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Talk:Urheberrecht
Freie Lizenzen = anarchistisch
Inwiefern sind freie Lizenzen anarchistisch? Bzw. inwieweit stellen sie eine Alternative dar für klassische Veröffentlichungsformen. Fälle wie die LibertadVerlag-Debatte zeigen, da es auch in anarchistischen Kreisen Konflikte um das Urheberrecht geben kann. D.h. hier ist der Staat involviert. Die Frage ist, ob es nicht gescheiter ist, wenn wir das Urheberrecht möglichst ausklammern, in dem wir für anarchistische Texte und Inhalte freie Lizenzen definieren, die es anderen erlauben die Inhalte in einem möglichst freien Sinne zu nutzen. Umgekehrt könnte man sich auch fragen ob es für anarchistische Autoren überhaupt vertretbar ist statt Inhalte freizugeben, sich unter ein restriktives Urheberrecht im Schutze des Staates zu stellen? Ich behandele hier nicht die Frage inwieweit eine Vergütung für die Autoren sinnvoll wäre. Ich denke z.B. das eine freiwillige Gabe an die Autoren möglich sein soll, damit diese auch für ihre Mühen entlohnt werden. Fragwürdig finde ich aber eben sich als Anarchist auf staatliche Strukturen und Machtinstrumente zu stützen, insbesondere bei so etwas wie Texten. --Vinci 16:44, 23. Mai 2006 (UTC)
- Gegenfrage können Lizenzen überhaupt anarchistisch sein? Ich sage nein. Jede Lizenz bedeutet zugleich immatrielle Sachen der Wertlogik des Kapitalismus zu unterwerfen. Wer das Wort Lizenz benutzt, egal in welcher Form, akzeptiert die Vorgaben des System und unterschreibt damit seine eigene Kapitulation. --X 17:39, 23. Mai 2006 (UTC)
- Finde ich zu radikal. ;-) Das Problem ist doch folgendes:
- Wenn ich einen Text schreibe OHNE (freie) Lizenz unterliegt dieser automatisch dem restriktivsten Urheberrecht. Ich muss dazu keine Meinung äussern. Jeder der meinen Text verwendet begibt sich damit in potentielle Gefahr von mir verklagt zu werden
- Wenn ich diesen Text per Lizenz freigebe, so kann ich als Willensbekundung deutlich machen, das ich auf viele meiner Rechte verzichte. Das bedeutet für andere, das sie unter Berücksichtigung der Lizenz gewisse Freiheiten haben, die sie ansonsten nicht haben.
- Zum anderen: Wir alle leben in diesem System und akzeptieren dessen Vorgaben auf die eine oder andere Weise. Für mich ist eher die Frage welcher Weg zu mehr Freiheit führt. Im Zweifelsfalle nutze ich lieber die Option "mehr Freiheit" (freie Lizenz) als "keine Freiheit" (klassisches Urheberrecht).
- Ich würde sogar in Erwägung ziehen den Kauf von Werken unter Anarchisten zu boykottieren, die nicht frei koperbar sind. Natürlich soll jeder seine Rechte wahrnehmen wie er will - was ich aber gerne möchte ist gerade unter Anarchisten eine Bewegung der Förderung der Freiheiten im Umgang mit Texten aus Anlaß der LibertadVerlag-Debatte. Um noch mal auf Deine Gegenfrage einzugehen: Eine Welt in der ich jeden Text kopieren kann wie ich will finde ich anarchistischer und freier als eine Welt in der ich bei jedem Kopiervorgang befürchten muss verklagt zu werden. -- Vinci 17:53, 23. Mai 2006 (UTC)
- Finde ich zu radikal. ;-) Das Problem ist doch folgendes:
Eintrag von js:
Da haben wir ihn wieder... den speziellen Fall. Es gibt Leute, die einfach eine andere Auffassung von Wissen haben, die in ihren elitären Denkstrukturen verhaftet sind und mit der Bedeutung des Begriffes des freien Wissen nichts anfangen können. Deshalb bin ich gegen die kritiklose übernehme dieser Rechtsgrundlage. Im Übrigen sehe ich keinen Grund, warum EU-Recht für uns gelten sollte. Es ist mir neu, daß Serbien zur EU gehört. --X 12:58, 1. Jun 2006 (UTC)
- Ich denke man sollte das ganze etwas spielerischer betrachten. Die Machtverhältnissen sind wie sie sind, aber man kann daran rütteln.Im übrigend fand ich den Hinweis auf Neuübersetzungen (den meintest Du doch) durchaus hilfreich. In Serbien gelten sicher andere Gesetze, aber ich vermute auch da gibt es ein Urheberrecht. Ich bin dafür mit dem Wissen, was man über das Urheberrecht hat daran zu arbeiten es zu umgehen. Das kann durchaus bedeuten es gezielt zu mißachten, wenn man sich davon etwas verspricht - kann aber auch sein, dass das ganze dann nach hinten losgeht. Deswegen nie die Ziele aus den Augen verlieren. --Vinci 14:48, 1. Jun 2006 (UTC)