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User:Anna/Wikipedia
Wikipedia ist eine unter der GNU-FDL stehende Enzyklopädie, die online nach dem Wiki-Prinzip entwickelt wird und 2001 von Jimbo Wales und Larry Sanger gegründet wurde.
Contents
Ãœbersicht[edit]
Das Projekt ist in wenigen Jahren zu einer qualitativ hochwertigen Alternative zu kommerziellen Enzyklopädien geworden. Was den Umfang der Enzyklopädie angeht, überflügelt sie kommerzielle Anbieter, die Qualität ist häufig gleich. Die in vielen Sprachen existierenden Wikipedia-Projekte gehören zu den größten Wikis, die es derzeit gibt. Hergestellt wird sie von unbrezahlt tätigen Menschen. Die Wikipedia und die dort eingestellten Inhalte sind auf Grund ihrer Lizenz unverkäuflich und so ein Umsonstladen der Bildung. In Bereichen wie der Chemie, wo sich Wissen nur mit Abonnements teurer Fachzeitschriften erlangen ließ, bietet sie durch die gut ausgebildete Fachredaktion und der ständigen Erneuerung der Artikel einen echten Marktentzug elitären Wissens.
Wikipedia gehört neben anderen Projekten wie Wikinews, Wikiquote oder Wikisource zur Plattform [Wikimedia]][1]. Die dort entwickelte Wikiengine wird auch hier in der Anarchopedia verwendet.
In den Anfangsjahren konnte noch so ziemlich jedeR schreiben, was er wollte. Das hat sich grundlegend geändert; denn seit März 2006 werden zunehmend Quellen und Belege gefordert. Damit ist das Potential der Wikipedia deutlich geworden, die sich von einer Site für den ersten Überblick zu einer verbindlichen und zuverlässigen frei zugänglichen Quelle wandeln kann. Woher das Wissen kommt, das in die Artikel einfließt, ist hilfreich für die rezipierende Person, weil an Hand der Referenzliste klar wird, wer den Inhalt verantwortet, auch wenn er durch anonyme User eigestellt wurde.
Wikipedia-Konzept[edit]
Für die Artikel in der Wikipedia gilt das Prinzip der Neutralität (NPOV) - wann jedoch ein Artikel „neutral“ ist, wird in der Regel von einer kleineren Zahl besonders aktiver Nutzer und Admins definiert. Da 'neutral' gemeinhin als 'unpolitisch' verstanden wird (was es jedoch in den seltensten Fällen ist), werden gesellschaftskritische Inhalte häufig entfernt und nicht selten Nutzer oder IP-Adressen, durch die häufiger gegen den NPOV verstoßen wird, von den Admins gesperrt. Das gleiche gilt auch für Rechtsextremisten. Sie sind bei Wikipedia nicht erwünscht. Ein User, der wiederholt Entfernungen von Büchern eines rechtsextremistischen Autoren rückgängig gemacht hatte, wurde indefinite gesperrt.[2]
Wikipedia kann wertvolle Hilfe beim Aufbau von Artikeln leisten. Die unter der GFDL lizensierten Texte lassen sich unter den Bedingungen der Lizenz übernehmen. Dabei muss laut Lizenz die Liste der AutorInnen übernommen und ein Hinweis auf den Originalartikel erstellt werden. Da die Anarchopedia die gleiche Lizenz verwendet, ist das ausreichend.
Vereinnahmung[edit]
Aufgrund der mittlerweile erreichten Quantität und Qualität, den zahlreichen Berichten in den Massenmedien, der großen Zahl an Seitenaufrufen und der vielen Kopien ist die Bedeutung dieser Enzyklopädie nicht zu unterschätzen. Es kann daher nicht verwundern, dass sowohl kommerzielle als auch politische Gruppen und Institutionen versuchen, die Plattform für sich zu vereinnahmen.
In letzter Zeit sind besonders bei den klassischen religiösen als auch esoterischen Artikeln eine starke Bearbeitung durch deren Anhang zu spüren. Die Artikel aus diesen Bereichen sind teilweise in keinster Weise neutral, sondern ähneln Werbeseiten durch die ausgesprochen wohlwollend dargestellten Lemmata. Der Grund dafür ist wahrscheinlich dem starken Interesse der Gläubigen gegenüber dem weniger stark ausgeprägten Interesse der KritikerInnen geschuldet.
