Still working to recover. Please don't edit quite yet.
Difference between revisions of "Logisch und historische Darstellung"
Stefan Otto (Talk | contribs) |
Stefan Otto (Talk | contribs) |
||
Line 1: | Line 1: | ||
[[Bild:logo_metho.jpg|thumb|upright=1.2|verzweigen und verknüpfen (von Sandra Uhlitzsch)]] | [[Bild:logo_metho.jpg|thumb|upright=1.2|verzweigen und verknüpfen (von Sandra Uhlitzsch)]] | ||
− | |||
„Die vielschichtig verstandene Evolution existiert in Raum (Nebeneinander) und Zeit (Nacheinander), wobei sich beide verschieden verändern. Um eine so verstandene Evolution begründen zu können, werden die logisch-strukturelle (kurz logische) Darstellung, die historisch-prozessnahe (kurz historische) und außerdem eine logisch und historische Darstellung benötigt. Alle drei Darstellungen lassen sich nicht unmittelbar beobachten, haben einen begrenzten Geltungsbereich und in diesen werden jeweils andere Schlussfolgerungen gezogen oder Ableitungen erzeugt.“ <ref>Stefan Otto 2011, 363 </ref> | „Die vielschichtig verstandene Evolution existiert in Raum (Nebeneinander) und Zeit (Nacheinander), wobei sich beide verschieden verändern. Um eine so verstandene Evolution begründen zu können, werden die logisch-strukturelle (kurz logische) Darstellung, die historisch-prozessnahe (kurz historische) und außerdem eine logisch und historische Darstellung benötigt. Alle drei Darstellungen lassen sich nicht unmittelbar beobachten, haben einen begrenzten Geltungsbereich und in diesen werden jeweils andere Schlussfolgerungen gezogen oder Ableitungen erzeugt.“ <ref>Stefan Otto 2011, 363 </ref> | ||
Line 8: | Line 7: | ||
Dagegen werden in einer logischen Darstellung das Nebeneinander (Raum) und damit zeitunabhängige Zyklen (wie die Räuber-Beute-Beziehung) gedeutet, so dass (ahistorische) Strukturen, die Grenzen haben, erkannt werden können. Hier werden die Wiederholungen wie unendlich viele Ursprünge in der Evolution erkannt, aber keine Vergangenheit und keine Strukturen, die eine Vergangenheit besitzen, bedeutet. Zeitunabhängige Zyklen und (ahistorische) Strukturen stellen eine Grenze der vielschichtig verstandenen Wirklichkeit dar, die nie erreicht wird. Es bedarf zeitabhängiger Bedingungen, damit diese scheinbar zeitunabhängiger Zyklen und die quasi zeitunabhängigen Strukturen entstehen können und diese auch wieder aufgehoben werden. | Dagegen werden in einer logischen Darstellung das Nebeneinander (Raum) und damit zeitunabhängige Zyklen (wie die Räuber-Beute-Beziehung) gedeutet, so dass (ahistorische) Strukturen, die Grenzen haben, erkannt werden können. Hier werden die Wiederholungen wie unendlich viele Ursprünge in der Evolution erkannt, aber keine Vergangenheit und keine Strukturen, die eine Vergangenheit besitzen, bedeutet. Zeitunabhängige Zyklen und (ahistorische) Strukturen stellen eine Grenze der vielschichtig verstandenen Wirklichkeit dar, die nie erreicht wird. Es bedarf zeitabhängiger Bedingungen, damit diese scheinbar zeitunabhängiger Zyklen und die quasi zeitunabhängigen Strukturen entstehen können und diese auch wieder aufgehoben werden. | ||
− | Mit Hilfe einer logisch und historischen Darstellung werden die Geltungsbereiche beider konträrer Darstellungen bestimmt, da die Entfaltung der zeitabhängigen Prozesse Bedingung für die Entstehung quasi zeitunabhängiger Zyklen bedingen (und umgekehrt). In dieser Meta-Ebene kann nur herausgefunden werden, unter welchen besonderen Bedingungen welche Darstellungsform verwendet wird. Der Nachteil einer logisch und historischen Darstellung ist, dass mit Hilfe dieser Darstellungsform sich nicht gleichzeitig zeitabhängige Prozesse und zeitunabhängige Zyklen untersuchen lassen. Damit hat auch diese Darstellungsform wie die logische und wie die historische jeweils nur einen begrenzten Geltungsbereich. | + | Mit Hilfe einer logisch und historischen Darstellung werden die Geltungsbereiche beider konträrer Darstellungen bestimmt, da die Entfaltung der zeitabhängigen Prozesse Bedingung für die Entstehung quasi zeitunabhängiger Zyklen bedingen (und umgekehrt). In dieser Meta-Ebene kann nur herausgefunden werden, unter welchen besonderen Bedingungen welche Darstellungsform verwendet wird. Der Nachteil einer logisch und historischen Darstellung ist, dass mit Hilfe dieser Darstellungsform sich nicht gleichzeitig zeitabhängige Prozesse und zeitunabhängige Zyklen untersuchen lassen. Damit hat auch diese Darstellungsform wie die logische und wie die historische jeweils nur einen begrenzten Geltungsbereich. |
+ | |||
+ | = 20. These, logisch und historische Darstellung: = | ||
