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Talk:Manifest gegen die Arbeit

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Revision as of 13:57, 13 August 2006 by k (Talk | contribs)

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Die Wert(abspaltungskritik) verwechselt meist die -vom Kapital wie von der Sozialdemokratie des Kapitals progagierte- Ideologie der Arbeit mit dem tatsächlichen Denken der ArbeiterInnen. Die "Arbeitsgesellschaft" funktionierte niemals allein über die Affirmation der ArbeiterInnen sondern immer in erster Linie über Krieg, Angst, Repression und Hetze.

Daß von Linken und Gewerkschaften im "Arbeitskampf" die Sicherung der Arbeitsplätze, staatliche Umverteilung etc. gefordert werden sind doch keine Randerscheinungen. Wie willst Du denn die ganzen Demoplakate für die Arbeit nur auf die Funktionäre der Sozialdemokratie abwälzen? Wird dies nicht von Arbeitern getragen und wird die SPD nicht vor allem von den Arbeitern gewählt? Dieses Bewußtsein der Arbeiter, von dem Du hier ausgehtst, existierte in der Marxschen Klassenkampf-Logik und vermutlich in Deinem Wunschdenken, aber es stimmt doch nicht mit der Realität überein.
Im Übrigen gibt es die Wertkritik nicht. Die Wertkritik ist eine postmarxistische Strömung, in deren Mittelpunkt der emanzipatorische Gedanke steht zum Zwecke der Überwindung dieser Gesellschaft steht. Aus der anarchistischen Perspektive gibt es durch die Wertkritik eine Bewegung des Marxismus in Richtung des Anarchismus und ich halte es auch strategisch für falsch, hier Gegensätzte zu konstruieren, die nicht existieren. --X 01:57, 13. Aug 2006 (UTC)

Wieso muss dann z.B. in Deutschland die Reppresion gegen Arbeitslose permanent verschärft werden? Doch wohl nicht weil die es Menschen kaum erwarten könnten im MC- Job- Billiglohnsektor den Buckel krumm zu machen. Es ist doch wohl mehr so das die meisten -so lange es eben irgendwie geht- auf diese Jobs pfeifen, deswegen die Notwendigkeit verschärfter Reppresion. Das Leute z.B. die SPD wählen weil sie sich davon systemimmanente Gratifikationen erwarten sagt noch nichts darüber aus wie sie über ihre Arbeit und die Arbeit im allgemeinen denken.

Zum von dir attestierten "strategischen Fehler": Ich halte es für einen fatalen Fehler sachen nicht zu diskutieren weil´s aus irgendwelchen taktiererischen Überlegungen grad nicht opportun sein soll. Zum "emanzipatorischen Gedanken" der Wert(abspaltungs)kritik: Den halte ich für fraglich. Diese Strömungen sind (ähnlich den "Antideutschen" Strömungen) akademische Elitentheorien die, die Menschen per se als faschistoide, arbeitsgeile Zombies sehen mögen.