Kernprobleme und Wandel[edit]
Nachdem bereits im August 2005 über Probleme mit Vandalismus und daraus entstehenden Folgen gewarnt woden war, wählt Wikipedia den Weg zu mehr Kontrolle. Ein kurzer Abriss:
"Im August hatte Jimmy Wales, Gründer und ¸¸Maintainer" von Wikipedia, im SZ-Interview zudem berichtet, dass tendenziöse Einträge in seinem mehr als 850 000 Begriffe starken Nachschlagewerk nicht zugelassen würden, da man sich einem Kodex des ¸¸NPOV" verschrieben hätte, des ¸¸neutral point of view". Wikipedia, Hüterin der neutralen Perspektive. ... Ende Oktober [2005] erklärte Wales selber, dass die beiden Wikipedia-Artikel zu ¸¸Bill Gates" und ¸¸Jane Fonda" eine ¸¸entsetzliche Blamage" und ¸¸nahezu unleserlicher Mist" seien. ... So weiß man inzwischen, dass gerade bei historischen oder politischen Inhalten, etwa der Darstellung von Parteien, regelrechte Grabenkämpfe um die Formulierungen toben. Und dass im Windschatten der Debatten findige PR-Agenturen die stark frequentierte Plattform nutzen, um im Gestus des Erklärstücks Werbung für ihre Produkte zu machen. ... Aber die jüngsten Krisen haben Wirkung gezeigt. Jimmy Wales, der Wissensübervater, hat gerade zwei bedeutende Veränderungen angekündigt. Zum einen verlangt er, dass sich künftig jeder Hilfsredakteur registriert, bevor er Hand an Artikel legen kann und neue verfasst. Das soll helfen, wenigstens den Werdegang einer Wiki-Ente zu rekonstruieren. Zum anderen soll die Anzahl der Neueinträge auf 1500 Artikel pro Tag begrenzt werden. Damit die ¸¸Watchdogs" des Angebots wenigstens eine halbwegs realistische Chance erhalten, ihr Auge über die Neueinträge streifen zu lassen."[3]
Für die englischsprachige Wikipedia erfolgte im Dezember 2005 eine Sperrung für anonyme NutzerInnen[4]. Später im Juni 2006 erklärte Jimbo Wales[5] in einem Interview "Wenn jemand mehr Ärger verursacht als er wert ist, sollte er aus der Gemeinschaft verbannt werden."[6].
"Die Community setzt ihre eigenen Regeln nicht effektiv und konsistent durch" Im Oktober 2006 kehr Sanger Wikipedia und deren offenem Konzept den Rücken zu und gründet Citizendium, bei dem er die Inhalte "unter anderem durch Zwangregistrierung für Autoren, die verstärkte Einbindung von Experten und Aufpasser, die die Einhaltung der Spielregeln überwachen" zuverlässiger machen will. "Trotzdem soll Citizendium viele Gemeinsamkeiten mit Wikipedia haben: Es soll die gleiche Wiki-Software nutzen, ebenfalls kostenlos und frei von Werbung sein und derselben GNU-Lizenz unterliegen."[7]
Vor diesem Hintergrund ist wohl sein äußerst WP-kritisches Interview zu lesen: "Ich warne davor, die historischen Fakten auf Wikipedia für bare Münze zu nehmen ... Wikipedia zeigt Debatten und liefert keine Fakten. ... Die Distanz von der Erde zum Mond lässt sich nicht bestimmen, indem man viele Leute danach fragt, wie weit sie die Entfernung einschätzen, sondern indem man sie misst." Dieses Interview mit Larry Sanger, dem zweiten Mitbegründer von Wikipedia, ist aus zwei Gründen bemerkenswert. Einerseits spricht Sanger erstaunlich offen über die Schwächen von Wikipedia und anderseits veranschaulicht er das Hauptproblem der Wikipedia - Wikialty: Dass Larry Sanger den Anstoß zur Gründung der Wikipedia gab, war zur Zeit als das Interview entstand auf Wikipedia nicht lesbar. "Bei Wikipedia setzt sich im besten Fall der Konsens der Massen durch, im schlechtesten Fall der fanatischste Nutzer."[8].
