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Difference between revisions of "GNU/Linux"
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− | + | Das GNU-Projekt hat und hatte nie den Ehrgeiz, GNU alleine zu schreiben. Sehr bald nach 1984 gab es freie Software von anderen Herstellern. Das Wichtigste bei GNU/Linux ist, dass es freien Lizenzen unterliegt – z. B. der GNU GPL (siehe [[Freie Software Bewegung|freie Software]]). D. h. der Quellcode wird mitgeliefert und GNU/Linux kann von den Lizenznehmern beliebig genutzt, kopiert und verändert werden. | |
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− | + | Wer es ernst meint mit Herrschaftfreiheit sollte auch ein herrschaftsfreies Betriebssystem verwenden. Die immer stärkere Rolle, die der Computer einnimmt, erfordert es, dass man bei seinem Einsatz verstärkt darauf achtet, welche Strukturen man stärkt und in welchen Denkmustern man arbeitet. Zudem ist es im eigenen Interesse des Anarchisten, dass GNU/Linux keine proprietäre Software ist. [[Proprietäre Software]] ist aufgrund ihrer Konzeption der geheimen Programmierung und der Kriminalisierung der Weitergabe an Dritte grundsätzlich abzulehnen. | |
− | Wer es ernst meint mit Herrschaftfreiheit sollte auch ein herrschaftsfreies Betriebssystem verwenden. Die immer stärkere Rolle, die der Computer einnimmt erfordert es | + | |
− | == Was ist schlecht an Windows ? == | + | === Was ist schlecht an Windows? === |
− | Microsoft Windows ist ein | + | Microsoft Windows ist ein proprietäres Betriebssystem, das kaum Einblicke in seine Funktionsweise gibt. Bill Gates, einer der Firmengründer, war am Wandel der Computerszene von einem freien Austausch an Programmen hin zu einem Abgeben der eigenen Unabhängigkeit an wenige professionelle Softwarehersteller beteiligt. Sein [http://de.wikipedia.org/wiki/Open_Letter_to_Hobbyists Open Letter to Hibbyists] ist eine Pflichtlektüre für jeden Historiker. Microsoft hat im PC-Bereich ein Quasi-Monopol und ist für sein äußerst aggressives Marketing bekannt, dass auch vor Gesetzesbrüchen nicht zurückschreckt. |
− | + | === Was ist schlecht an Mac? === | |
− | + | Der Apple Macintosh (kurz: Mac) hat zurecht einen schlechten Ruf. Das [http://en.wikipedia.org/wiki/Digital_rights_management Digital Restrictions Management] (DRM) ist beim Mac federführend. Der Mac hat vor allem bei „hippen“ Menschen den Ruf „cool“ und „besser“ zu sein als Windows. Das „besser“ beschränkt sich allerdings eher darauf, dass Mac OS, aufgrund seiner geringeren Verbreitung, seltener Ziel von Attacken und Virenprogrammierern ist. Zudem basiert es seit Mac OS X auf einem freien [[BSD]]-Unix, was ihn um einiges stabiler macht. Mac OS X ist allerdings proprietär. | |
− | + | Apple war mit iTunes und dem iPod Vorreiter für eine Revolution des Vertriebsweges der Musikindustrie, wobei dabei wie oben schon angedeutet DRM eine wichtige Rolle einnimmt. Auch hier spielt Apple den „Coolness-Faktor“ aus. So ein iPod ist zwar nicht wirklich einfach zu bedienen, sieht aber einfach aus – und das wird gekauft, auch wenn hier der totalen Kontrolle von Inhalten Tür und Tor geöffnet werden. | |
