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Difference between revisions of "Projekt:Reader Rauchende-Nichtrauchende"

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(Was ist die Intimssphäre)
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''Baustelle:''Das Wort stammt ab vom lateinischen intimus (zu innerst, vertraut) und vom griechischen σφαίρα sphaira (Hülle, Ball). Übersetzt ist es also etwa der innerste oder persönlichste Bereich eines Menschen. Der Bundesgerichtshof definiert sie als die "innere Gedanken- und Gefühlswelt und den Sexualbereich". Als Bedeutung des Sexualbereichs kenne ich aus dem Sprachgebrauch her entweder die selbst erlebte Sexualität, bzw. die Selbstbestimmung darüber, oder die mit anderen Personen gemeinsame Sexualität als zusammen erlebtes Handeln. Wobei ich das eher als Vertrautheit bezeichnen würde. Während eigene Gedanken und Gefühle recht klar abgrenzbar sind (sie laszen sich zwar über Sprache oder Verhalten etc. vermitteln, aber die Aszoziationen bei der anderen Person werden nicht die gleichen sein, wie die eigenen im Moment des Denkens oder Fühlens ODER es sind genau die Gedanken oder Gefühle, die ich unmittelbar in mir denke oder fühle), Sexualbereich individuell verschieden: Sexualorgane oder erogene Zonen oder gesamte Haut oder +Geruch? => schwammig, daher beszer -> unmittelbares Erleben, alles was unmittelbar erlebt wird - wäre hier alles was den eigenen Körper direkt betrifft, Körpergeruch Sonderfall wie argumentiern?
 
  
 
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siehe [[Diskussion:Projekt:Reader Rauchende-Nichtrauchende|Diskussion]]
Das Problem sehe ich zuerst darin, ein Kriterium zu finden, an dem dieses 'innerste, vertraute oder persönlichste' festgemacht werden kann. Offensichtlich hat es mit einem konkreten Menschen zu tun. Es ist also ein Bereich der nicht
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also Gedanken, Gefühle, Emotionen, aber auch der eigene Körper, die Gesundheit und der eigene Körpergeruch)
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=== Schluszfolgerungen - ab ins Konkrete ===
 
=== Schluszfolgerungen - ab ins Konkrete ===

Revision as of 17:27, 19 September 2006

"Du schränkst meine Freiheit ein!"

Buchprojekt über die Beziehung von Rauchenden und Nicht-Rauchenden

Allgemeines zur Seite

Im folgenden kurzen Text, versuche ich meine Ansprüche und Zielvorstellungen zu formulieren, die ich an dieses Projekt habe. Im Anschlusz erscheint die Gliederung, die ich mir derzeit vorstelle. (Wenn ihr die ändern wollt -> einfach Seite bearbeiten - dazu ganz oben Register 'bearbeiten' anklicken - und die == Überschriften == ändern. Es wäre nett, wenn ihr eure Änderung auf der Diskussionsseite kommentiert.) Unter den jeweiligen Überschriften, werdet ihr dann nach und nach die Texte finden.

=> Für Anmerkungen oder Kritik bin ich an jeder Stelle dankbar.

Bitte tragt diese entweder direkt ein oder benutzt die Diskussionsseite.

Hier findet ihr eine (erweiterbare) Liste zu erledigender Dinge.


Projektbeschreibung und Grundsätzliches

Das Ziel dieses Readers ist eine Verständigung zwischen Rauchenden und Nicht-Rauchenden. Dazu sollen zuerst bestehende Missverständnisse ausgeräumt und ein gegenseitiges Verständnis für die jeweiligen Situationen geschaffen werden. Auf dieser Grundlage findet eine philosophische Betrachtung des bestehenden Wertekonflikts statt (Recht auf Intimsphäre vs. Handlungsfreiheit), um dann in konkrete Folgerungen für den alltäglichen Umgang miteinander überzugehen.

Idealerweise sollte dieses Buch nicht tendenziös sein (nur eine Seite darstellen und die andere verteufeln) - dem entsprechend keine Polemik enthalten, sondern sachlich argumentieren/ darstellen. Es wäre auch toll, wenn dieses Buch den 'Krabbenfischer-Lars-Test' besteht (es also verstanden wird, ohne Vorkenntnisze zu haben und ohne zu einer "In-Group" zu gehören wie 'Linke', 'Linksradikale', 'emanzipatorische Linke', 'Studierende' oder ähnlichem).