Eine Enzyklopedie "bei der jeder Benutzer ohne Anmeldung Beiträge schreiben kann", "Eine Redaktion im engeren Sinne gibt es nicht" - so sieht Wikipedia sich selbst [9].
Dagegen wird behauptet:
"Zensur wird in der sog. "freien Enzyklopädie" zu einer unbequemen Wahrheit. In Wirklichkeit sitzt eben doch eine kleine Redaktion in Wikipedia und entscheidet, was drinstehen darf."
"Ich kann mich der prinzipiellen Kritik an WP nur anschliessen. Wenn zufällig ein sogenannter wichtiger Admin (muss glaube ich nichtmal ein Admin sein) ein Thema nicht kennt, wird der Artikel einfach gelöscht." - eine zumindest lesenswerte Polemik gegen die Prinzipien Der Wikipedia[10].
Wenn es "zu jedem Themenbereich Benutzer - vorzugsweise mit Administratorrechten - gibt, die ihre (eigenen) hegemonialen Ansprüche auf Inhalt und Relevanz" durchsetzen, "so dass andere Benutzer wenig Chancen haben, frei und ungehindert von reaktionären, politisierenden Benutzern unbelästigt Artikel zu bearbeiten ... So ensteht eine Art von Zensur, die nicht offen und bekannt, sondern höchst subsersiv im Geheimen praktiziert wird. ... Wikipedia wird von vielen Seiten politisiert, freie Meinungsäußerung gibt es nicht wirklich. Nach außen wird freilich ein neutraler Standpunkt vertreten, bei genauerer Betrachtung überleben nur Meinungen, die konsensfähig genug sind um der Willkür mancher Administratoren zu trotzen."[11]
Die vollständige Diskussion umfasst 40 Beiträge auf zwei Seiten, ist jedoch für das Verständnis des Wikipdia-Problems aus herrschaftskritischer Sicht sehr nützlich.
Literatur[edit]
- Günter Schüler: Wikipedia Inside Die Online-Enzyklopädie und ihre Community, Unrast-Verlag ISBN 978-3-89771-463-2 (Buch lohnt nicht)
Einzelnachweise[edit]
- ↑ Wikimedia
- ↑ Sperrlogbuch für "Feldwebel"
- ↑ "Unleserlicher Mist - Nach einer Serie blamabler Pannen ist die Online-Enzyklopädie "Wikipedia" entzaubert. Im Netz nennt man sie bereits "Wiki-Prawda". Der Betreiber hat Korrekturen angekündigt. Doch bleibt das Projekt einer "Social Software" im Kern gefährdet." (sueddeutsche 07.12.2005)
- ↑ Wikipedia verschärft Regeln - Deutschsprachige Community vorerst nicht betroffen (pressetext, 06.12.2005)
- ↑ “Anyone who criticizes the site is a complete and total ass.†| Jimbo Wales Blog
- ↑ "Wir glauben an das Gute" Interview mit Jimmy Wales, 26. Juni 2006 | Wikipedia: Lieber Klasse als Masse (Computerwoche, 07.08.2006) ]
- ↑ Wikipedia-Gründer fordert Wikipedia heraus (Spiegel Online, 17. Oktober 2006)
- ↑ «60 Millionen Franzosen können sich irren» Wikipedia-Mitbegründer Larry Sanger über seinen Abgang beim Online-Lexikon, den Konsens der Massen und sein neues Projekt (Sonntagszeitung, 18.12.2006)
- ↑ Wikipedia über Wikipedia
- ↑ Wiki-Benutzer: "Einige sind gleicher als andere" (24.05.2007)
- ↑ Re: Beisitzer des Vorstands der Wikimedia e.V. völlig durchgeknallt? - umfassende Diskussion über das Problem Zensur auf Wikipedia