− | + | Das neueste Gimmick von Apple nennt sich iPhone und hat so viel Schadstoffe wie kein anderes Handy ([http://www.heise.de/newsticker/meldung/97441 heise-Meldung]). Dies deutet darauf hin, dass Apple seine umweltverachtende Produktionspolitik fortsetzen wird (s. a. [http://www.greenpeace.de/themen/chemie/nachrichten/artikel/werden_computer_gruen/ansicht/bild/ Greenpeace-Grafik zur Bewertung von Herstellern: Apple auf dem letzten Platz]). Apple arbeitet daran neue Käuferschichten anzusprechen, die der Computer nicht einfach nur Werkzeug ansieht, sondern als Livestyle-Produkt und die auf die Umwelt scheißen. | |
− | == | + | == GNU/Linux benutzen == |
− | + | GNU/Linux ist weder Windows noch Mac. Man kann Briefe und E-Mails schreiben, Musik hören, Filme gucken, CDs und DVDs brennen, Spielen. Viele Programme, die nur auf Windows laufen, kann man über [http://www.winehq.org WINE] auf GNU/Linux laufen lassen. Schlauer ist es allerdings, einen Schnitt zu machen, und sich auf freie Programme zu konzentrieren. So gibt es anstatt dem Explorer und Internet Explorer den Konqueror und statt MS Office OpenOffice.org. Was die Verwaltung von Software angeht, so hat GNU/Linux den großen Vorteil, dass es meist Tausende Paketen mitliefert, die ohne einen Mausklick zu installieren sind. | |
− | + | Nur ein vollkommen freies Betriebssystem erlaubt es einem, mit anderen Computernutzern frei zu interagieren. | |
− | + | === Eine GNU/Linux-Distribution auswählen === | |
− | + | Es gibt nur wenige GNU/Linux-Distribution, die ausschließlich freie Software beinhalten.<ref>The GNU Project: ''[http://www.gnu.org/links/links.html#FreeGNULinuxDistributions Free GNU/Linux distributions]''</ref> Die populärste ist ''[http://www.gnewsense.org/ gNewSense]''. Es gibt aber auch proprietäre Alternativen. Manche Distributionen werden von einem Unternehmen betreut wie Red Hat (''[http://de.wikipedia.org/wiki/Red_Hat_Enterprise_Linux Red Hat Enterprise Linux]'', ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Fedora_Core Fedora Core]'') und Canonical Ltd. (''[http://de.wikipedia.org/wiki/Ubuntu Ubuntu]'', ''Kubuntu''), andere entstammen einer losen Vereinigung (''[http://de.wikipedia.org/wiki/Debian Debian GNU/Linux]'') oder Stiftungen wie der Gentoo Foundation (''[http://de.wikipedia.org/wiki/Gentoo_Linux Gentoo Linux]''). Letztere (''Debian'' und ''Gentoo'') entsprechen wohl am ehesten dem anarchistischen Ideal. Wobei sowohl ''Red Hat'' als auch ''Ubuntu'' sehr wohl Community-basierte Distributionen sind. Dabei entsteht aber auch oft der Eindruck, dass die Community missbraucht wird, um Kosten zu senken, ohne, dass eine echte Teilhabe gegeben wäre. | |
− | + | Es gibt eine explizit anarchistische Distribution: [http://www.blagblagblag.org/ BLAG Linux] von der ''Brixton Linux User Group'', die auch bei <code>irc.indymedia.org</code> einen Channel hat: <code>#blag</code> | |
− | + | ;Hinweis<nowiki>:</nowiki>: Novell und Microsoft haben eine Zusammenarbeit vereinbart; Anarchisten wird deshalb dringend davon abgeraten, die ''SuSE''-Distribution zu verwenden. | |
− | + | == Zitat von Linus Torvalds == | |
− | + | Linus Torvalds (Erstautor von Linux) schrieb <ref>https://groups.google.com/group/comp.os.minix/msg/a48f0e53b400ce2b</ref> am 6. Februar 1992 um 10:33:31 GMT in der Newsgroup <code>comp.os.minix</code> auf eine Aussage von Andrew S. Tanenbaum (Minix-Erfinder): | |
− | + | Just so that nobody takes his guess for the full thruth [sic], | |
