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GNU/Linux

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Was ist GNU/Linux?

GNU/Linux ist ein freies Betriebssystem. Man nennt es auch GNU/Linux weil nur der Kernel (von Linus Torvalds) Linux heißt. Im Grunde genommen besteht das Betriebssystem aus zwei fundamentalen Bausteinen:

  1. GNU – das Betriebssystem
  2. Linux – der Kernel, die Ebene zwischen Hardware und Programmen bildet

Das Wesentliche bei GNU/Linux ist, dass die einzelnen Teile einer freien Lizenz, der GNU GPL unterliegen (siehe freie Software), d. h. dass der Quellcode mitgeliefert wird und GNU/Linux auch beliebige genutzt, kopiert und verändert werden kann!

Warum nicht Windows oder Mac?

Wer es ernst meint mit Herrschaftfreiheit sollte auch ein herrschaftsfreies Betriebssystem verwenden. Die immer stärkere Rolle, die der Computer einnimmt, erfordert es, dass man bei seinem Einsatz verstärkt darauf achtet, welche Strukturen man stärkt und in welchen Denkmustern man arbeitet. Zudem ist es im eigenen Interesse des Nutzers, da GNU/Linux keine Software ist, die den Benutzer ausspioniert oder zumindest die Grundlage dafür schafft.

Was ist schlecht an Windows?

Microsoft Windows ist ein abgeschlossenes Betriebssystem, das kaum Einblicke in seine Funktionsweise gibt. Bill Gates,. einer der Firmengründe war federführend für einen Wandel der Computerszene von einem freien Austausch an Programmen hin zu einem Abgeben der eigenen Unabhängigkeit an wenige professionelle Softwarehersteller. Etwas was, man einfach gelesen haben muss, ist dabei der Wikipedia – Open Letter to Hibbyists. Microsoft hat im PC-Bereich ein Quasi-Monopol und ist für ihr äußerst aggressives Marketing bekannt. Windows ist aufgrund seiner Konzeption der geheimen Programmierung und der Kriminalisierung der Weitergabe von Windows an Dritte grundsätzlich abzulehnen.

Neben dieser grundsätzliche Kritik ist außerdem festzuhalten, dass Windows auch aufgrund einiger Eigenheiten nicht nur sehr erfolgreich war, sondern auch viele Schadprogramme angezogen hat, v. a. seit dem Wachsen des Internets. Dies erhöht das Risiko Opfer von Attacken aus dem Internet zu werden, sei es nun von einfachen Hackern, Nazis oder auch Geheimdiensten. Wer Windows im Internet benutzt setzt sich und den vorhandenen Daten einem erhöhten Risiko aus.

Schwerwiegend bei Windows ist auch der Mangel an freien Programmen, die nicht durch sogenannte Nervrequester (meist Shareware), Adware (freie Benutzung durch Werbung) oder Spyware (während der Nutzung werden Informationen über Dich an den Hersteller übermittelt) geprägt sind. Zudem ist es sehr schwierig Treiber und Software im Internet zu finden ohne sich dabei andere Schadprogramme einzufangen.

Die weitverbreitete Praxis sowohl raubkopiertes Windows als auch Anwendungsprogramme zu nutzen bedeutet auch ein erhöhtes Risiko, da diese Kopien auch oft aus zweifelhafter Quelle stammen, bzw. die Programme zum „Cracken“ ebenfalls keinen Einblick in ihre Programmierung geben. Man weiß also nie worauf man sich einlässt. Die einzige Möglichkeit Anwendungsprogramme relativ sicher einzusetzen ist der legale Erwerb, der aber dann relativ zu GNU/Linux zu erheblichen Mehrkosten führt.

Microsoft gibt auf seine Software einen Support von fünf Jahren. Das heißt, dass man mindestens alle fünf Jahre seine Software und auch meist die Hardware komplett erneuern muss.

Was ist schlecht an Mac?

