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Difference between revisions of "Geschlecht"
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− | + | ''"Gerechte Gesellschaftsordnung und Geschlechtsverhältnisse, die niemanden benachteiligen und diskriminieren, sind zwei Seiten derselben Medaille."'' Heinz Jürgen Voß <ref> Voß, Heinz-Jürgen, Geschlecht, 2011, S. 8 </ref> | |
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+ | Populär wird angenommen, das die Menschheit sich in zwei etwa gleich große Kategorien einteilen lässt, welche sich ''natürlich'' Bilden: Männer und Frauen. In diesem Artikel geht es also | ||
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+ | 1.) um die vermeintliche Natürlichkeit von Geschlecht im Abschnitt '''Wider die Natürlichkeit''' | ||
+ | 2.) um die Trennung von biologischen und sozial konstruiertem Geschlecht und die Kritik daran in '''Trennung von Sex und Gender''' | ||
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+ | Im Zuge der zweiten Feministischen Welle, in der Simone de Beauvoir eine prägende Rolle spielte, wurde '''Geschlecht''' zu einer Janusmaske mit zwei Bedeutungen. In diesem Artikel geht es einerseits um '''Gender''', das soziale Geschlecht, wie auch um '''Sex''', unser biologisches Geschlecht. Ein dritter Teil beinhaltet die Kritik z.b. Judith Butlers an einer Trennung des Begriffs Geschlecht in '''Sex''' und '''Gender'''. | ||
− | + | „''Man wird nicht als Frau geboren, sondern man wird zur Frau gemacht''“ <ref> de Beauvoir, Simone: Das andere Geschlecht </ref> Simone de Beauvoir | |
Simone de Beauvoir weist in ihrem Buch "das andere Geschlecht" u.a. darauf hin das Frauen tatsächlich (das Buch erschien 1949) eine schlechtere Bildung haben als Männer, und ihre kognitiven Fähigkeiten nicht so entwickelt sind wie beim Mann. Im Gegensatz zu konservativen und reaktionären Elementen zieht sie daraus allerdings nicht den Schluss, dass Frauen nun "von Natur aus" dümmer seien als Männern, sondern dass "Frauen" erst kulturell geschaffen werden. Was wir als ''weibliches'' Verhalten kennen und uns begegnet, ist ein Produkt unserer Art des Zusammenlebens. Als Hauptfaktor der '''Unterdrückung''' der Frau ist dabei ihre feste Rolle in der '''Reproduktion''' zu sehen. Diese feste Rollenzuteilung erlaubt(e) es den meisten Frauen nicht '''Sexualität''', '''Beruf''' oder überhaupt '''soziale Kontakte''' selbstbestimmt zu leben. Sie blieb in ständiger '''materieller Abhängigkeit''' von (ihrem) Mann | Simone de Beauvoir weist in ihrem Buch "das andere Geschlecht" u.a. darauf hin das Frauen tatsächlich (das Buch erschien 1949) eine schlechtere Bildung haben als Männer, und ihre kognitiven Fähigkeiten nicht so entwickelt sind wie beim Mann. Im Gegensatz zu konservativen und reaktionären Elementen zieht sie daraus allerdings nicht den Schluss, dass Frauen nun "von Natur aus" dümmer seien als Männern, sondern dass "Frauen" erst kulturell geschaffen werden. Was wir als ''weibliches'' Verhalten kennen und uns begegnet, ist ein Produkt unserer Art des Zusammenlebens. Als Hauptfaktor der '''Unterdrückung''' der Frau ist dabei ihre feste Rolle in der '''Reproduktion''' zu sehen. Diese feste Rollenzuteilung erlaubt(e) es den meisten Frauen nicht '''Sexualität''', '''Beruf''' oder überhaupt '''soziale Kontakte''' selbstbestimmt zu leben. Sie blieb in ständiger '''materieller Abhängigkeit''' von (ihrem) Mann |
Revision as of 13:02, 10 September 2011
"Gerechte Gesellschaftsordnung und Geschlechtsverhältnisse, die niemanden benachteiligen und diskriminieren, sind zwei Seiten derselben Medaille." Heinz Jürgen Voß [1]
Was ist Geschlecht?
Populär wird angenommen, das die Menschheit sich in zwei etwa gleich große Kategorien einteilen lässt, welche sich natürlich Bilden: Männer und Frauen. In diesem Artikel geht es also
1.) um die vermeintliche Natürlichkeit von Geschlecht im Abschnitt Wider die Natürlichkeit 2.) um die Trennung von biologischen und sozial konstruiertem Geschlecht und die Kritik daran in Trennung von Sex und Gender
Wider die Natürlichkeit
Es überrascht nicht, das gerade die Profiteur_innen von festen Geschlechterrollen immerzu auf deren Natürlichkeit beharren.
Trennung von "Sex & Gender"
Im Zuge der zweiten Feministischen Welle, in der Simone de Beauvoir eine prägende Rolle spielte, wurde Geschlecht zu einer Janusmaske mit zwei Bedeutungen. In diesem Artikel geht es einerseits um Gender, das soziale Geschlecht, wie auch um Sex, unser biologisches Geschlecht. Ein dritter Teil beinhaltet die Kritik z.b. Judith Butlers an einer Trennung des Begriffs Geschlecht in Sex und Gender.
„Man wird nicht als Frau geboren, sondern man wird zur Frau gemacht“ [2] Simone de Beauvoir
Simone de Beauvoir weist in ihrem Buch "das andere Geschlecht" u.a. darauf hin das Frauen tatsächlich (das Buch erschien 1949) eine schlechtere Bildung haben als Männer, und ihre kognitiven Fähigkeiten nicht so entwickelt sind wie beim Mann. Im Gegensatz zu konservativen und reaktionären Elementen zieht sie daraus allerdings nicht den Schluss, dass Frauen nun "von Natur aus" dümmer seien als Männern, sondern dass "Frauen" erst kulturell geschaffen werden. Was wir als weibliches Verhalten kennen und uns begegnet, ist ein Produkt unserer Art des Zusammenlebens. Als Hauptfaktor der Unterdrückung der Frau ist dabei ihre feste Rolle in der Reproduktion zu sehen. Diese feste Rollenzuteilung erlaubt(e) es den meisten Frauen nicht Sexualität, Beruf oder überhaupt soziale Kontakte selbstbestimmt zu leben. Sie blieb in ständiger materieller Abhängigkeit von (ihrem) Mann
Siehe hierzu auch Feminismus