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Liebe

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Revision as of 19:26, 21 July 2006 by 217.111.100.47 (Talk) (Wie kann anarchistische Liebe aussehen?)

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Die Anarchistische Liebe. Hiermit wird Liebe als Ganzes angesprochen. Also das Gefühl starker Zuneigung zu einem Menschen. Darüberhinaus kann man Liebe auch einteilen in


Eros- die sinnlich-erotische Liebe, die Leidenschaft.

Kritik an der klassischen Zweierbeziehung im Westen

Die klassische Zweierbeziehung im Westen ist zum großen Teil aufgebaut auf der Propaganda der Katholischen Kirche, die sich nach dem Verlust der weltlichen Macht und dem Auflösen größerer gesellschaftlicher Zusammenhänge auf ein letztes Rückzugsgebiet zurückggezogen hat. So hatte die Paarbeziehung in früheren Jahrhunderten nicht die herausragende Stellung in der westlichen Gesellschaft, wie sie sie heute hat. Die gemischtgeschlechtliche Paarbeziehung wird hier als Ausgangs- und Bezugspunkt für alles Glück gesehen und somit auch mit Erwartungen überfrachtet. Nicht zuletzt hat sich in den letzten Jahren der Druck vermehrt, dass gemischtgeschlechtliche Paarbeziehungen Kinder kriegen. Dafür ist mensch nun teilweise auch bereit, die Ehe als Voraussetzung aufzugeben. Erst seit kurzem werden gesellschaftlich auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften einigermaßen toleriert, die noch in den 1950er Jahren illegalisiert wurden. Somit stellt sich die Liebe in der Partnerschaft vielerorts als Schlachtfeld für eine Vielzahl an gesellschaftlichen Konflikten dar, nicht zuletzt auch die lange Zeit seitens der Gesellschaft verweigerte Emanzipation der Frauen.

Wie kann anarchistische Liebe aussehen?

Liebe sollte nicht besitzergreifend sein und der Partnerin bzw. dem Partner immer Freiraum einräumen. Problematisch sind dabei sicher oft gesellschaftliche Konzepte in unseren Köpfen oder Gefühle der Eifersucht. Hier kann uns auch die Psychologie helfen zu ergründen, was tatsächlich in uns angelegt ist (dem wir auch immer Raum geben sollten) und was in uns lediglich ein verqueres gesellschaftliches Konzept (das wir bemühen sollten abzulegen).

In der Liebe sind Regeln tödlich, denn sie töten das unmittelbare Gefühl ab. Deswegen lehnen AnarchistInnen auch Schwüre wie die Ehe ab. Die Vielzahl an Ehescheidungen deutet auch darauf hin, dass das Konzept ewiger Treue dem Menschen nicht gerecht wird und eher zu mehr Leiden führt.

Nicht jede/r ist aber auch bereit zur absolut Freien Liebe. Wir suchen in Beziehungen auch oft ein Stück Sicherheit, gerade in Zeiten, in denen nichts mehr sicher scheint (Arbeitsplatz, Gesundheitssystem, Rente). Aber auch hier werden Beziehungen sehr oft mit Erwartungen überfrachtet, die aus einem allgemeinen Unsicherheitsgefühl oder Minderwertigkeitskomplexen erwachsen.

Die Liebe hat immer auch etwas Suchendes. Deswegen bringt es wenig, die Liebe an irgendeiner Theorie oder Ideologie auszurichten, an der gemessen mensch dann nur wieder ein Minderwertigkeitsgefühl entwickelt, weil es nicht gelingt, irgendeiner idealisierten Liebe gerecht zu werden. Wir lieben, weil (oder obwohl?) wir Menschen sind und weil wir Menschen sind, machen wir Fehler (auch in der Liebe). Die Liebe kann helfen uns selbst zu befreien und kann somit einer echten, gelebten Anarchie Bahn brechen. Aber nur dann, wenn wir nicht versuchen sie in ein enges Korsett aus Konzepten zu stecken!

Philia - die Freundesliebe

Agape - die selbstlose und fördernde Liebe

Zitate

  • Wenn man Liebe nicht bedingungslos geben und nehmen kann, ist es keine Liebe, sondern ein Handel. Emma Goldman
  • Die Liebe ist eine Verächterin aller Gesetze, aller Vorschriften (...). Wenn die Welt jemals Gleichheit und Einigkeit hervorbringen wird, wird es nicht mehr die Ehe, sondern nur noch liebe geben! Emma Goldman

Weblinks

Kategorie:Liebe Kategorie:Leben