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Macht Verlage überflüssig!
Wozu brauchen wir Verlage? Anarchistische Verlage waren bisher Unternehmungen, die sich zur Aufgabe gesetzt haben anarchistische Texte herauszugeben. Sowohl alte als auch neu Texte. Aber sind Verlage überhaupt noch zeitgemäß?
Diese Seite soll eine Diskussion über Alternativen anregen!
Contents
Was ist das Problem bei klassischen Verlagen?
Das Problem ist, das Autoren und Verlage über Rechte an den Inhalten verfügen und in der Lage sind diese Rechte mit Hilfe des bürgerlichen Rechtssystems durchzusetzen. Das dies nicht nur eine Illusion ist zeigte die Reaktion vom Libertad Verlag Potsdam auf das "unberechtigte" Kopieren eines Heftchens. Sofort wurde eine Unterlassungserklärung rausgehauen. Es ist also nicht so, das so etwas in anarchistischen Kreisen undenkbar wäre. Die Wurzel liegt also im "Geistigen Eigentum". Dieses gilt es also zu überwinden, weil es nicht sein kann, das AnarchistInnen sich in einen Kampf um Eigentum begeben.
Welche Aufgabe gilt es zu lösen?
Wesentlich ist das wir versuchen Inhalte und Veröffentlichungen zu trennen. Wir sollten versuchen die Inhalte so frei wie möglich zu lizensieren um es jedem Interessierten zu gestatten diese legal zu vervielfältigen oder weiterzubearbeiten ohne nachfragen zu müssen. Wir wollen uns möglichst wenig auf das Rechtssystem stützen und Vermittler wie Anwälte ausschalten.
Die Verbreitung des reinen Inhaltes kann so grenzüberschreitend durch das Internet passieren, besonders bei dem Einsatz geeigneter Formate.
Davon unabhängig wird es auch in Zukunft einen Bedarf für gedruckte Inhalte z.B. in Form von Büchern geben. Diese Druckaktionen müssen auch irgendwie finanziert werden. Dies kann sich preislich aber ehrheblich unterscheiden. Als Finanzierumgsmittel könnte man Spenden aber auch einen Kaufpreis vereinbaren. Ziel sollte es aber v.a. sein anarchistische Inhalte zu einem erschwinglichen Preis anzubieten.
Tote AnarchistInnen
Bis zu 70 Jahre nach dem Tod eines Autors schützt das gängige Urheberrecht seine Werke. D.h. die Werke dieser Autoren sind frei. Hier bedarf es keiner weiteren Zustimmung.
Aktuelle anarchistische Werke
Neue Schriften unterliegen quasi per Voreinstellung dem restriktiven, bürgerlichen Rechtsschutz. Die einzige Möglichkeit dieses zu umgehen ist die Verwendung Freier Lizenzen wie z.B. der GNU FDL in der Anarchopedia. Was bewirkt diese? Sie bewirkt das Texte nach Willensbekundung des Autors unter bestimmten Bedingungen kopiert und weiterbearbeitet werden dürfen ohne das es seiner expliziten Einwilligung bedarf. Dies vereinfacht den Umgang mit diesen Werken ungemein und schafft Freiräume für das Schaffen neuer Werke oder in neuen Textsammlungen. Kein Verlag und kein Autor kann diese Recht im Nachhinein entziehen und die Gerichte sind außen vor!
Aber was wird aus den Autoren
Wir gönnen jeder Autorin ein schönes Leben. Und es ist auch nichts dagegen einzuwenden wenn Autoren um Spenden bitten oder für selbst erstellte Kopien eien Schutzgebühr verlangen. Sofern jemand bereit ist den Preis zu zahlen oder eine Spende zu entrichten wird es der Autorin dadurch vielleicht ermöglicht ihre Arbeit fortzusetzen. Grundsätzlich ist zu dem Thema aber zu sagen das AnarchistInnen nicht dazu da sind durch den Konsum von Literatur dafür zu sorgen das es Einigen besser geht.
Und die Verlage?
Für die gilt ähnliches. Es sei jedem Verlag gegönnt seine Freude am Verlegen zu haben und auch seinen Lebensunterhalt zum Teil oder ganz daraus zu gestalten. Wir können aber nicht wollen, das dies durch das Ausnutzen des gegenwärtigen Rechtssystems bei Strafandrohung passiert und zu Lasten anderer. Wir wollen v.a. nicht das AnarchistInnen dadurch finanziell belastet werden, nur weil sie sich für die Inhalte interessieren!