+ | „Von Bedeutung ist nicht, ob zuerst die historisch-prozessnahe Darstellung für das Nacheinander und dann die logisch-strukturelle Darstellung für das Nebeneinander (oder umgekehrt) erzeugt wird. Mit beiden Darstellungen können jedoch nur Momente der Wirklichkeit gedeutet werden. Das Problem ist dann zu lösen, wenn sich beide Darstellungen in ihrem jeweiligen Geltungsbereich nebeneinander entfalten, aber gleichzeitig indirekt (über diese Geltungsbereiche) miteinander in Beziehung stehen.“ <ref>Stefan Otto 2011, 305 </ref> | ||
= Literatur = | = Literatur = | ||
Line 22: | Line 24: | ||
*Blog: http://evva-evo.info/cgi-bin/weblog_basic//index.php | *Blog: http://evva-evo.info/cgi-bin/weblog_basic//index.php | ||
− | |||
[[Kategorie: Trialektik (Wandel der Erkenntnismittel)]] | [[Kategorie: Trialektik (Wandel der Erkenntnismittel)]] |
Revision as of 12:12, 4 January 2012
thumb|upright=1.2|verzweigen und verknüpfen (von Sandra Uhlitzsch)
„Die vielschichtig verstandene Evolution existiert in Raum (Nebeneinander) und Zeit (Nacheinander), wobei sich beide verschieden verändern. Um eine so verstandene Evolution begründen zu können, werden die logisch-strukturelle (kurz logische) Darstellung, die historisch-prozessnahe (kurz historische) und außerdem eine logisch und historische Darstellung benötigt. Alle drei Darstellungen lassen sich nicht unmittelbar beobachten, haben einen begrenzten Geltungsbereich und in diesen werden jeweils andere Schlussfolgerungen gezogen oder Ableitungen erzeugt.“ [1]
In der historischen Darstellung wird das Nacheinander (Zeit) und damit zeitabhängige Prozesse gedeutet. So kann es in dieser Darstellung nur einen Ursprung in der Evolution geben, aber es können keine Wiederholungen (Zyklen) und damit keine Strukturen mit Grenzen erkannt werden. Aber es gibt kein reines Nacheinander oder nur zeitabhängige Prozesse in der Wirklichkeit. Zeitabhängige Prozesse stellen eine Grenze der vielschichtig verstandenen Wirklichkeit dar, die nie erreicht wird. Damit kann mit einer historischen Darstellung nur ein Moment dieser Wirklichkeit gedeutet werden. Jeder zeitabhängige Prozess ist immer auch ein (zeitunabhängiger) Zyklus von einer Veränderung zur nächsten.
Dagegen werden in einer logischen Darstellung das Nebeneinander (Raum) und damit zeitunabhängige Zyklen (wie die Räuber-Beute-Beziehung) gedeutet, so dass (ahistorische) Strukturen, die Grenzen haben, erkannt werden können. Hier werden die Wiederholungen wie unendlich viele Ursprünge in der Evolution erkannt, aber keine Vergangenheit und keine Strukturen, die eine Vergangenheit besitzen, bedeutet. Zeitunabhängige Zyklen und (ahistorische) Strukturen stellen eine Grenze der vielschichtig verstandenen Wirklichkeit dar, die nie erreicht wird. Es bedarf zeitabhängiger Bedingungen, damit diese scheinbar zeitunabhängiger Zyklen und die quasi zeitunabhängigen Strukturen entstehen können und diese auch wieder aufgehoben werden.
Mit Hilfe einer logisch und historischen Darstellung werden die Geltungsbereiche beider konträrer Darstellungen bestimmt, da die Entfaltung der zeitabhängigen Prozesse Bedingung für die Entstehung quasi zeitunabhängiger Zyklen bedingen (und umgekehrt). In dieser Meta-Ebene kann nur herausgefunden werden, unter welchen besonderen Bedingungen welche Darstellungsform verwendet wird. Der Nachteil einer logisch und historischen Darstellung ist, dass mit Hilfe dieser Darstellungsform sich nicht gleichzeitig zeitabhängige Prozesse und zeitunabhängige Zyklen untersuchen lassen. Damit hat auch diese Darstellungsform wie die logische und wie die historische jeweils nur einen begrenzten Geltungsbereich.
20. These, logisch und historische Darstellung:
„Von Bedeutung ist nicht, ob zuerst die historisch-prozessnahe Darstellung für das Nacheinander und dann die logisch-strukturelle Darstellung für das Nebeneinander (oder umgekehrt) erzeugt wird. Mit beiden Darstellungen können jedoch nur Momente der Wirklichkeit gedeutet werden. Das Problem ist dann zu lösen, wenn sich beide Darstellungen in ihrem jeweiligen Geltungsbereich nebeneinander entfalten, aber gleichzeitig indirekt (über diese Geltungsbereiche) miteinander in Beziehung stehen.“ [2]
Literatur
- Richter, Gudrun: Logisches und Historisches, S. 98-100, in Hans Jörg Sandkühler, Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaft Hamburg, 1990
- Otto, Stefan: Eine vielschichtig verstandene Evolution - 24 Thesen zum systematischen und indirekten Verknüpfen von Evolutionstheorien, Jena 2011, ISBN 978-3-9814352-8-3
Einzelnachweise
Weblinks
- Eine vielschichtig verstandene Evolution: http://www.evva-evo.info
- Methodologisches Konzept der Trialektik: http://www.trialektik.info
- Blog: http://evva-evo.info/cgi-bin/weblog_basic//index.php