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*[http://anarchistfederation.blogsport.de Seite der Anarchist Federation]
 
*[http://www.avanti-projekt.de Seite von Avanti]
 
*[http://www.avanti-projekt.de Seite von Avanti]
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*[http://cafeeidechse.blogsport.de Seite des Samstags-Cafe im Brazil]
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*[http://www.lbgr.de Seite des Lübecker Bündnis gegen Rassismus]
  
 
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Die alternative ist ein selbstverwaltetes Zentrum in Lübeck, das seit 1978 besteht. Aufgrund ihrer Lage auf der Wallhalbinsel wird sie oft nur kurz Walli genannt. Sie ist als "alternative Tagungsstätte e.V." ein eingetragener Verein.

Auf dem Gelände befinden sich ein Bauwagenplatz, ein Café ("Café Brazil"), eine Kneipe, in der regelmäßig Konzerte stattfinden ("VeB"), ein größerer Konzertsaal ("treibsand"), ein Infoladen, Räume für politische Arbeit, sowie Proberäume für Bands, in denen auch die Lübecker Punkbands "Urinal" und "Riot Black Pussycats" ihre Bandproben abhielten.

Die Walli sieht sich des Weiteren als "Insel frei von Sexismus und Rassismus".


Geschichte

Die alternative entstand 1984 in der Lübecker Innenstadt (Hüxstraße), als das Gebäude vom Verein "Frauen helfen Frauen e.V.", für den die Räumlichkeiten für ein geplantes Frauenhaus unpassend waren, verschiedenen alternativen Initiativen übergeben wurde. Hier gab es einen Buchladen, ein Hinterhofkino, die Teestube. Auch die Punks prägten das Bild dieser Anfangszeit (1978-84).

Nach der Kündigung des Mietvertrags musste die alternative 1984 auf die Wallhalbinsel (damals ein noch weitgehend unerschlossenes Areal) umziehen. Dem voraus ging die erste große Kampagne für den Erhalt am damaligen Standort Hüxstraße 1983/84, bei der es u.a. Demos, Podiumsdiskussionen, Sammlung von Unterschriften und ein Ständchen vor dem Haus des Bürgermeisters gab, das Punks diesem am Heiligabend 1983 erbrachten. Nach der Besetzung des Hauses am 01.04.1983 wurde schließlich mit der Wallhalbinsel - dem alten Fuhrpark der Müllabfuhr - doch eine Lösung gefunden. Die alternative zog um und eröffnete nach harten Umbauarbeiten die neuen Räumlichkeiten am 1. Mai 1984.

In den Jahren 1985-89 gab es erneute Auseinandersetzungen um einen neuen Mietvertrag und den Verbleib auf der Wallhalbinsel. Eine zentrale Rolle spielte dabei die Stadtplanung, die Pläne für die Umstrukturierung und Nutzung des Areals Wallhalbinsel entwickelte. Die städtische Grundstücksgesellschaft Trave (die Vermieterin) drohte aufgrund der Nutzung von Holzschuppen und Pförtnerwache 1985 mit Rausschmiss. Doch SPD und Grüne bewilligten der Walli im Sommer 1986 30.000 DM für Renovierungsarbeiten. 1986 gab es dann die erste Platzbesetzung: das Grundstück zwischen Walli-Gebäuden und Feuerwehr wurde mit Bauwagen besiedelt - als Reaktion auf die Ablehnung einer Mietvertragsverlängerung in der Bürgerschaft im September 1986. Dieser erfolgreichen Besetzung folgten weitere Auseinandersetzungen, bis die Walli Anfang des Jahres 1989 dann einen 10jährigen Mietvertrag erhielt.

1989 gab es eine weitere Platzbesetzung (zwischen dem heutigen Mövenpick-Hotel und der Walli), die aber abgebrochen wurde. Ein Transparent nach dem RAF-Attentat auf Herrhausen mit dem Titel "Deutsche Bank, Deutsches Geld morden mit in aller Welt", das vom Dach der alternative gehängt wurde, sorgte für Aufregung, einen Polizeieinsatz und eine im Endeffekt rückgängig gemachte fristlose Kündigung.