+ | here's my standing on "keeping control", in 2 words (three?): | ||
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+ | I won't. | ||
− | + | == Siehe auch == | |
− | + | * [[Freie-Software-Bewegung]] | |
− | + | == Weblinks == | |
− | + | * [http://www.getgnulinux.org/ Get GNU/Linux] | |
+ | * [http://de.wikipedia.org/wiki/Vergleich_von_Linux-Distributionen Vergleich von „Linux“-Distributionen] in Wikipedia | ||
+ | * Richard Stallman: ''[http://www.gnu.org/gnu/gnu-users-never-heard-of-gnu.html GNU Users Who Have Never Heard of GNU]'' | ||
+ | * Eben Moglen [http://emoglen.law.columbia.edu/publications/anarchism-deutsch.html Der Anarchismus triumphiert] | ||
− | + | == Einzelnachweise == | |
+ | <references /> | ||
− | + | [[en:GNU/Linux]] | |
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Latest revision as of 15:15, 28 September 2012
GNU/Linux ist ein freies Betriebssystem. Man nennt es auch Linux, weil Linus Torvalds seinen Kernel so nennt und ihn für das Betriebssystem hält. Dabei besteht das Betriebssystem aus zwei fundamentalen Bausteinen:
- GNU – das Betriebssystem
- Linux – der Kernel, die Ebene zwischen Hardware und Programmen bildet
Das GNU-Projekt hat und hatte nie den Ehrgeiz, GNU alleine zu schreiben. Sehr bald nach 1984 gab es freie Software von anderen Herstellern. Das Wichtigste bei GNU/Linux ist, dass es freien Lizenzen unterliegt – z. B. der GNU GPL (siehe freie Software). D. h. der Quellcode wird mitgeliefert und GNU/Linux kann von den Lizenznehmern beliebig genutzt, kopiert und verändert werden.
Contents
Warum nicht Windows oder Mac?[edit]
Wer es ernst meint mit Herrschaftfreiheit sollte auch ein herrschaftsfreies Betriebssystem verwenden. Die immer stärkere Rolle, die der Computer einnimmt, erfordert es, dass man bei seinem Einsatz verstärkt darauf achtet, welche Strukturen man stärkt und in welchen Denkmustern man arbeitet. Zudem ist es im eigenen Interesse des Anarchisten, dass GNU/Linux keine proprietäre Software ist. Proprietäre Software ist aufgrund ihrer Konzeption der geheimen Programmierung und der Kriminalisierung der Weitergabe an Dritte grundsätzlich abzulehnen.
Was ist schlecht an Windows?[edit]
Microsoft Windows ist ein proprietäres Betriebssystem, das kaum Einblicke in seine Funktionsweise gibt. Bill Gates, einer der Firmengründer, war am Wandel der Computerszene von einem freien Austausch an Programmen hin zu einem Abgeben der eigenen Unabhängigkeit an wenige professionelle Softwarehersteller beteiligt. Sein Open Letter to Hibbyists ist eine Pflichtlektüre für jeden Historiker. Microsoft hat im PC-Bereich ein Quasi-Monopol und ist für sein äußerst aggressives Marketing bekannt, dass auch vor Gesetzesbrüchen nicht zurückschreckt.
Was ist schlecht an Mac?[edit]
Der Apple Macintosh (kurz: Mac) hat zurecht einen schlechten Ruf. Das Digital Restrictions Management (DRM) ist beim Mac federführend. Der Mac hat vor allem bei „hippen“ Menschen den Ruf „cool“ und „besser“ zu sein als Windows. Das „besser“ beschränkt sich allerdings eher darauf, dass Mac OS, aufgrund seiner geringeren Verbreitung, seltener Ziel von Attacken und Virenprogrammierern ist. Zudem basiert es seit Mac OS X auf einem freien BSD-Unix, was ihn um einiges stabiler macht. Mac OS X ist allerdings proprietär.
