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Komplexität
thumb|upright=1.2|verzweigen und verknüpfen (von Sandra Uhlitzsch) thumb|upright=1.2|Vogelschwarm (von Anna Schroll)
Contents
Komplexität und Eindimensionalität
Das vielschichtige Verhältnis zwischen Komplexität und Eindimensionalität verhält sich nach den Vorstellungen des Konzepts der Trialektik ähnlich wie das zwischen dem Ganzen und seiner Teile, um zum Beispiel eine vielschichtig verstandene Evolution begründen zu können.
Einführung
In diesem Konzept des Wandels wird Komplexität nicht auf Eindimensionalität reduziert (wie in der analytischen Philosophie wissenschaftliches Denken auf Sprache). In diesem Konzept wird nicht die Vorstellung vertreten, wonach Komplexität (als Ganzes) eindimensionale Prozesse wie in holistischen Vorstellungen, wonach das Ganze alles ist, direkt integrieren kann. Auch wird nicht von einem Dualismus zwischen komplex und eindimensional verstandenen Prozessen ausgegangen, der zwar hierarchiefrei aufgebaut ist, aber die Gegensätze zwischen der Eigenentwicklung von komplexen Prozessen und der Eigenentwicklung von eindimensional verstandenen Prozessen vernachlässigt werden.
In diesem Konzept werden komplexe und eindimensionale Prozesse miteinander indirekt verknüpft, ohne dass sie (wie bei holistischen Vorstellungen) direkt integriert werden. Damit unterliegen sowohl komplexe als auch eindimensionale Prozesse einer Eigenentwicklung, wobei sich diese Entwicklungen unter bestimmten Bedingungen gegenseitig bedingen, aber unter anderen Bedingungen ausschließen.
Das bedeutet, dass eindimensionale Prozesse notwendige, aber nicht hinreichende Bedingungen für komplexe Prozesse darstellen, so dass eindimensionale Prozesse wichtige Zwischenschritte zum Erkennen der Komplexität sind. Aber auch komplexe Prozesse vermögen es nicht, eindimensionale Prozesse zu integrieren, so dass sich komplexe und eindimensionale Prozesse nach dem Konzept der Trialektik gegenseitig bedingen.
(Aufheben, Eigenentwicklung, Eine vielschichtig verstandene Evolution, Grenze, Das Ganze und seine Teile, Qualität und Quantität)
Begründung
Aufgrund der Strukturähnlichkeit zwischen Wirklichkeit und Denken wird im Konzept der Trialektik wie folgt vorgegangen:
- innerhalb der Selbstbewegung der Entwicklung
- Die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede zwischen den Veränderungen der Komplexität und der Veränderung der Eindimensionalität werden innerhalb der Selbstbewegung bestimmt.
- innerhalb der Selbstentfaltung der Entwicklung
- Die in sich widerspruchsfreie Vorstellung, dass die Eindimensionalität die Komplexität in seiner Entwicklung bestimmen, kann nur mit Hilfe einer gegenstandsorientierten Herangehensweisen (der Gegenstand bestimmt die Methode) begründet werden.
- Die in sich widerspruchsfreie Vorstellung, dass die Komplexität die Eindimensionalität in ihrer Entwicklung bestimmt, kann nur mit Hilfe einer methodenorientierten Herangehensweisen (die Methode bestimmt den Gegenstand) begründet werden.
- Die inhaltlich vollständige Vorstellung des Dualismus zwischen der Komplexität und der Eindimensionalität kann demzufolge nur mit dem Dualismus oder einem unbegründeten Wandel von gegenstands- und methodenorientierten Herangehensweisen begründet werden.
- innerhalb der Selbsterzeugung der Entwicklung
- Die vielschichtig verstandene Vorstellung der Komplexität und Eindimensionalität kann nur mit einem begründeten Wandel von gegenstands- und methodenorientierten Herangehensweisen begründet werden, bei der das Ganze und seine Teile nicht wie im Dualismus miteinander verschmolzen werden, sondern nur indirekt verknüpft werden (Widerspruch).
Alle diese Vorstellungen besitzen einen begrenzten Geltungsbereich, so dass sie für die Begründung zum Bespiel einer vielschichtig verstandenen Evolution herangezogen werden sollten.
