Still working to recover. Please don't edit quite yet.

Difference between revisions of "Wer ist im Anarchismus Müllmann?"

Aus <a href="http://deu.anarchopedia.org/Wer_ist_im_Anarchismus_M%C3%83%C2%BCllmann%3F">Anarchopedia</a>, dem offenen Wissensportal für und von AnarchistInnen
Jump to: navigation, search
(Zweite Antwort)
(Zweite Antwort)
Line 14: Line 14:
 
==Zweite Antwort==
 
==Zweite Antwort==
 
Wenn Leute keine Lust auf was haben, dann gibt es das eben nicht. Punkt. Wenn es gewünscht ist, im Müll zu versinken statt ihn wegzuräumen, dann versinkt man eben im Müll. Muss halt jeder wissen, ob er das will. Und wenn es nicht gewollt ist (ich denke, die meisten wollen das nicht), dann muss man für den Zweck der Müllfreiheit den Müll eben wegräumen.
 
Wenn Leute keine Lust auf was haben, dann gibt es das eben nicht. Punkt. Wenn es gewünscht ist, im Müll zu versinken statt ihn wegzuräumen, dann versinkt man eben im Müll. Muss halt jeder wissen, ob er das will. Und wenn es nicht gewollt ist (ich denke, die meisten wollen das nicht), dann muss man für den Zweck der Müllfreiheit den Müll eben wegräumen.
Eine Analogie: Wenn man Hunger hat, muss man sich ein Wurstbrot schmieren. Wenn man sagt: "ich habe keinen Bock drauf", dann hat man eben nichts zu essen. Entweder man entscheidet sich dann, lieber zu verhungern als die Arbeit aufzubringen, oder man entscheidet sich, die Arbeit aufzubringen um was zu essen zu haben.
+
Eine Analogie: Wenn man Hunger hat, muss man sich ein Tofu-Wurstbrot schmieren. Wenn man sagt: "ich habe keinen Bock drauf", dann hat man eben nichts zu essen. Entweder man entscheidet sich dann, lieber zu verhungern als die Arbeit aufzubringen, oder man entscheidet sich, die Arbeit aufzubringen um was zu essen zu haben.
  
 
Wenn man jetzt mal unterstellt, dass die Leute Bock drauf haben, dass ihre Zwecke aufgehen, dann werden sie wohl auch einsehen, dass die dafür notwendigen Dinge in Angriff genommen werden.
 
Wenn man jetzt mal unterstellt, dass die Leute Bock drauf haben, dass ihre Zwecke aufgehen, dann werden sie wohl auch einsehen, dass die dafür notwendigen Dinge in Angriff genommen werden.

Revision as of 15:51, 23 February 2009

Erste Antwort

Zum ersten würde ich für die Anarchie nicht von Berufen reden. Auch gerade bei einfachen Tätigkeiten, die prinzipiell jedeR verrichten kann nicht. Sehen wir mal von Tätigkeiten ab, für die eine gewisse Qualifikation unentberlich ist (bestes Beispiel hierfür wäre wohl die Tätigkeit als Arzt).

Es gibt da dann noch viele Dinge, die organisiert sein müssen, wie die Entsorgung des Mülls, die Kontrolle, der Bau und die Instandhaltung der Infrastruktur (Straßen, Stromnetz, Wasserversorgung usw.), die Betreuung und Pflege von Kindern usw. usf.. Sammeln wir das mal unter dem Begriff der notwendigen einfachen Tätigkeiten (neT). Die neT müssen also verrichtet sein, sie müssen erstmal doppelt organisiert sein: *1. Muss geprüft werden, wo der Bedarf ihrer Verrichtung vorliegt *2. Muss infolgedessen der Bedarf befriedigt werden, also die neT verteilt werden auf die vorhandene Arbeitskraft.

- 1. Ist schnell erledigt. Man prüft den Bedarf und sammelt Bedarfsanfragen.

- 2. Da die meisten Personen in der Lage ist (abgesehen von Krankheit, Behinderung, unbedingte Ablehnung (weil man sich nicht überwinden kann) der Tätigkeit usw.), die neT zu verrichten, können die neT auf die meisten Personen auch verteilt werden (die Arbeitszeit verteilt sich also gesellschaftlich), sofern sie nicht schon einer oder meherer komplizierter Tätigkeiten nachgehen. Dahinter steckt also auch eine einfache Verteilungs-, also Organisierungsarbeit: Die neT werden verteilt oder spontan angenommen. Im Prinzip ein WG-Putzplan auf größerer Ebene.