Vorweg, oder: worum es hier nicht geht

In diesem Buch geht es um die Beziehung zwischen Rauchenden und Nicht-Rauchenden im Alltag. Welche Miszverständnisze gibt es? Wo liegen die Probleme im Umgang? Wie kannn ich den Umgang 'entspannen'? Über die gesundheitlichen Folgen des Rauchens auf die Rauchenden selbst wurde dagegen oft und viel erzählt. Aus emanzipatorischer Sicht (erklären!) geht das aber niemanden auszer die Rauchenden selbst etwas an. Anders verhält es sich mit dem Pasziv-Rauch, daher ist diesem Thema ein kleines Kapitel gewidmet. Bereiche, die in diesem Buch ebenfalls nicht vorkommen, sind die Auswirkungen des Tabakkonsums auf Plantagenarbeitende und auf die Umwelt. Dazu verweise ich auf die Broschüre "Umwelt - Tabak - Gesundheit" die im Rahmen der Tabakkampagne der Greenkids e.V. und der Hochschule Madgeburg-Stendal (FH) erschienen ist. Sie ist erhältlich unter der Adresze http://www.alles-ueber-tabak.de/.

Miszverständnisze

von Nicht-Rauchenden

Dieses Kapitel soll das Rauchen weder verherrlichen noch verdammen. Es geht darum, ein Verständnis zu entwickeln, warum manche Menschen rauchen. Aus diesem Grund sind diese Beschreibungen subjektiv aus der Sicht von Rauchenden und werden an dieser Stelle auch nicht auf ihre Folgen hin untersucht.

Rauchende sind selten böswillig. Es liegt auch in der Regel nicht in ihrem Interesze anderen Menschen zu schaden, oder diese zu belästen. Vielmehr wird das Rauchen einfach eine angenehme Tätigkeit empfunden, ähnlich wie Kaffee-trinken.

  • haptischer Effekt (etwas im Mund haben, saugen, das Einatmen deutlicher spüren)
  • optischer Effekt (beobachten, wie sich der ausgeatmete Rauch im Raum verteilt)
  • Festhalten (das Gefühl etwas in der Hand halten, damit sie nicht sinnlos 'herumhängt', Nervositätsbekämpfung, Hände mit Tätigkeit beschäftigen)
  • Verstecken (man kann sich hinter der Zigarette verstecken, um unauffällig zu sein - ohne etwas zu tun in der Gegend herumzustehen fällt oft mehr auf als rauchenderweise herumzustehen, da die Frage dann nicht auftaucht, warum die Person dasteht - sie raucht halt; das kann auch genutzt werden, um z.B. unauffälliger Leute zu beobachten)
  • wirkt beruhigend/ anregend
  • viele Rauchende fühlen sich unwohl und sind unkonzentriert, wenn sie nicht rauchen können
  • sozialer Kontakt (es ist sehr viel einfacher mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, wenn man selbst raucht)

von Rauchenden

Dieser Text soll keine Lösungen vorwegnehmen, sondern möglichst sachlich die Probleme schildern, die sich im Alltag ergeben, wenn eine Person nicht (pasziv) rauchen möchte. Er versucht nicht, versteckt eine emotionale Keule zu schwingen, sondern ein Verständnis für die Situation von Nicht-Rauchenden zu fördern.