(mehr dazu unter spezifisches Konzept der Trialektik)
Komplexität und Moment
Einführung
Eine Komplexität, die als nicht beliebige Vielfalt verstanden wird, beruht auf hierarchielosen Zusammenhängen, die sich wie die physikalische Kraft nicht unmittelbar zeigen. Dagegen können in den Momenten hierarchische Zusammenhänge dargestellt werden. Die Beziehung zwischen Komplexität und Momenten ist notwendig, um den Wandel in der vielschichtig verstandenen Evolution oder von Hierarchien zu Hierarchielosigkeit und umgekehrt nachstellen zu können.
Wenn Entwicklungsprozesse einer Eigenentwicklung unterliegen, dann werden sie in einer Ebene aufgrund der begrenzten Wirkungsradien dieser Prozesse so interpretiert, dass sie einem Moment zugeordnet werden können. Momente sind in ihrer Ebene und aufgrund ihrer Eigenentwicklung selbständig und es existieren Gegensätze zwischen ihnen, so dass die Momente hier nicht verknüpft werden können. Unendliches und Endliches
Aber in der Ebene der Komplexität bedingen sich mehrere Momente indirekt, gleichwertig und hierarchiefrei, so dass die Momente indirekt miteinander verknüpft werden können. Deshalb ist innerhalb der Komplexität die Entfaltung eines Moments die Bedingung für die Entfaltung der anderen. In der Ebene der Komplexität sind die Momente ein untrennbarer Bestandteil dieser Komplexität (im Gegensatz dazu System mit seinen – mit anderen Systemen austauschbaren – Elementen).
Auch wenn in den einzelnen Momenten der Komplexität periodisch verlaufende Regelmäßigkeiten und unterschiedliche – in Hierarchien dargestellte – Abhängigkeiten untersucht werden, so verläuft die Komplexität als Beziehung zwischen den Momenten hierarchielos und unregelmäßig. Wenn die Komplexität ihren eigenen Regeln unterliegt, dann können sich diese Regeln aufgrund ihrer Eigenentwicklung nur darin zeigen, dass die Komplexität sich von außen betrachtet unregelmäßig beziehungsweise nicht periodisch verändert.
tabelarischer Überblick über die drei Momente der Reproduktion
Alle Momente einer Komplexität werden so hergestellt, dass sie direkt im Gegensatz sehen, aber sich (indirekt) gegenseitig beeinflussen. Keins der Momente kann auf ein anderes reduziert werden.
Selbstbewegung | Selbstentfaltung | Selbsterzeugung | |
---|---|---|---|
Reproduktion in Evolution | fast identische | sich ausdifferenzierende | strukturelle |
Merkmale | z.B. die Eigenentwicklung der Organismen und die Fremdeinflüsse von der Umwelt gleichen sich aus | Wachstum der Funktionen von Organismen und Funktionswechsel in einer Struktur | Erhalt der Strukturen mit ihren konstanten Grenzen und Strukturwechsel |
Vereinfachte Darstellung | Gleichgewicht von Wirkung und Gegenwirkung | Ungleichgewichte mit “kleiner Ursache“ und “großer Wirkung“ | Vermittlung als “Gleichgewicht“ zwischen Ungleichgewichten |
Geltungsbereich | Individuen | Populationen und Arten | weit oberhalb der Arten |
Anzahl | neutrale Veränderungen entstehen am meisten | dazwischen | Selbsterzeugung entsteht kaum |
Wirkung | deren Veränderungen sind neutral | noch nicht dagewesene Merkmale sind hier erkennbar | größte Wirkung, die sich nur indirekt und nur langfristig zeigt |
(Reproduktion einer Komplexität)
Literatur
- Otto, Stefan: Eine vielschichtig verstandene Evolution – 24 Thesen zum systematischen und indirekten Verknüpfen von Evolutionstheorien, Jena 2011
Weblinks
- eine vielschichtig verstandene Evolution: http://www.evva-evo.info
- Methodologie komplexer Prozesse: http://www.trialektik.info
- Blog: http://evva-evo.info/cgi-bin/weblog_basic//index.php
Kategorie: Eine vielschichtig verstandene Evolution Kategorie: Methodologie komplexer Prozesse (Trialektik)