Still working to recover. Please don't edit quite yet.

Nation

Aus <a href="http://deu.anarchopedia.org/Nation">Anarchopedia</a>, dem offenen Wissensportal für und von AnarchistInnen
Revision as of 18:05, 9 November 2009 by 217.227.11.72 (Talk) (Änderung 53200 von 188.23.177.97 (Diskussion) wurde rückgängig gemacht.)

Jump to: navigation, search

Defintion von Nation(en)

Der ursprüngliche Gedanke der Nation in der französischen Revolution ist der des Zusammenschlusses der Gesamtbevölkerung gegen die feudalistischen Herrscher. Hier ist die Nation also unten.

In Folge sickerte der Begriff der Nation nach Deutschland, wo er auf Grund des traditionellen Romantizismus und der deutschen Innerlichkeit weg vom Gedanken der revolutionären Gesamtgesellschaft (jenseits aller Volkszugehörigkeit und Klassen) hin zu einer Völkischen Blut (und Boden) Ideologie pervertierte.

Nach einer deutschen Schuldefinition konstruiert sich eine Nation so wesentlich durch die Abgrenzung nach außen. Der Gedanke dahinter ist ursprünglich die Zusammengehörigkeit einer Kulturgruppe und die Isolation als Gruppe nach Außen, bei gelichzeitiger Festigung der Zusammenarbeit nach Innen. Dieser Grundgedanke erhält die Nationen, trennt den Menschen ohne dabei dem gedachten Nutzen, größerer Solidarität zwischen den Menschen IN einer Nation gerecht zu werden.

Nationalismus als Konterrevolutionäres Gedankengut

Nationalismus tritt schon immer auf als konterrevolutionäre Ideologie, welche das System erhält. Viele Nationalisten, geben selbst revolutionäre Interessen zu erkennen. Ihre Entschlossenheit und Frustration rührt von der oberflächlich betrachtet antikapitalistischen Haltung her - trotzdem zeigen sie eine komplett andere Richtung auf, welche in einem unaufhaltsamen Prozess zu der selben, oder schlimmeren Unterdrückung führt. Genauer: der Sozialismus (in einem Staat) und der Antikapitalismus (ohne Antirassismus, Antiantisemitismus und Antisexismus) sind antagonistische Ideologien zu Kommunismus und Anarchismus.

Gedanke: nationale Solidarität

Der Gedanke einer solidarischen Gemeinschaft ist im Nationalismus unter dem Begriff Volksgemeinschft bekannt. Die nationale Solidarität stützt sich auf dem Prinzip der Gemeinschaft(-lichkeit). Die Theorie wurde anfangs lediglich dazu benutzt um zwischen Individualismus und Kollektivismus zu vermitteln. Bereitete aber nach anfänglichem Zögern einer Idee den Weg die zwar alt und bewährt war doch in Vergessenheit geriet. Die Solidargemeinschaft oder eben auch Volksgemeinschft versteht sich als ein System von Werten und Normen, das vorsieht dass der Mensch im Mittelpunkt des Bürger- und Staatsinteresses steht. Im Gegensatz dazu: Der Individualismus: Man handelt steht’s im Eigeninteresse. Die Interessen der Gemeinschaft werden den eigenen untergeordnet. Der Kollektivismus: Der Staat handelt steht’s im Staatsinteresse. Die Interessen des Menschen werden denen der Staatsideologie untergeordnet. Solidarische Normensysteme hingegen verlangen Kameradschaftlichkeit und Teamgeist. Im Sinne von "Gemeinnutz geht vor Eigennutz" oder "Eigentum verpflichtet" wird klar dass das Gemeinwohl eine hohe Priorität einnimmt. Die Solidargemeinschaft als Wertesystem ist desweiteren durch hohe Loyalität, Verantwortung und Hilfsbereitschaft, aber auch durch Selbstverbesserung gekennzeichnet. Doch wozu sollte man sich einer solchen Gemeinschaft anschließen? Mir kann es doch auch gut gehen wenn es anderen nicht gut geht. Dies ist die Argumentation der Kritiker. Wobei hier unschwer zu verkennen ist das der Egoismus extrem ausgeprägt ist. Aber weg von der Antithese und zurück zu These: Nun, fühlt sich der Einzelne als Teil eines größeren sozialen Ganzen, dann orientiert er sein Handeln an diesem übergeordneten Zweck zum Wohle dieser Gemeinschaft. Dies hat schon Mahatma Gandhi gepredigt. Ein Wertesystem wie das, der Solidargemeinschaft, wird generell asiatischen Völkern zugeordnet, wobei dies die Gefahr der Verallgemeinerung mit sich bringt. Wie auch der Individualismus oder der Kollektivismus, ist auch die Solidargemeinschaft kein starres Konstrukt, das heißt nur weil in einer Gesellschaft beispielsweise überwiegend kollektivistische Werte vorliegen, bedeutet dies nicht, dass in ihr nicht auch individualistische Werte zu finden sind. Denn das Individuum wird nicht als Zahnrad in einer Maschine angesehen sondern als Motor der das ganze Konstrukt zum Laufen bringt ohne dem das ganze Vorhaben zum Scheitern verurteilt wäre.