Der Apple Macintosh (kurz: Mac) hat zu unrecht einen guten Ruf. Zum einen sollte man wissen, dass der Mac immer das Designvorbild von Bill Gates war – zum anderen ist hier die Entmündigung des Users noch weiter fortgeschritten, auch Techniken wie Digital Restrictions Management (DRM) sind hier weitaus verbreiteter. Der Mac hat vor allem bei Designern und Menschen die meinen „hip“ sein zu müssen den Ruf „cool“ und „besser“ zu sein als Windows. Das „besser“ beschränkt sich allerdings eher darauf, dass aufgrund seiner geringeren Verbreitung er seltener Ziel von Attacken und Virenprogrammierern ist. Zudem basiert er seit MacOS X auf einem Open Source BSD-Unix -Kern, was ihn um einiges stabiler macht.

Dennoch ist auch der Mac als Computerwerkzeug grundsätzlich abzulehnen, insbesondere weil Apple als Vorreiter bei der Implementierung von DRM und der Bevormundung seiner User gelten kann. Macs sind traditionell außerdem teurer als vergleichbare „Windows-PCs“ – insbesondere werden aber auch User beim Einkauf spezieller Mac-Hardware in Mac-Läden abgekocht. Das ist uns egal, wenn irgendwelche überreichen Werbeagenturen bereit sind überteure Preise zu bezahlen – für den einfachen User ist dies aber nicht akzeptabel. Im Mac-Bereich ist es besonders verbreitet für alles und jedes Geld zu bezahlen (wo man unter Windows ggf. auch mal selber bastelt … oder der Nachbar mal hilft). So müsste man bei der Nutzung eines Macs die Kreditkarte immer neben dem Computer liegen haben, um eine einigermaßen reibungslose Nutzung zu erreichen. Dies sollte aber für Anarchisten nicht der bevorzugte Weg sein.

Apple war mit iTunes und dem iPod Vorreiter für eine Revolution des Vertriebsweges der Musikindustrie, wobei dabei wie oben schon angedeutet DRM eine wichtige Rolle einnimmt. Auch hier spielt Apple den „Coolness-Faktor“ aus. So ein iPod ist zwar nicht wirklich einfach zu bedienen, sieht aber einfach aus – und das wird gekauft, auch wenn hier der totalen Kontrolle von Inhalten Tür und Tor geöffnet werden.

Das neueste Gimmick von Apple nennt sich iPhone und hat so viel Schadstoffe wie kein anderes Handy (heise meldung). Dies deutet darauf hin, dass Apple seine umweltverachtende Produktionspolitik fortsetzen wird (s. a. Greenpeace-Grafik zur Bewertung von Herstellern: Apple auf dem letzten Platz). Apple arbeitet daran neue Käuferschichten anzusprechen – der Computer nicht einfach nur Werkzeug, sondern Livestyle-Produkt und auf die Umwelt scheißen.

Außerdem steht Apple im Verdacht, mit Geheimdiensten wie der NSA und der CIA zu kooperieren und absichtlich „Sollbruchstellen“ einzubauen. Jüngst wurde ein Vortrag über eine solche Sollburchstelle in [1] unterdrückt.

Kann ich denn mit GNU/Linux alles machen, was ich bisher auch gemacht habe?

Jein, GNU/Linux ist weder Windows noch Mac. Du kannst Briefe und E-Mails schreiben, Musik hören, Filme gucken, CDs und DVDs brennen, Spielen … Insofern beherrscht GNU/Linux alle Funktionen, die man sich wünscht. Mehr noch: es beherrscht in Hinsicht auf das Kopieren und Abspielen von Datenträgern noch mehr Funktionen; in den USA sind diese Funktionen sogar illegal. Viele Programme, die nur auf Windows laufen kann man über WINE auf GNU/Linux Laufen lassen. Schlauer ist es allerdings, einen Schnitt zu machen, und sich auf freie Programme zu konzentrieren. So gibt es anstatt Photoshop The GIMP und statt MS-Office OpenOffice.org.

Ein vollkommen freies Betriebssystem beschert Dir mehr Freiheit und es erlaubt Dir auch mit anderen Computernutzerinnen freier zu interagieren. GNU/Linux wird täglich besser und eigentlich kann man damit alles irgendwie machen, wenn man nur will. Sicher bietet manche Raubkopie unter Windows hier und da mehr Features, aber oftmals braucht man die gar nicht, bzw. lebt es sich ohne Raubkopien viel leichter und freier. Oft ist es so, dass man unter GNU/Linux besser wissen muss, wie Dinge funktionieren, d. h. fachlich kompetent sein muss – dann ist damit auch alles machbar. Dieses Wissen muss man sich dann eben erarbeiten anstatt alles vorgefertigt zu bekommen.

