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Revision as of 09:54, 18 June 2012
Was ist Philosophie ?
Es ist schwierig, wenn nicht unmöglich, eine Definition für Philosophie zu finden, der alle Philosophen zustimmen.
Die Philosophie gibt es so wenig wie die Religion. Die Philosophen haben in den vergangenen tausenden von Jahren die unterschiedlichsten und widersprechensten Behauptungen aufgestellt, zu denen sie oft auf unterschiedlichsten Wegen gelangten, und sie haben sich untereinander häufig gegenseitig zu schlechtgemacht.
Am ehesten wird folgende Definition die meiste Zustimmung finden:
Philosophie ist der Versuch des Menschen mit dem Mittel des Denkens sein Dasein, die von ihm wahrgenommene äußere Welt und sein eigenes Inneres zu erklären.
Dieser Definition werden aber vielleicht die Menschen nicht zustimmen, die nicht erklären wollen, weil sie dies für unmöglich halten und jene, die nicht mit Denken, sondern auf anderen Wegen, z. B. durch Intuition oder Meditation, die "Wahrheit" zu finden glauben.
Teilbereiche
thumb|Systematik der Philosophie Welche Teilbereiche der Philosophie es gibt, wird in der Literatur unterschiedlich bewertet.
- Die Ontologie beschäftigt sich mit der Gesamtheit des Seins, mit den grundsätzlichsten Existenz- und Entwicklungsbedingungen.
- Die Metaphysik beschäftigt sich ebenfalls mit der Gesamtheit des Seins, aber besonders mit dem sinnlich nicht mehr Erfahrbaren. Es ist der Bereich der Spekulationen.
- Die Erkenntnistheorie ist die Lehre vom Erkennen, von den Möglichkeiten, Quellen und Grenzen menschlichen Erkenntnisvermögens. (Daraus abgeleitet und zum Teil mit ihr identisch ist die Wissenschaftstheorie.)
- Die Logik ist die Lehre vom der Zugangsart.
- Die Ethik ist die Lehre vom richtigen Handeln.
- Die Ästhetik ist die Lehre vom Schönen.
- Der Feminismus behandelt Emanzipation.
- Die Phänomenologie ist die Lehre bzw. Untersuchung der Erscheinungen, des Phänomens als Gegebenes.
Zusätzlich werden oft als Teilgebiete bezeichnet:
- Die Anthropologie.
- Die Sprachphilosophie
- Die Dialektik wird oft als ein Teilgebiet der Philosophie betrachtet, das die Logik und die Ontologie und mitunter auch die Metaphysik umfaßt.
Gelegentlich werden noch als Teilgebiete genannt: Kosmologie, philosophische Psychologie und philosophische Theologie.
Es wird auch unterschieden zwischen praktischer und theoretischer Philosophie. Die theoretische Philosophie umfaßt u. a.: Metaphysik, Ontologie, Logik, Dialektik, Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Hier wird (bzw. wird versucht) grundsätzliche Aussagen über das Sein zu machen. Es werden die Möglichkeiten und Grenzen des menschlichen Erkenntnisvermögens und die allgemeinen Strukturen des menschlichen Bewußtseins untersucht. Die praktische Philosophie umfaßt u. a.: Ethik, Sozialphilosophie und Anthropologie. Hier geht es um die Bereiche der Philosophie, die eine unmittelbare Wirkung auf das praktische Leben haben.
Methoden
Die Methoden der Philosophie umfassen verschiedene geistige Bemühungen. „Geistige Bemühungen“ kann dabei das Nachspüren von Denkrichtungen, Denktraditionen und Denkschulen meinen. Um das Denken geht es beim Philosophieren immer. Denken kann Nach-Denken sein, Analysieren oder Systematisieren. Intuitive Erkenntnisse, Glaubenswahrheiten und rationale Argumente werden auf der Grundlage der Lebenswirklichkeit des philosophierenden Menschen mithilfe der Mittel des vernünftigen, rationalen und kritischen Denkens überprüft.
Zudem vermag die philosophische Geisteshaltung in einem methodischen Zweifel radikal alles in Frage zu stellen – sogar die Philosophie selbst. Dabei beginnt die Philosophie mit jedem Philosophierenden gleichsam wieder bei Null. Es gehört zur Haltung eines Philosophierenden, auch scheinbar grundlegende oder alltägliche Gewissheiten in Frage stellen zu können. Menschen, denen sich die Lebenswirklichkeit nicht auch als Frage oder Problem aufdrängt, erscheint solch fundamentaler Zweifel nicht selten befremdlich. Über lange Zeiträume gesehen stellt die Philosophie in zentralen Bereichen immer wieder dieselben Grundfragen, deren Antwortmöglichkeiten sich prinzipiell ähneln (Philosophia perennis). Aufgrund der historischen und sozialen Veränderungen der Lebensumstände und Weltanschauungen werden jeweils neue Formulierungen für die Antworten auf die Grundfragen des Menschen notwendig. Anders als in den einzelnen Wissenschaften häufen weder die Philosophie noch die einzelnen Philosophierenden Wissen an oder verfügen über definitive und allgemein anerkannte Ergebnisse („Skandal der Philosophie“). Sie sammeln historische Antworten, reflektieren diese und können dadurch zeitgebundene Blickwinkelverengungen, wie sie in manchen Spezialwissenschaften anzutreffen sind, vermeiden. Insofern kann der philosophische Diskurs als ein in sich nicht abschließbarer Prozess betrachtet werden – als ein kontroverses Gespräch über die Jahrhunderte hinweg.
Grundsätzlich lassen sich zwei Ansätze bzw. Bereiche des „professionellen“ Philosophierens unterscheiden: die historische und die systematische Vorgehensweise:
- Historisch arbeiten Philosophen dann, wenn sie versuchen, die Positionen und Thesen von Denkern wie Platon, Thomas von Aquin oder Immanuel Kant zu rekonstruieren, zu verstehen und zu interpretieren. Auch die Herausarbeitung bestimmter philosophischer Strömungen oder Auseinandersetzungen in der Geschichte gehört hierzu, ebenso das Verfolgen der Geschichte von Begriffen und Ideen.
- Systematisch gehen Philosophen vor, wenn sie versuchen, zu einem bestimmten Problemfeld Standpunkte zu vertreten, Fragen innerhalb der verschiedenen philosophischen Disziplinen zu beantworten oder die offenen bzw. unausgesprochenen Voraussetzungen einer bestimmten Frage oder Behauptung zu verstehen; oder wenn sie sich darum bemühen, die in bestimmten Fragen, Thesen oder Positionen verwendeten Begriffe zu klären. Lautet die Frage etwa: „Hat der Mensch einen freien Willen?“, so müssen für eine Antwort zunächst die Begriffe „Willen“, „Freiheit“ und „Mensch“ – vielleicht sogar die Bedeutung von „haben“ – einer genauen Bedeutungsanalyse unterzogen werden.
Die historischen und die systematischen Herangehensweisen bzw. Bereiche sind dabei prinzipiell durch das jeweilige Ziel der philosophischen Untersuchungen voneinander abgrenzbar. Viele Philosophen arbeiten allerdings mit beiden Ansätzen. Diese ergänzen einander insofern, als die Schriften herausragender philosophischer Autoren auch für das systematische Philosophieren hilfreiche Überlegungen enthalten. Außerdem können in vielen Fällen die heutigen Fragen nur dann präzise gestellt und beantwortet werden, wenn der historische Hintergrund für ihr Aufkommen und die seitdem für die Behandlung des Problems entwickelten Begrifflichkeiten und Lösungsvorschläge verstanden werden.