Apple war mit iTunes und dem iPod Vorreiter für eine Revolution des Vertriebsweges der Musikindustrie, wobei dabei wie oben schon angedeutet DRM eine wichtige Rolle einnimmt. Auch hier spielt Apple den „Coolness-Faktor“ aus. So ein iPod ist zwar nicht wirklich einfach zu bedienen, sieht aber einfach aus – und das wird gekauft, auch wenn hier der totalen Kontrolle von Inhalten Tür und Tor geöffnet werden.
Das neueste Gimmick von Apple nennt sich iPhone und hat so viel Schadstoffe wie kein anderes Handy (heise-Meldung). Dies deutet darauf hin, dass Apple seine umweltverachtende Produktionspolitik fortsetzen wird (s. a. Greenpeace-Grafik zur Bewertung von Herstellern: Apple auf dem letzten Platz). Apple arbeitet daran neue Käuferschichten anzusprechen, die der Computer nicht einfach nur Werkzeug ansieht, sondern als Livestyle-Produkt und die auf die Umwelt scheißen.
GNU/Linux benutzen[edit]
GNU/Linux ist weder Windows noch Mac. Man kann Briefe und E-Mails schreiben, Musik hören, Filme gucken, CDs und DVDs brennen, Spielen. Viele Programme, die nur auf Windows laufen, kann man über WINE auf GNU/Linux laufen lassen. Schlauer ist es allerdings, einen Schnitt zu machen, und sich auf freie Programme zu konzentrieren. So gibt es anstatt dem Explorer und Internet Explorer den Konqueror und statt MS Office OpenOffice.org. Was die Verwaltung von Software angeht, so hat GNU/Linux den großen Vorteil, dass es meist Tausende Paketen mitliefert, die ohne einen Mausklick zu installieren sind.
Nur ein vollkommen freies Betriebssystem erlaubt es einem, mit anderen Computernutzern frei zu interagieren.
Eine GNU/Linux-Distribution auswählen[edit]
Es gibt nur wenige GNU/Linux-Distribution, die ausschließlich freie Software beinhalten.[1] Die populärste ist gNewSense. Es gibt aber auch proprietäre Alternativen. Manche Distributionen werden von einem Unternehmen betreut wie Red Hat (Red Hat Enterprise Linux, Fedora Core) und Canonical Ltd. (Ubuntu, Kubuntu), andere entstammen einer losen Vereinigung (Debian GNU/Linux) oder Stiftungen wie der Gentoo Foundation (Gentoo Linux). Letztere (Debian und Gentoo) entsprechen wohl am ehesten dem anarchistischen Ideal. Wobei sowohl Red Hat als auch Ubuntu sehr wohl Community-basierte Distributionen sind. Dabei entsteht aber auch oft der Eindruck, dass die Community missbraucht wird, um Kosten zu senken, ohne, dass eine echte Teilhabe gegeben wäre.
Es gibt eine explizit anarchistische Distribution: BLAG Linux von der Brixton Linux User Group, die auch bei irc.indymedia.org
einen Channel hat: #blag
- Hinweis:
- Novell und Microsoft haben eine Zusammenarbeit vereinbart; Anarchisten wird deshalb dringend davon abgeraten, die SuSE-Distribution zu verwenden.
Zitat von Linus Torvalds[edit]
Linus Torvalds (Erstautor von Linux) schrieb [2] am 6. Februar 1992 um 10:33:31 GMT in der Newsgroup comp.os.minix
auf eine Aussage von Andrew S. Tanenbaum (Minix-Erfinder):
Just so that nobody takes his guess for the full thruth [sic], here's my standing on "keeping control", in 2 words (three?): I won't.
Siehe auch[edit]
Weblinks[edit]
- Get GNU/Linux
- Vergleich von „Linux“-Distributionen in Wikipedia
- Richard Stallman: GNU Users Who Have Never Heard of GNU
- Eben Moglen Der Anarchismus triumphiert
Einzelnachweise[edit]
- ↑ The GNU Project: Free GNU/Linux distributions
- ↑ https://groups.google.com/group/comp.os.minix/msg/a48f0e53b400ce2b