Was die Verwaltung von Software angeht, so hat GNU/Linux den großen Vorteil, dass es meist hunderte oder tausende von Paketen mitliefert, die einfach zu installieren sind. Im Gegensatz zu Windows ist es bei GNU/Linux eher unüblich im Internet auf die Suche gehen zu müssen um dann ggf. aus unsicherer Quelle irgendeine proprietäre Software zu installieren, die dann ggf. Dein System ausspioniert. Normalerweise kannst du in den Paketquellen deiner GNU/Linux-Distribution nach dem richtigen Paket suchen, und es mit wenigen Mausklicks herunterladen und installieren. Dies hat den Vorteil, dass du weniger Angst vor Viren haben brauchst und dass die Software für dein System kompiliert wurde, so dass das Auftreten von Fehlern sehr unwahrscheinlich ist.

Eine GNU/Linux-Distribution auswählen

Auch hier gibt es freiere und unfreiere Optionen. Manche Distributionen werden von Unternehmen betreut wie von Novell (openSUSE) und Red Hat (Red Hat Enterprise Linux, Fedora Core), Canonical Ltd. (Ubuntu, Kubuntu), andere entstammen einem freien Zusammenschluss (Debian GNU/Linux) oder Stiftungen wie der Gentoo Foundation (Gentoo Linux). Letztere (Debian und Gentoo) entsprechen wohl am ehesten dem anarchistischen Ideal. Wobei sowohl OpenSuse als auch Fedora und Ubuntu sehr wohl communitybasierte Distributionen sind. Dabei entsteht aber auch oft der Eindruck, dass da oftmals die Community missbraucht wird um Kosten zu senken ohne, dass eine echte Teilhabe gegeben wäre. Nicht vergessen möchte ich hier noch den Klassiker Slackware, eine der erste Distributionen überhaupt. Diese lebt in erster Linie durch das Engagement ihres Begründers Volkerding. In Frankreich sehr beliebt ist Mandriva Linux.

Letztendlich sind selbst relativ kommerzielle Distributionen um ein vielfaches freier als es Windows oder MacOS X jemals sein werden. Es muss jeder selber definieren, wo er da seine Prioritäten setzt.

Bei Neulingen rate ich eher von Gentoo Linux ab, da es doch einen hohen administrativen Aufwand und ein hohes technisches Verständnis erfordert. Allerdings ist eine Installation dank der guten Dokumentation auch für nicht sehr erfahrene User möglich und hat den Vorteil eines speziell auf sein System zugeschnittenem Betriebssystems. Sehr beliebt in DE ist Ubuntu, aber da ist auch viel Hype dabei. Letztendlich ist es immer von Vorteil wenn man ein GNU/Linux installiert, bei denen einem Freunde helfen können. Denn was nützt es, wenn man das beste GNU/Linux hat und an einem einfachen Problem scheitert?

Wer auf der Suche nach einem stabilen Betriebssystem ist, sollte überlegen, ob BSD an Stelle von GNU/Linux auf Grund der saubereren Programmierung das richtige OS ist. (Viele Funktionen stimmen überein, da beide Systeme GNU-Software verwenden.)

Hinweis: Novell und Microsoft haben eine Zusammenarbeit vereinbart, bei Neuinstallationen wird deshalb dringend davon abgeraten, die SuSE-Distribution zu verwenden.


Moderne Rechner mit DVD (>600 MhZ)

  • Anarchistische Distribution: BLAG Linux von der Brixton Linux User Group, die auch bei irc.indymedia.org einen Channel hat: #blag

Ältere Rechner

  • DamnSmallLinux
  • Puppy Linux – eine kleine GNU/Linux-Distribution, die unter anderem direkt von CD gestartet werden kann, und einen Chihuahua namens Puppy (dt.: Welpe) im Logo trägt.

siehe auch

Freie Software Bewegung

Weblinks

Kategorie:Open Source

Einzelbelege

  1. Im Verschlüssellungssystem FileVault steckt eine Hintertür