  • "wenn ich zur Seite puste, stört es doch niemanden mehr..."
    • Rauchende nehmen den Pasziv-Rauch kaum wahr, da der Geruch sie mehr oder weniger permanent umgibt
    • Pasziv-Rauch ist für Nicht-Rauchende je nach Ort auch durch mehrere Räume bzw. noch in 10m Entfernung deutlich wahrzunehmen (auch wenn man den Rauch nicht mehr sieht)
    • Pasziv-Rauch ist unabhängig von seiner Sichtbarkeit schädlich (siehe Kapitel 'Paszivrauch')
  • "wer in der Kneipe keinen Rauch haben will, kann doch woanders hingehen..."
    • in den meisten deutschsprachigen Städten gibt es kaum rauchfreie Kneipen, wenige rauchfreie Cafés, sehr wenige oder keine rauchfreien Diskotheken und sehr wenige bis keine rauchfreien Konzerte (von Orchestern u.ä. abgesehen), wer also rauchfrei leben möchte, musz i.d.R. diese Bereiche der Freizeit aus dem eigenen Leben ausklammmern
  • "mit einer Trennung zwischen 'verrauchten' und 'rauchfreien' Freizeiteinrichtungen, müszten alle Seiten zufrieden sein..."
    • die meisten Menschen suchen sich ihre Freunde nach Sympathie und nicht nach Kriterien wie 'raucht' oder 'raucht nicht' aus
    • d.h. die meisten Nicht-Rauchenden sind mit vielen Rauchenden befreundet und wollen daher auch die Freizeit miteinander verbringen
    • wer rauchfrei leben möchte, hat keine Möglichkeit Örtlichkeiten zu besuchen in denen geraucht wird (man kann eben nicht mal eben kurz aufhören zu atmen)
    • Rauchende, die sich ausschlieszlich (bzw. in den Momenten, in denen sie Kontaktfreudig sind, ausschlieszlich) an verrauchten Orten aufhalten, geben Nicht-Rauchenden (so gut wie) keine Möglichkeit sie kennenzulernen oder den Kontakt zu halten/ zu intensivieren
      • Im praktischen Resultat heiszt das (auch wenn es nicht beabsichtigt wird): Entweder, Du rauchst pasziv, oder Du lernst mich nicht kennen.
    • wenn sich ein regelmässiger Stammtisch in einer Rauchenden-Kneipe trifft, sind Nicht-Rauchende gezwungen, entweder Pasziv zu rauchen, oder den Kontakt zu den Besuchenden dieses Stammtischs abzubrechen -> soziale Isolation
  • Veränderung der Körper- und Kleidungsgeruchs
    • Ekel vor dem eigenen Geruch
    • Zwang anschlieszend noch einmal zu duschen, auch wenn am gleichen Tag schon geduscht wurde
    • Wäsche musz sofort hinterher gewaschen werden, auch wenn sie vorher frisch war => dadurch Kosten


Paszivrauch

  • Unterscheidung Hauptstromrauch/ Nebenstromrauch
    • Nebenstromrauch ist schädlicher als Hauptstromrauch
    • "55 % einer Zigarette verbrennen als Nebenstromrauch" Prof. Remmer (Originalquelle nicht gefunden, er wurde auf einer Landtagssitzung in Vorarlberg zitiert)
  • Pasziv-Rauch ist unabhängig von seiner Sichtbarkeit schädlich
    • Feinstaubbelastung
    • Gase, Teer, etc.
    • Krebsrisiko für Paszivrauchende

Der Wertekonflikt

  • Handlungsfreiheit vs. Intimsphäre

Wie kommt man aus diesem Konflikt heraus oder sind die beiden Punkte einfach gleichwertig?

Was pasziert genau beim Rauchen in einem geschloszenen Raum bei Anwesenheit von anderen Personen?

Am Anfang steht der Wunsch der rauchenden Person, eine Zigarette zu rauchen. Dieser Wunsch wird dann in die Tat umgesetzt. Das Anzünden der Zigarette ist eine Initialhandlung. D.h. der Wunsch entspringt in ihr selbst und ist keine Reaktion auf vorhergehende Handlungen anderer Menschen. Selbst wenn andere Menschen am Tisch rauchen und das als Ursprung angesehen wird, löst das Rauchen der Umsitzenden nur eine Aszoziationskette aus (angenehme Tätigkeit, Entspannung, etc. - s.o.). Diese Gedankenkette erzeugt dadurch den Wunsch selbst zu rauchen. Die anderen Rauchenden im Raum stellen also nur eine Erinnerungsfunktion dar - die eigene Entscheidung zu rauchen ist demnach also im eigentlichen Sinn keine Reaktion auf deren Rauchen.

