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Maoismus

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Der Maoismus ist eine bolschewistische Strömung, entworfen und verbreitet durch den Namensgeber Mao Zedong. Der Maoismus sticht durch seine Autorität und seiner Priorität auf den praktischen Bereich heraus. Die Bezeichnung Kommunismus ist fragwürdig, da der kommunistische Grundgedanke, die Befreiung der Arbeiterklasse, zugunsten der Industrialisierung aufgegeben wurde.

Idee

Grundlegende Ideen

Das erklärte Ziel des Maoismus ist der industrielle Fortschritt. Der Maoismus stützt sich dabei auf die Schriften von Karl Marx, Friedrich Engels, Lenin und teils auch Stalins und sieht sich selbst dabei als eine Weiterentwicklung. Der Emanzipatorische Grundgedanke von Marx wird dabei zu Gunsten der Industrialisierung aufgegeben, während sich bei Marx, die Industrie und der Fortschritt der Bedürfnisse der Menschen unterzuordnen haben, ist es im Maoismus umgekehrt, ähnlich wie dem Stalinismus. So gesehen kann der, so genannte, Sozialismus, auch nur als Mittel zum Zwecke gesehen werden um die Industrialisierung voranzutreiben. Zwischen marxistischem Bolschewismus und Maoismus bestand ein Unterschied in der Bewertung der Rolle des revolutionären Subjektes. Diese Rolle fällt im Marxismus dem industriellen Proletariat zu, während Mao auf die BäuerInnen setzte. Dieser ideologische Streit führt zu schweren Verwerfungen zwischen Mao und den Führern der UdSSR.

Verhalten zur Praxis

Da Mao zu seinen Lebzeiten mehr Soldat und Stratege, als Philosoph und Denker, war, war für ihn die Theorie immer hinter der Praxis angesiedelt. Er verfolgte dabei eine Strategie des Handelns, anstelle des Denkens, was, beispielsweise am "Großen Sprung nach Vorne" offensichtlich in einer Katastrophe endete.

Die Widersprüche im Volke

Der Maoismus wendet die Widerspruchstheorie an, eine Theorie, die aus der Dialektik des Marxismus abgeleitet wird. Die Widerspruchstheorie unterscheidet dabei von Widersprüchen innerhalb des Volkes, also, innerhalb der Bauern und Arbeiter, und der Kommunistischen Partei und der Widersprüche zwischen „Feind“ und Volk. Feind ist in diesem Sinne, jeder der vom Maoismus abweicht. Während Widersprüche innerhalb des Volkes und der KP durch Demokratie und Diskussionen gelöst werden sollen, sollen die Differenzen zwischen Volksfeinden und dem Volke, nur durch die Auslöschung der Feinde gelöst werden können.

Einstellung zur Gewalt

Genau so verhält sich der Maoismus auch, da ihr Denker mehr Soldat als Philosoph war, ist der Weg, der zum Ziel führen soll, die völlige Auslöschung der Gegner. Mao war, wie auch sein Zeitgenosse Stalin, ein extrem autoritärer Diktator, der sein Volk durch Einschüchterung und Gewalt, aber auch durch Manipulation über Propagandamittel, unter Kontrolle hielt. Jeder, der Mao kritisch gegenüberstand, wurde als Feind angesehen und ohne Gnade verfolgt.

Zitate

  • Das Ziel der sozialistischen Revolution ist die Befreiung der Produktivkräfte. Die Verwandlung des individuellen Eigentums in der Landwirtschaft und im Handwerk in sozialistisches Kollektiveigentum und die Verwandlung des kapitalistischen Eigentums in den privaten Industrie- und Handelsbetrieben in sozialistisches Eigentum wird unweigerlich zu einer enormen Freisetzung von Produktivkräften führen. So werden die gesellschaftlichen Voraussetzungen für eine gigantische Entwicklung der Industrie und Agrarproduktion geschaffen (Rede auf der obersten Staatskonferenz 25. Januar 1956, Zitiert aus dem roten Buch, S. 32)
  • Probleme ideologischen Charakters oder Streitfragen, die im Volke entstehen, können nur mit der Methode der Demokratie, mit der Methode der Diskussion, Kritik, Ãœberzeugung und Erziehung, nicht aber durch Zwangs- und Unterdrückungsmaßnahmen gelöst werden. (Ãœber die richtige Behandlung der Widersprüche im Volke (27. Februar 1957), Zitiert aus dem roten Buch, S. 63)
  • Jeder Kommunist muss diese Wahrheit begreifen: "Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen." ("Probleme des Krieges und der Strategie" (6. November 1938), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Band II; Rotes Buch S. 74)
  • Wir treten dafür ein, dass der Krieg abgeschafft wird, wir wollen keinen Krieg; man kann aber den Krieg nur durch Krieg abschaffen, und wenn man will, dass es keine Gewehre mehr geben soll, muss man das Gewehr in die Hand nehmen. ("Probleme des Krieges und der Strategie", a.a.O., Rotes Buch S. 76)
  • Im Klassenkampf siegen gewisse Klassen, während andere vernichtet werden. Das ist der Lauf der Geschichte, das ist die Geschichte der Zivilisation seit Tausenden von Jahren. Erklärt man die Geschichte von diesem Standpunkt aus, so heißt das historischer Materialismus; nimmt man den entgegengesetzten Standpunkt ein, so ist das historischer Idealismus. ("Weg mit den Illusionen, zum Kampf bereit sein!" (14. August 1949). Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. IV; Rotes Buch S. 10)
  • Wir dürfen keineswegs, nur weil wir gesiegt haben, in der Wachsamkeit gegenüber den wütenden revanchistischen Machenschaften der Imperialisten und ihrer Lakaien nachlassen. Wer in dieser Wachsamkeit nachläßt, der wird sich politisch entwaffnen und in eine passive Position geraten.("Ansprache an den Vorbereitungsausschuss der Neuen Politischen Konsultativkonferenz" (15. Juni 1949), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. IV; Rotes Buch S. 83)


Siehe auch

Weblinks


Kategorie:Bolschewismus Kategorie:Geschichte Kategorie:Politologie Kategorie:Irrwege