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68er-Bewegung

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Als 68er-Bewegung bezeichnet man eine Protestbewegung, die in unterschiedlich starker Ausprägung die meisten kapitalistisch Staaten in der Zeit von ca. 1965-1970 erfasste, und im Jahr 1968 ihren Höhepunkt erreichte. Meist ging sie von Studenten aus.

Einflüsse

Die meisten organisierten Teilnehmer der Proteste waren Staatssozialisten, es gab aber auch viele undogmatische und anarchistische Teilnehmer.

Idole waren Jean-Paul Sartre (Philosoph und Menschheitsgewissen, Begründer des Existenzialismus), Mao (Massenmörder und Diktator, damals Popstar), Ernesto Che Guevara (Staatssozialist, Guerilio, heute und damals Popstar) und Ho Chi Minh (Führer des Vietkong).

Prägend war außerdem die Subkultur der Hippies ("Blumenkinder"), die sich von Amerika ausbreitete.

Politischer Hintergrund

Nach dem wirtschaftlichen Aufschwung der Nachkriegszeit gab es erstmals eine Schwächung der Weltwirtschaft.

Die noch immer vorherschenden Moralvorstellungen der 50er passten nicht mehr zur Realität der Jugend.

  • Von 1965 bis 1973 fand der Vietnamkrieg zwisch den USA und dem Nord Vietnam statt.
  • Am 2. Juni 1967 wurde der friedliche Demonstrant Benno Ohnesorg von einem Polizisten erschossen.
  • Am 9. Oktober 1967 wurde Che Guevara von der CIA erschossen.
  • Am 4. April 1968 wurde der amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King, jr. erschossen. Viele machen den CIA dafür verantwortlich.
  • Am 11.April 1968 wurde der Vorsitzende des deutschen SDS, Rudi Dutschke von einem Rechtsextremisten niedergeschossen und schwer verletzt.
  • Am 21.September 1968 beendeten Truppen des Warschauer Paktes mit Gewalt staatssozialistische Reformexperimente in der Tschechoslowakei.

Formen des Wiederstandes

Der Verlauf des Protestes war in den einzelnen Staaten sehr Unterschiedlich. Es gab:

  • große Demonstrationen, Sit-Ins, Teach-Ins, Go-Ins, Sleep-Ins, gegen den Krieg, gegen die alten Moralvorstellungen, gegen die Mißstände in Universität und Gesellschaft, generell: Für den Sozialismus.
  • Straßenschlachten mit der Polizei
  • Versuche, neue Formen des Zusammenlebens zu finden (WGs, Kommunen, freie Liebe).
  • viele theorielastige Diskussionen und Lesezirkel
  • Kleidung und Frisuren die noch provokant waren
  • Konzerte und Festivals bei denen ein neuer Lebensstill gefeiert wurde.

Ende des Protestes und Spätfolgen

Ende der 60er-Jahre flaute die Protestwelle ab. Die Gründe hierfür sind vielfältig:

  • Viele Studenten beendeten ihr Studium und bekamen einflussreiche Posten in der kapitalistischen Gesellschaft
  • Die Staatssozialisten zerstritten sich, und zersplitterten in eine Unzahl von Parteien und Sekten.
  • Die Hippiekultur wurde kommerzalisiert.

Es kam zu Reformen an zahlreichen Universitäten. Die bürgerliche Moral änderte sich, hielt aber im großen und ganzen stand.

Viele enttäuschte 68er nahmen den bewaffneten Kampf auf (der in den nächsten Jahrzehnten scheiterte). Viele alt-68er beteiligten sich an der gründung der Grünen. Der Punk entstand als Antwort auf eine Subkultur, die längst zum Etablishment gehörte.

Die Proteste in den einzelnen Staaten

Frankreich - Mai 68

BRD - Studentenbewegung i.d. BRD (68)


Kategorie: 68er