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Pierre Joseph Proudhon

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Pierre Joseph Proudhon (* 15. Januar 1809 in Besançon, Frankreich; gest. 19. Januar 1865 in Passy bei Paris) war ein wichtiger Vertreter des Solidarischen Anarchismus, der Begründer des Mutualismus und des Föderalismus, sowie einer der wichtigsten Begründer der anarchistischen Traditionen in Europa.




"Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft"

Proudhon kam aus kleinbürgerlichen Verhältnissen. Für ihn bedeute Anarchie nicht Unordnung, sondern Ordnung in Freiheit. Von ihm ist auch die Parole "Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft" abgeleitet. Er fasste die Wissenschaft der Politik stets als die Wissenschaft der Freiheit auf. "Die Politik ist die Wissenschaft von der Freiheit: die Beherrschung des Menschen durch den Menschen, gleichviel hinter welchem Namen sie sich verbergen mag, ist Unterdrückung, die höchste Vollkommenheit der Gesellschaft findet sich in der Vereinigung von Ordnung und Anarchie." Seinem anarchistischem Selbstverständnis widersprach jede Art von autoritärem Sozialismus bzw. Staatssozialismus. Proudhons Schriften beeinflussten zahlreiche Intellektuelle der Zeit, vor allem aber die entstehende Gewerkschaftsbewegung in Frankreich (siehe auch: Anarcho-Syndikalismus), die lange anarchistisch orientiert blieb. So ist sein Einfluß z.B auch in den Werken von Michail Bakunin, Silvio Gesell (siehe auch Bayerische Räterepublik) und Peter Kropotkin wieder zu finden. Bis heute sind viele seiner Werke noch nicht ins Deutsche übersetzt.

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ihr stinkt alle

Kritik an Proudhon

Viele KritikerInnen werfen ihm vor, er hätte durch seine Misogynie eine anti-emanzipatorische Vorstellung zur Rolle der Frau und vertrete antisemitische Anschauungen.

Nein, Madame, sie wissen nichts über ihr Geschlecht; Sie wissen nicht das erste Wort der Frage, warum es Sie und Ihre ehrenwerten Schwestern mit so viel Lärm und so wenig Erfolg agieren. Und wenn Sie sie nicht verstehen, diese Frage, wenn in den acht Antwortseiten die Sie an meinem Brief machten, es vierzig Trugschlüsse gibt, beweist das genau, was ich über ihre Geschlechtsgebrechen gesagt habe. Ich verstehe unter diesem Wort, dessen Genauigkeit vielleicht nicht einwandfrei ist, die Qualität ihres Verständnisses, dass Ihnen nur erlaubt, den Bericht der Sachen soviel zu erfassen wie Männer es mit dem kleinen Finger tun. Es gibt bei Ihnen im Gehirn wie im Bauch einige durch sich selbst von Geburt unfähige Organe, die nur der männliche Geist zum Funktionieren bringen kann; seine gebürtige Trägheit zu besiegen, und dass der männliche Geist einzig fähig ist funktionieren zu lassen, obwohl selbst er nicht einmal immer erfolgreich ist. Dies ist, sehr geehrte Frau, das Ergebnis meiner direkten und positivistischen Beobachtungen: ich liefere es Ihrem Entbindungsscharfsinn aus und überlasse es Ihnen, davon für Ihre These die unberechenbaren Folgen berechnen.[1]
Juden. Einen Artikel gegen diese Rasse machen, die alles vergiften, indem sie sich überall einmischen ohne sich mit einem Volk zu vereinen. Ihre Ausweisung aus Frankreich verlangen, außer den Individuen, die mit Französinnen verheiratet sind; die Synagogen abzuschaffen, sie an keinem Arbeitsplatz anzunehmen, schließlich die Abschaffung dieses Kultes zu verfolgen. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Christen sie von Gott verlassen genannt haben. Der Jude ist der Feind der menschlichen Art. Man muß diese Rasse nach Asien verweisen oder vernichten. Durch das Eisen oder durch das Feuer oder durch die Ausweisung ist es notwendig, dass der Jude verschwindet… Die alten Männer tolerieren, die nichts mehr verursachen. Zu machende Arbeit. Das, was die Völker des Mittelalters instinktiv hassten, hasse ich durch Überlegung und unwiderruflich. Der Hass des Judens wie der Engländer muß unser erstes Ziel des politischen Glaubens sein.[2]

