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Liebe

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Die Anarchistische Liebe. Hier könnte man verschiedene Aspekte ansprechen wie. Ist alles private auch politisch? Welche Rolle kann und sollte Partnerschaft spielen? Liebe im allgemeinen mitmenschlichen Ungang. Wie ist die Haltung von AnarchistInnen zur "klassischen" Zweierbeziehung? Freie Liebe, Sexualität, ...


Kritik an der klassischen Zweierbeziehung im Westen

Die klassische Zweierbeziehung im Westen ist zum großen Teil aufgebaut auf der Propaganda der Katholischen Kirche, die sich nach dem Verlust der weltlichen Macht und dem Auflösen größere gesellschaftlicher Zusammenhänge auf ein letztes Rückzugsgebiet zurückggezogen hat. So hatte die Paarbeziehung in früheren Jahrhunderten nicht die herausgreagende Stellung in der westlichen Gesellschaft, wie sie sie heute hat. Die gemischtgeschlechtliche Paarbeziehung wird hier als Ausgangs- und Bezugspunkt für alles Glück gesehen und somit auch mit Erwartungen überfrachtet. Nicht zuletzt hat sich in den letzten Jahren der Druck vermehrt das gemischtgeschlechtliche Paarbeziehung Kinder kriegen. Dafür ist man nun teilweise auch bereit die Ehe als Vorraussetzung aufzugeben. Erst seit kurzem werden gesellschaftlich auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften einigermaßen toleriert, die noch in den 50er-Jahren illegalisiert wurden. Somit stellt sich die Liebe in der Partnerschaft vielerorts als Schlachtfeld für eine Vielzahl an gesellschaftlichen Konflikten vor, nicht zuletzt auch die lange Zeit seitens der Gesellschaft verweigerte Emanzipation der Frauen.

Wie kann anarchistische Liebe aussehen?

Liebe sollte nicht besitzergreifend sein und der Partnerin immer Freiraum einräumen. Problematisch sind dabei sicher oft gesellschaftliche Konzepte in unseren Köpfen oder Gefühle der Eifersucht, die vielleicht noch aus Urzeiten in uns verwurzelt sind? Hier kann uns auch die Psychologie helfen zu ergründen, was tatsächlich in uns angelegt ist (dem wir auch immer Raum geben sollten) und was in uns lediglich ein verqueres gesellschaftliches Konzept (das wir bemühen sollten abzulegen).

In der Liebe sind Regeln tötlich, denn sie töten das unmittelbare Gefühl ab. Deswegen lehnen AanarchistInnen auch Schwüre wie die Ehe ab. Die Vielzahl an Ehescheidung deutet auch darauf hin, das das Konzept ewiger Treue dem Menschen nicht gerecht wird und eher zu mehr Leiden führt.

Nicht jede/r ist aber auch bereit zur absolut Freien Liebe. Wir suchen in Beziehungen auch oft ein Stück Sicherheit, gerade in Zeiten in denen nichts mehr sicher scheint (Arbeitsplatz, Gesundheitssystem, Rente). Aber auch hier werden Beziehung sehr oft mit Erwartungen überfrachtet, die aus einem allgemeinen Unsicherheitsgefühl oder Minderwertigkeitskomplexen erwachsen.

Die Liebe hat immer auch etwas Suchendes. Deswegen bringt es wenig die Liebe an irgendeiner Theorie oder Ideologie auszurichten an der gemessen man dann nur wieder ein Minderwertigkeitsgefühl entwickelt, weil man nicht in der Lage ist irgendeiner idealisierten Liebe gerecht zu werden. Wir lieben, weil wir Menschen sind und weil wir Menschen sind machen wir Fehler (auch in der Liebe). Die Liebe kann helfen uns selbst zu befreien und kann somit einer echten, gelebten Anarchie Bahn brechen. Aber nur dann, wenn wir nicht versuchen sie in ein enges Korsett aus Konzepten zu stecken!


Kategorie:Liebe