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Logisch und historische Darstellung

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„Die vielschichtig verstandene Evolution existiert in Raum (Nebeneinander) und Zeit (Nacheinander), wobei sich beide verschieden verändern. Um eine so verstandene Evolution begründen zu können, werden die logisch-strukturelle (kurz logische) Darstellung, die historisch-prozessnahe (kurz historische) und außerdem eine logisch und historische Darstellung benötigt. Alle drei Darstellungen lassen sich nicht unmittelbar beobachten, haben einen begrenzten Geltungsbereich und in diesen werden jeweils andere Schlussfolgerungen gezogen oder Ableitungen erzeugt.“ [1]

In der historischen Darstellung wird das Nacheinander (Zeit) und damit zeitabhängige Prozesse gedeutet. So kann es in dieser Darstellung nur einen Ursprung in der Evolution geben, aber es können keine Wiederholungen (Zyklen) und damit keine Strukturen mit Grenzen erkannt werden. Aber es gibt kein reines Nacheinander oder nur zeitabhängige Prozesse in der Wirklichkeit. Zeitabhängige Prozesse stellen eine Grenze der vielschichtig verstandenen Wirklichkeit dar, die nie erreicht wird. Damit kann mit einer historischen Darstellung nur ein Moment dieser Wirklichkeit gedeutet werden. Jeder zeitabhängige Prozess ist immer auch ein (zeitunabhängiger) Zyklus von einer Veränderung zur nächsten.

Dagegen werden in einer logischen Darstellung das Nebeneinander (Raum) und damit zeitunabhängige Zyklen (wie die Räuber-Beute-Beziehung) gedeutet, so dass (ahistorische) Strukturen, die Grenzen haben, erkannt werden können. Hier werden die Wiederholungen wie unendlich viele Ursprünge in der Evolution erkannt, aber keine Vergangenheit und keine Strukturen, die eine Vergangenheit besitzen, bedeutet. Zeitunabhängige Zyklen und (ahistorische) Strukturen stellen eine Grenze der vielschichtig verstandenen Wirklichkeit dar, die nie erreicht wird. Es bedarf zeitabhängiger Bedingungen, damit diese scheinbar zeitunabhängiger Zyklen und die quasi zeitunabhängigen Strukturen entstehen können und diese auch wieder aufgehoben werden.

Mit Hilfe einer logisch und historischen Darstellung werden die Geltungsbereiche beider konträrer Darstellungen bestimmt, da die Entfaltung der zeitabhängigen Prozesse Bedingung für die Entstehung quasi zeitunabhängiger Zyklen bedingen (und umgekehrt). In dieser Meta-Ebene kann nur herausgefunden werden, unter welchen besonderen Bedingungen welche Darstellungsform verwendet wird. Der Nachteil einer logisch und historischen Darstellung ist, dass mit Hilfe dieser Darstellungsform sich nicht gleichzeitig zeitabhängige Prozesse und zeitunabhängige Zyklen untersuchen lassen.

Literatur

  • Richter, Gudrun: Logisches und Historisches, S. 98-100, in Hans Jörg Sandkühler, Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaft Hamburg, 1990
  • Otto, Stefan: Eine vielschichtig verstandene Evolution - 24 Thesen zum systematischen und indirekten Verknüpfen von Evolutionstheorien, Jena 2011, ISBN 978-3-9814352-8-3

Einzelnachweise

  1. Stefan Otto 2011, 363

Weblinks

Kategorie: Eine vielschichtig verstandene Evolution Kategorie: Trialektik (Wandel der Erkenntnismittel)