Nationalismus macht Gefügig

Zudem ist der Nationalismusbegriff nicht nur ein "Solidaritäts"begriff welcher den Menschen eigentlich spaltet, sogar fatalerweise in Gruppen welche genug auseinandergerissen werden, das Krieg und Feindschaft zwischen ihnen entstehen können, sondern auch eine Idee welche Herrschaft stets unterstützt.

Nationalismus erfordert seine eigenen Interessen hinter die der Nation zu stellen. Ähnliches kann auch bei solidarischem Verhalten der Fall sein, weshalb es alleine nicht zwingend Herrschaft unterstützen muss. Da eine "Nation" jedoch keinen echten Wert hat, stets ein Konstrukt ist, welches es irgendwie schaffen muss den Menschen auseinander zu treiben, wird der Begriff der Nation immer auf Herrschaftseliten übertragen. Es gibt nun mal kein "Deutschland" das Interessen hätte, welche die eigenen überdecken könnte. Es gibt nicht einmal "Deutsche" es gibt einfach Menschen - keine Deutschen, kein Deutschland. Deshalb sind die Interessen einer "Nation" stets die Interessen einer Elite: Egal ob ein Faschistisches "Ein Volk, ein Reich, Ein ->Führer<-", ein Absolutistisches "Der Staat bin ->Ich<-", eine "Sozialistische Einheitspartei" oder der "Deutsche Bundestag"

Eine Nation braucht Führer - Menschen NICHT!

Deutscher Nationalismus

Nationalismus ist in Deutschland historisch stärker ausgeprägt als in anderen Ländern. Die deutsche Nation kam zustande, nachdem "Deutsche" zusammen Napoleon in der "Völkerschlacht bei Leipzig" besiegt hatten. Im gemeinsamen Kämpfen gegen Fremde fühlten "Deutsche" erstmals ein gemeinsames Nationalgefühl. "Deutschland" war vorher ein zersplitterter Staatenbund einzelner Fürstentümer, als Mitteleuropäisches Gebiet schon seit Anbeginn der Geschichte stets von unterschiedlichsten Menschen bewohnt und durchwandert. Somit gab es kein Nationalgefühl.

Die resultierende Tendenz zum Faschismus muss nicht näher erläutert werden. Diese ist natürlich wegen obiger Definition in jeder Nation gegeben, aber in Deutschland eben stärker als anderswo. Oft wird dieses Konstrukt durch ein angeblich gemeinsames Schicksal erweitert. Auch auf die Abstammung vom gleichen "Volk" wird gerne zurückgegriffen, um stärker (wiedereinmal durch die Abgrenzung gegen Fremdes) zusammenzuschweißen. Gerade Deutschland als Mitteleuropäischer Staat mit unterschiedlichsten Sprachen, Religionen und Lebensentwürfen ist hier einfach einer absurden Schwätzerei von Mächtigen erlegen, die damit ihre Macht erhalten, und den Ohnmächtigen, die sich durch Nationalismus höherwertig fühlen können.

Für eine Regierung ist ein starkes Nationalgefühl immer von Vorteil, weil mensch für "sein Land" natürlich mehr arbeitet, sich weniger beschwert, wirkliche Interessen natürlich auch mal hinter "Volksinteressen" zurückstellt, und so weiter. Diese machte sich auch die deutsche Regierung mit ihrer ekelhaften "Du bist Deutschland"-Kampagne zu Nutzen. Übrigens wusste auch Hitler schon, dass er mit einer gleichnamigen Kampagne seine Politik legitimieren konnte.

In diesem Sinne:

Es gibt keine Nation.

Nation ist ein Konstrukt.

Nation ist konstruiert.

Nation ist eine Konstruktion im Kopf.

Literatur

NO NATION, NO BORDER! Kategorie:Antagonistische Theorie