Das gebietet die Vernunft. Die anarchistische Gesellschaft ist eben nicht Vereinzelt, sondern ist eine ASSOZIATION. Das heißt: Die neT werden zusammen verrichtet. Da ist es doch unvernünftig zu sagen: Ich mach das jetzt nicht. Auf heute (die Vereinzelung) bezogen hieße das: Ich mach mir jetzt nix zu essen, ich bring den Müll nicht raus usw.. Folge ist: Ich bin gezwungen, Hunger zu haben ODER zu kochen, den Müll rauszubringen ODER im Müll zu leben. Das liegt aber lediglich in der Natur der Sache. Das wird sich nie ändern, außer es wird irgendwann durch Maschinen automatisiert (lassen wir diese rein hypothetische Annahme aber weg, weil das zu nix führt).

Es ergibt sich also eine völlig neue Situation, von der die Möglichkeit besteht, davon zu "profitieren": Die Verteilung der neT statt der individuellen Verantwortung, die sich immer weiter ausdehnt im Jetzt und so weiteren Schaden anrichtet. Man muss also die neue Situation auch begreifen und mit ihr vernünftig umgehen. Grundlage für die Revolution ist natürlich, dass es genügend Leute gibt, die das auch wollen (die also die Argumente teilen). Wieso sie das plötzlich nicht mehr wollen sollten, leuchtet ebensowenig ein wie die sonstige Unvernunft der Leute.

Zweite Antwort

Wenn Leute keine Lust auf was haben, dann gibt es das eben nicht. Punkt. Wenn es gewünscht ist, im Müll zu versinken statt ihn wegzuräumen, dann versinkt man eben im Müll. Muss halt jeder wissen, ob er das will. Und wenn es nicht gewollt ist (ich denke, die meisten wollen das nicht), dann muss man für den Zweck der Müllfreiheit den Müll eben wegräumen. Eine Analogie: Wenn man Hunger hat, muss man sich ein Tofu-Wurstbrot schmieren. Wenn man sagt: "ich habe keinen Bock drauf", dann hat man eben nichts zu essen. Entweder man entscheidet sich dann, lieber zu verhungern als die Arbeit aufzubringen, oder man entscheidet sich, die Arbeit aufzubringen um was zu essen zu haben.

Wenn man jetzt mal unterstellt, dass die Leute Bock drauf haben, dass ihre Zwecke aufgehen, dann werden sie wohl auch einsehen, dass die dafür notwendigen Dinge in Angriff genommen werden. Was sie dann tun ist dann eben nicht zwecklos sondern ein Mittel ihres Interesses. Übrigens ganz im Unterschied zum Kapitalismus, wo die Leute gar nichts für ihr eigenes Interesse machen, wenn sie tagein-tagaus schuften gehen, sondern nur für das Interesse ihres "Arbeitgebers". Warum sollten Leute in dem Moment, wo sie endlich mal für ihre Interessen was tun können ausgerechnet dann damit aufhören, überhaupt irgendwas zu tun? Total absurder Gedanke!

Unter Umständen kann es problemtatisch sein, wenn A nichts dagegen hat, im Müll zu leben, damit aber B stört. Dickfelligkeit senkt nicht immer nur den eigenen Lebensstandard, sondern in bestimmten Konstellationen den mehrerer Menschen. Daher ist gegenseitige Rücksicht sinnvoll und notwendig (klar, der Hinweis sollte überflüssig sein, aber wer weiß .. . Um dem schematischen Ansatz der Arbeitsverteilung (aus Antwort 1) zu überwinden, sollten Probleme (aus nicht erledigter Arbeit) im Idealfall per direkter Intervention gelöst werden.


Man hat eingewandt, mit der Aufhebung des Privateigentums werde alle Tätigkeit aufhören und eine allgemeine Faulheit einreißen.

Hiernach müßte die bürgerliche Gesellschaft längst an der Trägheit zugrunde gegangen sein, denn die in ihr arbeiten, erwerben nicht, und die in ihr erwerben, arbeiten nicht. Das ganze Bedenken läuft auf die Tautologie hinaus, daß es keine Lohnarbeit mehr gibt, sobald es kein Kapital mehr gibt. Faulheit ist zudem eine Sache der Definition. Wer Andere als faul bezeichnet, wertet ihren Lebensstil ab. Die Begriffe 'faul' und 'fleißig' stammen aus den Wertmaßstäben der Arbeitsgesellschaft.

(Karl Marx/Friedrich Engels. Manifest der Kommunistischen Partei)

3. Antwort

Aufgrund der Vielfalt der menschlichen Charaktere gibt es immer irgendjemand dem es Spaß macht Müllmensch zu sein und der diese Tätigkeit besser als andere ausüben kann.

4. Antwort

Die Annahme, dass alle einfachen Tätigkeiten von Maschienen verrichtet werden werden, ist nicht hypothetisch, sondern logisch. 1. Wegen der sowieso ständig steigenden Technologisierung 2. Weil diese sich noch beschleunigen wird, wenn nicht mehr für Profite geforscht wird. (Was nicht heißt, dass alle Arbeit maschinell ersetzt werden muss, nur das sie ersetzt werden kann.)


Kategorie: Fragen und Antworten