Die 1990er Jahre waren dann zunächst von internen Auseinandersetzungen geprägt. So verließen die Gruppen Avanti (vormals: AKAW, Arbeitskreis Antiimperialistischer Widerstand) und das Lübecker Bündnis gegen Rassismus nach einer Auseinandersetzung um die mögliche Bezahlung von Redakteuren der Antifaschistischen Zeitung (dem "AZ-Streit"), die von autonomer Seite aus heftig kritisiert wurde (im sogenannten "Schweinepapier"), das Gelände 1990. Eine Auseinandersetzung um die Vorführung eines Porno-Films im treibsand führte 1993 zum Weggang der verbliebenen autonomen Gruppen (Infoladen Assata, Frauengruppe, Autonome Antifa).

Die 1990er Jahre waren aber auch geprägt vom Antifaschismus, der angesichts des Nazi-Terrors, der sich u.a. in den Brandanschlägen und Pogromversuchen von Mölln, Rostock und Solingen zeigte, zum zentralen Politikfeld der Linken wurde. Das Lübecker Bündnis gegen Rassismus (LBGR), das 1994 auf die Walli zurückkehrte, leistete hier wichtige Arbeit, da mit den Anschlägen auf die Synagoge 1994 und 1995, dem Brandanschlag in der Hafenstraße 1996 und dem Anschlag auf die Vicelin-Kirche 1997 auch Lübeck vom Nazi-Terror betroffen war. Vor allem in der Auseinandersetzung um den Hafenstraßenbrand, bei dem die Justizbehörden einen Bewohner des Hauses (Safwan Eid) verdächtigten und die von Brandspuren gekennzeichneten Nazis aus Grevesmühlen laufen ließen, rückte das LBGR in das Licht der Öffentlichkeit und führte u.a. zu einer Razzia, nachdem ein Plakat mit dem Konterfei des Staatsanwalts erschienen war.

Im Jahr 1995 gab es zwei weitere aufsehenerregende Razzien auf dem Gelände. Zum einen verschaffte sich die Polizei im Mai Zutritt zum Dach der Walli, nachdem dort eine angeblich onanierende Jesusfigur installiert worden war. Den anschließenden Prozess gegen den Künstler wegen Verunglimpfung des religiösen Bekenntnisses verlor dieser schließlich drei Jahre später. Die zweite bundesweit koordinierte Polizeiaktionen fand im Juni 1995 statt, als es eine Razzia aufgrund der Herausgabe der autonomen Zeitschrift "radikal" auf dem Gelände gab. Ein Bewohner des Wagenplatzes wurde mit diesem Vorwurf für ein halbes Jahr in U-Haft gesteckt.

Nachdem der Mietvertrag noch 1999 von SPD und Grünen um weitere 5 Jahre verlängert worden war, kam es 2003 zur erneuten Bedrohung, als die CDU bei der Kommunalwahl die absolute Mehrheit errungen hatte. In einer ersten Phase des Konflikts gelang es der Walli in einer Kampagne unter dem Motto "Walli bleibt wo sie ist" - nach mehreren Demonstrationen, Straßenaktionen und einer intensiv in der Öffentlichkeit geführten politischen Auseinandersetzung - einen Kompromiss von 16 Monaten Vertragsverlängerung und der Zahlung von Betriebskosten bei Existenzgarantie und Bauwagenakzeptanz seitens der Stadt zu erreichen (Februar 2004). Die Suche nach einem geeigneten Ersatzstandort in den folgenden Monaten war vergebens. Im Mai 2005 verkündete der zuständige Senator Halbedel (CDU) eine Verlängerung des Mietvertrags, dem seine Partei jedoch nicht zustimmte. Was folgte, war das erneute Aufflammen des Konflikts auf der Straße in Form von Demos und Aktionen - geprägt vor allem von der "neuen Generation" Jugendlicher, die mit der öffentlichen Präsenz der Walli das Gelände für sich entdeckt hatten. Nach einer mit dem Autonomen Frauenhaus gemeinsam durchgeführten Ankett-Aktion vor dem Rathaus (3 Täge und Nächte lang) entschied sich die CDU doch für ein Einlenken und unterschrieb einen 5jährigen Mietvertrag, der allerdings nach 2009 nur jeweils um 1 Jahr verlängert werden wird.


Weblinks

Kategorie:Freiräume Kategorie:Wagenplätze Kategorie:Lübeck