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GNU/Linux

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Was ist GNU/Linux?

GNU/Linux ist ein freies Betriebssystem. Man nennt es auch Linux, weil Linus Torvalds seinen Kernel so nennt und ihn für das Betriebssystem hält. Dabei besteht das Betriebssystem aus zwei fundamentalen Bausteinen:

  1. GNU – das Betriebssystem
  2. Linux – der Kernel, die Ebene zwischen Hardware und Programmen bildet

Das GNU-Projekt hat und hatte nie den Ehrgeiz, GNU alleine zu schreiben. Sehr bald nach 1984 gab es freie Software von anderen Herstellern. Das Wichtigste bei GNU/Linux ist, dass es freien Lizenzen unterliegt – z. B. der GNU GPL (siehe freie Software). D. h. der Quellcode wird mitgeliefert und GNU/Linux kann von den Lizenznehmern beliebig genutzt, kopiert und verändert werden.

Warum nicht Windows oder Mac?

Wer es ernst meint mit Herrschaftfreiheit sollte auch ein herrschaftsfreies Betriebssystem verwenden. Die immer stärkere Rolle, die der Computer einnimmt, erfordert es, dass man bei seinem Einsatz verstärkt darauf achtet, welche Strukturen man stärkt und in welchen Denkmustern man arbeitet. Zudem ist es im eigenen Interesse des Anarchisten, dass GNU/Linux keine Software ist, die den Benutzer ausspioniert oder zumindest die Grundlage dafür schafft. Proprietäre Software ist aufgrund ihrer Konzeption der geheimen Programmierung und der Kriminalisierung der Weitergabe an Dritte grundsätzlich abzulehnen.

Was ist schlecht an Windows?

Microsoft Windows ist ein proprietäres Betriebssystem, das kaum Einblicke in seine Funktionsweise gibt. Bill Gates, einer der Firmengründer, war am Wandel der Computerszene von einem freien Austausch an Programmen hin zu einem Abgeben der eigenen Unabhängigkeit an wenige professionelle Softwarehersteller beteiligt. Sein Open Letter to Hibbyists ist eine Pflichtlektüre für jeden Historiker. Microsoft hat im PC-Bereich ein Quasi-Monopol und ist für sein äußerst aggressives Marketing bekannt, dass auch vor Gesetzesbrüchen nicht zurückschreckt.

Was ist schlecht an Mac?

Der Apple Macintosh (kurz: Mac) hat zurecht einen schlechten Ruf. Das Digital Restrictions Management (DRM) ist beim Mac federführend. Der Mac hat vor allem bei „hippen“ Menschen den Ruf „cool“ und „besser“ zu sein als Windows. Das „besser“ beschränkt sich allerdings eher darauf, dass Mac OS, aufgrund seiner geringeren Verbreitung, seltener Ziel von Attacken und Virenprogrammierern ist. Zudem basiert es seit Mac OS X auf einem freien BSD-Unix, was ihn um einiges stabiler macht. Mac OS X ist allerdings proprietär.

Apple war mit iTunes und dem iPod Vorreiter für eine Revolution des Vertriebsweges der Musikindustrie, wobei dabei wie oben schon angedeutet DRM eine wichtige Rolle einnimmt. Auch hier spielt Apple den „Coolness-Faktor“ aus. So ein iPod ist zwar nicht wirklich einfach zu bedienen, sieht aber einfach aus – und das wird gekauft, auch wenn hier der totalen Kontrolle von Inhalten Tür und Tor geöffnet werden.

Das neueste Gimmick von Apple nennt sich iPhone und hat so viel Schadstoffe wie kein anderes Handy (heise-Meldung). Dies deutet darauf hin, dass Apple seine umweltverachtende Produktionspolitik fortsetzen wird (s. a. Greenpeace-Grafik zur Bewertung von Herstellern: Apple auf dem letzten Platz). Apple arbeitet daran neue Käuferschichten anzusprechen, die der Computer nicht einfach nur Werkzeug ansieht, sondern als Livestyle-Produkt und die auf die Umwelt scheißen.

GNU/Linux benutzen

GNU/Linux ist weder Windows noch Mac. Man kann Briefe und E-Mails schreiben, Musik hören, Filme gucken, CDs und DVDs brennen, Spielen. Viele Programme, die nur auf Windows laufen, kann man über WINE auf GNU/Linux laufen lassen. Schlauer ist es allerdings, einen Schnitt zu machen, und sich auf freie Programme zu konzentrieren. So gibt es anstatt dem Explorer und Internet Explorer den Konqueror und statt MS Office OpenOffice.org. Was die Verwaltung von Software angeht, so hat GNU/Linux den großen Vorteil, dass es meist Tausende Paketen mitliefert, die ohne einen Mausklick zu installieren sind.

Nur ein vollkommen freies Betriebssystem erlaubt es einem, mit anderen Computernutzern frei zu interagieren.

Eine GNU/Linux-Distribution auswählen

Auch hier gibt es proprietäre Alternativen. Manche Distributionen werden von Unternehmen betreut wie Red Hat (Red Hat Enterprise Linux, Fedora Core) und Canonical Ltd. (Ubuntu, Kubuntu), andere entstammen einer losen Vereinigung (Debian GNU/Linux) oder Stiftungen wie der Gentoo Foundation (Gentoo Linux). Letztere (Debian und Gentoo) entsprechen wohl am ehesten dem anarchistischen Ideal. Wobei sowohl Red Hat als auch Ubuntu sehr wohl Community-basierte Distributionen sind. Dabei entsteht aber auch oft der Eindruck, dass die Community missbraucht wird, um Kosten zu senken, ohne, dass eine echte Teilhabe gegeben wäre. Nicht vergessen möchte ich hier noch den Klassiker Slackware, eine der erste Distributionen überhaupt. Diese lebt in erster Linie durch das Engagement ihres Begründers Volkerding. In Frankreich sehr beliebt ist Mandriva Linux.

Letztendlich sind selbst proprietäre Distributionen um ein vielfaches freier als es Windows oder Mac OS jemals sein werden. Es muss jeder selber definieren, wo er da seine Prioritäten setzt.

Hinweis:
Novell und Microsoft haben eine Zusammenarbeit vereinbart, bei Neuinstallationen wird deshalb dringend davon abgeraten, die SuSE-Distribution zu verwenden.

Moderne Rechner mit DVD

  • Anarchistische Distribution: BLAG Linux von der Brixton Linux User Group, die auch bei irc.indymedia.org einen Channel hat: #blag

Ältere Rechner

  • DamnSmallLinux
  • Puppy Linux – eine kleine GNU/Linux-Distribution, die unter anderem direkt von CD gestartet werden kann, und einen Chihuahua namens Puppy (dt.: Welpe) im Logo trägt.

Siehe auch

Weblinks

Kategorie:Open Source