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User talk:A-Edger

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Vegananarchismus[edit]

Vegananarchismus ist eine Theorie die Anarchismus und Veganismus in ein Verhältnis zueinander bringt. Vertreter_innen dieser Strömung beziehen den anarchistischen Grundsatz, dass Herrschaft zu verurteilen ist, auf nichtmenschliche Tiere. Sie fordern gleichermaßen Selbstbestimmung und Individualität für "Mensch" und "Tier". Veganer_innen vertreten die Meinung, dass es keine artgerechte Tierhaltung gibt, da Haltung immer eine Fremdbestimmung ist und deshalb nie einem Individuum als Art gerecht wird. Besonders in der Tierhaltung kapitalistischen Ära, in der das Kapital und nicht das Lebewesen im Vordergrund der steht, kann von einer gerechten Haltung keine Rede sein. Doch auch in nachkapitalistischen Zeiten kann keine Haltung "artgerecht" sein. Denn das würde bedeuten, dass es möglich ist, dass ein Individuum von Natur aus keine Einschränkung durch Mauern und Zäune erfährt. Es würde heißen, dass es möglich ist den Willen eines Lebewesen immer wieder aufs Neue zu brechen, ohne das dieses dabei Unlust empfindet. Es wird zwar von Veganer_innen eingeräumt, dass ein nichtmenschliches Tier in Gefangenschaft geboren wird und deshalb an ein Umfeld gewohnt ist; jedoch wird es trotzdem selbst in der "gerechtesten" Haltung an seine Grenze stoßen, da seine Lebensumstände nicht selbstbestimmt sondern durch einen anderen Nutzen (als Lieferant von z.B. Leder, Pelz, Fleisch oder als Produzent von z.B.Milch, Ei, Honig) bestimmt sind. Vergleichbar ist hier der "Mensch" der es durch seine Sozialisation gewohnt ist sich mit der täglichen Unterdrückung zu arrangieren, doch im Falle von z.B. materieller Knappheit seine Unfreiheit spürt. Aus diesem Grund lehnen auch Vegananarchist_innen Haltung grundsätzlich ab und vertreten die revolutionäre Forderung "Für die Befreiung von Mensch und Tier". Der Vegananarchismus widerspricht auf vielen Ebenen dem klassischen Anarchismus. Ein Anarchismus a la Bakunin in dem der Mensch eine "natürliche Ordnung" in sich trägt, findet keine Anwendung. Ein Lebewesen wird nur abhängig von äußeren Umständen zum Unterdrücken oder zum Gehorchen sozialisiert. Es wird von der Gesellschaft konstruiert, welche ein Geflecht von Unterdrückungsmechanismen ist und jedes Lebewesen an gewissen Punkten auf- und an anderen wieder abwertet. Jedoch glauben Vegananarchist_innen an die Dekonstruktion von Rollenbildern, die durch die Gesellschaft erteilt wurden. Diese Dekonstruktion muss natürlich ein gesellschaftlicher Prozess sein. So soll ein bestimmtes Huhn von der Rolle des abstrakten "Brathähnchen" befreit werden. Der Konsens das z.B. Schweine Lebensmittel sind soll durchbrochen werden. Die Revolution wird von Vegananarchist_innen nicht allein in der Abschaffung des Staates und im Generalstreik gesehen, sondern soll gleichzeitig ein ständiges Hinterfragen von Konsensen und ein Aufkrusten von Unterdrückungsmechanismen. Manche Vegananarchist_innen verweisen auf die Tripple Opression-Theorie, welche die These vertritt dass Rassismus, Sexismus und Kapitalismus sich gegenseitig stützen und nur gemeinsam bekämpft werden können. Jeweils ein Unterdrückungsmechanismus bildet einen Knotenpunkt für den Anderen. Im Prinzip stimmen Vegananarchist_innen dieser Theorie zu, wollen diese aber auch auf Mechanismen wie Speziesismus erweitern. Speziesismus ist die Unterteilung von Spezien in bestimmte Werte. So darf eine Fliege, weil sie nervt, erschlagen werden, während das für einen Hund oder eine Katze nicht gilt. Die Nachricht dass ein unbekanntes Kind vom Auto überfahren wurde ist tragischer als wenn es eine unbekannte Katze wär. Da sich Vegananarchist_innen als Antispeziesist_innen begreifen fordern sie Selbstbestimmung und Freiheit für nichtmenschliche und menschliche Tiere.