Warum die Repression gegen Arbeitslose permanent verschärft wird, kann man wohl erst beantworten, wenn eine andere Frage beantwortet wurde und zwar warum sie eine Zeit lang nicht verschärft sondern sogar abgefedert wurde. Warum existierte überhaupt ein Sozialsystem? ... weil es ein Gegengewicht zum System gab, zu Zeiten Bismarcks waren es die Sozialisten bzw. die I. Internationale (zzgl. benötigte man gut motivierte Soldaten) und später war es Rußland und dann der Ostblock... Das System mußte beweisen, daß es das Bessere ist, sollten die Leute den Glauben in das System nicht verlieren, denn dieser Glaube ist von enormer Bedeutung siehe dazu auch Berkman: ABC_des_Anarchismus/Wichtig_ist_die_Idee (insbesondere der 4. Absatz, das Beispiel USA).
Im zu Ende gehenden Zeitalter des Imperialismus gab es Nationen, die ihren Reichtum auf Ausbeutung des Restes der Welt aufbauten. Mit der Globalisierung werden die nationalen Strukturen für die Aufrechterhaltung der Herrschaft überflüssig (siehe dazu auch die Bestrebungen des Neoliberalismus) und es bildet sich eine Oligarchie des Weltkapitals heraus, die keine Nation mehr kennt und vagabundierend und brandschatzend über die Erde herzieht.
Das Problem hierbei ist nur, das sich diese Oligarchie kaum an Personen fest machen läßt. Man kann zwar die Superreichen benennen, aber letzlich sind es die Aktionäre bzw. Shareholder, die eine Dividende erwarten und wenn Du Dir z.B. Pensionsfonds in Amerika anschaust, wirst Du feststellen, daß genau die von Dir idealisierten einfachen Arbeiter ihre Renten durch dieses vagabundierende Kapital erhalten, hier kommen wir dann auch an den Punkt, warum das Marxsche Klassenkampf-Modell nicht mehr greift, das ohnehin immer nur ein systemimmanentes Zahnrad in der Entwicklung des Kapitalismus darstellte. Letzlich dienten selbst die Erfolge nur der Motivation der Arbeiter und damit der Profitsteigerung...
Warum werden die Repressionen nun also verschärft? Eigentlich folgt es nun aus der Logik, denn es geht in erster Linie darum, die Angst um den Verlust des Arbeitsplatzes zu verschärfen und natürlich werden die Arbeitslosen auch durch Wirtschaftsüberschüsse finanziert und mindern somit die möglichen Profite. Es spielt also gar keine Rolle, ob der Arbeitslose in Arbeit kommt, es geht darum, die Kosten für die vom Produktionsprozess Ausgestoßenden zu reduzieren und den psychischen Druck für jene, die noch in ihm stecken zu verschärfen. Für die Aktiengesellschaften exitieren keine Grenzen mehr. Es interessiert das Weltkapital auch nicht mehr, ob es in irgendwelchen Ländern rumort, weil dann zieht man eben weiter, ausserdem ist ja die militärische Option seit dem Kampf gegen den Terror wieder hoffähig geworden.
Und damit stehen wir vor einer ganz anderen Frage, wenn wir den Kapitalismus nicht mehr dadurch bekämpfen (im Sinne von überwinden) können, indem wir Sachen umverteilen oder die Reichen enteignen (weil eben gerade die Verflechtung zu stark ist und Du Dich letzlich selbst bekämpfen müsstest), ja wo ist dann der Hebel, an dem es anzusetzen gilt? Was haben alle kapitalistischen Prozesse gemeinsam und worauf gründet sich der Kapitalismus überhaupt? Genau diesen Fragen geht die Wertkritik nach und stellt zwei wesentliche Punkte fest (mit meinen Worten kurz zusammengefast): (a) basiert das System auf den allgemeinen bürgerlichen Werte, die eben bei Kant als Befreiung aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit firmieren und letztlich nur der Weg zu selbstdisziplinierten bewußtseinsverdrängenden Objekten war (sprich Aufklärungskritik, die streng von der Gegenaufklärung zu unterscheiden ist), denn ohne diese Selbstdisziplinierung würden die Menschen aufbegehren und (b) funktioniert die ganze Kapitalzirkulation nur auf Grund des Tauschhandels und jener nur weil Sachen irgendwelche fiktiven Werte beigemessen werden und da geht die Wertkritik dann auch weiter als Marx, sie hinterfragt nicht nur den Tauschwert sondern auch den Gebrauchswert, also den Begriff "Wert" an sich... und insofern ist die Wertkritik auch als Wert- und Wertekritik zu verstehen und das Wort Kritik bedeutet hier die Erkenntnis, wo angesesetzt werden muß um dies wirklich abzuschaffen und damit den endgültigen und unumkehrbaren Übergang in eine neue Gesellschaft und damit in ein neues Menschheitszeitalter zu vollziehen... --X 13:57, 13. Aug 2006 (UTC)