Zitate

  • "Freiheit in Gleichheit"
  • "Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft."
  • "Lassen Sie uns nicht zu den Führern eitler neuer Intoleranz machen und nicht als Apostel einer neuen Religion auftreten."
  • "Selbstbefreiung der Massen"
  • "Selbstorganisation der Gesellschaft von unten nach oben"
  • "Selbstverwirklichung des Individuums"
  • "Die Politik ist die Wissenschaft von der Freiheit: Die Beherrschung des Menschen durch den Menschen, gleichviel hinter welchem Namen sie sich verbergen mag, ist Unterdrückung, die höchste Vollkommenheit der Gesellschaft findet sich in der Vereinigung von Ordnung und Anarchie."
  • "Parteien sind zum schlafen da -
    und zum schrecklichen Erwachen."
  • "Seid realistisch, fordert das Unmögliche!"
  • "Die Ãœbertreibung ist der Anfang der Erfindung."
  • "Verteilt die Macht, damit sie keinen mächtig macht!"
  • "Der persönliche Besitz ist die Bedingung des gesellschaftlichen Lebens.
    Fünftausend Jahre Eigentum beweisen: Das Eigentum ist der Selbstmord der Gesellschaft.
    Der Besitz ist rechtlich; das Eigentum ist widerrechtlich."
  • "Regiert sein, das heißt unter polizeilicher Ãœberwachung stehen, inspiziert, spioniert, dirigiert, mit Gesetzen überschüttet, reglementiert, eingefpercht, belehrt, bepredigt, kontrolliert, eingeschätzt, abgeschätzt, zensiert, kommandiert zu werden durch Leute, die weder das Recht, noch das WISSEN, noch die Kraft dazu haben...

    Regiert sein heißt, bei jeder Handlung, bei jedem Geschäft, bei jeder Bewegung versteuert, patentiert, notiert, registriert, erfasst, taxiert, gestempelt, vermessen, bewertet, lizensiert, autorisiert, befürwortet, ermahnt, behindert, reformiert, ausgerichtet, bestraft zu werden.

    Es heißt, unter dem Vorwand der Öffentlichen Nützlichkeit und im Namen des Allgemeininteresses ausgenutzt, verwaltet, geprellt, ausgebeutet, monopolisiert, hintergangen, ausgepresst, getäuscht, bestohlen zu werden; schließlich bei dem geringsten Widerstand, beim ersten Wort der Klage unterdrückt, bestraft, heruntergemacht, beleidigt, verfolgt, mißhandelt, zu Boden geschlagen, entwaffnet, geknebelt, eingesperrt, füsiliert, beschossen, verurteilt, verdammt, deportiert, geopfert, verkauft, verraten und obendrein verhöhnt, gehänselt, beschimpft und entehrt zu werden.

    Das ist die Regierung, das ist ihre Gerechtigkeit, das ist ihre Moral."



Werke

  • Was ist das Eigentum? (1840)
  • Ãœber die Kreation der Ordnung in der Menschheit oder Prinzipien politischer Organisation (1843)
  • System der ökonomischen Widersprüche oder Philosophie des Elends (1846)
  • Bekenntnisse eines Revolutionärs (1849)
  • Die allgemeine Idee der Revolution im 19. Jahrhundert (1851)
  • Die soziale Revolution, dargestellt am Staatsstreich vom 1. Dez. 1851 (1852)
  • Ãœber die Gerechtigkeit in der Revolution und in der Kirche (1858-1860)
  • Krieg und Frieden (1861)
  • Ãœber das Prinzip des Föderalismus (1863)
  • Ãœber die politische Fähigkeit der Arbeitermasse (1865)



Weblinks

Anmerkungen

  1. La Pornocratie ou les femmes dans les temps modernes, 1857 (?).
  2. Carnets, 26 décembre 1847 ((Notizbücher, 26. Dezember 1847)


Kategorie:AnarchistInnen Kategorie:Solidarischer Anarchismus Kategorie: verkürzte Kapitalismuskritik