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Difference between revisions of "Geschenkökonomie"
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− | In diesen Gesellschaften ist ein bestimmender Faktor des Verhaltens die eigene Ehre, der eigene Name, das Ansehen. Die Anhäufung von solchem symbolischen Kapital besteht in dem Glauben oder Kredit der Gemeinschaft. Es kann in einem solchen System durchaus rational sein, ökonomisch irrational zu handeln. Das erstaunt viele Rational-Choice-Ökonomen. Sie suchen nach eigennützigen und geldwerten Motivationen | + | In diesen Gesellschaften ist ein bestimmender Faktor des Verhaltens die eigene Ehre, der eigene Name, das Ansehen. Die Anhäufung von solchem symbolischen Kapital besteht in dem Glauben oder Kredit der Gemeinschaft. Es kann in einem solchen System durchaus rational sein, ökonomisch irrational zu handeln. Das erstaunt viele Rational-Choice-Ökonomen. Sie suchen nach eigennützigen und geldwerten Motivationen und finden keine. |
Wichtig für die Gewinnung von symbolischem Kapital, von Reputation, ist es, jeden Anschein von Eigennutz zu vermeiden und sich den Werten der Gemeinschaft strikt konform zu verhalten. | Wichtig für die Gewinnung von symbolischem Kapital, von Reputation, ist es, jeden Anschein von Eigennutz zu vermeiden und sich den Werten der Gemeinschaft strikt konform zu verhalten. | ||
− | Die Hackerkultur könnte demnach als eine Gabentauschkultur | + | Die Hackerkultur könnte demnach als eine Gabentauschkultur gefasst werden. Das meiste Ansehen genießt derjenige, der der Gemeinschaft die größten Geschenke bereitet." |
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Geschenkökonomie (engl. "gift economy") ist ein System der Zirkulation knapper Güter als Geschenk. In der Geschichte finden sich viele Kulturen in denen das Schenken ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Miteinanders war.
Potlatch[edit]
Bekanntestes Beispiel ist der Potlach (oder auch Potlatch (Wikipedia) oder Potlatsch)
- Interessant (Wikipedia): "Durch Handelsbeziehungen zu europäischen Händlern kam es zu einem Anstieg des Reichtums und somit zu einem immer größeren Wettbewerb bei den Potlatchs, da die Beschenkten stets versuchten, mit immer größeren Gegengaben ihre Überlegenheit zu demonstrieren, auch wenn sie sich dabei ruinierten. Teilweise wurden sogar eigene Besitztümer zerstört, um unerwiderbare Geschenke zu schaffen. Die kanadische Regierung verbot daher 1884 die Veranstaltung von Potlatchs." (Reichtum/Wohlstand als Problem?)
Der Potlatsch ist insofern keine Schenkwirtschaft, da der Sinn des Ganzen in der Besserstellung des Schenkenden in der Gesellschaft bzw. im höheren Ansehen lag. Es war also eine Art Tausch von materiellen gegen immaterielle Güter.
Open-Source-Bewegung[edit]
"Für eine Analyse der inneren Mechanismen der Open-Source-Bewegung kann eine Analogie helfen: nämlich die zur Geschenkökonomie der archaischen Gesellschaften, wie sie zum Beispiel von Marcel Mauss oder Pierre Bourdieu untersucht und beschrieben wird.
In diesen Gesellschaften ist ein bestimmender Faktor des Verhaltens die eigene Ehre, der eigene Name, das Ansehen. Die Anhäufung von solchem symbolischen Kapital besteht in dem Glauben oder Kredit der Gemeinschaft. Es kann in einem solchen System durchaus rational sein, ökonomisch irrational zu handeln. Das erstaunt viele Rational-Choice-Ökonomen. Sie suchen nach eigennützigen und geldwerten Motivationen und finden keine.
Wichtig für die Gewinnung von symbolischem Kapital, von Reputation, ist es, jeden Anschein von Eigennutz zu vermeiden und sich den Werten der Gemeinschaft strikt konform zu verhalten.
Die Hackerkultur könnte demnach als eine Gabentauschkultur gefasst werden. Das meiste Ansehen genießt derjenige, der der Gemeinschaft die größten Geschenke bereitet." [1]
Siehe auch[edit]
Weblinks[edit]
- ↑ Gerd Sebald: Open Source als Geschenkökonomie Geschenkökonomie im luftleeren Raum