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Propaganda der Tat

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Unter „Propaganda der Tat“ ist folgendes zu verstehen:

„Einzelne, entschlossene Männer sollen besonders verhasste Repräsentanten des Systems – Könige, Bischöfe, Präsidenten, Kapitalisten und Polizeichefs – durch gezielte Attentate töten. Das wiederum würde dem Volk Mut machen, sich ‚massenhaft zu erheben’, denn eine jeder würde erkennen, dass der mächtige Gegner verwundbar ist“ (Horst Stowasser, Freiheit pur, Seite 227).

Diese Form der Politik wurde vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ausgeübt. Diese Phase gab es vor allem in Frankreich, aber auch in Russland und vereinzelt in Spanien, Deutschland, Italien, den USA und Lateinamerika. Nicht alle Täter waren Anarchisten, aber andere sozialistische Gruppen bezeichneten selbst die Täter aus ihren eigenen Reihen als Anarchisten, nur um nicht in den Sog der staatlichen Repression zu kommen. In Deutschland zeichnete sich in dieser Hinsicht besonders die Sozialdemokratie aus. Diesem Zustand ist es zu verdanken, dass noch heute viele Menschen Anarchismus und das schwarze Männchen mit der Bombe in Verbindung bringen. Um dem entgegenzuwirken versuchen manche Vertreter postanarchistischer Strömungen den Begriff neu zu besetzen: so versteht Torsten Bewernitz unter Propaganda der Tat "solidarische Alltagspraxen im Sinne Kropotkins gegenseitiger Hilfe, die die positive Seite" des Widerstands und Kampfes darstellen [1]

Literatur[edit]

  • Bell. R.E.: Die Propaganda der Tat, anarchistische Texte 18/19, Berlin 1979

Einzelnachweise[edit]

  1. vgl. Bewerwitz in Jürgen Mümken (Hrg.): Anarchismus in der Postmoderne. Beiträge zur anarchistischen Theorie und Praxis, S. 90

Kategorie:Geschichte Kategorie:Anarchismus