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Difference between revisions of "Urheberrecht"

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Das '''Urheberrecht''' basiert wie alle Gesetze auf einer gewaltgesetzten Ordnung. Es resultiert aus dem bürgerlichen Eigentumsverständnis, das als Resultat eines kapitalistischen Warenfetisches (Marx) gesehen werden muss. Die Berufung auf dieses Recht demonstriert damit folglich, daß Systemanbiederung gegenüber der Sprengung präferiert wird. Eines der frühen richtungsweisenden anarchistischen Werke trug den Titel "Eigentum ist Diebstahl" (Proudhon). Es verwundert also umso mehr, daß gerade aus sogenannten libertären Kreisen jetzt ein Rückschritt in das Denken von vor 1800 unternommen wird. Die Affäre Schmück includiert nicht nur die jetzt in den Vordergrund gestellten gegenseitigen Angriffe, bei der sich Systemaffirmation und Systemtranszendenz unversönlich gegenüber stehen, sie ist auch kein primärer Angriff gegen eine singulare Fehlleistung eines sich um die Sache verdient gemachten Autoren, sondern sie verdeutlicht die Grenzen im Denken. Es muß also darum gehen diese Grenzen zu sprengen und dies wird nicht durch die kritiklose Ãœbernahme der existirenden Unrechtssprechung erreicht.  
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Das '''Urheberrecht''' basiert wie alle Gesetze auf einer gewaltgesetzten Ordnung. Es resultiert aus dem bürgerlichen Eigentumsverständnis, das als Resultat eines kapitalistischen Warenfetisches (Marx) gesehen werden muss. Die Berufung auf dieses Recht demonstriert damit folglich, daß Systemanbiederung gegenüber der Sprengung präferiert wird. Eines der frühen richtungsweisenden anarchistischen Werke trug den Titel "Eigentum ist Diebstahl" (Proudhon). Es verwundert also umso mehr, daß gerade aus sogenannten libertären Kreisen jetzt ein Rückschritt in das Denken von vor 1800 unternommen wird. Die Affäre Schmück includiert nicht nur die jetzt in den Vordergrund gestellten gegenseitigen Angriffe, bei der sich Systemaffirmation und Systemtranszendenz unversönlich gegenüber stehen, sie ist auch kein primärer Angriff gegen eine singuläre Fehlleistung eines sich um die Sache verdient gemachten Autoren, sondern sie verdeutlicht die Grenzen im Denken. Es muß also darum gehen diese Grenzen zu sprengen und dies wird nicht durch die kritiklose Ãœbernahme der existirenden Unrechtssprechung erreicht.  
  
 
Mit dem Zusammenbruch des Staatssozialismus haben sich die Kritiken der frühen Anarchisten bewahrheitet und ihre Überlegungen sind heute aktueller denn je. Welche Bewegung ist stärker in einem emanzipatorischen Content zu sehen als die anarchistische und da mutet es fast lächerlich an, daß staatlich verordnete Gesetze die Ausbreitung des anarchistischen Wissens nur deshalb behindern, weil sich einige "Anarchisten" auf genau diese berufen. Heute in einer Zeit, wo immer deutlicher wird, daß nur eine breite soziale Bewegung, die die anarchistischen Grundsätze verinnerlicht hat und wir die technischen Möglichkeiten haben unser Denken jedem Menschen frei zugänglich zu machen, werden wir von den eigenen Leuten behindert, die überfällige Systemsprengung zu forcieren und das anarchistische Gedankengut in alle Welt hinaus zu tragen. Darin besteht die Absurdität dieses Zusammenhanges. Wollt ihr weiterhin jeden Cent umdrehen und Euch an die jämmerliches Existenz eines kapitalistischen Objektes klammern oder wollt Ihr zu freien selbstbestimmten Subjekten werden?
 
Mit dem Zusammenbruch des Staatssozialismus haben sich die Kritiken der frühen Anarchisten bewahrheitet und ihre Überlegungen sind heute aktueller denn je. Welche Bewegung ist stärker in einem emanzipatorischen Content zu sehen als die anarchistische und da mutet es fast lächerlich an, daß staatlich verordnete Gesetze die Ausbreitung des anarchistischen Wissens nur deshalb behindern, weil sich einige "Anarchisten" auf genau diese berufen. Heute in einer Zeit, wo immer deutlicher wird, daß nur eine breite soziale Bewegung, die die anarchistischen Grundsätze verinnerlicht hat und wir die technischen Möglichkeiten haben unser Denken jedem Menschen frei zugänglich zu machen, werden wir von den eigenen Leuten behindert, die überfällige Systemsprengung zu forcieren und das anarchistische Gedankengut in alle Welt hinaus zu tragen. Darin besteht die Absurdität dieses Zusammenhanges. Wollt ihr weiterhin jeden Cent umdrehen und Euch an die jämmerliches Existenz eines kapitalistischen Objektes klammern oder wollt Ihr zu freien selbstbestimmten Subjekten werden?

Revision as of 14:27, 1 June 2006

Das Urheberrecht basiert wie alle Gesetze auf einer gewaltgesetzten Ordnung. Es resultiert aus dem bürgerlichen Eigentumsverständnis, das als Resultat eines kapitalistischen Warenfetisches (Marx) gesehen werden muss. Die Berufung auf dieses Recht demonstriert damit folglich, daß Systemanbiederung gegenüber der Sprengung präferiert wird. Eines der frühen richtungsweisenden anarchistischen Werke trug den Titel "Eigentum ist Diebstahl" (Proudhon). Es verwundert also umso mehr, daß gerade aus sogenannten libertären Kreisen jetzt ein Rückschritt in das Denken von vor 1800 unternommen wird. Die Affäre Schmück includiert nicht nur die jetzt in den Vordergrund gestellten gegenseitigen Angriffe, bei der sich Systemaffirmation und Systemtranszendenz unversönlich gegenüber stehen, sie ist auch kein primärer Angriff gegen eine singuläre Fehlleistung eines sich um die Sache verdient gemachten Autoren, sondern sie verdeutlicht die Grenzen im Denken. Es muß also darum gehen diese Grenzen zu sprengen und dies wird nicht durch die kritiklose Übernahme der existirenden Unrechtssprechung erreicht.

Mit dem Zusammenbruch des Staatssozialismus haben sich die Kritiken der frühen Anarchisten bewahrheitet und ihre Überlegungen sind heute aktueller denn je. Welche Bewegung ist stärker in einem emanzipatorischen Content zu sehen als die anarchistische und da mutet es fast lächerlich an, daß staatlich verordnete Gesetze die Ausbreitung des anarchistischen Wissens nur deshalb behindern, weil sich einige "Anarchisten" auf genau diese berufen. Heute in einer Zeit, wo immer deutlicher wird, daß nur eine breite soziale Bewegung, die die anarchistischen Grundsätze verinnerlicht hat und wir die technischen Möglichkeiten haben unser Denken jedem Menschen frei zugänglich zu machen, werden wir von den eigenen Leuten behindert, die überfällige Systemsprengung zu forcieren und das anarchistische Gedankengut in alle Welt hinaus zu tragen. Darin besteht die Absurdität dieses Zusammenhanges. Wollt ihr weiterhin jeden Cent umdrehen und Euch an die jämmerliches Existenz eines kapitalistischen Objektes klammern oder wollt Ihr zu freien selbstbestimmten Subjekten werden?


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