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Difference between revisions of "Oskar Kanehl (Die Internationale)"

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VÖLKER HÖRT DIE ZENTRALE!
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'''VÖLKER HÖRT DIE ZENTRALE!'''<br />
 
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Im Wahlkampf raufen die Parteien
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Im Wahlkampf raufen die Parteien<br />
um Krippen ihrer Republik.
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um Krippen ihrer Republik.<br />
Die Führer aller Farben schreien,
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Die Führer aller Farben schreien,<br />
vom General zum Bolschewik.
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vom General zum Bolschewik.<br />
Jede biedere Untertanserscheinung
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Jede biedere Untertanserscheinung<br />
schmeißt ihre Stimme in die Urne rein.
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schmeißt ihre Stimme in die Urne rein.<br />
Du hast ein Amt und keine Meinung.
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Du hast ein Amt und keine Meinung.<br />
Dein Zettel muß dein Schicksal sein.
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Dein Zettel muß dein Schicksal sein.<br />
      Völker hört die Zentrale.
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      Auf zum Wahlgefecht.
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Völker hört die Zentrale.<br />
      Die Internationale  
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Auf zum Wahlgefecht.<br />
      der Bonzen die hat recht.
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Die Internationale <br />
 
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der Bonzen die hat recht.<br />
Es gilt den Klassenkampf, den echten.
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Achtstundentag genügt uns schon.
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Es gilt den Klassenkampf, den echten.<br />
In Schweiß und blut'gen Wortgefechten
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Achtstundentag genügt uns schon.<br />
behaupten wir den Groschenlohn.
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In Schweiß und blut'gen Wortgefechten<br />
Unser Mut ist nicht zu überbieten.
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behaupten wir den Groschenlohn.<br />
Mit Frankreich reden wir Fraktur.
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Unser Mut ist nicht zu überbieten.<br />
Manchmal sind wir Antisemiten.
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Mit Frankreich reden wir Fraktur.<br />
Wir halten streng auf Konjunktur.
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Manchmal sind wir Antisemiten.<br />
      Völker hört die Zentrale.
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Wir halten streng auf Konjunktur.<br />
      Auf zum Wahlgefecht.
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      Die Internationale  
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Völker hört die Zentrale.<br />
      der Bonzen die hat recht.
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Auf zum Wahlgefecht.<br />
 
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Die Internationale <br />
Wir halten, was wir euch versprechen.
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der Bonzen die hat recht.<br />
Wir bleiben unseren Wählern treu.
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Zuwiderhandeln ist Verbrechen
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Wir halten, was wir euch versprechen.<br />
an unserem Stolz, an der Partei.
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Wir bleiben unseren Wählern treu.<br />
Sollten wir uns einmal ändern
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Zuwiderhandeln ist Verbrechen<br />
  - wechselvoll ist das Geschick -
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an unserem Stolz, an der Partei.<br />
dann legen wir in eure Hände
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Sollten wir uns einmal ändern<br />
unser Mandat von selbst zurück.
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  - wechselvoll ist das Geschick -<br />
      Völker hört die Zentrale.
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dann legen wir in eure Hände<br />
      Auf zum Wahlgefecht.
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unser Mandat von selbst zurück.<br />
      Die Internationale  
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      der Bonzen die hat recht.
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Völker hört die Zentrale.<br />
 
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Auf zum Wahlgefecht.<br />
Gewerkschaftsführer sind Verräter.
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Die Internationale <br />
Allein es ist kein leerer Wahn:
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der Bonzen die hat recht.<br />
Ihr braucht zum Klassenkampf Vertreter.
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Drum einigt euch mit Amsterdam.
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Gewerkschaftsführer sind Verräter.<br />
Parlamente wollen wir zerstören,
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Allein es ist kein leerer Wahn:<br />
von innen schlagen kurz und klein.
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Ihr braucht zum Klassenkampf Vertreter.<br />
Doch müssen sie uns erst gehören.
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Drum einigt euch mit Amsterdam.<br />
Darum, Genossen, wählt uns rein.
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Parlamente wollen wir zerstören,<br />
      Völker hört die Zentrale.
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von innen schlagen kurz und klein.<br />
      Auf zum Wahlgefecht.
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Doch müssen sie uns erst gehören.<br />
      Die Internationale  
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Darum, Genossen, wählt uns rein.<br />
      der Bonzen die hat recht.
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Völker hört die Zentrale.<br />
Die Freiheit rötet sich im Osten.
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Auf zum Wahlgefecht.<br />
Das Staatsschiff lenkt unsere Partei.
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Die Internationale <br />
Wer Mitglied ist, hat einen Posten.
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der Bonzen die hat recht.<br />
Wer nicht, der bleibt zur Arbeit frei.
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Nepp regiert und die Neppleut walten.
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Die Freiheit rötet sich im Osten.<br />
Arbeit macht das Leben süß.
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Das Staatsschiff lenkt unsere Partei.<br />
Und alles bleibt beim guten alten.
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Wer Mitglied ist, hat einen Posten.<br />
Nur das Gefängnis wird zum Paradies.
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Wer nicht, der bleibt zur Arbeit frei.<br />
      Völker hört die Zentrale.
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Nepp regiert und die Neppleut walten.<br />
      Auf zum Wahlgefecht
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Arbeit macht das Leben süß.<br />
      Die Internationale  
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Und alles bleibt beim guten alten.<br />
      der Bonzen die hat recht.
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Nur das Gefängnis wird zum Paradies.<br />
 
