkman als Sohn eines jüdischen Geschäftsmann geboren. Er wuchs in St. Petersburg auf, wo er den russischer klingenden Namen Alexander annahm. Später war er unter seinen Freunden vor allem als Sascha bekannt. Nachdem seine Eltern starben, emigrierte er im Alter von 17 in die USA.

Dort beteiligte er sich an der Kampagne zur Freilassung der Betroffenen in der Haymarket-Affäre, Chicago und wurde so in die anarchistische Bewegung hinein gezogen. In New York City hatte er eine kurze Affäre mit Emma Goldman, mit der er in Freundschaft bis an sein Lebensende verbunden blieb.

Beeinflusst von Johann Mosts Konzept der Propaganda der Tat versuchte er 1892 den Industriellen Henry Clay Frick zu erschießen. Frick hatte bei einem Streik in seinem Stahlwerk Streikbrecher der Pinkerton-Agentur angeheuert. Im Laufe der Auseinandersetzungen zwischen Streikenden und Streikbrechern wurden innerhalb eines Tages zehn Menschen getötet und sechzig verwundet, bevor der Gouverneur von Pennsylvania das Kriegsrecht verhängte. Nachdem Berkman in Fricks Büro vorgedrungen war, schoss er dreimal auf ihn und stach zweimal mit einem vergifteteten Messer zu, aber erfolglos. Berkman wurde in folge der Tat wegen Mordversuchs zu 22 Jahren Haft verurteilt, wovon er 14 Jahre, viele davon in Einzelhaft, im Gefängnis verbrachte.

Physisch gebrochen nahm Berkman nach der Haft wieder Kontakt zu Emma Goldman auf. Von 1908 bis 1915 schrieb er Artikel für ihre Zeitung Mother Earth, von 1916 bis 1917 publizierte er The Blast, die Zeitschrift der Vortizisten. Danach schloss er sich wieder mit Emma Goldman zusammen und trug zum Mother Earth Bulletin bei. In dieser Zeit lehrte Berkman, half dabei Arbeiter und Arbeitslose zu organisieren und führte diverse Kampagnen für Menschenrechte durch. Ab 1914 zeigten Berkman und Emma Goldman Opposition zum Ersten Weltkrieg, als die USA sich 1917 beteiligten, kämpften sie gegen Rekrutierung und wurden deswegen zwischen 1917 und 1919 mehrere Male verhaftet. 1919, auf dem Höhepunkt des Nachkriegs-Red Scare wurden Berkman, Goldman und hunderte andere Radikale in die Sowjetunion abgeschoben.

Sowohl Berkman als auch Goldman unterstützten anfangs die Bolschewisten. Nachdem sie die Folgen der Oktoberrevolution aus eigener Anschauung sahen, wurden sie zunehmend desillusioniert. Die brutale Unterdrückung des Aufstands von Kronstadt führte endgültig zu ihrem Bruch, sie zogen nach Deutschland um.

Ihre Versuche einer libertären Kritik am Bolschewismus waren nur mäßig erfolgreich. Zwar halfen sie zu verhindern, dass die Hauptorganisationen des internationalen Anarchismus und Syndikalismus sich der sowjetrussisch dominierten Dritten Internationalen anschlossen, die linksradikale Bewegung insgesamt folgte jedoch überwiegend dem sowjetischen Weg.

Berkman verbrachte seine letzten Jahre unter schlechten Lebensumständen als Lektor und Übersetzer in Frankreich. Nachdem er die gesundheitlichen Schäden seiner Haft nie wirklich überwunden hatte, wurde er in den letzten Jahren von Prostatakrebs gequält. Er litt unter konstanten Schmerzen und war auf die finanzielle Hilfe seiner Freunde angewiesen. Er beging 1936 Suizid, zwei Wochen vor Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs.

Berkman als Schriftsteller[edit]

Neben seinen zahlreichen Zeitschriften-Artikeln veröffentlichte Berkman diverse Bücher. In seinen Gefängnisjahren schrieb er die Prison Memoirs of an Anarchist (dt. Die Tat - Gefängnis-Erinnerungen eines Anarchisten). Aus den Erfahrungen mit der Oktoberrevolution entstand 1925 The Bolshevik Myth (dt. der bolschewistische Mythos), ein Buch, das sowohl wegen seiner literarischen Qualitäten als auch wegen des dokumentarischen Werts anerkannt wurde. Sein Hauptwerk, The ABC of Communist Anarchism (dt: ABC des Anarchismus) schließlich verfasste er im Exil in Frankreich.

Werke[edit]

Ãœber[edit]

Weblinks[edit]


Berkman, Alexander Kategorie:AnarchokommunistInnen