Diese Beobachtung mag kleinlich klingen, ist aber sehr wichtig. Denn die eigene Entscheidung freiwillig ohne direkten, äuszeren Anlasz zu handeln, zieht eine andere Verantwortung nach sich, als eine Reaktion. Bei eigenen Handlungen ist man selbst als handelnde Person für alles verantwortlich, was durch diese Handlung zwangsläufig folgt/ oder folgen kann. In diesem Fall breitet sich der Rauch zwangsläufig im Raum aus und zwingt alle Umstehenden dazu diesen einzuatmen, bzw. verändert deren Körper- und Kleidungsgeruch und greift deren Schleimhäute an. Es ist deshalb ein Zwang, weil sich die Umstehenden nicht aussuchen können, ob der Rauch ihren Körper- und Kleidungsgeruch verändern, ihre Gesundheit beeinträchtigen und ihre Schleimhäute angreifen soll oder nicht.

Genau diese zwangsläufigen Folgen erzwingen bei den Umstehenden eine Reaktion, die nicht aus ihnen selbst heraus entspringt, sondern wiederum eine Folge des von auszen kommenden Rauchs sind. Die Möglichkeiten der Umstehenden sind jetzt eingeschränkt:

  1. Sie bleiben stehen und rauchen pasziv.
  2. Sie gehen weg, um dem nicht ausgesetzt zu sein.
  3. Sie bitten die rauchende Person, so zu rauchen, dasz es sie selbst nicht einschränkt (das läuft i.d.R. darauf hinaus, das die rauchende Person aufhören oder weggehen musz)

Wenn die Umstehenden natürlich gefragt wurden und dieser Einschränkung zustimmen ("Es stört mich nicht, dasz Du in meiner Gegenwart rauchst.") gibt es kein Problem. Aber die Entscheidung, ob es in Ordnung ist oder nicht, liegt ausschlieszlich bei den Betroffenen, da es deren Intimsphäre ist, in die eingegriffen wird.

Fazit: Wenn man a) die Intimsphäre als schützenswert ansieht und der Meinung ist, dasz jeder Mensch selbst über den eigenen Körper entscheiden können soll und b) den Grundsatz akzeptiert: "Handlungsfreiheit nur solange, wie die eigene Handlung niemanden sonst beeinträchtigt", dann musz man die Verpflichtung der Rauchenden akzeptieren, durch ihren Rauch betroffene Menschen immer zu fragen, ob es in Ordnung ist an dem Ort zu rauchen.

Falls ein Ort so beschaffen ist, das die Umstehenden nicht gefragt werden können (z.B. Disko oder grosses Café), dann liegt die Verantwortung, nach Alternativen zu suchen, bei den Rauchenden. D.h. sie müszen sich selbstständig darum kümmern, Alternativen zu suchen bzw. welche zu schaffen, die niemanden einschränken oder ausgrenzen.


Was ist die Intimssphäre

siehe Diskussion

Schluszfolgerungen - ab ins Konkrete

"Darf ich...?

"Dann müszte man ja auch Autos verbieten..."

Der Unterschied zwischen Parfüm und Rauch

Rauchen und (Klein-)Kinder

Was kann ich tun?

  • immer fragen, ob der Rauch stört (und nicht, ob rauchen erlaubt ist)
    • auch wenn jemand neu dazu kommt
  • auf Windrichtung achten
  • in Cafés, Kneipen, Diskotheken o.ä. zum Rauchen rausgehen
    • auch wenn andere Menschen dort rauchen
  • nichts ist selbstverständlich, wer nicht äuszert, dasz der Rauch einen stört, wird i.d.R. nicht wahrgenommen und macht es Rauchenden schwerer Rücksicht zu nehmen
  • auf Formulierung achten
    • höflich (aber bestimmt) bleiben
      • ggf. Sie'zen (es gibt Menschen, die darauf Wert legen)
    • die eigene Position erklären
      • "Der Rauch stört mich." oder
      • "Ich möchte keinen Rauch einatmen." oder
      • "Der Rauch zieht zu mir herüber." oder
      • "Die Luft hier drinnen ist ziemlich schlecht" oder
      • etc.
    • Handlung der Rauchenden offen laszen
      • "Rauch bitte so, dasz ich ihn nicht abbekomme."
      • "Achte bitte auf die Windrichtung"
      • etc.
    • Handlungsvorschläge machen
      • "Könntest Du bitte woanders rauchen?"
      • "Würdest Du bitte rausgehen, um zu rauchen?"
      • etc.