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<br />
Hört auf und spart euch die Beweise.
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Völker hört die Zentrale.<br />
Der Schwindel hält bei uns nicht dicht.
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Auf zum Wahlgefecht<br />
Partei ist Dunst und Fühertum ist - schscheinbar.
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Die Internationale <br />
Stimmvieh zur Wahl. Wir wählen nicht.
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der Bonzen die hat recht.<br />
Es rettet uns kein höh'res Wesen.
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<br />
Kein Gott, kein Kaiser, kein Tribun.
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Hört auf und spart euch die Beweise.<br />
Uns von dem  Elend zu erlösen
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Der Schwindel hält bei uns nicht dicht.<br />
müssen wir nun selber tun.
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Partei ist Dunst und Fühertum ist - schscheinbar.<br />
        Völker hört die Signale.
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Stimmvieh zur Wahl. Wir wählen nicht.<br />
        Auf zum letzten Gefecht.
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Es rettet uns kein höh'res Wesen.<br />
        Die Internationale
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Kein Gott, kein Kaiser, kein Tribun.<br />
        erkämpft das Menschenrecht.
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Uns von dem  Elend zu erlösen<br />
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müssen wir nun selber tun.<br />
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Völker hört die Signale.<br />
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Auf zum letzten Gefecht.<br />
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Die Internationale<br />
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erkämpft das Menschenrecht.<br />
  
 
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Revision as of 14:57, 10 July 2008

Dies ist eine Persiflage des Liedes "Die Internationale" des Schriftsteller und Rätekommunisten Oskar Kanehl (1888-1929), erschienen in der Zeitschrift "Die Aktion" 14. Jahrgang, Nr. 21, November 1924 auf der Titelseite von "Die Aktion". Über dem Lied waren drei Kamele abgebildet (Zeichnung: Rüdiger Berlit), mit der Unterzeile: "Wir Parteikamele wählen unentwegt!" Unterzeile unter Kanehl's Lied in einem Kasten: "Der Konterrevolutionäre Wahlrummel wird täglich wüster; agitiere für Wahlenthaltung!"


VÖLKER HÖRT DIE ZENTRALE!

Im Wahlkampf raufen die Parteien
um Krippen ihrer Republik.
Die Führer aller Farben schreien,
vom General zum Bolschewik.
Jede biedere Untertanserscheinung
schmeißt ihre Stimme in die Urne rein.
Du hast ein Amt und keine Meinung.
Dein Zettel muß dein Schicksal sein.

Völker hört die Zentrale.
Auf zum Wahlgefecht.
Die Internationale
der Bonzen die hat recht.

Es gilt den Klassenkampf, den echten.
Achtstundentag genügt uns schon.
In Schweiß und blut'gen Wortgefechten
behaupten wir den Groschenlohn.
Unser Mut ist nicht zu überbieten.
Mit Frankreich reden wir Fraktur.
Manchmal sind wir Antisemiten.
Wir halten streng auf Konjunktur.

Völker hört die Zentrale.
Auf zum Wahlgefecht.
Die Internationale
der Bonzen die hat recht.

Wir halten, was wir euch versprechen.
Wir bleiben unseren Wählern treu.
Zuwiderhandeln ist Verbrechen
an unserem Stolz, an der Partei.
Sollten wir uns einmal ändern

- wechselvoll ist das Geschick -

dann legen wir in eure Hände
unser Mandat von selbst zurück.

Völker hört die Zentrale.
Auf zum Wahlgefecht.
Die Internationale
der Bonzen die hat recht.

Gewerkschaftsführer sind Verräter.
Allein es ist kein leerer Wahn:
Ihr braucht zum Klassenkampf Vertreter.
Drum einigt euch mit Amsterdam.
Parlamente wollen wir zerstören,
von innen schlagen kurz und klein.
Doch müssen sie uns erst gehören.
Darum, Genossen, wählt uns rein.

Völker hört die Zentrale.
Auf zum Wahlgefecht.
Die Internationale
der Bonzen die hat recht.

Die Freiheit rötet sich im Osten.
Das Staatsschiff lenkt unsere Partei.
Wer Mitglied ist, hat einen Posten.
Wer nicht, der bleibt zur Arbeit frei.
Nepp regiert und die Neppleut walten.
Arbeit macht das Leben süß.
Und alles bleibt beim guten alten.
Nur das Gefängnis wird zum Paradies.

Völker hört die Zentrale.
Auf zum Wahlgefecht
Die Internationale
der Bonzen die hat recht.

Hört auf und spart euch die Beweise.
Der Schwindel hält bei uns nicht dicht.
Partei ist Dunst und Fühertum ist - schscheinbar.
Stimmvieh zur Wahl. Wir wählen nicht.
Es rettet uns kein höh'res Wesen.
Kein Gott, kein Kaiser, kein Tribun.
Uns von dem Elend zu erlösen
müssen wir nun selber tun.

Völker hört die Signale.
Auf zum letzten Gefecht.
Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht.

Kategorie: Kampflieder Kategorie:Kunst und Kultur Kategorie:Satire